Rückblick auf das DHL-Aktionswochenende

DHL und Tierversuche stoppen!!!

Die Stop Vivisection-Kampagne hatte am 15. und 16. November 2014 zu einem Aktionswochenende gegen Tierversuchstransporte aufgerufen. Im Fokus stand der DHL-Dienstleister ATSG, der mit seiner Geschäftspolitik den Versuchstierhandel aufrecht erhält. Gemeinsam mit dem internationalen Gateway to Hell-Netzwerk wurde zum ersten Mal zu einem Aktionswochenende mobilisiert, um DHL aufzufordern die Tierversuchstransporte von ATSG endgültig zu stoppen!

 

Der DHL-Dienstleister Air Transport Services Group (ATSG) ist das letzte Unternehmen weltweit, welches Affen von China aus in US-Tierversuchslabore transportiert. Im Jahr 2014 wurden von ATSG bereits tausende Primaten für Versuchszwecke befördert. 

Am 15. und 16. November 2014 fanden sowohl in Deutschland, Österreich und in der Schweiz Aktionen statt. Eine komplette Übersicht der Aktionen ist hier in der Chronik aufgeführt. Darüber hinaus gab es auch verstärkt Proteste in den Vereinigten Staaten und Kanada.


Diese Forderungen werden an DHL gerichtet: DHL soll ihren Einfluss nutzen, um ATSG dazu zu bewegen, die tödlichen Affentransporte zu stoppen. Alternativ soll DHL die Verträge mit ATSG aussetzen, bis die grausamen Tierversuchstransporte beendet werden. Eine Kooperation mit Profiteuren von Tierquälerei ist nicht hinnehmbar!

Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb Tierversuche heutzutage noch möglich sind. Einer davon ist die Partnerschaft von DHL mit ATSG, welche unermessliches Tierleid in US-Tierversuchslaboren ermöglicht. Würde DHL die Zusammenarbeit mit ATSG einstellen, hätte die Tierversuchsindustrie ein großes Problem.

Deutschland, Österreich und Schweiz.

 

Im deutschsprachigen Raum wurden die folgenden Aktionsformen für den Protest gewählt: es gab einen überregionalen Telefon- und Online-Aktionstag, vielfältige Protestaktionen vor DHL-Filialen, Infotische in Innenstädten,  eine Demo vor einem DHL-Logistikzentrum, Flyeraktionen und eine Kundgebung vor dem Post-Tower in Bonn. Somit kamen insgesamt 11 Aktionen in Hamburg, Bochum, Wien, Bonn, Zürich, Rüdersdorf bei Berlin, Lüneburg, Guntramsdorf und Bremen zusammen.

Bereits am Donnerstag, den 13. November wurde zu einem großen Telefon- und Online- Aktionstag aufgerufen, an dem sich eine Vielzahl an TierversuchsgegnerInnen beteiligte. Allein bei dem Facebook-Event für Deutschland hatten sich mehr als 1600 Leute angemeldet. Die Teilnehmenden kontaktierten DHL, um ihre Forderungen deutlich zu machen.
Dem wurde mit viel Engagement nachgegangen - per Telefon, E-Mail,  Faxgerät, Facebook-Chat sowie durch weitere soziale Netzwerke wurde DHL aufgefordert die tödlichen Affentransporte zu stoppen. Ähnliche Aktionen fanden auch in der Schweiz und Frankreich statt.


Weiter ging es am Freitag, den 14. November mit Flyeraktionen in Wien und Guntramsdorf in Österreich.

An beiden Standorten wurden die anwesenden DHL-MitarbeiterInnen und PassantInnen über DHLs Verstrickungen bezüglich Tierversuchen informiert. Zudem wurden die angrenzenden Geschäfte mit Flyern versorgt.

Samstag, 15. November


Am Samstag startete das Aktionswochenende schließlich ganz offiziell. In Lüneburg wurde DHL mit 20 AktivistInnen aufgefordert, die Tierversuchstransporte ihres Dienstleisters umgehend zu stoppen. Die Aktionsgruppe Nord wählte eine stark frequentierte Deutsche Post DHL-Filiale für ihre Kundgebung aus und sorgte für viel Aufmerksamkeit. Es konnten etliche PassantInnen, KundInnen und Angestellte über die Verwicklung von DHL mit ATSG aufgeklärt werden.

Ebenfalls am 15. November veranstaltete die Berliner Tierbefreiungsaktion (BerTA) eine Kundgebung vor dem DHL-Logistikzentrum Rüdersdorf bei Berlin. Insgesamt versammelten sich 17 TierversuchsgegnerInnen, es wurden Parolen skandiert und Flyer der DHL Vertretung überreicht. Darüber hinaus fotografierte der stellvertretende Leiter des Frachtzentrums die Demonstration und versicherte, die Bilder an die DHL-Zentrale weiterzuleiten.

