[S] Störaktion gegen AfD-Abtreibungsgegner- Kundgebung

Antifaschistischer Protest

Am heutigen Freitag, den 14. November 2014 fand vor dem Stuttgarter Rathaus eine Kundgebung von rechten und klerikalen Abtreibungsgegnern statt. Anlass für die reaktionäre Zusammenrottung waren die Planungen des Neubaus eines Teils des Stuttgarter Krankenhauses. Die jetzt schon bestehende Station, in welcher auch Abtreibungen vorgenommen werden, soll in den Stuttgarter Norden verlegt werden. Initiiert hatte die Kundgebung allen voran der Stuttgarter AfD-Stadtrat Heinrich Fiechtner. Aufgerufen hatten die „Christdemokraten für das Leben“ eine extrem-christliche Organisation in derf CDU und der „Pforzheimer Kreis“, pietistische Christen aus der AfD.

 

Zur reaktionären Kundgebung versammelten sich etwa 50 Personen, überwiegend Senioren. Die Teilnehmer waren vor allem aus dem christlich-fundamentalistischen Spektrum und Anhänger der rechtspopulistischen AfD und der Piusbrüder.

Mit dabei: Die Stuttgarter Stadträte Heinrich Fiechtner und Eberhard Brett.

 

Noch bevor die Kundgebung richtig begonnen hatte, versammelten sich rund 40 GegendemonstrantInnen mit Fahnen und Transparenten. Es wurde ein Teil der rechten Kundgebung eingenommen. Die verschiedenen Reden wurden massiv durch Trillerpfeiffen, Tröten und Megafongeräusche gestört. Mehrfach mussten die rechten Reden unterbrochen werden, da anscheindend bei der Technik Stecker gezogen wurden.

Die AntifaschistInnen vermittleten ihren Protest durch kurze Durchsagen. In der Folgezeit wurde die frauenfeindliche Kundgebung permanent durch lautstarke Störgeräusche und verschiedene Parolen übertönt: „Raise your voice, my body, my choice!“, „Haut ab!“ oder „Es gibt kein Recht auf rechte Propaganda!“, „Alerta antifascista!“...

Vereinzelt versuchten die Kundgebungsteilnehmer körperlich zu werden oder versuchten in gewohnter AfD-Taktik mit den GegendemonstrantInnen in Kontakt/Diskussion zu treten oder diese als lächerlich/kindisch abzustempeln.

Vollkommen richtig wurde darauf von den GegendemonstratInnen nicht eingegangen.

 

Die zu Beginn noch nicht präsente Stuttgarter Polizei rückte langsam mehr und mehr auf. Während sie mit den Reaktionären zusammenarbeitete, prügelte sie gegen Ende der Proteste kurz aber heftig mit Teleskopschlagstöcken in die GegendemonstrantInnen ein und verletzte dabei mindestens eine Person erheblich. Eine Person erhielt einen Platzverweis.

Die „Abtreibungsgegner“ beendeten frühzeitig ihre Kundgebung,daraufhin zog die Polizei weitere Kräfte in Vollmontur zusammen.

Die GegendemonstrantInnen zogen geschlossen ab, wurden dabei von einem Polizeitrupp begleitet, bis sie sich zur parallel stattfindenden Kobane-Solidaritätsmahnwache auf den Rotebühlplatz begaben.

 

Nach der Information von heute morgen in der Stuttgarter Zeitung und damit nur wenigen Stunden Mobilisierungszeit, konnte dennoch deutlicher antifaschistischer Protest organisiert werden.

 

Auf der reaktionären Kundgebung waren große personelle Überschneidungen zu den „Solidarität mit Israel“-Kundgebungen und zu den Aufmärschen der „Demo für Alle“ zu beobachten.

 

Für uns ist klar, dass wir auch in Zukunft diesen reaktionären Zusammenschlüsse entschlossenen Protest entgegenbringen müssen und diesen weiter ausbauen und stärken werden.

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Im Text heißt es:

In der Folgezeit wurde die frauenfeindliche Kundgebung permanent durch lautstarke Störgeräusche und verschiedene Parolen übertönt [...]

 

Warum es im Zusammenhang mit Schwangerschafts-Abbrüchen vielleicht ganz schick sein könnte, nicht (nur) von "Frauen" zu sprechen erklärt die trans*geniale f_antifa so:

[...] die Ungleichbehandlung von Trans*-Menschen findet sich nicht nur in evangelikalen Kreisen, sondern in allen Teilen der Gesellschaft, also auch in feministischen Zusammenhängen. So kommt es beispielweise häufig vor, dass im Zusammenhang mit Schwangerschafts-Abbrüchen lediglich von “Frauen” gesprochen wird. Dabei werden mehrere Dinge übersehen. Zum einen können nicht alle Frauen schwanger werden, zum Beispiel Trans-Frauen. Zudem können auch Menschen schwanger werden, die keine Frauen sind, beispielsweise Trans-Männer, intergeschlechtiche Menschen und andere Personen, die sich keinem der beiden gesellschaftlich anerkannten Geschlechter zuordnen können oder wollen. Menschen mit unterschiedlichen Identitäten und Selbstdefinitionen können somit schwanger werden und brauchen ungehinderten Zugang zu Schwangerschafts-Abbrüchen. Das bedeutet, dass für alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht die medizinische Versorgung für einen Schwangerschafts-Abbruch gewährleistet sein muss, ohne Infragestellung der Identität oder Pathologisierungen. [...]

Quelle: www.transgenialefantifa.blogsport.de