[B] Bullen und Presse in der Gürtelstraße

Ein trauriges Bild ergab sich heute morgen in der Gürtelstraße vor der Flüchtingsunterkunft, in der einige Menschen leben, die zuvor den O-Platz oder die Gerhart-Hauptmann-Schule besetzt haben. 64 von ihnen sollten heute nach dem Willen des Senats das Gebäude verlassen, da sie abńgeblich schon Asylanträge in anderen Bundesländern und Ländern gestellt haben.

 

Viele von ihnen haben die Unterkunft schon freiwillig verlassen, ein paar waren jedoch noch in dem Haus und wollten sich der Forderung des Senats widersetzen. Die einzigen, die vor dem Gebäude waren, um das Geschehen zu beobachten, waren die Bullen und die Presse. Weniger als zehn Supporter*innen standen inmitten von einem Meer von Kameras und hatten wenig Handlungsspielraum. Als ein paar von ihnen mit Kreide anfingen auf dem Boden zu malen, wurden sie umzingelt, gefilmt und fotografiert, mehr ist nicht passiert. Frau Bayram ist immer wieder rein und rausspaziert, hat die Presse über den aktuellen Stand informiert und sonst auch nichts weiter tun können, was nicht überraschen sollte. Was kann man schon von irgendwelchen Parlamentarier*innen erwarten, die sonst ihr wunderbares System mit vollem Herzen verteidigen. Rundherum standen mehrere Hundertschaften am Frankfurter Tor, in der Neuen Bahnhofstraße und in Lichtenberg. Vor dem Haus waren nur ein paar Beamte in zivil zu sehen und hin und wieder ein paar Streifen, die vorbeifuhren, um sich das nicht vorhandende Protestpotential anzuschauen. Als einer der Refugees das Haus mit Gepäck und einem Fahrrad verlassen wollte, wurde er von den Geiern der Presse umzingelt. Rbb, BZ, Kiezmann und co. drückten ihre Objektive quasi auf seine Nase, um das beste Bild des Elends zu bekommen. Es war einfach widerwärtig und kein Support vor Ort.

 

Wenn es noch irgendwo Wut gibt, tragt sie auf die Straße!

Refugees Welcome

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Wenn "die Presse" (etwas mehr Differenzierung wäre hier ganz angebracht, weil man ja wohl gewisse Kiez & Szenefotografen wohl kaum mit BZ, BILD & Co Presseleuten gleichsetzen kann).. also... wenn diese "Presse" über Themen nicht berichtet und nicht anwesend ist, wird gemeckert, dass das Thema togeschwiegen wird. Im Übrigen sind es i.d.R. immer mehr oder weniger die selben Presseleute, die bei linken Aktionen, Protesten und Inhalten anwesend sind. Natürlich fallen die nicht so sehr auf, wenn sie z.b. auf einem 1. Mai mit 20.000 Leuten mitlaufen oder bei einer Refugee-Demo mit 1000 Leuten...
Aber die sind auch bei kleinen Demos mit gerade mal 200 leuten i.d.R. anwesend.
Und sowohl da, als auch heute haben diese Leute nur das gemacht, was sie immer machen:
Sie dokumentieren die Ereignisse. Und ja - wenn natürlich sich natürlich nur 10 Unterstützer einfinden, dann sind die natürlich im Fokus der Fotografen.
Und wenn nur ein refugee aus der Unterkunft zu diesem zeitpunkt offensichtlich auszieht (mit koffern o.ä.) dann ist das natürlich auch ein wichtiges Bild für die Fortografen wenn sonst nichts passiert.
Also wenn schon jammern & meckern, dann über den eigentlichen Grund:
Den quasi nicht vorhandenen support und die mangelnde Bereitschaft (oder Möglichkeit, weil Menschen nunmal auch Berufe & Privatleben haben), dort aufzukreuzen.

Unterstützt die kämpfenden Flüchtlinge auf dem Dach! Zwangsräumung der Flüchtlingsunterkunft verhindern!

Heute (Di.), 20h, Frankfurter Tor - Kommt alle!

Kommt heute alle zur Großdemo am Oranienburger Platz. 15 Uhr geht es los.

 

Gürtelstraße sind noch Leute auf dem Dach. Die Nacht über waren dank organisierter Nachtschichten immer Leute vor Ort.

Ob in Kreuzberg oder Friedrichshain, Geflüchtete sind nicht allein !

Refugees Welcome !

Demo: Sonntag, 31.08. 17 Uhr S + U Warschauerstr.