Zu Minderheitenpositionen in Israel und Antisemitismus

Das ganze Zitat von Bert Brecht lautet etwa so: "Denken ist etwas, das auf Schwierigkeiten folgt und dem Handeln vorausgeht."

Im folgenden einige Hinweise zu verstreuten Beiträgen aus dem Netz zum Konflikt um Gaza und dazu, warum Kritik an Israels Regierungspolitik nicht antisemitisch zu sein braucht.

 

Leider sind die meisten der verlinkten Texte bislang nur auf englisch zu finden. Ich möchte euch einladen, in den Kommentaren selbst erstellte Übersetzungen zu posten (bitte nix mit translator-schrott-programmen erstelltes posten). Wenn ich Zeit finde, hol ich das selber nach, aber eher nicht vor Montag.

 

1. Es gibt endlich auch wieder eine öffentliche Protestbewegung aus Kreisen des israelischen Militärs bzw. von Reservist*innen (hauptsächlich Frauen*) http://www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-konflikt-reservisten-in-israe...

Im Original (englisch/ivrit/arabisch) hier zu finden:

http://www.lo-meshartot.org/dont-serve/

http://www.lo-meshartot.org/

http://www.lo-meshartot.org/%d9%85%d8%b4-%d8%ae%d8%a7%d8%af%d9%85%d8%a7%...

Der Aufruf ist auch in der Washington Post publiziert worden:

http://www.washingtonpost.com/posteverything/wp/2014/07/23/we-are-israel...

Hier mit Foto und Kurzbiographie einer weiteren Aktivistin.

 

2. Eine us-amerikanische (?) Frau mit jüdischen Wurzeln erklärt wichtiges dazu, warum eine Kritik an der israelischen Regierungspolitik nicht antisemtisch ist bzw. sein muss.

http://zcomm.org/znetarticle/as-israels-assault-on-gaza-intensifies-it-i...

Original von hier:

http://www.newstatesman.com/world-affairs/2014/07/israel-s-assault-gaza-...

 

3. Eine aktuelle, differenzierte Analyse aus der Sicht eines Israeli, der die israelische "Staatsraison" verteidigt, findet sich hier:

http://www.spiegel.de/international/world/interview-with-former-israeli-...

Diskin hatte schon diese lesenswerte Krtik an der israelischen Regierungspolitik formuliert:

http://m.forward.com/blogs/jj-goldberg/201468/ex-shin-bet-chief-israeli-...

 

4. Immer wieder lesenswert sind Beiträge von Amira Hass, Gideon Levy und Uri Avnery z.B. die folgenden, die in Kommentaren bereits schonmal verlinkt waren:

http://www.uri-avnery.de/news/294/17/Die-Graeueltat

http://zcomm.org/znetarticle/dark-days-why-gideon-levy-isnt-going-back-t...

 

5. Der rechte mainstream, der die israelische Regierungspolitik praktisch ausschließlich bestimmt, wird hier in Schlaglichtern dargestellt:

http://zcomm.org/znetarticle/catastrophic-state-of-the-israeli-jewish-po...

 

Vielleicht kommt die Debatte ja vom Kopf auf die Füße, wenn die oben verlinkten differenzierteren Meinungen hierzulande von mehr Menschen erstmal zur Kenntnis genommen werden und dann auch entsprechend gewürdigt werden.

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Die erwähnten Rabbis sind richtig reaktionäre Schweine, Leute die politische Forderungen mit ihrer dämlichen Religion begründen können kein Bezugspunkt für eine radikale Linke sein. Zumal auf die erwähnte (Nazi)Demo zum Al-Quds Tag aus ihrer Gesinnung keinen Hehl machte, u.A. durch Sieg Heil-Sprechchöre oder die Anwesenheit des NPD-Landeschef Schmidtke.

 

 

Auch wenn man den lächerlichen Aparrthheidsvorwurf gebetsmühlenartig widerholt, bleibt es dennoch eine Lüge: https://www.youtube.com/watch?v=DmerYYdJDv0

Was genau ist an Bussen und Straßen nur für Juden keine Apartheid? Die gibt es in den besetzten Gebieten zuhauf.

 

Deine gebetsmühlenartigen Abwehrbewegungen sind rein ideologisch, mit der Realität hat das nichts zu tun.

Die Straßen in der Westbank, sind israelisch und sie sind nicht nur für Juden da. Israelische Araber können sie befahren und ebenso nicht jüdische Ausländer, einschließlich arabischen und muslimischen Ausländern. Die Palästinenser waren einmal in der Lage sie zu befahren; das ist ihnen seit der zweiten Intifada nicht mehr gestattet, als Selbstmord-Bomber sie nutzten, damit sie nach Tel Aviv und Jerusalem eindringen konnten um Menschen zu massakrieren.

 

Es gibt übrigens auch palästinensische Straßen in der Westbank, die Israelis nicht benutzen können.

 

Arabische Einwohner Jerusalems können sowohl die israelischen Straßen als auch die palästinensischen Straßen benutzen. Sie sind die einzigen Menschen, die in der Gegend wohnen und das tun können.

Rede du dir nur die Apartheid schön. Israel hat Palästina besetzt und eigene Straßen für seine EinwohnerInnen gebaut. Das ist nichts anderes als Rassismus.

Rede du dir nur die Apartheid herbei. Du hilfst damit zwar keinem einzigen Palästinenser aber es fühlt sich gut an. Das ist nicht anderes als Ignoranz.