Außerdem protestierten die Tierversuchsgegner Berlin-Brandenburg vor einer DHL-Filiale in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf.  Sie verteilten Flyer und klärten PassantInnen am Aktionswochenende über Tierversuchstransporte auf.

Weiter im Norden veranstaltete die Hamburger Gruppe Animal Liberation Network ebenfalls eine Kundgebung vor einer DHL-Filiale. 13 AktivistInnen hatten in Hamburg-Wandsbek mit Schildern und Flyern für ein Ende von Tierversuchstransporten und gegen Tierversuche im Allgemeinen demonstriert.
In etwa zeitgleich wurde in Zürich an prominenter Lage ein Transparent mit Bezug auf DHL angebracht.

Auch in Bochum wurden am 15. November mit einer Mahnwache und einem Infotisch die Hintergründe vom DHL Dienstleister ATSG veranschaulicht. Beteiligt waren die Gruppen die tierbefreier Bochum, Ärzte gegen Tierversuche - AG Ruhrpott, Animal Rights Watch - Ruhrgebiet und Aktiv für Tierrechte Wuppertal.

In Bonn gab es am Samstag eine kleine Aktion vor dem Post-Tower. Dort liegt der Hauptsitz von Deutsche Post DHL. Während der Aktion kam es ebenfalls zu einem Gespräch mit einem Mitarbeiter. Zusätzlich war auch in der Bremer Innenstadt ein Infotisch präsent. Es wurden sowohl Flyer über DHL, als auch über 
Air France-KLM angeboten.


Sonntag, 16. November


Am Sonntag nutze die Gruppe Animal Liberation Network erneut die Gelegenheit, um auf das grausame Geschäft vom DHL-Dienstleister ATSG aufmerksam zu machen. Im Flughafen Hamburg fand eine mehrstündige Mahnwache im Terminal statt, welche die Tierversuchstransporte von ATSG thematisierte.

Vereinigte Staaten und Kanada
Auch in den USA wurde kräftig für das DHL-Aktionswochenende mobilisiert. Es gab vielfache Demonstrationen vor DHL-Annahmestellen, vor mehreren ATSG-Standorten und an Flughäfen. Allen voran bewies das The Bunny Alliance-Netzwerk einmal mehr, dass sie solange den Druck auf DHL und ATSG aufrecht erhalten werden bis die Affentransporte für Laborzwecke ein für alle Mal eingestellt sind!

Im folgenden zeigen wir einige Impressionen der Protestaktionen, die vom 14. bis 16. November in den USA und Kanada stattfanden. Los geht es mit San Francisco, dort organisierte die Animal Defense League San Francisco (ADLSF) mehrere Kundgebungen vor DHL-Annahmestellen. Ausgestattet mit Flyern und Schildern wurde mitgeteilt: DHL + ATSG = partners in animal abuse!

Auch in Los Angeles gingen TierversuchsgegnerInnen auf die Straße: Die Organisation Progress for Science veranstaltete eine Aktion vor einer DHL-Annahmestelle.

Weiterhin demonstrierte die Gruppe Animal Connection of Texas in Irvine, USA. Dort hat Air Transport International ihren Sitz. ATI ist ein Unternehmen, welches zu ATSG gehört und im Jahr 2014 bereits Affen in Tierversuchslabore transportiert hat.

Eine weitere, absolut wichtige Aktion: die Organisation Stop Animal Exploitation Now (SAEN) 
demonstrierte vor der Hauptzentrale von ABX Air und ATSG in Wilmington, Ohio.

Auch in Kanada gab es in Kitchener, Ontario einen Protest in einer DHL-Annahmestelle. Wie unschwer in dem Video zu erkennen ist, wurden die Nerven der MitarbeiterInnen in Anspruch genommen. Sollte DHL weiterhin ihre Verantwortung abstreiten, so ist auch in Zukunft mit Aktionen dieser Art zu rechnen...

Eine tolle Unterstützung kam auch von der Rocky Mountain Animal Defense Alliance aus Denver, die ebenfalls vor einer DHL-Annahmestelle eine Aktion veranstaltete.

 

Die bisherige Reaktion von DHL


Am 15. November 2014 teilte das  Unternehmen DHL folgendes mit; das Schreiben wurde an Stop Vivisection weitergeleitet: 

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,

vielen Dank für die Zusendung Ihrer Anfrage. Gerne werden wir Ihr Anliegen in den nächsten Tagen zu Ihrer Zufriedenheit klären und beantworten.

In einzelnen Ausnahmefällen kann in Ihrem Interesse zur Klärung einer Anfrage auch eine ausführlichere Recherche notwendig sein. In diesem Fall bitten wir Sie um etwas Geduld und bedanken uns im Voraus für Ihr Verständnis. Sobald wir aktuelle Informationen vorliegen haben, werden wir Sie dementsprechend umgehend informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr DHL Team“


Nun haben wir den 21. November 2014 und DHL hat sich noch immer nicht bei der Kontaktperson zurückgemeldet. Wir fragen uns, wie viel Zeit DHL für ihre "ausführlichere Recherche" braucht? 

