Animal Liberation Front (ALF)

Wer ist die ALF?

Animal Liberation Front (ALF) was ist das? Die ALF taucht vor allem im Kontext direkter Aktionen in der Öffentlichkeit auf. Zumeist sind dies Akte der Sabotage, Vandalismus, (Brand-)Anschläge, Befreiungsaktionen, Soliaktionen für Gefangene der Tierbefreiungsbewegung und der anarchistischen Bewegung usw.. In Jahrzehnten der direkten Aktion gelang es den Behörden und der Industrie nie die ALF erfolgreich zu bekämpfen, zu infiltrieren oder lahmzulegen. Zwar haben Staaten weltweit versucht dutzende mutmaßliche ALF-Aktivist*innen hinter Gittern verschwinden zu lassen, verglichen mit den tausenden direkten Aktionen waren es doch aber verhältnismäßig wenige, die bei Aktionen erwischt wurden. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Label ALF? Wie und aus welchem politischen Spektrum entstand die ALF? Wo gibt es ALF-Aktionen? Welche Repression gibt es? Wie kannst du die ALF unterstützen oder Teil der ALF werden?

 

Vorweg:


Im folgenden Artikel geht es um die ALF. Antispeziesismus und Tierbefreiung zu erklären würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Die politische Idee von der Befreiung von Menschen und nichtmenschlichen Tieren, sowie der Antispeziesismus, Anarchismus und (Queer)Feminismus sind die politischen Grundlagen auf denen die ALF gründet. Weiter sind politische Grundlagen der ALF auch Antirassismus, Antisexismus & Antifaschismus.

 

Die Entstehung der Animal Liberation Front


Die Entstehung der modernen Tierrechtsbewegung ist eng mit den Aktionen der Animal Liberation Front (ALF) verbunden. In Deutschland sorgten die ersten Tierbefreiungen aus Versuchslaboren in den frühen 80er Jahren für enormes öffentliches Interesse. In England hatten militante Zellen bereits seit den späten 60er Jahren damit begonnen, direkte Aktionen gegen Jagd und Tierversuche durchzuführen. Neben der Befreiung von Tieren und der ökonomischen Sabotage hatten frühe Aktionen vor allem auch den Effekt, dass erstmalig die schrecklichen Fakten über Tierversuche und andere Formen der Tierausbeutung ans Licht der Öffentlichkeit gelangten. Aus der Aktionsgruppe ‘Band of Mercy’, welche als erste Zelle ihrer Art gesehen wird, entwickelte sich die Animal Liberation Front – ein Name, der seither als Überbegriff für Akteur*innen und Gruppen einer Untergrundbewegung steht, die nach bestimmten Regeln Aktionen durchführen.

 

Wer ist die Animal Liberation Front?


Prinzipiell ist jeder Mensch die ALF. Ein*e Sprecher*in des britischen Animal Liberation Press Office sagte einmal: „Das ist der Grund warum die ALF nicht zerstört werden kann, warum die ALF nicht effektiv infiltriert werden kann, warum die ALF nicht gestoppt werden kann. Du und jede*r einzelne Mensch: Du bist die ALF.“1

 

Die ALF ist keine zentral koordinierte Organisation, sie hat keine logistische Struktur, es gibt keine Hierarchie oder gar Anführer*innen, es gibt keine gemeinsam erarbeiteten Aktionsstrategien oder ähnliches, sondern eine dezentral organisierte, klandestine Struktur einzelner Akteur*innen und Gruppen, die untereinander nur selten vernetzt sind. Über die Mitglieder von ALF-Gruppen lässt sich meist nur mutmaßen und dies sollte ohnehin unterlassen werden, um die Aktiven nicht zu gefährden. Unter den bisher verurteilten ALF-Aktivist*innen befinden sich jedoch Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten, beruflicher Hintergründe und kultureller Milieus. Da es keine Möglichkeit der Mitgliedschaft gibt, entsteht eine ALF-Zelle mit dem Plan, unter bestimmten Voraussetzungen und mit entsprechend sorgfältiger Planung, eine Aktion durchzuführen, bei der Tiere befreit werden oder ökonomischer Schaden erzeugt wird.

 

ALF-Aktivist*innen agieren dabei stets nach vier Grundsätzen. Jede vegetarische/vegane Gruppe oder Einzelperson, die sich mit den Zielen der ALF identifiziert, kann sich als ALF bezeichnen und in diesem Namen Aktionen durchführen.

 

Die Grundsätze sind:


1. Die Befreiung von Tieren aus den Stätten, in denen sie gequält werden, z.B. Laboratorien, Tierfabriken, Pelzfarmen etc. Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden, wo sie frei von Leiden bis zu ihrem natürlichen Ende leben können.

2. Das Zufügen ökonomischer Schäden für all jene, die von der Not und der Ausbeutung der Tiere profitieren.

3. Das Aufzeigen des Horrors und der Gräueltaten, denen Tiere hinter verschlossen Türen ausgesetzt sind, mit Hilfe von gewaltfreien, direkten Aktionen und Befreiungen.

4. Das Ergreifen aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, damit weder Menschen noch nichtmenschliche Tiere während der Aktionen Schaden nehmen.

 

Es sollte jedoch deutlich sein, dass allzu fahrlässige Aktionen im Zweifelsfall zum Problem der gesamten Tierrechts-/befreiungsbewegung werden können, wenn etwa Unterstützungsarbeit geleistet werden muss, sodass mit dem Durchführen solcher Aktionen nicht nur eine hohe Verantwortung für die befreiten nichtmenschlichen Tiere und die eigene Sicherheit einhergeht. Vor allem Befreiungsaktionen sind oft mit einem hohen logistischem Aufwand verbunden (Infrastruktur, sichere Unterbringung der nichtmenschlichen Tiere nach der Aktion, finanzielle und medizinische Sicherheiten hierfür, etc.)

 

Welchem politischen Spektrum ist die ALF zuzuordnen?


Das Kürzel bzw. Logo der ALF ist ein großes A im Kreis mit den Buchstaben L und F versehen. Dieses A im Kreis ist das Symbol des Anarchismus und verdeutlicht wo sich die Animal Liberation Front politisch verortet bzw. auch wie sie entstanden ist. Die ALF lehnt den Staat nicht nur deshalb ab, weil sie von gerade diesem bekämpft wird und dieser die Tierausbeutungsindustrie schützt, sondern vor allem, weil der Staat und seine Repression ein Herrschaftssystem darstellen, das Menschen und alle nichtmenschlichen Tiere unterdrückt. Dass sich die ALF als Teil der anarchistischen Bewegung sieht, verdeutlicht ganz klar deren Ablehnung jeder Herrschaft. Die ALF ist sowohl in ihrer inneren Struktur als auch bei dem was sie politisch im Äußeren fordert ausdrücklich NICHT hierarchisch. In der Geschichte der ALF gab es immer wieder Versuche von antiemanzipatorischen Kräften wie z.B. Nationalist*innen oder Rechtsextremen den Namen „ALF“ bzw. Ideen der Tierbefreiungsbewegung für menschenverachtende Zwecke zu missbrauchen oder zu okkupieren. Stets reagieren ALF-Aktivist*innen weltweit und verweisen auch in ihren Bekenner*innenschreiben immer wieder darauf, dass es sich bei der Tierbefreiungsbewegung explizit um eine Bewegung für die Befreiung aller (menschlicher wie nichtmenschlicher) Tiere handelt. Viele ALF-Aktivist*innen sind deshalb auch in anderen sozialen Kontexten aktiv. Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, jede Art von Sexismus, und alle anderen Formen von Unterdrückung und Ausgrenzung werden von der ALF ebenso abgelehnt wie Speziesismus. Die ALF war, ist und bleibt anarchistisch.

 

Wo ist die Animal Liberation Front aktiv?


Die ALF war bzw. ist seit ihrer Entstehung in mindestens 53 Ländern weltweit aktiv. Seit etlichen Jahren gibt es nicht nur in Deutschland direkte Aktionen, sondern auch in vielen anderen Ländern. Besonders in den Ländern Europas, Nord-, Mittel- und Südamerikas und Australien. Zudem gab es aber auch zahlreiche Aktionen im asiatischem Raum, wie zum Beispiel in Russland, der Türkei, Israel, Thailand, Vietnam, Japan, den Philippinen usw.

 

ALF-Aktionen zu denen Bekenner*innenschreiben auf Biteback (directaction.info) veröffentlicht wurden gab es in den vergangenen Jahren in:

Argentinien, Armenien, Australien, Belarus, Belgien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Holland, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Kroatien, Litauen, Luxemburg, Malaysia, Malta, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Österreich, Peru, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien (inkl. der kanarischen Inseln und der Balearen), Thailand, Tschechien, Türkei, Ukraine, Uruguay, USA, Venezuela und Vietnam.

 

2013 gab beispielsweise es erstmals Aktionen mit ALF-Bekenner*innenschreiben in Litauen, den Philippinen, Costa Rica, Georgien und Armenien. „Bite Back“ ist eine in den USA betriebene Website directaction.info, auf welcher Bekenner*innenschreiben aus der ganzen Welt dokumentiert werden.

 

Die ALF-Unterstützungsgruppen


„Support the ALF“ („Unterstützt die ALF“) gehört zu einem der zentralen Credos der Tierrechts-/befreiungsbewegung. Die Unterstützung militanter Tierbefreiungsarbeit war stets ein wichtiger Identifikationspunkt der Tierrechtsbewegung. Diese Solidarisierung mit der ALF verdeutlicht, dass ihre Aktionen als legitim und angemessen angesichts der an Tieren vollzogenen Gewalt verstanden werden. Konkrete Unterstützungsarbeit bedeutet in der Regel vor allem die finanzielle und juristische Unterstützung angeklagter, mutmaßlicher ALF-Aktivist*innen sowie die Betreuung von Gefangenen. Besonders in England, dem ‘Entstehungsland’ der ALF, entstanden mit der Zeit stabile Strukturen zur Unterstützung mutmaßlicher oder tatsächlicher ALF-Aktivist*innen. So gründete sich etwa die ALF Supporters Group, welche vor allem finanzielle Unterstützung leistet, Medien- und Pressearbeit für ALF-Aktionen übernimmt und die ALF öffentlich verteidigt. Daneben entstand die Vegan Prisoners Support Group, welche vegane Gefangene betreut, indem sie etwa für vegane Ernährung oder Post von Unterstützer*innen sorgt. In Deutschland hat sich vor allem der Verein Die Tierbefreier e.V. für die ALF eingesetzt und macht seit den 80er Jahren Pressearbeit für militante Tierbefreiungsaktionen. Ebenso betreut er kriminalisierte Aktivist*innen finanziell und juristisch. Ähnliche Organisationen gibt es in vielen Ländern, oft sind es jedoch einzelne, meist überregional arbeitende Tierrechtsgruppen, die solche Unterstützungsarbeit leisten. Die Totalliberation-Kampagne (http://totalliberation.blogsport.de) dokumentiert auf ihrem überwiegend deutschsprachigen Blog seit Jahren umfassend die Repression gegen die Tierbefreiungsbewegung bzw. gegen mutmaßliche ALF-Aktivist*innen.

 

Projektionsfläche ALF


Besonders durch die neuen Medien (allen voran Facebook) entwickelte sich eine Plattform, auf der die ALF einen regelrechten ‘Fanclub’ bekommen hat. Auffallend ist dabei, dass viele dieser ‘Fans’ selbst nicht Teil der Tierrechts-/befreiungsbewegung sind (und beispielsweise nicht vegan leben oder auch sonst keinen Bezug zur Bewegung haben), aber Brandanschläge und Befreiungsaktionen frenetisch bejubeln.

 

Ebenso ist immer wieder eine gewisse Naivität zu verzeichnen, die etwa zum Ausdruck kommt, wenn zumeist junge oder unerfahrene Aktivist*innen in öffentlichen Foren, sozialen Netzwerken oder per Email an größere Organisationen erfragen, wie und wo man denn Mitglied der ALF werden könne. An dieser Stelle muss eindringlich auf eine kollektive Sicherheitskultur insistiert werden, die sowohl die Bewegung als auch die ALF-Aktivist*nnen schützt.

 

Zu diesen Sicherheitsregeln sollte gehören:

  • Keine Prahlerei mit tatsächlich oder angeblich durchgeführten direkten Aktionen. Behaltet eure Stories für euch, Bekenner*innenschreiben beispielsweise auf directaction.info sind ausreichend und können weltweit beachtet werden.

  • Keine öffentlichen Gesuche, wie, wann und wo man in der ALF aktiv werden kann. Ihr gefährdet auch die, die ihr fragt, da diese plötzlich als potenzielle ALF-Aktive dastehen.

  • Keine Spekulationen, wer ALF-Aktivist*in sein könnte und wer nicht.

  • Verhaltet euch verantwortlich im Internet. Facebook und Co sind für Polizei und Justiz einsehbar, achtet daher darauf, was und mit wem ihr schreibt.

  • Wenn ihr die ALF unterstützen wollt, unterstützt die entsprechenden Solidaritätsstrukturen und richtet euch an diejenigen Organisationen, die seit Jahren Unterstützungsarbeit leisten. Nicht jede Facebook-Seite die sich “ALF” oder “ALF SUPPORT” nennt, ist ein geeigneter Ansprechpartner. “DIE” ALF hat ohnehin keine Facebook-Seite und wird auch nie eine haben.

  • Um aktiv zu sein bietet sich zwar oft eine Gruppe an, grundsätzlich kann aber jede Person auch alleine aktiv werden (auch dafür gibt es Aktionsformen). Jede einzelne Person kann die ALF sein, solange sie sich an die ALF-Grundsätze hält.