Da ja gestern so reichlich von Euch auf der Demo fotografiert wurde, bitte ich doch darum das Bildmaterial von Schmidtke und den enstsprechenden Sprechchören mal zu veröffentlichen.

 

Ich vermute ja eher dass es verschiedenen Leuten / Gruppen schwer im Magen liegt, dass die Demo gestern sehr erfolgreich war, da die Ausrichtung vorrangig eben nicht religös geprägt war.

Zu dieser elenden Al-Quds Demo kamen etwa 2000 Leute, wenig, das ist ein Erfolg. Und nicht Religiös geprägt naklar.

Ich kann dich schwer Einordnen, bist du "nur" ein verpeilter "Linksradikaler" oder Islamist?

Genau diese Rabbis werden stets als Nachweis herausgestellt. Na da seht ihr s, die Demo kann doch nicht Antisemitisch gewesen sein, sonst würden..... geschenkt. Das diese jüdische Sekte den Staat Israel aus religiösen Gründen ablehnt, ist bekannt. Das sich einige ihrer Vertreter regelmäßig von der Palipropaganda funktionalisieren lassen, ist zwar wiederlich, aber damit kann man leben. Wir haben schließlich Meinungsfreiheit. Also auch die Freiheit, wiederliche Meinungen zu vertreten.

Für emanzipatorisch gesinnte Linke sollte dafür eines klar sein. Der Al Kotz Tag ist für Linke ein No Go.

Ihr Kasper hingegen steht lieber auf dir Religioten die ihren herbeihalluzinierten Anspruch auf die Westbank (oder Judäa und Samaria, wie Vertriebenverbände sie nennen) mit tausende Jahre alten Märchenbüchen aus dem Nahen Osten begründen. Voll die emanzipatorische Wurst!

In der Vergangenheit waren die Demos zum Al Quds - Tag schwer erträglich. Sowohl von islamistischer wie auch Zionistischer Seite. Gestern war das anders. Sprechchöre wie "Freiheit für Palästina", "Hoch die Internationale Solidarität", "Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt" etc. wurden gerufen. Die kritisierten Rabbis hatten Schilder gegen Zionismus, da ist auch nichts gegen einzuwenden. Auf dem Lauti ein Transpi mit: Nichts ist antisemitischer als der Zionismus. Ein Hinweis für diejenigen, die nicht wissen, dass auch Palästinenser Semiten sind.

 

Als Linker habe ich diese Demo mit beeinflusst, durch entsprechende Parolen.

 

Dafür, dass der berliner Senat und alle öffentlichen Stellen zu Gegendemos aufgerufen hatten, waren die beinharten Verteidiger Israels nicht besonders zahlreich. Verbindende Parolen waren aus dierser Ecke logischerweise dann auch nicht zu vernehmen.

 

Für ein multiethnisches Israel/Palästina, in der alle Menschen die gleichen demokratischen Rechte erlangen, oder was sind deine Ziele?

Du hast als Linker eine Fundamentalistendemo mit beeinlußt? Glückwunsch. Das dachten die Linken im Iran seinerzeit auch, besonders die Linken von der Tudeh Partei. Deine heutige Heldentat solltest du dir protokollieren und bezeugen lassen. Möglicherweise wirst es mal als Leistungsnachweis brauchen und der Dank der Islamisten wird darin bestehen, das sie dir humanarweise die Augen verbinden.

PS: Links schützt nicht vor Dummheit.

Unser Statements stellen für Islamisten ebenso ein Problem dar (http://www.einige-gedanken.de/freiheit_palaestina.htm und http://www.einige-gedanken.de/naher_osten.htm), von daher ist dein Statement nicht nachvollziehbar. Gegen Islamismus und Zionismus.

 

Es gibt ja von linken Organisationen leider keine Aktionen/Demonstrationen zu dieser Thematik. Also muss doch als Linker wenigstens versucht werden auf das vorhandene Einfluss zu nehmen - das ist nicht optimal.

 

Aber was sind denn nun eigentlich deine Ziele.

Soll alles so bleiben wie es ist, oder teilst du meine Vorstellung von einem multiethnischen Israel/Palästina mit gleichen demokratischen Rechten für alle.

 

An politischen Zielen liest man hier so wenig - nur Rumgejammer, oder Gehetze.

 

Wo bleibt denn nun die Linke mit eigenen poltischen Ideen? (nicht die Partei die Linke, die hat sich ja bereits ins Abseits gestellt - z.B. Diskussion um Stellung der Nato)

 

Inzwischen demonstrieren tausende Menschen in Israel und Gaza und sowieso auf der ganzen Welt - das Apartheidregime Israel kann sich nicht ewig halten, dass hat uns Südafrika gelehrt.

manchmal geht es aber auch eher darum, welche Position man in Deutschland bezeiehen sollte und nicht darum, welche man in Israel beziehen sollte. Dass das grundlegende Ziel das gleiche ist sei mal vorausgesetzt. Der Kontext ist allerdings ein ganz anderer.

Ich halte es in Deutschland für deutlich wichtiger ein Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen als für die Rechte von Palästinensern zu demonstrieren. Nicht weil ich finde, dass die Palästinenser nciht unterdrükt würden, sondern weil ich eher noch Einfluss auf den Antisemitismus in Deutschland nehmen kann als auf die rechtliche Lage der Palästinenser.