Es wird Zeit, dass DHL sich ihrer Verantwortung bewusst wird! Wir sind gespannt, wann der DHL Dienstleister ATSG endlich zur Vernunft kommt und die Tierversuchstransporte ein für alle Mal stoppt!

Vielen herzlichen Dank an alle, die zum Aktionswochenende beigetragen haben! Ein weiteres Mal wurde bewiesen: der Protest lebt! Die nächsten Monate werden spannend werden – wir haben noch viele Ideen!

Bis jeder Käfig leer steht!

http://www.stopvivisection.net

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

ihr erklärt an keiner stelle, was euer problem mit "tierversuchen" ist - und was das auf einer linksradikalen plattform zu suchen hat.

Wenn man davon ausgeht, dass eine Linksradikale Utopie und tägliche Praxis möglichst auf die Herrschaftsfreie Gesellschaft zielt und hinweist, dann ist klar, dass Spezizismus eine weitere Ideologie der Unterdrückung ist und gennauso in linke Kämpfe einbezogen werden muß wie zb. der Kampf gegen Patriachat, Rassismus usw.

Wie Adorno schon in seiner "Gesellschaftsskizze" zeigte, sind "Tiere" ebenfalls Teil des "Sozialen Hauses" und der Stand einer Gesellschaft misst sich immer daran, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Wer sich empört, dass "Tiere" nicht in "die GEsellschaft" gehören, dem sei eine Reflektion über den Begriff "Tier" und "Mensch" sowie Gesellschaft nahegelegt.

Tierversuche sind ein affront gegen herrschaftsfreie Bestrebungen und der Kampf für die Befreihung von allen Lebewesen aus Herrschaft und der Verwertung durch Kapital ist ein ur-linker Kampf, der Tiere miteinbezieht. Wenn Tierbefreihung ignoriert wird, liegt es nahe das ebenfalls alle Umweltkämpfe ignoriert werden, wo sich dann die Frage stellt, welchen Sinn ein solcher "Linksradikalismus" haben soll.

grundsätzlich stimme ich dir zu. ich halte es aber für verfehlt, irgendwelche denker auf grund von ein paar wenigen zitaten aus einem umfassenden schaffen für den antispeziesismus fruchtbar zu machen. so wie es z.b. rude mit seinem buch "antispeziesismus" versucht. sowas ist zum scheitern verurteilt, weil hier nur selektiv das zitiert wird, was mensch gebrauchen kann. der rest wird ignoriert --> keine seriöse vorgehensweise sowas.

 

zur kritischen theorie selbst siehe z.b.:

 

https://vebu.de/themen/tiere-a-ethik/soziologie-und-psychologie/337-das-...

 

...ist nicht böse gemeint, dude!

hast du schonmal darüber nachgedacht was antispeziesismus und tierrechte bedeutet und weshalb es dafür eine extra sparte auf linkusnten gibt?

... und was das "problem" mit tierversuchen ist bleibt jetzt mal deiner recherche überlassen. sicher wirst du da was finden ;-)

 

linksradikale literatur gibts zum thema tierbefreiung ja mittlerweile genug, aus anarchistischer perspektive, sozialistischer, queerer, feministischer etc...

 

z.b. zum thema kritische theorie und tierbefreiung:

Das steinerne Herz der Unendlichkeit erweichen - Beiträge zu einer kritischen Theorie für die Befreiung der Tiere

http://www.tierrechts-aktion-nord.de/buch2.html

also das war doch bloß einer meiner ersten gedanken die mir dazu eingefallen sind...

es geht doch auch völlig ohne kritische theorie und selektives zitieren. allein wenn mensch sich damit beschäftigt was "mensch" und "tier" als kategorien bedeuten und das das auch graduell betrachtet werden muss, wird doch deutlich das eine solche trennung unsinn ist. woraus folgt, dass gewisse "tiere" (verletzbare körper etc.) uns in gewissen punktenn nicht unähnlich sind, was es verbietet herrschaft in form von kapitalisierung von körper(teilen) mit ihnen zu betreiben. eine anarchistische theorie genügt auch völlig um sich gegen spezizismus zu richten.

 

die frage was das mit linksradikal zu tun hat ist insofern völlig out-of-date und weltfremd, weil spätestens seit den 80ern und der alf solche theorien und praxen ein anerkannter teil linker kämpfe ist. das jetzt an einem random-artikel festzumachen, nachdem in den letzten tagen wieder zig tierbefreihungsartikel erschienen sind, ist schlicht absurd. die einzige kritik an dem artikel kann die sein, dass die gründe gegen tierversuche nicht aufgefürt worden. spätestens beim blick auf den link ist aber auch diese kritik hinfällig.