 

Die Kriminalisierung der ALF


Diejenigen, die die Taktik der ALF diskreditieren wollen, werfen immer wieder das Wort „Terrorismus“ auf. So bezeichnet beispielsweise das FBI als Repressionsbehörde der USA die ALF als gefährlichste terroristische Bedrohung nach Al Quaida.2 In Österreich standen im Rahmen des sogenannten „Tierschützerprozesses“3 13 Aktivist*innen vor Gericht, denen von der Staatsanawaltschaft vorgeworfen wurde sie seien Mitglied in einer kriminellen Vereinigung unter dem Pseudonym ALF; ähnliches geschah auch in Spanien4 und England5. Weltweit ist ein derartiges Vorgehen gegen Personen zu erkennen die vermeintliche oder auch tatsächliche ALF-Aktivist*innen sind. Ob in England, Mexiko, den Niederlanden oder Israel, überall versucht die staatliche Repression mit dem Vorwurf von Kriminalität oder Terrorismus gegen Aktivist*innen vorzugehen. Die Tierausbeutungsindustrie forciert dieses Vorgehen.

 

Auf den Punkt gebracht ließe sich die Kriminalisierung der ALF folgendermaßen zusammenfassen. Die Tierausbeutungsindustrie quält und ermordet in ihren Pelzfarmen, Tierlabors und Schlachthöfen Jahr für Jahr Millionen nichtmenschlicher Tiere. Mit dieser auf Quälerei und Mord basierenden Praxis verdient die Tierausbeutungsindustrie Milliarden unter dem schützenden Mantel des Staates und all seiner Behörden. Die Logik dessen ist einfach. Die Legislative erlässt Gesetze die den millionenfachen Mord erlauben. Die Judikative verurteilt auf dieser Basis jeglichen Widerstand und hält der Industrie auch auf juristischer Ebene den Rücken frei und die Exekutive geht mit allen Mitteln gegen Aktivist*innen der Befreiungsbewegung vor. Tierausbeutungsindustrie und Staat gehen Hand in Hand. Die Tierausbeutungsindustrie verdient Milliarden an der Ermordung nichtmenschlicher Tiere, die Aktivist*innen der Animal Liberation Front versuchen die Tierausbeutungsindustrie zu stoppen und der Staat schützt die Industrie und bekämpft eine immer größer werdende soziale Bewegung. Das Bekämpfen einer wachsenden sozialen Bewegung ist für Staat und Industrie selbstverständlich einfacher, je weniger Unterstützung diese soziale Bewegung hat. Und um die gesellschaftliche Unterstützung zu schmälern und um möglichst hemmungslos gegen die ALF-Aktivist*innen vorgehen zu können eignet sich eine Taktik besonders gut, und zwar die ALF als Terrororganisation darzustellen.


Wenn man bedenkt, dass seit der Gründung der ALF im Jahre 1976 in England nicht ein einziger Mensch oder ein einziges nichtmenschliches Tier verletzt wurden und allein die Fleischindustrie dafür verantwortlich ist, dass täglich Millionen von fühlenden Individuen ermordet werden, dann stellt sich die Frage, wer die wirklichen Terrorist*innen sind. Ganz im Gegenteil sind ALF-Aktivist*innen mitfühlende Menschen, die ihre eigene Freiheit für diejenigen aufs Spiel setzen, die sich nicht wehren können.


Die ALF ist keine Gruppe im eigentlichen Sinn: Es gibt keine Mitgliedschaft und keine Vorsitzenden. Weil ALF-Aktivitäten illegal sind, müssen Aktivist*nnen ihr Engagement geheim halten - geheim vor der Öffentlichkeit, ihren Familien und sogar ihren besten Freund*innen - um selbst frei zu bleiben und auch in Zukunft Aktionen machen zu können. Während Aufklärungsarbeit und Demonstrationen wichtig sind um das langfristige Ziel, die Befreiung aller Tiere zu erreichen unabdingbar ist, hat die lange Geschichte der sozialen Bewegungen gezeigt, dass alle im Rahmen der ALF-Grundsätze verfügbaren Mittel (ob legal oder illegal) nötig sind um unmittelbare Erfolge als auch langfristige Änderungen herbeizuführen. Da Staat (Repression) und Tierausbeutungsindustrie faktisch als eine Einheit betrachtet werden können ist auch die Achtung staatlicher Gesetze hinfällig. Juristische Kategorien wie „legal“ und „illegal“ sind für die ALF völlig irrelevant.

 

Was kannst du tun, um die ALF zu unterstützen?


Weil die ALF in der Anonymität agiert gibt es keine Möglichkeit Aktionen zu unterstützen, bevor sie passieren.

 

Was jede*r einzelne aber machen kann, ist für ein Klima zu sorgen, in dem ALF-Aktionen verteidigt werden. Auch kann man an Organisationen spenden die inhaftierte ALF-Aktivist*innen unterstützen oder Briefe direkt an Aktivist*innen im Gefängnis schreiben, um ihre Zeit hinter Gittern erträglicher zu machen.

  • Spende regelmäßig an Unterstützungsgruppen! In Deutschland ist dies das Rechtshilfekonto der Tierbefreier e.V.

  • Schreibe Gefangenen. Einen Link zu aktuellen Adressen findest du unten. Eine Link-Sammlung von sogenannten Unterstützungsgruppen weltweit gibt es auf dem Blog der Totalliberation-Kampagne (http://totalliberation.blogsport.de).

  • Unterstütze die Solidaritätsstrukturen für angeklagte Aktivist*innen und versuche, sofern von den Betroffenen gewünscht, Öffentlichkeit für ihre Fälle herzustellen.

  • Keine öffentliche Distanzierung von der ALF und ihren Aktionen!!!

 

Wie wirst du Teil der ALF?


Wie bereits erwähnt kann sich jede vegetarische/vegane Gruppe oder Einzelperson, die sich mit den Zielen der ALF identifiziert als ALF bezeichnen und in diesem Namen Aktionen durchführen.

 

Die Grundsätze sind:


1. Die Befreiung von Tieren aus den Stätten, in denen sie gequält werden, z.B. Laboratorien, Tierfabriken, Pelzfarmen etc. Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden, wo sie frei von Leiden bis zu ihrem natürlichen Ende leben können.

2. Das Zufügen ökonomischer Schäden für all jene, die von der Not und der Ausbeutung der Tiere profitieren.

3. Das Aufzeigen des Horrors und der Gräueltaten, denen Tiere hinter verschlossen Türen ausgesetzt sind, mit Hilfe von gewaltfreien, direkten Aktionen und Befreiungen.

4. Das Ergreifen aller notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, damit weder Menschen noch nichtmenschliche Tiere während der Aktionen Schaden nehmen bzw. verletzt werden.

 

Autonome Aktivist*innen der Tierbefreiungsbewegung bzw. der ALF gehen ein hohes persönliches Risiko ein. Nicht selten werden sie kriminalisiert und sogar wie Terrorist*innen von den Behörden gejagt. Sofern man Gewalt gegen Sachen als Gewalt ansieht, könnte man sagen, dass sie Gewalt ausüben, wenn sie Schlachterwerkzeug unbrauchbar machen oder Hochsitze umsägen, von denen aus Jäger*innen hinterhältig auf wehrlose nichtmenschliche Tiere schießen. Autonome Aktivist*innen wenden Gewalt (gegen Sachen) nie um der Gewalt willen an, sondern ausschließlich, um Leiden zu verhindern bzw. zu beenden. In Notwehr-Situationen kann diese Gewaltanwendung deshalb ein legitimes Mittel sein. Nichtmenschliche Tiere können sich nicht selbst wehren. Sie sind der Willkür der Menschen oft schutzlos ausgeliefert. Somit sind Aktionen der ALF als Akte solidarischer Notwehr zu verstehen. Die Gewaltfrage wird ohnehin in erster Linie von Staat oder Tierausbeutungsindustrie gestellt, wobei letztere für die Ausbeutung und Ermordung von Millionen fühlender Wesen verantwortlich ist und der Staat diesen Mord mit allen Mitteln schützt. Es macht also nicht viel Sinn ausgerechnet der Tierausbeutungsindustrie oder irgendwelchen Staaten auch noch die Definitionsmacht über die Gewaltfrage zu überlassen.

 

Der Name ALF ist ein Prädikat für Gewaltfreiheit, weil noch nie ein fühlendes Wesen bei einer ALF-Aktion verletzt wurde und dies auch künftig nicht passieren wird.

 

Werde Teil der ALF!


Egal ob du als Einzelperson oder in einer Gruppe aktiv wirst, gehe mit Bedacht vor, achte auf das Wohlbefinden der nichtmenschlichen Tiere und die Sicherheit deiner Aktionsgruppe und dir selbst. Wäge ab welche Mittel notwendig sind um welche Ziele zu erreichen. Lasse dich nicht erwischen, sei solidarisch und lasse dich vor allem nicht beugen.

 

Vergiss nie:

DU BIST DIE ALF!

 

Links:

Webportal und Zeitschrift “Biteback”: directaction.info

Vegan Prisoner Supporters Group: www.vpsg.org

ALF Supporters Group: www.alfsg.org.uk

Webportal “No Compromise”: www.nocompromise.org

Webportal “AnimalLiberationFront.com”: www.animalliberationfront.com

Webportal “AnimalLiberationFront.de”: http://www.animalliberationfront.de

Webportal “AnimalLiberationFrontLine.com”: http://animalliberationfrontline.com/

Informationen von die tierbefreier e.V.: www.tierbefreier.de/direkteaktionen.html

BAT: http://www.basisgruppe-tierrechte.org/tierrechte/alf.htm

Tierrechtsbewegung.info: http://tierrechtsbewegung.info/aktivismus/alf/

Totalliberation-Kampagne: http://totalliberation.blogsport.de/

u.v.m.

 

1 "That is why the ALF cannot be smashed, it cannot be effectively infiltrated, it cannot be stopped. You, each and every one of you: you are the ALF." Aus: http://www.nocompromise.org/issues/22robin.html

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"Die Tiere müssen in ein gutes Zuhause übergeben werden"

 

Merke: Befreiung ist die Übereignung an ein "gutes Zuhause". Ein eigentümlicher Begriff von Freiheit. Hier geht es tatsächlich nur darum, sich als die "guten" Tierhalter zu inszenieren und einen entsprechenden moralischen Distinktionsgewinn für sich selbst einzufahren.

Geht es nicht eher darum, dass Tiere es in den meisten Fällen überhaupt nicht überleben würden, wenn sie nach lebenslanger Haltung in z.B. einer Pelzfarm in die freie Natur kommen? Oder dass Tiere aus z.B. Tierversuchslaboren erstmal krank, schwächlich oder verletzt sind?

aber dann sollte man sich doch diese blöde Phrase von der "Tierbefreiung" bitte verkneifen. "Befreiung" zu was denn überhaupt? Es kann hier so oder so nur darum gehen, den Tieren den angenehmeren Käfig einzurichten oder sie einem Überlebenskampf auszuliefern, der für so etwas wie "Freiheit" gar keinen Raum ließe, selbst wenn das Tier denn einen Begriff davon hätte, was ich für eher unwahrscheinlich halte.

Tierbefreiung ist KEINE blöde phrase!

du schreibst: "Befreiung" zu was denn überhaupt?" wenn du das tatsächlich ernst meinst, wer hat denn dann deiner meinung nach sowas wie befreiung verdient? alle die einen philosophischen begriff davon haben? was ist dann mit kindern, menschen mit geistiger behinderung, senilen alten menschen, usw. genau für all diese gibt es auch befreiungsbewegungen im sinne von elementaren rechten wie leben und körperliche unversehrtheit. was soll das gerede von blöden phrasen dann? du weißt doch genau worum es geht, oder? fals nicht; um es dir etwas einfacher zu machen: wenn du die frage minimal umformulierst dann leuchtet dir vielleicht ein was damit gemeint ist: befreiung wovon? befreiung aus der herrschaft die menschen über tiere ausüben, (wenn tiere in ein sicheres zuhause übergeben werden hat das nichts damit zu tun sie in einen angenehmeren käfig zu übergeben; weil die tierbefreiungsbewegung das ende aller käfige anstrebt!!! klar sind viele tiere nach befreiungsaktionen noch immer gefangen, im sinne dass sie sich nicht frei und überall hinbewegen können, das ist aber leider nun mal so in dieser zivilisation, oder würdest du ein dreijähriges kind einfach auf die strassen rennen lassen? einem domestizierten tier einen sicheren raum zu bieten hat auch etwas mit schutz und verantwortung zu tun! schutz und verantwortung deshalb weil menschen diese tiere so gezüchtet haben, dass sie nicht ohne menschen überlebensfähig sind. und nicht genug des dramas, werden genau diese tiere dann auch noch unter brutalsten bedingungen in labors, pelzfarmen und tierfabriken ausgebeutet und ermordet. tiere aus diesen orten zu BEFREIEN hat deshalb tatsächlich was mit BEFREIUNG zu tun. auch wenn das nicht in dein krudes befreiungsverständnis passt.

der tietbefreiungsbewegung geht es am ende darum, dass es keine domestizierten tierarten mehr gibt, weil mit der abschaffung des speziesismus auch die abschaffung der tierausbeutung einher geht. es gibt dann keine tiere mehr die nur deshalb existieren um vom menschen ausgebeutet und ermordet zu werden, ganz einfach deshalb weil sie nicht mehr dafür gezüchtet werden.

tierbefreiungen sind lediglich symptomatisch und übergangsweise. zudem macht es für die befreiten individuen tatsächlich einen unterschied ob sie in einer anlage mit tausenden auf engstem raum unter unsäglichen hygienischen bedingungen, stress und angst gehalten und ermordet werden oder ob sie platz haben, mit artgennossen spielen, frische luft, wasser und tageslicht haben und ihren bedürfnissen weitest gehend nachgehen können. soweit das eben unter dem schutz des neuen "sicheren" zuhauses möglich ist.

was du schreibst verunglimpft die arbeit tausdender menschen die sich täglich um befreite tiere kümmern, und das nur weil es menschen gibt die den speziesismus als legitim ansehen. denk mal drüber nach.

