[SB] Piraterie streicht die Segel

Anhörungseinladung an den Besitzer der "Piraterie" wegen Betrieb einer illegalen baulichen Anlage.

Beinahe-Piratie-Betreiberin Jacqueline Süßdorf streicht die Segel. Nachdem der Druck auf den Schiffseigner der "Piraterie" in Saarbrücken zu groß geworden ist, sieht Süßdorf nach eigenen Aussagen von dem Pachtvertrag ab. Vorausgegangen war bereits die Kündigung des Biergartens vor der Piraterie, der sich auf öffentlichem Grund befindet. Nun flatterte dem Verpächter eine Verfügung der Stadt ins Haus.

 

Das ehemalige Fahrgastschiff ist nicht mehr schwimmfähig und liegt seit Jahren ortsfest am Ufer unweit des Saarbrücker Staatstheaters. Dort wird es nur als Gaststätte genutzt. Nach § 2 der Landesbauordnung des Saarlandes (LBO) ist es daher als bauliche Anlage anzusehen. Zu der existiert allerdings keine Baugenehmigung gemäß § 60 ff LBO, so dass diese Anlage illegal ist. Der Eigentümer wurde zu einer Anhörung eingeladen um sich zum Sachverhalt zu äußern. Da sich ein Verfahren wohl über Monate hinziehen könnte, gab Süßdorf dem Druck nach entsprach der Bitte des Verpächters, den Vertrag zu annullieren. Damit dürfte sich der vermeintliche Szenetreff an der Saar erst einmal erledigt haben.

 

Die Stadt hatte offenbar schon längere Zeit ein Auge auf Süßdorfs Kneipe "City Train" geworfen. Vermutlich weniger aus Sorge um Peniskuchen Peters NPD-Kameraden, die sich dort immer wieder zum feiern trafen. Vielmehr fürchtete man wohl den Einfluss aus der Biker-Szene. Zu den Stammgästen des Lokals gehören Mitglieder aus dem Supporter-Umfeld der Hells Angels. Süßdorf selbst ist auf Fotos auf der Facebook-Seite des City Train mit entsprechenden Shirts zu sehen. Der öffentliche Wirbel um den möglicherweise entstehenden Nazitreff an der Saar gab der Stadt den nötigen Rückhalt nun alle juristischen Hebel in Bewegung zu setzen um Süßdorf das Wasser abzugraben. Seitens der Stadt würden angeblich aktuell alle dauerhaft am Saarufer festgemachten Schiffe geprüft.

 

Wie es mit Süßdorf weitergeht, steht noch nicht fest. Den City Train unweit des Hauptbahnhofes wird sie nach eigenen Aussagen nicht weiter betreiben. Ein entsprechender Aufhebungsvertrag der Pacht sei bereits unterzeichnet und sie hätte ohnehin weiteres kein Interesse an der Lokalität. Aktuell sucht sie nach einem anderen Objekt, um möglichst bald ihr Geschäft neu aufbauen zu können.

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Mirko Welsch von der AFD Dudweiler ist schon da:

 

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