Ausgabe 10 des anarchistischen Blattes Wut im Bauch erschienen

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Eine neue Ausgabe der „WUT IM BAUCH“. Nach halbjähriger Pause erscheint die Nummer 10 in einem neuen Format und Layout. Wir möchten uns mit der aktuellen Ausgabe dem Thema Krieg zuwenden.

Die im vergangenen Jahr eskalierenden und neu aufkeimenden militärischen Konflikte zeigen uns, dass das globale Gleichgewicht zwischen den staatlich-militärischen Allianzen und die Herrschaftsverhältnisse innerhalb der Staaten keineswegs stabil sind. Vielmehr scheint eine tief greifende Erschütterung dieses vermeintlich stabilen globalen Machtgefüges angesichts gegenwärtiger und weit reichender Veränderungen immer wahrscheinlicher.

Die Verknappung von Energieressourcen und Rohstoffen wird den Machtkampf der Staaten(gemeinschaften) in den kommenden Jahrzehnten bestimmen und verschärfen. Damit einhergehend wird über die Militarisierung der Städte und Außengrenzen, der Ausweitung von Auslandseinsätzen und kolonialer Kontrolle (zum Beispiel durch die Einflussnahme auf regionale Autoritäten, um etwa Migrant_innen schon vor dem Überschreiten von Grenzen aufzuhalten und einzusperren) der Krieg gegen all jene ausgeweitet, welche in den sich wandelnden Machtverhältnissen ihre Heimat verlassen oder den Kampf gegen diese elenden Verhältnisse aufnehmen.

 

Parallel zu der Expansion von Kriegsschauplätzen und der Renovierung tot geglaubter Block- Rivalitäten erhebt sich eine linke, vor Ideologie triefende Solidarität aus der Versenkung, die in alter Manier nicht weiter weiß (oder will), als in einem militärischen Konflikt Partei für einen der Machtblöcke zu ergreifen. Entgegen dieses politischen Reformismus, der weder Staaten noch Grenzen als Grundlage eines gewaltvollen und unterdrückenden globalen Verhältnisses angreift (und schon gar nicht den Kampf gegen jede Herrschaft zum Ziel hat), müssen wir als Anarchist_innen unsere Positionen schärfen.

 

In diesem Zusammenhang über den Bürgerkrieg zu sprechen, um herauszufinden, wie sich ein solcher Konflikt in einer antiautoritären Perspektive einordnet, halten wir für sehr wichtig. In dem sozialen Prozess als Grundlage unseres revolutionären Weges, kann es niemals um die Ergreifung und Organisierung der Macht gehen. Es liegt an uns, in den existierenden und kommenden Konflikten jene ausfindig zu machen, die sich im Kampf um ihre Autonomie den alten wie den neuen Autoritäten entgegensetzten.

 

Diese Menschen werden es sein, mit denen wir uns zusammenfinden werden, um unser Leben auf Grundlage freier individueller Entscheidungen zu organisieren und nicht über die Delegation der eigenen Souveränität an eine_n Abgeordnete_n dieser oder jener Partei. Diese Menschen werden es sein, mit denen ein Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung und Herrschaft möglich sein wird, ohne am Ende eine_n neue_n Vertreter_in aus „den eigenen Reihen“ an die Stelle der alten Autoritäten zu setzen. 

 


In der Geschichte der großen Kriege des 19ten und 20ten Jahrhunderts haben die Anarchist_innen stets die Frage nach der Perspektive der eigenen Ideen innerhalb eines bestehenden Machtvakuums gestellt. Zur Frage danach, wie wir uns heute solidarisch mit unseren Worten und Taten mit den Kämpfenden, Unterdrückten und Ausgebeuteten unter den Bedingungen eines (Bürger)krieges zeigen können, müssen wir genau analysieren, welche Mächte antreten, um ihre Interessen gewaltsam in einer solchen Situation durchzusetzen.


Außerdem gibt es einige Kommentare und Gedanken zu verschiedenen Ereignissen und Komplexen, mit denen wir Debatten für unsere Ideen und Kämpfe beleben wollen. Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren.

Inhalt
Dossier: Die Anarchist_innen und der Krieg - Seite 3


Contro la Guerra, contro la Pace, per la Rivoluzione!                         
- Gegen den Krieg, gegen den Frieden, für die Revolution! - Seite 8-9


Enrico Arrigonis Erinnerungen zu Zeiten des Krieges  - Seite 10-13


Über Solidarität, ihre Abwesenheit und die Aneignung... - Seite 15-16


Gegen Zivilcourage - für Solidarität und gegenseitige Hilfe - Seite 17

 

Für Chaos und Anarchie! - Seite 18

 

Die Zeitung ist kostenlos und für alle die sich für eine anarchistische Perspektive und klare anti-autoritäre Kämpfe interessieren.

 

Kontakt und Bestellung von Exemplaren:
Wut im Bauch
c/o Schwarzmarkt
kl. Schäferkamp 46
20357 Hamburg
e-mail: wutimbauch (ÄÄTT) riseup.net

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Wenn die Zeitung schon kostenlos ist, warum gibt es dann keine Druckversion? Ist das nicht für die Macher*innen und die Leser*innen viel unkomplizierter?

Hey,

zu deiner Frage: Es gibt eine Druckversion in recht hoher Auflage und diese wird kostenlos verschickt und verteilt.

solidarische Grüße

Und wie wär's mit einer Selbstdruckausgabe (zum Beispiel als PDF) für all diejenigen, die die Zeitung zwar gerne lesen würden, aber entweder keine Postadresse zum Hergeben haben oder diese schlicht nicht hergeben wollen?

 

Das wär schön.

Einfach eine mail oder Brief schreiben, dann bekommst du die Datei. Trotzdem ist die Zeitung nicht für das Internet gedacht. Es gibt aber sonst natürlich auch für Menschen ohne Adresse oder die, die keine hergeben wollen die Möglichkeit in die nächste anarchistische Bücherei oder den Infoladen zu gehen und sie dorthin zu bestellen oder ähnliches...;)