 

zu deinem letzten satz: es ist völlig irrelevant ob das individuuum welches befreit wird einen konkreten begriff davon hat, was freiheit heißt. das trifft übrigens auch auf viele menschengruppen zu. aber darüber kannst du dir vielleicht selbst mal gedanken machen.

wir nehmen die mit nach hause, in garten, aufn hof und so. uebergangsweise. die meisten sind halt domestiziert und nicht an die wildnis angepasst. (wie zootiere) selbst wildtiere, die meist aus wildparks befreit werden, ueberleben nicht in der natur.

"wir nehmen die mit nach hause" - alles klar!

Die Tiere auf den Fotos sind unstrittig süß. Sie vor unnötigen (!) Qualen zu retten ist sympathisch. Problematisch hingegen ist der Antispeieismus von ALF und anderen TierrechtlerInnen. Die absolute Gleichsetung von Menschen und Tieren wertet im Endeffekt Menschen ab, statt wie beabsichtigt Tiere auf.

 

Aus der Gleichsezung von Mensch und Tier ergeben sich eine Reihe von Merkwürdigkeiten. So bezeichnet eine Bereiungsfront normalerweise Menschen, die sich selbst befreien wollen (und darüberhinaus vielleicht auch Menschen, die mit ihnen solidarisch sind). Hier aber bilden die UnterstützerInnen allein die Befreiungsfront. Tiere können sich nicht in dieser Weise politisch artikulieren und organisieren. Eine anarchistische Organisierung baut unzweifelhaft auf der Selbstorganisation gleichberechtigter Individuen auf. Eine gleichberchtigte Organisierung von Tieren und Menschen ist aber eine absurde Vorstellung und die ALF organisiert natürlich ausschließlich Menschen, welche Tiere befreien. In der Praxis der ALF wird der behauptete Gleichheitsabspruch von Mensch und Tier widerlegt.

Finde das theorethische Fundament der ALFs auch nicht grad stabil.Dabei unterscheidet sie sich allerdings wenig von anderen im Materialismus verharrenden  Strömungen der Befreiungsbewegungen.

 

Im Grunde geht es aber ja darum das Leiden jedes Bewusstseins zu vermeiden. Ob dieses sich nun als Mensch, Tier, Pflanze oder Stein materialisiert ist ziemlich schnuppe.

 

In diesem Sinne: Für die Befreiung aller Pflastersteine!

 

:)

Seh ich genau so. Ein menschliches Konzept von Freiheit auf Tiere 1 zu 1 zu übertragen klappt so nicht.

Es geht ja auch schon soweit, dass jeder "nicht links" ist, der nicht mit der ALF konform geht - Tierprodukte zu konsumieren ist kein Verbrechen!

Du kannst auch Anarcho sein und Fleisch essen, ja sogar Tierversuche ok finden!

 

Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle bei Walt Disney bedanken, für die vielen vermenschlichten Tiere in seinen Filmen....

"Du kannst auch Anarcho sein und Fleisch essen, ja sogar Tierversuche ok finden!"

Du kannst auch Anarcho sein und von Kindern genähte Turnschuhe tragen, ja sogar Vergewaltigung ok finden! (Es geht immer nur darum wer in deiner Berücksichtigung eine Rolle spielt. So funktioniert Anarchismus nich wahr??? Wer muss da noch über den Herrschaftsbegriff nachdenken?)

 

Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle bei H&M bedanken, für die vielen niedlichen Kinderchen an den Maschinen oder bei Apple für die vielen niedlichen Chinesen die in den vielen niedlichen Fabriken draufgehen...

 

Gehts noch, denk mal drüber nach was du da schreibst und jetzt denk mal drüber nach was Anarchismus mit Herrschaft zu tun hat.

Manchmal hilft denken, dann braucht es auch keinen Shitstorm...

Danke

Als ob Disney etwas damit zu tun hätte, dass Tieren genauso wenig ausgebeutet und für menschliche Zwecke genutzt werden sollten. 
Es geht nicht um Vermenschlichung der Tiere, sondern darum, allen leidensfähigken Individuen fundamentale Rechte (wie auf Leben, Freiheit und Unversehrtheit) zu erkämpfen. Und zudem das das Mensch-Tier-Verhältnis dahingehen zu verändern, dass Tiere nicht mehr als dem Menschen in seinem Wert unterlegen und deswegen als Ausbeutungsobjekt angesehen zu werden.

Mitdenken, Freude schenken!

Das eine Gleichsetzung Menschen abwertet, ist völliger Quatsch. Es geht der Tierbefreiungsbewegung mit Sicherheit nicht darum, Menschen abzuwerten. Sie fokussieren sich dabei nicht auf Tiere und vertreten i.d.R. das Konzept der "Totalen" Befreiung, also kämpfen ebenso für die Befreiung der Menschen.
Es geht vielmehr darum, Tiere aus ihrer unterdrückten gesellschaftlichen Position zu befreien. Also nicht nur physische Befreiungen, sondern auch das gesellschaftliche Mensch-Tier-Verhältnis zu verändern hin zu einer Welt, in der Tiere nicht mehr als Objekte betrachtet werden, die für menschliche Zwecke ausgebeutet werden können.

Wer behauptet, dass die Gleichstellung einer ausgebeuteten Gruppe die Abwertung einer anderen Gruppe bedeutet, hat selbst die Diskriminierung absolut verinnerlicht. Soetwas haben früher auch Männer behauptet, die Angst vor der Gleichstellung von Frauen hatten. Oder weiße Sklavenausbeuter*innen, die Angst vor der Gleichstellung der früheren Sklav*innen hatten.

Fundamentale Rechte (wie ein Recht auf Freiheit, Leben und Unversehrtheit) sollten alle fühlenden Individuen haben - egal ob Mensch oder Tier. Und ausgebeutet sollte kein Individuum vom anderen werden. Wir kämpfen für eine Welt ohne Ausbeutung, ohne Unterdrückung und ohne Herrschaft.
Aber wie man an den vielen Reaktionen hier merkt, haben wir da noch viel Arbeit vor uns =(

Aber all diese Überlegungen basieren ja auf der Idee das Tiere gleich dem Menschen sind. Ihr bringt ihr immer nur Beispiele aus der Menschenwelt und bezieht sie auf die Tiere. Es ist eben nicht das gleiche wie beim Sexismus oder beim Rassismus.

Denn wenn, dann stellt sich natürlcih noch die Frage warum ihr bei den Tieren schon halt macht, wieso dann nicht auch Pflanzen? Nur weil die nicht so fühlen wie Tiere, haben die also kein Recht auf ein "freies" Leben (überspitzt gedacht)?

Wo hört da der Selbstanspruch auf - haben wir dann überhaupt ein Recht zu leben?

Ich polemisiere hier gerne, aber nicht um euch persönlich anzugreifen, ich hätte darauf gerne eine Antwort.

Du schreibst: "Aber all diese Überlegungen basieren ja auf der Idee das Tiere gleich dem Menschen sind. Ihr bringt ihr immer nur Beispiele aus der Menschenwelt und bezieht sie auf die Tiere."

 

Natürlich sind Menschen und Tiere nicht gleich. Beide haben partiell andere Interessen. So braucht keine Kuh eine Grundschule und kein Hund braucht keinen Apfelkorn. Das fordert ja auch niemand. Andersrum fordert ja auch niemand, dass Mensch Heu fresen sollen, nur weil Pferde Heu fressen.

 

Aber da wo gleiche Interessen vorliegen, sollten sie auch gleich berücksichtigt werden. Der Schmerz eines Menschenaffen ist moralisch genauso berücksichtigenswert wie der Schmerz eines Menschen. Beide haben ein Interesse an Schmerzfreiheit. Das beispielsweise Säugetiere Schmerz empfinden wird heute wissenschaftlich nicht mehr bestritten,gehört somit zum wissenschaftlichen Konsens.

 

Dazu kommt, dass Tiere sich nicht oder nur kaum gegen ihre Ausbeutung wehren können. Das können z.B. Kinder auch meist nicht. Gerade deswegen ist es aber notwendig, das andere sie beschützen und sich für sie einsetzen.

 

So ungefähr... in aller Kürze! 

wo halt machen?

ja genau diese frage beantwortet z.b. das patriarchat seit jahrhunderten ziemlich deutlich um die eigene herrschaft nicht zu verlieren. männer stecken ihren patriarchalen rahmen der berücksichtigung bei männern ab, so einfach ist das. deshalb funktioniert auch sexismus in diesem fall ganz toll. trotzdem gab bzw. gibt es auch männer die es geschafft haben zu denken ;-)... und so gibt es heute heute eine antisexistische und feministische bewegung die nicht nur aus biologisch definierten frauen besteht. super wa?

geschichtlich wie heute fällt es denen die herrschen immer schwer ihr herrschaft zu beenden. hm, ist leider so. deshalb braucht es leider bewegungen zur abschaffung von rassimus, heterosexismus usw. es braucht bewegungen für die rechte von kindern, von menschen mit behinderung, von menschen mit krankheiten, von senilen menschen und alten, von indigenen, von homosexuellen, transsexuellen, transgendern, von, von, von etc.

tja und du stellst die frage wo denn halt zu machen wäre?

weshalb sollte sich ein heterosexueller mensch für die rechte von homosexuellen einsetzen? weshalb sollte es keine kinderarbeit geben? weshalb sich für menschen mit behinderung einsetzen? was für ein nutzen hat das und wo soll sowas hinführen? weshalb sollten sich männer für frauenrechte einsetzen? ist doch die ausbeutung und unterdrückung von frauen für und von männern ein über jahrhunderte bewährtes konzept um macht auszuüben, sich toller zu fühlen oder sich zumindest bekochen zu lassen.

warum sollten sich menschen für nichtmenschliche tiere einsetzen? schonmal an gleiche interessen wie körperliche unversehrtheit und leben gedacht? schonmal über leidensfähigkeit nachgedacht? ...

 

und zu deinem punkt mit den pflanzen: ein zur ermordeung und ausbeutung gehaltenes tier braucht etwa 90% der pflanzen die es als futter bekommt für seinen eigenen stoffwechsel. das heißt wenn menschen tiere statt pflanzen essen gehen 90% der ressourcen verloren (pflanzen, boden, wasser, luft, etc...). das beste was du also für pflanzen tun kannst (insofern du dir diese frage ernsthaft stellst und das nicht einfach nur teil deiner polemik war) ist diese direkt zu essen und nicht erst an tiere zu verfüttern. dieser aspekt greift wiederum auch ganz konkret in das leben von menschen (menschenrechte, hört hört!!!) ein, und zwar genau bei denen die von der futtremittelindustrie vertrieben werden, böden die verseucht werden, etc. die problemtik von ressourcenverschwendung und tierhaltung kannst du gerne selbst recherchieren.

zudem haben pflanzen kein zentrales nervensystem und tiere haben das ziemlich gesichert. im zweifelsfalle solltest du deshalb eher das essen wo´s unsicher ist. und nicht diejenigen ermorden und quälen, wo du davon ausgehen kannst dass sie leiden können.

zudem sind die meisten pflanzen die wir essen nicht die pflanzen, sondern deren früchte. das ist bei so gut wie jedem obst so, oder isst du statt äpfeln die apfelbäume? bei fast allen feldfrüchten (alle getreidesorten sind schon tot, wenn die körner gedroschen werden, also nur eben die saat nicht die wir essen), die ausnhame sind knollen und wurzeln, wie z.b. kartoffeln oder rüben.

zum freien leben von pflanzen: ja es macht tatsächlich sinn pflanzen nicht auf styropor mit kunstlicht und kunstdünger zu züchten, schmeckt auch anders. und es macht auch sinn aus vielen aspekten heraus keine pflanzennahrung zu verschwenden, also möglicht sorgsam zu leben und mit der umwelt schonend umzugehen.

 

zu deinem punkt von selbstanspruch: eine existenz auf diesem planeten völlig ohne die produktion von leid, sowohl bei anderen menschen als auch bei nichtmenschlichen tieren und pflanzen ist nicht möglich! aber es ist möglich den eigenen fußabdruck möglichst klein zu halten, nicht nur ökologisch, sondern was herrschaft und ausbeutung angeht übrigens auch.

 

auch wenn diese diskussionen (fast bis zum gehtnichtmehr) auch auf linksunten ausgetragen wurden und bei fast jedem artikel der tierbefreiungsbewegung immer wieder ausgetragen werden müssen...

hier der versuch einer antwort...

Gut, wenn ihr keine Grenze ziehen könnt - andere können das schon.

Schade, aber wir reden wohl etwas aneinander vorbei.

Tiere sind Tiere und Menschen sind Menschen. Nur weil sich mensch dagegen ausspricht Tiere "zu befreien" heißt das eben noch lange nicht, dass sie oder er sich auch gegen die Befreiung von Menschen stellt! Die Herrschaft des Menschen über den Menschen ist doch nicht gleichzusetzen mit der Herrschaft des Menschen über das Tier(wenn mensch das überhaupt so nennen kann). Viele der von euch genannten "Qualen" und Umweltzerstörungen resultieren ja auch eher aus der kapitalistischen Produktionsweise und nicht per se aus der Tierhaltung an sich.

