Ausschreitungen in Zürich - Linksautonome verletzen Polizisten

Erstveröffentlicht: 
13.12.2014

Mehrere hundert Personen haben am Freitagabend in der Zürcher Innenstadt randaliert. Sie griffen Polizisten an, schlugen Schaufenster ein und zündeten Autos an. Die Polizei ging mit Wasserwerfern gegen sie vor.

 

Am späten Freitagabend ist es im Zürcher Langstrassenquartier zu Ausschreitungen gekommen. Mehrere hundert Personen zogen randalierend vom Helvetiaplatz zur Europaallee und durch mehrere Seitenstrassen. Dabei wurde erheblicher Sachschaden angerichtet, die Zürcher Stadtpolizei bezifferte ihn am Samstagmorgen in einer Medienmitteilung vorläufig auf mehrere hunderttausend Franken. In der Nähe der Bäckeranlage zündeten Randalierer zwei Mercedes an, einer davon brannte vollständig aus. In diesem Bereich nahm die Polizei mehrere Personen fest. Entlang der Langstrasse schlugen Vermummte mehrere Schaufenster ein. Betroffen waren unter anderem das Restaurant Hooters, das Sex-Kino Roland und mehrere Geschäftslokale. Vor einem Kleiderladen standen in der Folge mehrere Polizisten Wache, um Plünderungen zu verhindern.

 

Gemäss der Zürcher Stadtpolizei handelte es sich bei den Randalierern um Linksautonome. Sie hätten mehrfach Polizisten mit Steinen, Knallpetarden und Raketen angegriffen und dabei sieben Beamte verletzt. Diese seien mit Augenverletzungen und Gehörschädigungen ins Spital gebracht worden. Bei einem Angriff der Randalierer sei eine Polizeipatrouille in ihr Fahrzeug geflüchtet, woraufhin die Angreifer gemäss der Medienmitteilung der Stadtpolizei die Fahrzeugtüren aufrissen und eine brennende Fackel ins Innere warfen. Dabei habe die Ausrüstung einer Polizistin Feuer gefangen; die Beamtin sei jedoch nicht verletzt worden. Die Randalierer attackierten auch die Regionalwache Aussersihl, die laut der Stadtpolizei ebenso wie mehrere Polizeifahrzeuge «massiv beschädigt» wurde.

 

Vier Personen festgenommen

 

Laut der Polizei wurden vier Männer zwischen 20 und 36 Jahren festgenommen, wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung. Zwei von ihnen seien Schweizer, einer Engländer und einer Liechtensteiner.

 

Die Randalierer trugen ein Banner mit der Aufschrift «Reclaim the streets». In den vergangenen Jahren war es unter diesem Titel mehrmals zu erheblichen Sachbeschädigungen gekommen. Am Freitag nun riefen die Veranstalter im Laufe des Tages per SMS dazu auf, sich um 22 Uhr im Sihlhölzlipark in Zürich-Wiedikon zu treffen. In Aussicht gestellt wurde der «one & only dancefloor» unter dem Motto «äRTeäS», hinter dem sich das Akronym RTS für «reclaim the streets» versteckt.

 

Viele Vermummte


Die Stadtpolizei beziffert die Teilnehmerzahl auf rund 200. Viele von ihnen waren vermummt, einige trugen laut der Polizei Gasmasken und Schutzanzüge. Der Zug bewegte sich zunächst in Richtung Lochergut, um gegen 22 Uhr 30 in die Langstrasse einzubiegen. Zunächst konnten die Aktivisten ungehindert agieren, ehe ein grosses Aufgebot an Polizeikräften eintraf. Gegen Mitternacht konnte die Polizei den Hauptzug mit Gummischrot und Wasserwerfern auflösen.

 

Im Gebiet Europaallee und Lagerstrasse kam es zu weiteren Scharmützeln. Ein Grossaufgebot von Stadtpolizei und Kantonspolizei war noch bis um 2 Uhr 30 im Einsatz. Das Ausmass der Sachbeschädigungen kann erst im Laufe des Samstags, bei Tageslicht, vollständig beziffert werden.

 

Betroffen war auch der öffentliche Verkehr. Laut einer Mitteilung der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) waren Tram- und Busbetrieb im Raum Militär-/Langstrasse zeitweise blockiert.

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Gute Reaktion auf die unsägliche Sicherheitsarchitektur die wegen der OSZE in Basel aufgefahren wurde!