[B] Statement der Geflüchteten aus der Ohlauer-Schule

Geflüchtete aus der Ohlauer-Schule

Erklärung an Alle,

auch an den Berliner Senat und den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg: Von den Menschen aus der Schule (Ohlauer)

Dies ist eine Einladung mit uns zu reden. Sie müssen uns anhören! Wir meinen es sehr ernst. Wir befinden uns in Bewegung und wollen in der Schule ein richtiges Refugee-Center von Refugees für Refugees aufbauen.

 

Deswegen haben wir angefangen 5 Projekte zu organisieren:

 

1. Social Center: Wir wollen, dass das Pavillion-Gebäude ein offenes Zentrum wird. Bestandteil von diesem Zentrum wird ein offenes Café sein. Im Social Center wird es eine Kochgruppe geben, die regelmäßig kocht und Essen zur Verfügung stellt. Eine weitere Gruppe will im Social Center eine Fahrrad-Reparatur-Werkstatt aufbauen. Für die Organisation des Zentrums und der weiteren Projekte soll ein gemeinsames Büro in dem Pavillion-Gebäude eingerichtet werden.

 

2. Theater-Projekt: Wir werden gemeinsam mit Kulturschaffenden aus ganz Berlin Theaterstücke entwickeln und Auftritte durchführen. Die erarbeiteten Stücke nehmen Stellung zu unsere Situation und unseren Erfahrungen.

 

3. Musiktreff: In der Schule leben viele MusikerInnen. Gemeinsam mit MusikerInnen von außerhalb wollen wir ein Musikprojekt aufbauen. Ziel ist es über Musik zusammen zu kommen und unsere Erfahrungen auszutauschen.

 

4. Siebdruck-Werkstatt: Bereits jetzt haben wir viel Erfahrung im Erstellen von Siebdrucken. Als die Schule noch offen war, kamen viele Jugendliche aus der Nachbarschaft regelmäßig vorbei um mit uns gemeinsam zu drucken und ihre eigenen Motive zu erarbeiten. Diese Arbeit wollen wir gemeinsam fortführen und ausweiten.

 

5. The international women space: Ein freier Ort an dem Refugee Frauen sich treffen können und ihr Wissenund Erfahrungen austauschen können. Hier können sie ihre Rechte diskutieren und sich organisieren um gemeinsam gegen die Isolation der Lager zu kämpfen.

 

Für die Umsetzung dieser Projekte bilden wir Gruppen, denen sich alle BewohnerInnen der Schule jeweils nach ihren Interessen anschließen. Wir wollen, dass Menschen von außerhalb der Schule uns unterstützen und sich den Projekten und Gruppen anschließen. Mit den Projekten schaffen wir offene Angebote für die Menschen aus der Nachbarschaft.

 

Wir werden nicht um Erlaubnis fragen. Zu viele Versprechen sind von PolitikerInnen und Verwaltung nicht eingehalten worden. Seit der versuchten Räumung ist fast nichts von Ihnen getan worden. Ausreden, das wir BauarbeiterInnen an ihrer Arbeit hindern, sind gelogen.

 

Wir werden unsere Projekte selbst umsetzen. Dafür erwarten wir, dass wir nicht an unserer Arbeit gehindert werden. So wie am 15.09.2014, als wir das Social Center eröffnen wollten und die Polizei gerufen wurde.

 

Jetzt wird uns berichtet, dass in der Schule ein Lager entstehen soll. Mehr Menschen sollen in der Schule untergebracht werden. Warum wurden sie dann vorher gewaltsam rausgeschmissen?

 

Wir sind zum Oranienplatz gekommen und haben in Zelten gelebt, weil wir es in den Lagern nicht mehr ausgehalten haben. In der Schule wollen wir ein Refugee Center von Refugees für Refugees aufbauen. Mit der Security hingegen beginnt die Schule schon jetzt wie ein Lager zu werden. Aber wir werden hier kein Lager akzeptieren.

 

Über die Schule wird oft als Ort von Kriminellen und Drogendealern berichtet. Das ist nicht wahr. Wir wollen allen zeigen was die Schule wirklich ist. Hindert uns nicht daran!

 

Die Menschen aus der Schule                                                              Don’t fool the people from the school!

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Als freier und wohlhabender Europäer fällt es sicher schwer sich vorzustellen, dass man nicht ganz einfach machen kann was man will.

 

Für unfreie, rechtlose Nicht-Schengenraum-Bewohner, denen jegliche praktische sowie finanzielle Unterstützung untersagt wird (trotz "verbindlich" getroffener Abkommen) gestaltet sich das "Machen" doch etwas schwerer.

 

Denk doch nochmal darüber nach und vieleicht fällt dir ja ein, was du, als Mitglied dieser Weltgemeinschaft, MACHEN kannst um auch für andere Menschen diese Welt zu einem lebenswerten Ort zu gestalten.

 

 

Viel Spass in eurem neuen Asylheim - das Bezirksamt hat bereits entsprechende Pläne und Verhandlungen über ca. 140-170 Plätzen (Ohlauer Str.) unter der Trägerschaft der Diakonie Mitte bestätigt. Diese Verhandlungen sind auch bereits mehr oder weniger abgeschlossen - passend dazu wird euch ab Oktober der finazielle Hahn vom Bezirk zu gedreht - sprich alle bisher freiwilligen Zahlungen werden aufhören, da es eine Haushaltssperre gibt.

Ohne eure Proteste hätte der Bezirksamt weder in der Ohlauer noch in der Gürtelstraße (2-3 Standorte) entsprechende Pläne  vorantreiben können ohne die Anwohner zu informieren.

Eure Unterstützer und der Bezirk hat euch darüber nicht ganz offen und ehrlich informiert? Warum sollten sie auch, ihr seid immer nur Spielball gewesen und euer Schicksal ging ihnen am Arsch vorbei.

Endlich konkrete Aussagen. Ihr werdet viel Unterstützung für euer Projekt bekommen! Refugees Welcome!

Für mich klingen die Projekte echt gut. Es gab ja früher schon erfolgreiche Versuche mit Nachbar_innen in Kontakt zu kommen, wie das Hoffest.
Die Bezirksgrünen werden ihr Versprechen für ein selbstverwaltetes Geflüchtetenzentrum also schon wieder nicht einhalten. Zeigt für mich, dass wir ihren anderen Behauptungen von Behinderungen der Bauarbeiten durch die Bewohner_innen auch nicht trauen können. Es macht mich wütend, dass diese Leute euren Protest und eure Vorschläge einfach ignorieren.
Ich wünsche euch viel Kraft und Ausdauer bei euren Projekten. Lasst euch von Security und Polizei nicht stressen und zeigt ihnen, was ihr schaffen könnt. Ich komme gerne wieder vorbei.

Gegen Lager, Abschiebungen und Residenzpflicht!!

Aus der Nachbarschaft

Wie wollt ihr das den machen? Am Eingang steht Security, die nicht jeden reinlässt. So war das vereinbart. Was wollt igr mitden machen? Eins auf die Fresse geben? Ich bitt4 um Auskunft.

 

Aus der Nachbarschaft

macht es doch nicht so komliziert - ihnen wurden einige Räume gegeben, sollen die selbige erstmal nutzen. Und für 40 Leute solltet ihr doch mal ein Schlafplatz haben