Was ist zudem mit dem Nutzen von Tierversuchen für medizinische Zwecke, da wird doch vielen Menschen geholfen? (mir ist klar das jetzt aufs heftigstes widersprochen wird - ich bin gespannt auf die Argumente.)

Da es nun mal nicht möglich ist auf dieser Welt schadenlos zu wandeln, warum muss ich mir dann von euch die Grenze diktieren lassen? Warum müssen ganz pragmatische Gründe, wie z.B., dass tierisches Protein nun mal am Anfang des Lebens notwendig ist(wo wir wieder beim wissenschaftlichem Kosens wären), die oben genannten medizinischen Vorteile usw. gegenüber einer sehr wackeligen, höchst moralischen These per se zurücktreten?

Du schreibst: "Da es nun mal nicht möglich ist auf dieser Welt schadenlos zu wandeln, warum muss ich mir dann von euch die Grenze diktieren lassen?"

 

Wer diktiert dir denn eine Grenze? Steht allzeit hinter dir ein Veganer, der dich dazu zwingt Frischkornbrei zu essen? Wohl kaum. Was soll also der Quatsch?

 

Niemand diktiert dir eine Grenze. Das musst du schon selbst entscheiden. Wenn du Tiere essen willst, dann tue es. Aber behaupte dann bitte nicht, dass du Tiere nicht ausbeutest. Steh dann auch dazu, dass du Billigfleisch, Billig-Ei und Billig-Milch aus der Tierqual-Massentierhaltung isst. Steh dann auch dazu, dass für deinen Kosum Tiere leiden und sterben müssen.

 

Viele Menschen machen es anders. Sie versuchen Leid auch in Bezug auf das Tier zu mindern. Damit lässt sich gut leben. Wenn du dazu zu faul bist, musst du das mit dir selbst ausmachen. So einfach ist das!

 

Nobody is perfect... but you can try!

"Wenn du Tiere essen willst, dann tue es." diesen satz würde ich so nicht unterschreiben. tiere zu essen ist eben keine privatsache. ich würde ja auch nicht sagen, wenn du "deine" kinder schlagen willst, dann tue es. oder: wenn du menschen vergewaltigen willst, dann tue es. klar sind dinge wie kindereziehung, sexualität oder eben ernährung privat, aber das private ist eben leider auch politisch. genau deshalb ist es eben nicht egal ob jemand tiere isst, kinder schlägt oder frauen vergewaltigt.

das ist dann vielleicht aus der oben beschriebenen sicht ein diktat, ... so what?

sexist_innen, rassisti_innen und speziesist_innen das handwerk legen und an der ausübung ihrer herrschaftsstrukturen hindern!!!

GO ALF!

1. der oben geschriebene text hat eben genau nicht die aussage, dass es keine grenzen oder unterschiede gibt, das weißt du selbst auch. problematisch ist aber, dass du offensichtlich willkürlich die grenze dort ziehst was du als menschheit bzw. als spezies mensch bezeichnest. andere ziehen wie gesagt schon die grenze zwischen "mann" und "frau", deshalb ist für die dann auch sexismus unproblemtisch bis nicht existent. willkürlich eben, und lediglich deshalb um herrschaftsstrukturen zu festigen und macht auszuüben und um bedenkenlos ausbeuten und morden zu können. das gabs ja auch in der geschichte schon oft genug. deshalb funktioniert auch für rassisti*innen die sklaverei als unproblemtisch.

2. und es ist eher komisch wie bzw. wo du deine grenzen ziehst, genauer gesagt ist das der kern von speziesismus. ob mann und frau, hetero oder homo, helle haut oder dunkle, mensch oder tier. die grenzen werden nach nutzen und macht festgelegt und haben immer was mit ideologie zu tun. befasse dich doch bitte mal mit der konstruktion von dualismen und deren politischer funktion.

3. du behauptest: "Tiere sind Tiere und Menschen sind Menschen". Tja genau das definiert den speziesismus ganz treffend. es gibt menschen und die sind menschen und alles andere sind tiere; und die sind nur dazu da den menschen zu nutzen. hatten wir seit aristoteles und das hat sich mit den kruden theorien von thomas von aquin und descartes bis in jetztige zeit gezogen; welch alptraum! aber zurück zur speziesistischen ideologie: was du tust ist eigengruppenfavorisierung. und vielleicht bis du ja speziesist*in. zumindest argumentierst du so. und nur zu deiner information: menschen sind tiere, genauer gesagt säugetiere; und das ist nicht erst seit darwin bekannt. die christen behaupten vielleicht gegenteiliges, weil der mensch ja schöpfungskrone ist und son geschwafel...

4. Die verschwendung von ressourcen durch tierhaltung würde auch in jedem anderen system stattfinden und nichtmenschliche tiere wurden bzw. werden nicht nur im kapitalismus ausgebeutet und ermordet, genau wie auch im sozialismus homosexuelle platt gemacht wurden oder sog. anarchisten ganz schön sexistisch sein können... klar ist es sinnvoll den kapitalismus aus diversen gründen abzuschaffen, die ausbeutung und ermordung aber alleine mit dem kapitalismus zu begründen greift zu kurz. wäre ja schön, wenns so einfach wäre...

5. zum thema tierversuche, kannst du selbst nachlesen, vielleicht klingelt es dann, lesen und denken ist ne fantastische kombination: http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de

6. "Da es nun mal nicht möglich ist auf dieser Welt schadenlos zu wandeln, warum muss ich mir dann von euch die Grenze diktieren lassen?", wenn es schon nicht möglich ist schadenfrei auf dieser welt zu wandeln kannst du dich auch gleich wie die axt im walde verhalten. gehts noch. warum dann noch dein interesse für linksradikale inhalte auf linksunten?

7. was meinst du mit "tierischem" protein? sperma? das wäre tatsächlich wichtig für den anfang eines menschlichen lebens, so geht evolution ;-)

8. falls du milchkonsum meinst oder den konsum von anderem tierlichen eiweiß, dann kontaktiere bitte einen arzt deines vertrauens, der wird dir erzählen können, was tierliches protein im menschlichen körper verursacht. hier eine medizinische diskussion dazu zu eröffnen, ist nicht das thema. aber es gibt hierzu zahllose untersuchngen, studien und texte auch gerade vonseiten der medizin und biologie. also bitte bilde dich diesbezüglich erstmal und behaupte nichts von irgendwelchem vermeintlichen wissenschaftlichem konsens.

9. menschen sind keine tiere, tierliches protein ist gesund, tierversuche sind medizinisch notwendig, ... überlege dir mal bitte wer hier mit seiner argumentation auf wackeligen thesen baut.

10. no more shit again, please...

Ok, ich gebe zu du hast mich in einigen Dingen zum nachdenken gebracht.

Das Menschen keine Tiere sind habe ich so auch nicht behauptet, auch wenn der Rückschluss aus meiner Schreibweise dies nahe legt.

Das tierisches Protein in der anfangsphase für den Menschen notwendig ist wird auch an Universitäten gelehrt, aber ich werd mich mal belesen.

Ich denke aber einige Unverständnisse kommen hier auch durch das Medium zum tragen....vielleicht trag ich die Diskussion mal von Mensch zu Mensch mit einem ALF auseinander...

Danke.

 

Ich habe schon großen Respekt vor den vielen direkten Aktionen die die ALF bewerkstelligt, denke aber es gibt dringlichere Bereiche...

Du bringst es eben genau auf den Punkt: In deiner Logik ist eine Vergewaltigung oder ein rassistischer Übergriff das gleiche wie das Essen einer Wurst. Hühner im Käfig und Juden im KZ, wo ist schon der Unterschied? Das ist die logische Schlussfolgerung eurer Ideologie und das Schlagwort "totale Befreiung" ändert nichts an der damit verbundenen, offensichtlichen Abwertung von Menschen.

Und wieso haben denn die Pflanzen nicht das gleiche Recht, schliesslich haben die gemäss gewissen Wissenschaftlern auch Gefühle? Euer Idealismus ist einfach nur absurd und die ALF wird immer eine Lifestyle-Nische bleiben ohne die geringste Bedeutung für wirkliche soziale Kämpfe.

Du schreibst: "und die ALF wird immer eine Lifestyle-Nische bleiben ohne die geringste Bedeutung für wirkliche soziale Kämpfe."

 

Ach, und die radikale Linke? Die hatte wesentlich mehr Zeit als die Tierbefreiungsbewegung und kommt trotzdem nicht in die Pötte! Was hat die radikale Linke denn in den letzten 50-100 Jahren erreicht? Hartz IV, Abschaffung des Asylrechts, etc...

Wo sind denn die Errungenschaften der radikalen Linken???  

 

 

Ach, und Pflanzen haben Gefühle? Wenn mensch auf solche Artikel der "Welt" reinfällt, beweist mensch nur, dass mensch keine Ahnung von Wissenschaft hat. Schau einfach mal in ein Lehrbuch für Pflanzenphysiologie. Da wirst Du eine andere Antwort finden...

Ansonsten wäre folgende Seite für Dich sicherlich interessant: esoterikforum.de

höre bitte auf hier kz vergleiche herbeizufantasieren; du troll....

vergewaltigung ist nicht das gleiche wie das essen einer wurst, und ein hühnerkäfig ist auch kein kz.

und trotzdem sind allesamt zustände oder ereignisse die es zu bekämpfen gilt.

leute wie du sollten einfach mal die fresse halten.

 

für die befreiung von menschen und allen nichtmenschlichen tieren!!!

ja klar, fuer die aufhebung der klassenverhaeltnisse zwischen hase und fuchs, oder was?

 

die gleichsetzung tier=mensch hat schon immer gut funktioniert. bei den nazis waren es die ratten = juden, bei PETAplakaten waren es huehner und juden, die verglichen wurden! da hilft auch deine kritik an deineR vorredner_in nicht, das liegt strukturell im antispezizistischen denken. gleichsetzung bedeutet entmenschlichung (wie im ns geschehen)

veganismus etc is ne moralische entscheidung im kapitalismus. kann ich tun oder lassen, oder is tofu kaufen bei aldi revolutionaer? die leute die den tofu angebaut haben stecken in scheiss arbeitsbedingungen (woher kommt das saatgut?), die aldi kassiererin kann nich mehr vor ueberstunden. es gibt keinen richtigen tofu im falschen system - bedeutet revolution, bedeutet veraenderung der oekonomie hin zu einer solidarischen. was die leute dabei essen - egal, denn revolution bedeutet im besten falle umverteilung aller gueter und waren dieser welt und natuerlich weniger fleischkonsum. logo. aber ich setz mich nicht in nen hubschrauber und flieg in der welt rum und verbiete leuten fleisch zu essen.

 

... veganismus etc hatte schon immer ne starke anziehungskraft-ist die einteilung in gut=vegan und boese=fleisch doch schoen bequem um im marodierendem kapitalismus widerspruchsfrei zu leben. aehnlich ist es bei antifa. die welt wird in gut und boese aufgeteilt und wenn man den ganzen tag nazis klopfen geht, ist der revolution schon geholfen. leider nee. wir stecken immer noch in den falschen verhaeltnissen. da aendern auch keine befreiten tiere was daran.

mal zugespitzt: was wuerdest du machen, wenn du durchn schweineherz laenger leben koenntest? kommt da auch erst die moral oder erst das fressen?

 

fuer wuerde und freiheit. fuer die soziale revolution

Du schreibst: "die gleichsetzung tier=mensch hat schon immer gut funktioniert. bei den nazis waren es die ratten = juden, bei PETAplakaten waren es huehner und juden, die verglichen wurden!"

 

genau, und bei den linken waren es die nazis = schweine. 

 

wenn du ein wenig ahnung hättest, dann wüsstest du, dass das der meiste tofu aus bio-anbau stammt. und zwar sehr oft aus europäischem anbau! das soja, dass unter ausbeuterischen bedingungen in fernen ländern angebaut wird, landet meist im futtertrog der masttiere. somit ist der fleischesser für die scheiß arbeitsbedingungen, die du anpragerst, verantwortlich. und nein, tofu kaufen bei aldi mag nicht revolutionär sein. aber wo ist der zwingende zusammenhang von veganismus und lebensmittel-discountern? Ich würde mal tippen, dass veganer wesentlich seltener bei discountern kaufen, als die "normalbevölkerung"! 

 

in einigen punkten will ich dir aber auch recht geben: die einteilung in gut=vegan und boese=fleisch wirklich schön bequem und sicherlich völlig verkürzt. so einfach läuft die welt nicht. wenn du nur den hauptwiderspruch kapitalismus bekämpfen willst, dann tu dies. andere sehen auch in der kritik der nebenwidersprüchen ein sinnvolles betätigungsfeld. wer recht hat, vermag ich nicht zu sagen!

