BND-Zentrale geflutet - Agenten in Gummistiefeln

Erstveröffentlicht: 
04.03.2015

Der Neubau der BND-Zentrale ist gut bewacht – aber nicht gut genug. Unbekannte haben dort die Wasserhähne abmontiert und so das Gebäude geflutet.

BERLIN dpa | Unbekannte Diebe haben auf der Baustelle für die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin Wasserhähne gestohlen und damit das Gebäude unter Wasser gesetzt. Es sei eine größere Menge Wasser ausgetreten und über mehrere Zwischendecken gelaufen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Berlin. Die Berliner Zeitung berichtete auf ihrer Internetseite zuerst darüber. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag.

 

Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), das der Baustelle untersteht, bestätigte lediglich auf Anfrage den Vorfall. Die Ermittlungen liefen, sagte eine Sprecherin. Details nannte sie nicht. In Medienberichten ist von einem Schaden in Millionenhöhe die Rede. Der Bundesnachrichtendienst verwies auf das BBR.

Nach Angaben der Polizei gibt es keine Spuren eines Einbruchs. Die Baustelle in Berlin-Mitte wird von einem privaten Sicherheitsdienst bewacht und gilt als besonders gut gesichert. Die Polizei ermittelt wegen der Zerstörung von Gebäuden. Die Hintergründe sind unklar. Das Wasser lief in Kabelschächte und Zwischendecken und beschädigte die Lüftung. Ob der Schaden Auswirkungen auf den Fertigstellungstermin haben könnte, ist zunächst ebenfalls nicht absehbar.

 

Im vergangenen Jahr war bekanntgeworden, dass sich der komplette Umzug in die neue BND-Zentrale bis in das Jahr 2017 hinein verzögert. Als Grund wurden damals Probleme mit der technischen Ausstattung wie etwa mit Bewegungsmeldern und Sensoren, aber auch solche mit dem Lüftungssystem genannt. Zuletzt war der Bezug bis Ende 2016 vorgesehen; der erste Spatenstich erfolgte im Oktober 2006. In der neuen Zentrale sollen einmal rund 4.000 Mitarbeiter arbeiten.

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