@ gut gut .

nazis und bullen entmenschlichen sich von alleine, die brauchen keine linken dafuer ;)

 

Dass bio tofu immer unter nicht ausbeuterischen bedingungen (lohnarbeit, vertriebswege, arbeistbedingungen, etc) hergestellt wird ist mir neu. der herstellungsprozess mag gut fuer die natur sein, doch die gruene nachhaltigkeitsrethorik mal dahin gestellt.

du gehst auf meine kritik, dass vegan n starkes identitaeres moment hat ein. 1 atemzug vorher stilisierst du die unfehlbaren "Veganen-Uebermenschen" als die moralisch, ueberlegene superinstanz, die nie in "discountern kaufen, wie die "normalbevölkerung"! ja warum denn nich? weil evtl alles reiche mittelschichtskids, eso-kruecken, gruene und bio-bonzen sind und der niedere poebel aka "normalbevölkerung" es noch nich geschnallt hat.

mit wem willst du die revolution machen?

schlussendlich ist nicht der "fleischesser (...) für die scheiß arbeitsbedingungen" verantwortlich, sondern die logik des kapitalismus, den es auch ueberhaupt nicht kratzt wenn du dich vegan ernaehrst. die errungenschaft des vegi/vegan hypes ist, dass du bei aldi tofu kaufen kannst und in new york vegane hotdogs, nicht aber dass sich arbeistbedingungen verbessert haben oder das verhindert wurde, dass hungernde menschen ihrer wuerde beraubt werden. .

ps.

natuerlich geht mit einem umwaelzen des bestehendem auch eine veraenderung der globalen speisekarte einher. . .

„alle Verhältnisse umwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist“

gez. Kalle M.

guten rutsch

 

guten rutsch!

"Dass bio tofu immer unter nicht ausbeuterischen bedingungen (lohnarbeit, vertriebswege, arbeistbedingungen, etc) hergestellt wird ist mir neu."

 

komm mal vom schwarz-weiß-denken weg. es mag sein, dass bio-tofu nicht immer unter 100 %ig korrekten bedingungen hergestellt wird. welches produkt wird schon immer 100 %ig fair produziert? aber ganz sicher herrschen in einer bio-tofu-fabrik in 99 % der fälle bessere bedingungen als in der fleischbranche!

 

"du gehst auf meine kritik, dass vegan n starkes identitaeres moment hat ein. 1 atemzug vorher stilisierst du die unfehlbaren "Veganen-Uebermenschen" als die moralisch, ueberlegene superinstanz, die nie in "discountern kaufen, wie die "normalbevölkerung"! ja warum denn nich? weil evtl alles reiche mittelschichtskids, eso-kruecken, gruene und bio-bonzen sind und der niedere poebel aka "normalbevölkerung" es noch nich geschnallt hat."

 

vegan hat unbestreitbar ein starkes identitäres moment. ich selbst lebe nicht strikt vegan, weil ich gewisse prioritäten auch anders setze als so mancher tierbefreier! ich habe auch nicht behauptet, dass veganer übermenschen wären. ich habe gesagt, dass veganer - meiner erfahrung nach - weniger im discounter und öfters bio kaufen. du machst da wieder ein schwarz-weiß-ding draus,von wegen überlegene superinstanz und so. und ja, viele veganer gehören unzweifelhaft in die gehobene mittelschicht. das gilt aber auch für die radikale linke!!! wieviele proletarier waren denn z.b. in der RAF? das waren doch alles pfarrerskinder und co.! Die linke Szene = 80 % abiturienten und studenten!

 

"schlussendlich ist nicht der "fleischesser (...) für die scheiß arbeitsbedingungen" verantwortlich, sondern die logik des kapitalismus, den es auch ueberhaupt nicht kratzt wenn du dich vegan ernaehrst."

 

das mag sein. nach deiner logik ist induviduelles konsumverhalten offensichtlich scheiß egal. dann kannste ja gleich in den puff gehen, pornos gucken, kleider aus kinderarbeit tragen, aubeuter-kaffee trinken etc. Da ist ja - nach deiner logik - nicht der konsum dran schuld, sonder der kapitalismus an sich. zugegeben: ein sehr bequemes argument!

1. immer das gerede von der Klasse... welcher Klasse gehörst du denn an?

 

2. Aber darauf wollte ich hier nicht eingehen, sondern:

du schreibst: "gleichsetzung bedeutet entmenschlichung (wie im ns geschehen)" Da hast du ja was ganz richtig erkannt. Im ns wurden z.b. Juden zu Ratten oder Insekten degradiert und das war dann Teil der Legitimation sie auszulöschen. Die Abwertung von Menschen indem mensch sie mit "Tieren" gleichsetzt ist nicht neu und keine ns-spezifische Angelegenheit.

Hier noch ein paar Beispiele aus der Kriegsrhetorik:

- Indigene wurden als Schafe, Kühe oder Hunde bezeichnet

- im China-Japankrieg in den 30er Jahren wurden Chines*innen als Ameisen oder Hunde bezeichnet

- im Kolonialismus wurden Menschen in afrika als Affen bezeichnet

- im zweiten Weltkrieg wurden Japaner*innen vom US-Militär als Schlangen oder Ratten bezeichnet

- im Vietnamkrieg wurden Vietnames*innen vom US-Miltär als Termiten bezeichnet

- im Golfkrieg wurden Iraker*innen vom US-Militär als Truthähne bezeichnet

- im islamischen Fundamentalismus wurden sog. Ungläubige als Hunde oder Ratten bezeichnet

- die RAF bezeichnete Polizist*innen als Schweine

- in der antikapitalistischen Bewegung wurden Bänker*innen oft als Geldhaie oder Aasgeier bezeichnet

- Immobiliengesellschaften wurden als Heuschrecken bezeichnet

- Neonazis bezeichnen Linke als Zecken

- Linke bezeichnen Nazis als Schweine

- Nazischweine...

- Bullenschweine ...

- Kommunistenschweine ....

 

...nur um ein paar Beispiele zu nennen. Und darin liegt auch der menschenverachtende Kern des speziesistischen Denkens. Tiere werden zu Objekten degradiert, die bedenkenlos ausgebeutet, gefoltert, ermordet oder vernichtet werden können. Die Tatsache, dass nichtmenschliche Tiere im Speziesismus diesen Status zugesprochen bekommen macht es erst möglich auch bestimmte Menschen bzw. Menschengruppen dahingehend abzuwerten.

Jetzt denk mal darüber nach nach welcher Logik du argumentierst.

Ausgerechnet dem Antispeziesismus zu unterstellen dafür verantwortlich zu sein, dass Menschen abgewertet werden ist sowas von absurd... (Im Übrigen ist es eine noch absurdere Annahme Antispe kümmere sich nur um nichtmenschliche Tiere. Es geht bei Antispe um alle Tiere, also selbstverständlich auch um Menschen! Das ist auch der Grund warum viele Antipes auch bei Antifa-, Antira- und Antisexismuskampagnen aktiv mitarbeiten!!!)

Aber zurück zum Thema: Abwertung. Es sind doch genau die Speziesist*innen die den Menschen in die Rolle der "Schöpfungskrone" (um das jetzt mal ganz christlich auszudrücken) stellen. Und alle anderen Tiere darunter positionieren um diese dann bedenkenlos bzw. sogar speziesistisch legitimiert auszubeuten, foltern, ermorden oder vernichten zu können. Und genau diese Gedankenlogik ermöglicht es auch Menschen durch die Gleichsetzung mit nichtmenschlichen Tieren ebenso wie diese zu behandeln und speziesistisch legitimiert - und damit bedenkenlos - vernichten zu können.

Jetzt mach dir mal Gedanken welchen politischen Konzepten du Vorschub leistest, wenn du son Schwachsinn schreibst wie oben.

Antispeziesismus hat auch nichts damit zu tun, Plakate zu entwerfen auf denen Hühner neben Jüd*innen im KZ abgebildet sind, weil da Dinge gleichgesetzt werden die eben nicht gleichzusetzen sind. Es macht im Übrigen nämlich nie Sinn Verbrechen gleichzusetzen, Opferzahlen abzuwägen usw. Die Shoa ist nicht der Palästinakrieg und auch nicht der Genozid in Armenien. Kolonialismus ist nicht der Vietnamkrieg. Eine Tierfabrik ist nicht Auschwitz. Tierversuchslabors sind keine Guantanamolager. Betrachte die Verbrechen für sich in ihrem Kontext und was dazu geführt hat, dass sowas passieren konnte, weil jedes einzelne singulär ist. Und überlege was du tun kannst damit sowas niewieder geschieht!!!

 

3. zu dem ewigen Gerede vom Richtigen im Falschen und so... Ich kanns nicht mehr hören. Was machst du denn konkret für die Revolution??? Also ich meine KONKRET um die Verhältnisse zu stürzen??? Und nicht hier vor deinem Rechner zu sitzen und dich über Biotofu und die Arbeitsbedingungen bei Aldi auszulassen um dann bei Lidl dein Bier zu kaufen oder doch bei Alnatura...

 

4. Du bahauptest: "wir stecken immer noch in den falschen verhaeltnissen. da aendern auch keine befreiten tiere was daran." Klar sind die Verhältnisse falsch, dann ändere sie, anstatt hier nur rum zu reden. Das hört sich jetzt vielleicht etwas romantisch an, aber wenn du ein Tier befreist rettest du nicht die Welt, aber du rettest die Welt für das Individuum das dann frei von Ausbeutung, Qual, Stress und Ermordung leben kann. Ein befreites Tier ändert vielleicht nicht die Verhältnisse, aber du änderst die Verhältnisse für dieses Individuum, das ist zwar symptomatisch aber für ein Individuudm tatsächlich relevant. Schonmal darüber nachgedacht. Es ist eben immer eine Frage der Perspektive und manchmal hilft es über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

 

5. "mal zugespitzt: was wuerdest du machen, wenn du durchn schweineherz laenger leben koenntest? kommt da auch erst die moral oder erst das fressen?", na wie siehts bei dir denn aus? mal zugespitzt: was wuerdest du machen, wenn du durch menschenversuche laenger leben koenntest? kommt da auch erst die moral oder erst das fressen?

 

 

Für die Freiheit und Befreiung aller Tiere. Für die Anarchie!

"Fundamentale Rechte (wie ein Recht auf Freiheit, Leben und Unversehrtheit) sollten alle fühlenden Individuen haben - egal ob Mensch oder Tier."

hätte, könnte, sollte. erkläre bitte dem hungrigen löwen, der gerade eine von ihm gejagte+getötete antilope verspeist, dass er damit gegen alle der von dir postulierten "fundamentalen rechte" verstößt. er wird es verstehen und auf vegane ernährung umstellen.

 

dein beitrag ist einer der schwächsten, den ich zum thema "tierrechte" jemals lesen durfte. da ich trash und spinnerte menschen mag, sei dir dafür gedankt.

... wirklich verstanden worum bei antispe geht.

und es war klar dass früher oder später der löwe und die antilope kommen.

außer dummgerede nichts zu haben von dir.

Wow, was für ein geistreicher Troll-Beitrag oO
Und wann führst du die Kühe ins Feld, die dann auch das Wahlrecht haben sollten? Fehlt unbedingt noch, damit ich mein "Dumme Fleisch-Linke Sprüche Bingo" vollbekomme. Also bitte verschone uns nicht mit noch mehr geistlosen Kommentaren ;)

Und das Wort "sollte" wurde sicherlich verwendet, weil diese Rechte heutzutage leider noch immer nicht allumfänglich geachtet werden.
ERST nachdenken, DANN schreiben.

Auch wenn einige Antispes das selbst durcheinander bringen: Antispeziesismus heißt nicht undbedingt, dass Mensch mit anderen Tieren gleichgesetzt wird! Wir treten jedenfalls für einen Antispeziesismus ein, der keineswegs Gleichsetzung bedeutet.

 

Aber ist Speziesismus nicht die Unterscheidung von Mensch und Tier?

 

Definitiv: Nein! Speziesismus ist die Ideologie zur Legitimation der Tierausbeutung, -qual und -unterdrückung. Speziesismus behauptet, Tiere hätten kein Bewusstsein und könne keinen Schmerz empfinden, oder Tiere seien dafür da, vom Menschen genutzt zu werden. Da wird kein halbwegs gebildeter Mensch sagen dass dies so sei.

 

Was wenn ein Mensch Tiere isst, weil er anders nicht überleben würde?

 

...dann braucht er keinen Speziesismus um sein Überleben durch das Töten von Tieren zu legitimieren. Es genügt sein eigenes Leben für wichtig zu erachten. Ich würde sogar etwas provokant behaupten, dass auch ein gewisser Anthropozentrismus, also das wichtiger-finden-von-menschen nicht unbedingt speziesistisch ist! Wenn allerdings das Leben und Leiden von Tieren für unwichtiger als den kurzen Gaumengenuss oder der Profit angesehen wird, ist das durchaus speziesistisch: Dann sind die materiellen Vorraussetzungen gegeben Tierausbeutung zu beenden, dann ist die Tiernutzung historisch überflüssig geworden, dann müssen keine Tiere mehr gehalten oder getötet werden, um ein sicheres Leben zu führen.

 

Theoretisches Gerüst?

 

Der Antispeziesismus hat durchaus ein solides Fundament, welches langsam aber sicher ausgebaut wird. Natürlich aber nicht der Peter-Singer-Antispeziesismus, welcher, wie jede idealistische Herangehensweise, übrigens auch gegenüber dem Rassismus und dem Sexismus, ziemlich schnell versandet: Sehr schnell geraten die idealistischen Moralisten an dem Punkt, wo sie definieren wollen was gut und was schlecht ist, was mensch darf und was nicht. Als materialistische Antispeziesist*innen/Antisexist*innen/Antirassist*innen und Antikapitalist*innen versuchen wir uns aber auf den Kampf gegen Ausgebeutung zu konzentrieren, Komplizen dafür zu finden und in eine freiere, bessere Richtung zu gehen, anstatt neue Regeln zu definieren.

 

Zum weiterlesen:

Matthias Rude: theorie.org: Antispeziesismus.

und

Susan Witt-Stahl (Hg): Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen.

 

Oder auf den homepages:

Antispeziesistische Aktion Tübingen asatue.blogsport.de

Assoziation Dämmerung assoziation-daemmerung.de

Tierrechtsgruppe Zürich tierrechtsgruppe-zh.ch

Nur zwei kurze Kommentare:

 

1. Die ALF ist keineswegs als Ganzes als anarchistisch oder auch nur als links zu bezeichnen. Wer sich mit der Vergangenheit der ALF auskennt, wird wissen, dass zahlreiche der bekannten - weil verhafteten - ALFler/innen sicherlich keine Anarchisten sind oder waren. Hierbei denke ich z.B. an Keith Mann, Barry Horne oder Walter Bond.

 

2. Schon in dem Pamphlet "Going Underground for Animal Liberation" sprechen sich die britischen Verfasser dafür aus, den Begriff bzw. das Konstrukt ALF komplett fallen zu lassen. Es dient den Ermittlungsbehörden z.B. nur dazu Terrorismusvorwürfe oder ähnliches zu konstruieren. Kein Mensch braucht solche Etiketten! Macht Eure Aktionen und gut is. So identitärer Kram wie ALF hilft niemandem...

nur zwei kommentare zurück:

 

1. da kennt sich aber jemand wirklich gut aus.

 

2. deiner meinung nach sollte das ALF-Konstrukt also einfach fallen gelassen werden und gut ist. und die begründung ist noch besser, weil der staat dies nutzen kann um terrorismusvorwürfe zu konstruieren. wie dramatisch ;-). der staat konstruiert terror, jeden tag und er terrorisiert, jeden tag. es ist doch verrückt gerade dem staat die definitionsmacht über begriffe wie terror zu überlassen!!! genau das versucht der artikel oben anzugehen; hast du ihn überhaupt gelesen? ALF ist keine gruppe, keine hierarchie usw. (lese doch einfach mal nach) was du forderst leistet dem staatlichen terrorvorwurf genau vorschub. immer schön das machen was dem staat in die tasche spielt. traurig nur, dass sowas aus der eigenen szene heraus postuliert wird. ps. wenn die angst vor dem staat unser handeln bestimmt haben wir schon verloren!!!

es ist notwendig und wichtig das ALF-Label zu verwenden und zwar dann, wenn aktionen passiern die sich an die ALF-richtlinien halten; weltweit. weil genau damit gezeigt werden kann wie absurd die staatliche und indsutrielle definition von terrorismus ist. glaubst du ernsthaft die repression würde abnehmen wenn die leute ihre aktionen nicht mehr unter dem laben ALF durchführen? befasse dich mal mit AETA usw. da geht es bei repression nicht mehr nur um das ALF-Label! wenn das ALF-Label fällt, dann würde die repression aus der sicht unbeteiligter menschen vielleicht noch begündeter sein, weil leute wie die von der ARM, die eben genau nicht zwangsläufig darauf achten, dass bei aktionen niemand verletzt wird, mit allen anderen in den gleichen topf geworfen werden. das prädikat der ALF ist eben genau gewaltfreiheit; das ergreifen aller maßnahmen damit niemand verletzt oder ermordet wird. soviel zum thema terrorismus! weshalb sollte also genau dieses label fallen? was wünscht du dir. und wenn es dir nicht pass dann führe doch aktionen ohne ALF-Label durch, das passiert auch. oder mache ARM-Aktionen oder was auch immer. und wenn du darauf stehst menschen zu verletzen dann ist es eben gerade KEINE ALF-Aktion!!! tja es ist schon gut dass es das ALF-Label gibt!!!

 

das Label ALF ist eine aussage, weltweit, weil es gewaltfreiheit als grundlage hat und genau, dass macht den terrorvorwurf so lächerlich und genau das verstehen auch immer mehr menschen. vielleicht unterscheidet das auch ALF-aktionen von anderen aktionen (auch aus der linksradikalen) wo menschen absichtlich oder unabscihtlich verletzt oder getötet werden. denk mal darüber nach...

 

es ist traurig, dass du das als "identitärer Kram" abwertest.

Schön, dass du selbst das AETA ansprichst. Unter dem AETA, ehemals AEPA, wurde beispielsweise SHAC als Organisation verurteilt. Dies zeigt schon, dass die Repressionsorgane immer bestrebt sind nicht Einzelpersonen zu verurteilen, sondern Gruppenzusammenhänge. Die Repressionsorgane lieben geradezu Paragraphen wie "kriminelle Vereinigung", "terroristische Vereinigung". Dann kann man beim Strafmaß nämlich schön zulangen. Das zeigt auch das Beispiel Österreich. Gerade in Österreich wurde ja versucht eine klandestine Gruppe - a la ALF - herbei zu konstruieren! Ohne die Verwendung von Bezeichnungen wie "ALF", werden solche Konstruktionen zumindest schwerer! 

 

Und ja, ich glaube ernsthaft, dass nicht die Repression, aber vielleicht das Straßmaß abnehmen würde, wenn die Leute ihre Aktionen nicht mehr unter dem Label ALF durchführen! Das ist natürlich Spekulation, weil es in BRD keine Beispiele gibt. Aber ich gehe z.B. davon aus, dass Walter Bond eventuell besser weggekommen wäre, wenn er sich nicht vollmudig als "ALF LoneWolf" betitelt hätte. Aber wie gesagt Spekulation.

 

Nun ja, jeder kann es halten wie er will. Würde ich Aktionen machen - ich würde unter ein Bekennerschreiben nicht ALF setzen. Und nicht vergessen: Immer schön den modus operandi wechseln!

 

PS: Was haben die Tiere von ALF? Nichts. Nur die Aktion zählt. Das Label ALF ist auch nicht eine "Aussage" - wie du schreibst. Die Aktion an sich ist die Aussage! Ob da ALF, JD oder Zornige Hennen unter dem Bekennerbrief stehen, ist sekundär.

 

ALF ist auch nicht gewaltfrei. Jemandem das Auto anzünden, ist z.B. nicht gewaltfrei. Was nicht heißt, dass ich Gewalt gegen Sachen unbedingt ablehne. Aber mensch muss die Dinge auch beim Namen nennen. Gewalt beginnt nicht erst da, wo ich jemandem in die Fresse haue. Wenn ich Menschen einschüchtere, z.B. durch Einwerfen von Scheiben, dann ist auch dies schon Gewalt. Nur eben keine körperliche! Wenn mir Dumm-Faschos mein Auto anzünden würden, wäre es ja auch Gewalt, oder? Natürlich wäre es das. Die Frage ist nur wie mensch damit umgeht. Einfach zu sagen "Das ist keine Gewalt" ist hierbei die billigste Lösung!

 

Lies mal die von mir erwähnte Broschüre. Vielleicht wird dann klarer was ich meine...

du übergibst die definitionsmacht über den beriff terror und gewalt wieder dem staat und der tierausbeutungsindustrie. und du orientierst deine aussagen an irgendwelchen legailätsprinzipien. oh je und wie würde ich mich fühlen wenn mir wer das auto abfackelt... klar ist das für die betroffenen doof, aber ein tiertransporter spürt im vergleich zu den tieren die damit in die mordfabrik transportiert werden keine schmerzen wenn du ihn außer kraft setzt.

 

wie der artikel hier zeigt ist ALF ein label für gewaltfreiheit, niemand wird verletzt oder ermordet.

die frage ob gewalt gegen sachen auch als gewalt bezeichnet werden sollte, kann gerne an anderer stelle diskutiert werden. es sei nur eines erwähnt: in diesem speziesistischen system wird der wert einer sache und deren schutz über den wert von leben und körperlicher unversehrtheit gestellt... das sagt doch schon alles.

 

smash this system.

ich finde die Gewalt-Definitions-Sache langweilig, aber die Frage ob Identitäres Vorgehen spannend:

 

Wenn die ALF-Aktivistis sich nicht einheitlich benennen würden, würde dann Tierbefreiung als Aktionsform so bekannt werden? Schwer zu sagen! Ich glaube schon, dass das Label und die damit verbundenen "Richtlinien" eine ganz schöne Kraft ausüben: einemal eine Anziehungskraft für potentielle Aktive, dann eine Informationskraft, weil es in der komplexen Gesellschaft eben einfacher ist, gewisse Dinge mithilfe von Schubladen zu verarbeiten. Das kann mensch doof finden, ändert aber nichts dran: Wenn jede einzelne Aktion kreativ individuell ist, fällt es allen schwer es zu verstehen, weil jede einzelne Aktion einzeln verstanden werden muss.

 

Aber hat das nicht auch Vorteile? Ich denke die Verbreitung für mögliche Aktive ist wie gesagt schwieriger. Ohne Frage hat es aber auch die Repression schwerer: Solange es kein spezielles Gesetz gegen neuartige Störungen des "Normalvollzugs" gibt, gibt es einen Spielraum für diese Aktionen. Erst wenn es Gesetze dazu gibt (wie für Tierrechts"terrorismus"), kann dagegen vorgegangen werden.

 

Terror-Konstruktion: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Staat&Kapital sich eigene Terroristen ausdenken kann, wenn es niemanden gibt, der so sich so bezeichnen lässt. Aber gibt es historische Beispiele dafür? Fast immer wird doch irgendeine gesellschaftlicche Gruppe herausgegriffen und zum Terroristen erklärt... Also ist wohl doch was dran, dass identitäres Vorgehen die Repression erleichtert.

 

Ich finde es sehr schwer dazu abschließende Postionen zu finden. Meinem Bauch-Gefühl nach, und der Bauch kann oft besser komplexe Zusammenhänge erfassen als der Kopf, ist Identität wie auch viele andere Organisations-Momente zwar nicht unproblematisch, aber letztlich doch ein hilfreiches Moment im Kampf. Ein mögliches Beispiel: Die kommunistische und die anarchistische Bewegung müsse doch als zu den erfolgreichsten Bewegungen des 19.Jahrhunderts gehörend bezeichnet werden, von welcher anderen Bewegung dieser Zeit weiß mensch den heute noch? Und beide haben sehr provokante Identitätskonstrukte verwendet: Proudhon hat den Begriff "Anarchismus" erstmals überhaupt positiv verwendet, und Marx hat das Manifest damit eingeleitet, dass der "Kommunismus" schon überall als Schimpfwort verwendet wird und deshalb (u.a.) immerhin schon offenbar als Macht anerkannt wird....

 

Was Spräche noch für oder gegen identitäre Bezeichnungen, Labels usw?

Ihr widmet einen ganzen Abschnitt dem Thema Projektionsfläche ALF.

 

Wenn ich mir die von Euch angehängten Fotos so anschaue, habe ich das Gefühl, dass Ihr genau das reproduziert, was ihr kritisiert. Lauter schwarz Vermummte mit niedlichen Tieren auf'm Arm. Diesen Topos hat Mieke Roscher schon ausfühlich analysiert und kritisiert ("Gesichter der Befreiung - eine bildgeschichtliche Analyse der visuellen Repräsentation der Tierrechtsbewegung"). Könnte mensch durchaus mal lesen... macht nicht dümmer.

Klar gibt es viele Bilder mehr.Genau gesagt soviele bilder wie Aktionsformen... Du kannst diese ja gerne hier posten... wäre vielleicht spannend...

Unter anderem der Sexismusvorwurf bezüglich der Bilder ist übrigens nicht haltbar. Auch dazu gibt es Literatur.

Zusammenfassend: Genau die schwarze Vermummung und die Hassi verbergen das Geschlecht und die Individualität von Aktvist*innen und wirken so dem Personenkult und der Projektion von Geschlecht entgegen. Oder bei wievielen Bildern kannst du mit Sicherheit sagen ob die Person unter der Hassi, biologisch männlich definiert, weiblich definiert, trans*, inter oder was auch immer ist??? Zudem hat die Farbe schwarz sowie die Vermummung auch rein praktische Aspekte, auch dazu gibt es mittlerweile ausreichend Literatur, z.B. bezüglich Vermummung auf Demos und bei Aktionen... Und auch zu den Aspekten der hergestellten Ungleichheit zwischen Mensch und nichtmenschlichem Tier bei den abgebildeten Posen gibt es ausreichend Gegenrede zu Miekes Text.

 

Soviel mal dazu.

Mensch sollte aber auch nicht alles was im Mäntelchen der Kritik verfasst wurde so unhinterfragt übernehmen. Nichts gegen Mieke, die hat auch wirklich brauchbares zur Tierbefreiungsbewegung geliefert, dazu gehört aber leider nicht unbedingt ihr Text bzw. Vortrag zur visuellen Repräsentation der Tierrechtsbewegung.

Danke an alle Aktivist*innen der ALF, die weltweit täglich ihre eigene Gesundheit, ihre Freiheit und ihr Leben aufs Spiel setzen um für alle Tiere aktiv zu sein!

Viele der Kommetare unter diesem Artikel haben mit dem Text leider eher weniger zu tun und sind darauf ausgelegt zu dissen, zu spalten, zu diffamieren und zu polemisieren. Das ist schade, weil dabei die ALF in ihrer Taktik, Wirkung und Geschichte untergeht.

Es zeigt aber auch, dass es anscheinend wichtig wäre in Teilen der Linken noch massiver einen Diskurs zur Tierbefreiungsidee bzw. dem Antispeziesismus zu führen.

 

Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese gibt es offensichtlich noch viel zu tun... Aber warum sollte es in Teilen der linken Szene massiv anders sein als in der speziesistischen Mehrheitsgesellschaft. Wie war das noch gleich: Nur weil mensch sich als links bezeichnet hat das keine Aussage darüber ob dieser Mensch Sexist_in ist oder Antisemit_in oder eben Speziesist_in?! Leider ist das so!!!

 

Aber es gibt ja auch positive Entwicklungen, wenn mensch betrachtet wieviele Aktionen weltweit in Kooperation bzw. mit anarchistischem Hintergrund und in Solidarität von und mit Tierbefreier_innen stattfinden.

Weiter so und bitte mehr davon.

Danke an die ALF...

Hallo!


Das Interessante hier an den ganzen Beiträgen:

80% oder vll. mehr berichten über irgendwelche politischen Ansichten, irgendwelche Ideologien, irgendwelche Vordenker in Sachen Tierrecht...und prinzipiell behauptet jeder von sich, dass er die letzte Wahrheit kennt. Ein Großteil beansprucht sogar für sich, seine Sicht der Dinge und seine Moralvorstellungen auf andere übertragen zu müssen. Herzlich verpackt in gut gemeinte Belehrungen um den Gegenüber auf seinen ....äääh ... den richtigen Pfad zu bringen.

Die restlichen 20%, welche tatsächlich versuchen einfach nur ihre Meinung zu äußern und auch ernsthaft Wissen über Flora & Fauna anbringen möchten, finden sich wieder zwischen Worthülsen ala Sexismus, Patriarchat, Alerta Alerta usw. Oder ihnen werden wieder irgendwelche Bücher/Texte empfohlen, wo abermals einer der 10 weltweiten Vordenker seine Thesen und Postulate in die philosophische Gegend schleudert. Bücher empfehlen ist bei einer solchen Diskussion ja auch immer eine schöne Sache um dem anderen grundsätzlich Blödheit zu unterstellen und sich selbst aufzuwerten.

Da stellt sich bei mir dann immer wieder die Frage:
Ist es überhaupt noch möglich in linken Kreisen fruchtbare und zielführende Diskussionen zu führen die eben nicht einfach nur im sinnlosen breit tratschen von Ideologien, schlau-klingenden Begriffen oder im sinnlosen Dikussions-Battle enden?

 

Kann man sich überhaupt noch mit Leuten an einen Tisch setzen um eine Diskussion zu führen die dazu führt, dass Meinungen ausgetauscht werden, ohne dass einer für sich den Stein der Weisen beansprucht?


Vor allem, gibt es überhaupt noch einen lösungsorientierten Ansatz in solchen Diskussionen, der imstande ist auch einen Kompromiss zu akzeptieren?


...ist hier noch irgendjemand der ernsthaftes Interesse daran hat, das Pro & Contra vom Befreien von Tieren im ökologischen Sinne zu besprechen, oder werden die Risiken nie angesprochen?

Ich meine, fehlt den Leuten bei so einem grundsätzlichen Thema das Feindbild, was sie scheinbar tagtäglich benötigen und
worüber sie sich selbst und ihr Handeln definieren?

Oder ist so ein Thema nicht cool genug, zu wenig radikal, zu normal?

....soviel zu meinem Empfinden der Allgemeinlage, zurück zum eigentlichen Thema

Bezüglich ALF:

Den eventuell aufkommenden Gedanken, dass man den ganzen Ideologie-Schwurbel und das Wissen über irgendwelche Thesen benötigt um das Vorgehen der ALF wirklich zu verstehen, halte ich in dem Zusammenhang für nicht hilfreich.
Es gibt sehr viele größere Organisationen wie NABU, Sielmann-Stiftung etc. und auch kleinere Organisationen wie Ökolöwen e.V., BUND-Köln etc. die im Gebiet des Artenschutz, der Aufrechterhaltung der Biodiversität und Landschaftsschutz seit teilweise mehreren Jahrzehnten hervorragende Arbeit leisten.
Auch die jeweiligen staatlichen Einrichtungen der einzelnen Bundesländer tragen zur Feststellung von Art-Verbreitungen und Ausweisungen von Schutzgebieten oder Flora-Fauna-Habitaten bei. Was ich damit sagen möchte: Man braucht keine Manifeste lesen, oder Moralphilosophen konsumieren um seine natürliche Umwelt und die darin lebenden Tiere und Pflanzen schätzen und schützen zu lernen.

Insofern sehe ich die grundsätzlichen Motive von ALF, dass man Tiere schützen und Tierversuche ächten und stoppen sollte, durchaus als edel an.
Die Umsetzung dieser Motive aber als durchaus kritikbedürftig, weil:

 


A - Gefahr der Einbringung von Tieren in die Umwelt in denen sie sich als Neozoen etablieren können
Beispiele hierfür sind vor allem der Nordamerikanische Nerz und der Waschbär. Alles beides Arten die erhebliches Verdrängungspotential von anderen einheimischen Arten besitzen und somit die einheimische Biodiversität stark schädigen können. Vor allem Nerze(Mink) neigen dazu neben Kleinsäugern auch Gelege von verschiedenen Vogelarten samt der Brut zu verspeißen. Wenn man dann mitbekommt, dass 1000 oder noch mehr Nordamerikanische Nerze in die Umwelt befreit wurden, dann ist es nur verständlich warum Umweltschutzorganisationen und Förster von großen ökologischen Schäden sprechen. Denn dieses ökologische Gleichgewicht wird durch das Einbringen erheblich gestört.
Nicht nur durch die Tierart selbst, sondern auch durch diese Masse an Individuen. Wenn ich z.B. EINE Wildkatze aus einem Gehege nehme, müsste ich dafür sorgen, dass ich ein Alternativgebiet auftreibe wo sie ihren Ansprüchen gerecht leben kann, d.h.: 500ha Grundfläche und mehr. Übrigens ist das ein Grund für ihre starke Gefährdung...

 

Der Waschbär z.B. hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft neben Hauskatze und Hund zur größten Gefahr für die frei lebenden Tiere, vor allem in Siedlungsgebieten, zu werden. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass Siedlungsgebiete aufgrund von intensivster Landwirtschaft mittlerweile eine höhere Biodiversität besitzen als die ländlichen Regionen, ist sowas arg bedenklich.

 


B - Gefahr der Verbreitung von Krankheitserregern
In sehr vielen Bereichen der Tierzucht wird zum Leid der Tiere und des Menschen mit Medikamenten gearbeitet, vornehmlich stark dosierte Antibiotika. Dies passiert nicht nur im Bereich von Rindern oder Schweinen, sondern auch in anderen Bereichen wie in der Fischzucht (wobei ich noch keinen Befreier mit nem Fisch in der Hand sah).
Vornehmlich im Bereich der Fischzucht um die Krankheiten zu bekämpfen die durch Überbesatz in Teichwirtschaften zustande kommen.
Ähnlich wie bei Krankenhauskeimen besteht auch hier die Gefahr, dass ich mit befreiten Tieren aggressive & resistente Keime in die Umwelt trage, die innerhalb der Gefangenschaft nur mit den oben genannten Mitteln in Schach gehalten wurden.

 


C - die Bedingung unter der man Aktionen als ALF durchführen darf: "Jede vegetarische/vegane Gruppe oder Einzelperson, (...) "
Es ist für meine Begriffe ziemliches Glatteis zu glauben, dass man als Vegetarier oder Veganer als Tierschützer besser geeignet ist, weil man ja augenscheinlich keinem Tier Leid zufügt, da man eben bewusst keines isst.

Der eigentliche Irrsinn ist doch eher, dass einige Bereiche der Landwirtschaft dazu übergegangen sind, Nahrung die der Mensch essen kann, an Tiere zu verfüttern. Denn so findet er sich plötzlich in Nahrungskonkurrenz zu seiner eigenen Nahrung. Quasi wäre hier eine vernünftigere Entscheidung die Kuh wieder auf die Weide zu stellen und den Verbrauch von Fleisch um die Hälfte bis 2/3 zu reduzieren. Dadurch entferne ich nämlich auch die Kuh aus der Situation, dass sie als Lebewesen erheblich mehr Tiere durch ihre Ernährung tötet, als ihr von der Natur aus "zusteht".

 

Um wieder zurück zu kommen zu Vegan & Co:
Die Bestellung eines Feldes, mit Aussaat, ackern, düngen, ernten usw. tötet nachweislich wesentlich mehr Tiere, als wenn ich an einer Kuh rumnagen würde, die auf der Weide ihr Gras fraß. Es wird hierbei von einem Wert von 15 bis 30-fach mehr Verlusten gesprochen.

Das problematische hierbei:
Es sind breitbandige unselektierte Verluste von Tieren die unser Ökosystem dringend benötigt. Quasi von der Maus, über den Wurm bis hin zum Wildschwein..Insekten, Weichtiere, Amphibien, Säugetiere, Vögel...usw., eigentlich alles.
(Das haben übrigens die Gen-Futzi`s mittlerweile für sich entdeckt und bewerben ihre Produkte damit, dass sie nur EINE Art vergiften...wie sie überprüfen wollen, dass der Fuchs nicht an dem gefressenen Vogel verreckt, der zuvor die besprühte Raupe fraß ist natürlich ein Rätsel.)

 

Die indirekten Auswirkungen von Monokulturen lasse ich hier bewusst außen vor. Die Verquickung mit Ertragssteigerung Flächenvergrößerungen und Intesivierungen, verursacht durch der Wirtschaft innewohnenden Mechanismen auch. Das Spannungsfeld ist hier einfach zu groß, um das hier mal schnell hinzukritzeln.

Vll. eine Idee um die Ernährungsmisere zu entschärfen:

 

- flächendeckende Verbreitung von ehrlichen, unabhängigen und wissenschaftlichen Beweisen, dass der Mensch schlichtweg zu viel Fleisch konsumiert  (gesundheitliche Konsequenzen, Umweltkonsequenzen usw.). Reduzierung auf die Hälfte oder 1/3 vom jetzigen Wert wäre erstrebenswert

- Forcierung einen besseren Tierhaltung, quasi Kuh auf Weide usw...

- Fördern der biologischen Landwirtschaft (Reduzierung oder ganz weg mit schädlichem Dünger & Pestiziden, Einbringen von Lebensräumen in die Felder z.B. Brachflächen). Wobei man sich da dann auch von den aktuellen Erträgen verabschieden müsste. Selbst sehr robuste Apfelsorten wie der Topaz werden in feuchten Zeiten mit Kupfer besprüht.

- Auflage für die Landwirtschaft, dass auch hier auf Artenvielfalt der Anbausorten zu achten ist (wer Lust und Laune hat, kann ja mal zählen wieviele verschiedene Sorten von Äpfel oder Birnen es im Handel gibt und später einen Blick in eines der Standardwerke der Pomologie werfen...man wird staunen.)

- auch ein Apfel mit Fleck schmeckt ;)



D - eine Frage die mich bezüglich ALF beschäftigt:
Werden eigentlich auch Insekten wie Spinnen, oder Weichtiere und Wirbellose befreit, oder werden die Tiere nach fühlend und nicht-fühlend in Kategorien eingeteilt? Weil, wenn das so ist, dann sollte man im nächsten Sommer mal einen Spaziergang über die Wiese machen und eine Heuschrecke beobachten. Wer mir zu 100% nachweisen kann, dass diese sich nur aus Reflex die Fühler putzt und nicht, weil sie sich dreckig fühlt, bekommt nen
Sterni spendiert. ;)



Nun gut, man möge mir meine anfänglichen Zeilen verzeihen, aber ich beobachte seit gut 12 Jahren im linken Sektor zunehmend die Tendenzen eine Ansicht - zumeist die Eigene - für die einzig Wahre zu erklären. Aber gerade bei den vielschichtigen sozialen und gesellschaftlichen Themen im linken Meinungsspektrum fällt mir auf, dass viele Themen - auch die aktuell gesellschaftlich erfolgreichsten - sich selbst teils in mehreren Punkten wiedersprechen.

Auch ist das Anschieben von diversen Debatten in der öffentlichen Meinung teilweise mit einer Aggressivität unterlegt, die ich selbst nicht mehr für gut heißen kann.

Wie will ich denn selbst für Toleranz werben, indem ich vehement von anderen Toleranz verlange, aber selbst Ansichten die von meiner eigenen Ansicht abweichen, nicht toleriere?
Was sich oft dadurch zeigt, dass man anders denkenden nur zu gern direkt oder indirekt Unwissenheit, Morallosigkeit oder gar Dummheit unterstellt. Das ist mit Vorsicht zu genießen.
Zumal man sich damit unglaubwürdig macht.

Soviel dazu.
Ich wünsche mir für das neue Jahr mehre Blicke über den Tellerrand und im Bereich des Schutzes von Flora & Fauna mehr Einbezug der Naturwissenschaften.


Allen ein gesundes neues Jahr!

Grüße von BufoBufo

"Nun gut, man möge mir meine anfänglichen Zeilen verzeihen, aber ich beobachte seit gut 12 Jahren im linken Sektor zunehmend die Tendenzen eine Ansicht - zumeist die Eigene - für die einzig Wahre zu erklären."

 

Nun gut, aber könnte der Leser dieses Argument es nicht ebenso auf genau das beziehen, was du so geschrieben hast? Warum erklären alle anderen ihre Thesen zur reinen Wahrheit, du dagegen nicht? Und woher weißt du das? Entschuldige, aber das wirkt ein wenig wie Arroganz deinerseits. Bei deinem posting habe zumindest ich auch den Eindruck, dass du dich selbst den anderen für (wissenschaftlich) überlegen hälst!

 

 

"Die Bestellung eines Feldes, mit Aussaat, ackern, düngen, ernten usw. tötet nachweislich wesentlich mehr Tiere, als wenn ich an einer Kuh rumnagen würde, die auf der Weide ihr Gras fraß. Es wird hierbei von einem Wert von 15 bis 30-fach mehr Verlusten gesprochen."

 

Das mag de facto so sein! Bedauerlicherweise steht so gut wie keine Kuh auf der Weide rum. Die leben alle in Massentierhaltungen und essen u.a. Sojaschrott als Kraftfutter. Was auch für Hennen, Schweine etc. gilt. Insofern läuft dein Argument ins Leere bzw. gilt nur für einen heute de facto nicht existierenden Zustand.

 

 

Du sprichst dich weiters gehen "ideologische Argumentationen" und Literaturhinweise aus. Dass du dir damit eventuell ein Eigentor schießt, kommt dir aber gar nicht in den Sinn. Deine Ausführungen über bzw. gegen Neozoen könnten nämlich selbst ideologisch befrachtet sein. Zumindest wenn mensch Uta Eser folgt. In ihrer Dissertation "Der Naturschutz und das Fremde" zeigt sie auf, dass Neozoen von Biologen u.a. negative ökologische Eigenschaften zugeschrieben werden, obwohl diese nicht empirisch bestätigt werden können. Insofern zeigt die Biologie (unterbewußt?) in Teilen eine Art biologische Fremdenfeindlichkeit. Vielleicht macht lesen doch schlau??!!

 

 

Das aber bedauerlichste an deinem Beitrag: Du verfehlst ein wenig den Kern des Themas. Den Tierbefreiern geht es primär um den Schutz, das Recht, das Leben von einzelnen Lebewesen, nicht so sehr um ökologische Zusammenhänge. Was nicht heißt das ökologische Zusammenhänge völlig ausgeblendet werden sollten. Ganz im Gegenteil, das ist ein wichtiges Thema. Dass es Zielkonflikte in Bezug auf Tierrechte und Arten-/Naturschutz gibt, dürfe unstrittig sein, eine Diskussion dieser Fragen dürfte hier aber zu weit führen... Allerdings wird dieser Konflikt (Tierrechte vs. Naturschutz) in der Literatur zur Tierethik- bzw. Naturethik recht breit thematisiert. Auch hier macht eine Beschäftigung mit diesem Thema via Lektüre nicht dümmer.

Ich danke Dir für Deine Meinung.

 

Bezüglich Arroganz:

Wenn das so rüber kommt, dann lag das nicht in meiner Absicht, trotz dass ich niemand persönlich angegriffen habe und es mehrfach so formuliert habe, dass es sich um meine Meinung handelt.

 

Kuh auf Weide:

Natürlich ist mir das bewusst. Aber was der Hinweis jetzt zur Sache beiträgt, dass mich eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise eher als Tierschützer auszeichnet, ist mir nicht bewusst. Dieser Zusammenhang wird aber sehr wohl von ALF betont. Es führt im besten Falle zum Endergebnis von: weniger, aber trotzdem noch zu viel Tierverlust oder mehr, und zu viel Tierverlust. Hier kommt dann wieder die Moral ins Spiel.

 

Neozoen:

Mir ist bewusst, dass es auch die Ansicht gibt, dass Neozoen keinen Schaden anrichten. Vor allem bezüglich des Waschbären gibt es da mehr als genug Abhandlungen, auch in Verbindung mit der Jagd. Natürlich ist es in vielen Gebieten empirisch nicht belegbar, aber genauso ist es in vielen Gebieten empirisch auch nicht wiederlegbar, da schlichtweg die Fülle an Einflussafaktoren zu gigantisch ist. Z.B.: Schwarzwald....mehr als genug Einfluss des Menschen, Besiedlung etc....ewige andere Einflussfaktoren, die auch für Artensterben verantwortlich sein könnten. ABER, es gibt wiederum Hinweise darauf, dass die Verdrängung von Arten sehr wohl existiert. Beispiel hierfür wäre z.B. der Höhlensittich/Kakapo. Dessen Bestand bis vor einiger Zeit fast vor dem Aussterben stand, weil der Mensch in seiner Unachtsamkeit auf bisher vom Mensch nicht beeinflusstes Terrain Tierarten einbrachte. In diesem Falle ist es empirisch belegbar... Da ziehe ich die Biodiversität schlichtweg vor und halte sie für wichtiger, als dass sie durch menschliches Handeln auch noch durch Einbringung von Arten gefährdet werden könnte (übrigens kenne ich mehrere Texte & Ausarbeitungen zum Thema Neozoen...). Und nein,...ich habe keinen Jagdschein. Das Risiko ist doch hierbei einfach schlichtweg zu hoch, um es auf ein Experiment ankommen zu lassen,oder? Auf Fremdenfeindlichkeit in der Biologie geh ich mal nicht ein. Steckt mir etwas zu viel Vermenschlichung drin. Trotzdem auch an dieser Stelle, danke für die Meinung.

 

Bezüglich letzten Absatz:

...auch hier sind mir die Ausführungen der Tierrechtler und Ethiker bekannt. Ich wollte nur zu Bedenken geben, dass es zu überlegen sei, ob man um ein Tier zu schützen, ein Anderes gefährden sollte. Gerade weil die Umwelt dermaßen angegriffen ist und die normalen - ich nenne es mal - "Selbstheilungsprozesse" sicherlich nicht mehr überall gegeben sind. Der Grad der damit beschritten wird, ist meiner Meinung nach verdammt schmal.

 

 

Am Ende trotzdem noch die Frage?

Wieso wirfst Du mir in meinen Auführungen genau das vor, was ich in meinen Ausführungen weitestgehend zu vermeiden versuchte und bestätigst eigentlich meine Kritik bezüglich der Art und Weise wie die Diskussionen geführt werden, indem Du persönlich wirst?

 

"Vielleicht macht lesen doch schlau??!!"

 

"Auch hier macht eine Beschäftigung mit diesem Thema via Lektüre nicht dümmer."

 

Ist mir völlig unklar. trotz, dass ich mehrfach betonte, dass es MEINE Meinung ist, oder einfach eine Idee zu irgendwas.

Das ist genau das, was ich in meinem Beitrag anspreche. Ich meine hast du es gelesen, oder nur das rausgelesen, was du finden wolltest?

Gesucht ist der konstruktive Austausch...

 

 

In diesem Sinne, Gruß

konstruktiver austausch wäre, wie du es dir wünscht wirklich schön.

oft endet das eben nur im gebashe, dabei gibt es soviele argumente die fundiert für die tierbefreiungsbewegung sprechen.

vielleicht sind es die tierbefreiungsleute aber auch einfach leid, sich bei jedem artikel mit den immer gleichen fragen, vorwürfen und beleidigungen auseinanderzusetzen. die wurden einfach schon tausend mal ausgebreitet und sind auch mit wenig aufwand zu finden, wenn mensch sich einfach die mühe macht das bei älteren artikeln nachzulesen. aber die diskussion zeigt, dass es vielleicht doch oft nur um gedisse und nicht um ernsthafte auseinandersetzung geht.

bei vielen artikeln zu befreiungsaktionen immer wieder die fragen, was passiert mit den tieren, geht das überhaupt, was ist mit dem ökosystem...

bei vielen artikeln zu aktionen gegen die tierversuchsindustrie, warum sind tierversuche überhaupt scheiße, was ne frage...

bei vielen artikeln zu antispe, warum antispe menschen eben gerade nicht abwertet...

 

es ist schon komisch, weil bei artikeln zu den castorblockaden ja auch nicht die argumente kommen, dass leute die in kernkraftwerken arbeiten dann ihre existenzgrundlage verlieren, wenn die atomidustrie endlich platt gemacht wird. bei protesten oder aktionen gegen schlachthöfe kommt das ständig.

bei artikeln gegen sexismus, würde niemand auf die idee kommen zu sagen, was ein vergewaltiger macht ist sexualität und deshalb privatsache. und wenn mensch auf die idee kommt dagegen zu kämpfen den leuten auch noch vorzuwerfen sie würden anderen etwas diktieren. das passiert nur wenns ums tiere essen geht, da darf auf einmal nicht ins sogenannte private gegangen werden.

 

tja mehr inhaltliche diskussion und weniger persönliche beleidigungen, das wär mal was.

wundert mich manchmal schon auf welchem niveau auch und gerade innerhalb der linken miteinander umgegangen wird.

schade eigentlich.

Guten Abend :)

Ja, das mit dem ständigen Wiederholen von Argumenten für Tierbefreiung, das kann ich verstehen. Aber an sowas wirst du nicht vorbei kommen, wenn du etwas in deinen Ansichten vertrittst, was von den Ansichten der großen Allgemeinheit abweicht. Habe sowas selber auch erlebt, aber das muss man dann auch über sich ergehen lassen. Weil, es ist ja in diesem Moment - wenn du etwas vertritts, was die Mehrheit nicht vertritt - in deinem Interesse es der Mehrheit nahe zu bringen. Da werden immer Fragen auftauchen. Schon allein aus dem Grund, weil kaum einer weis, wie das heißt, was du als Ansicht vertrittst. Da kannst du in dem Moment dir zwar wünschen, dass sich jemand vorher darüber informiert, aber es wird niemand machen. Ich denke, das kann man auch nicht verlangen. Es gibt einfach verschiedene Interessengebiete.

-> Das ist auch ein Grund dafür, warum ich es für fraglich halte, dass man jemand anderen für die Durchsetzung seiner Interessen Schaden zufügt. Wenn ich zur Hühnerfarm gehe, dort die Hühner mitgehen lassen und woanders auf Bauernhöfen verteile, dann ist das eine Sache. Aber wenn ich zum 50Jährigen Fleischer um die Ecke gehe, den permanent die Scheiben einwerfe, dann zerstöre ich damit bewusst seine Existenz. Der wird finanziell und psychisch irgendwann ruiniert sein und unter Umständen in so einem Dreck wie Hartz4 enden. Auch wenn ich ihm keinen Stein direkt an den Kopf werfe, terrorisiere ich mit diesen Aktionen trotzdem jemand. Diese Vorgehensweise gilt es meiner Ansicht nach ernsthaft zu überprüfen. [auch in Hinblick auf die vertretenen Ansichten, dass nur Radikalität zu einer Veränderung führen kann. Ich denke, dass die Menscheit endlich über diese Form der Umstürzen heraus sein müsste. Es muss einfach niemand mehr physisch auf die Fresse bekommen. Wiedervereinigung klappte doch auch. Da war es die pure Anwesenheit der Masse]



Hab selber in meinem früheren Beruf mit der Zeit immer mehr und mehr bestimmte ethisch/moralische  Ansichten vertreten, die absolut unüblich in der Branche waren. Und da musste ich eben auch mal etwas länger erklären. Natürlich immer mit Bedacht, niemand belehren zu wollen, weil das führt zu gar nix. Es ist einem viel mehr geholfen, wenn jemand von selbst Interesse für die besprochene Thematik entwickelt. So wird er nämlich schon eher etwas darüber rausfinden wollen und dann später selber einschätzen, ob es seinen Vorstellungen entspricht oder eben nicht.

-> Ich habe meine Kritikpunkte ganz oben übrigens auch dahingehend angesprochen, weil es eben für mich in den Schriften von ALF keinen zufriedenstellenden bzw. überzeugenden Punkt zu diesen Kritikpunkten dazu gibt.


Atomkraftwerk:
Da werden keinen Gegenargumente kommen, da in dem Segment mittlerweile der Konsens gleich ist. Sogar schon fast weltweit gleich. Der überwiegende Teil hat kaum mehr wirklich Bock auf Atomkraft. In Zeiten von Asse, Fukushima, Tschernobyl und Atommüll bzw. Atom-U-Booten auf dem Meeresgrund im Nordmeer, haben die Leute flächendeckend keine Lust mehr auf den Kram.

Tiere essen:
Ja, naja...das ist eben so ein Ding. Aktuell ist es nicht nur ein Tierethik/Tierrecht-Problem, sondern auch ein Umweltproblem. Die Landwirtschaft, wie sie aktuell abläuft, ruiniert neben Tieren auch die Umwelt allgemein. Deswegen vertrete ich auch oben in meinem Pamphlet die Ansicht, dass der Fleischkonsum um 50% oder mehr gesenkt werden sollte. Und natürlich noch die anderen da oben genannten Ideen.
Den kompletten Verzicht auf Fleisch halte ich für die Menscheit komplett für utopisch. Also, ich wüsste nicht, wie man z.B. einem Tibeter oder Inuit erklären will, dass er kein Fleisch verzehren solle. Rein von der Evolutionsbiologie, auch mit Verweis auf die Affen als Vorfahren, ist es ebenfalls schwer zu begründen.
Deswegen auch meine Ausführungen in dem Pamphlet oben bezüglich Möglichkeiten der Landwirtschaft. Mit einer Reduzierung des Fleischkonsums wäre schon enorm viel erreicht. Ich hoffe sehr, dass das passiert...ohne jemand in seiner Nahrungsaufnahme zu bevormunden.

Also, allgemein wollte ich auch mit meinen ersten Ausführungen den Hinweis geben:

Bei allen was man an philosophischen Schriften, ethischen Betrachtungen usw. liest, man sollte dabei versuchen die Naturwissenschaften nicht zu vergessen. Die Ergänzung wäre das Optimum. Ein Freund, der mal einige Jahre für die Linke aktiv war, hat es mal sehr schön auf den Punkt gebracht: Wörter sind gut, sind okay.....aber eigentlich so lange nix wert, wie du keine Zahlen hast.
Seine Kritik war in dem Moment schlichtweg sowas wie wenn aus Tatsachen Behauptungen werden ala aus "Ich habe in einem Bericht gelesen" wird zum späterem Zeitpunkt "in vielen Berichten steht" ;)
Deswegen die Kombination aus Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften. Könnte eine nette Mischung aus Ethik, Qualität und Quantifizierung werden.


Soviel dazu...

Gruß von BufoBufo :)