Neonazis wollten Dortmunder Rathaus stürmen - zehn Verletzte

Neonazi-Pulk
Erstveröffentlicht: 
26.05.2014

Gewalttätige Szenen vor dem Dortmunder Rathaus: Mitglieder der rechtsradikalen Partei "Die Rechte" haben am Sonntagabend versucht, auf die Wahlparty im Rathaus zu gelangen. Die Situation eskalierte. Die Feuerwehr spricht von zehn Verletzten - darunter ist der Spitzenkandidat der Piraten für die Ratswahl.

 

Bis 22 Uhr war es eineentspannte Stimmung im Dortmunder Rathaus, wo sich Parteien und Bürger zur Auswertung des Wahlergebnisses versammelt hatten. Rund 20 Rechtsradikale versuchten das Rathaus zu stürmen, attackierten den Eingangsbereich mit Flaschen in der Hand.

Neonazi Siegfried Borchardt unter den Angreifern

Allen voran stürmte der verurteilte Gewalttäter Siegfried Borchardt auf das Rathaus zu. Er dürfte als Mitglied dem kommenden Stadtrat angehören. Seine Unterstützer hatten sich gelbe Shirts angezogen und traten extrem aggressiv auf.Opfer der Attacke berichteten, dass die Rechtsradikalen Reizgas versprüht haben.

Mindestens eine Person trug eine Platzwunde am Kopf davon. Nach Informationen unserer Redaktion handelt es sich dabei um Christian Gebel, den 38 Jahre alten Spitzenkandidaten der Piraten für die Ratswahl. Mehrere Rettungswagen eilten zum Friedensplatz. Sie behandelten zehn Menschen - neun davon nach einer Pfefferspray-Attacke. Gebel wurde ins Krankenhaus gebracht.
Einigen Neonazis gelang es auch, ins Rathaus zu gelangen und ein Grünen-Transparent zu entwenden. Von der Polizei war zum Zeitpunkt des Angriffs noch nichts zu sehen und die nach und nach eintreffenden Kräfte brauchten auch einige Zeit, um die Lage - teilweise ihrerseits unter der Androhung eines Einsatzes von Pfefferspray - unter Kontrolle zu bringen. Gegendemonstranten der demokratischen Parteien stellten sich schließlich schützend vor das Rathaus.

 

Unter ihnen waren die Grüne OB-Kandidatin Daniela Schneckenburger und Pfarrer Friedrich Stiller.Schneckenburger betonte, dass die Attacke der Rechtsradikalen nicht überraschend gekommen sei. Friedrich Stiller: "Wir haben schwere Tätlichkeiten direkt vor dem Rathaus erlebt. Auch die verbotene erste Strophe des Deutschlandlieds wurde gesungen."

Er sei erschüttert über die schlechte Vorbereitung imRathaus."Es war verabredet, dass die Polizei schnell kommt, wenn etwas passiert. Das hat wohl nicht so schnell geklappt", stellte Oberbürgermeister Ullrich Sierau in einer ersten Reaktion fest.

Friedensplatz glich Polizei-Heerlager

Spät - aber dann massiv - trat die Polizei im weiteren Verlauf auf.Aus mehreren Ruhrgebietsstädten rückten Beamte an, ein Hubschrauber kreiste über der Innenstadt. Der Friedensplatz glich einem Heerlager der Polizei.

Die Polizei sprach am späten Sonntagabend von "mehreren Geschädigten" durch Pfefferspray. Sie habe jedoch kein Reizgas eingesetzt. Die Lage entspannte sich gegen 23.35 Uhr: Die Polizei eskortierte die Neonazis vom Friedensplatz.

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Ex-Feuerwehrchef und Nazisympathisant Klaus Schäfer war auch vor Ort.

 

Sie sind eine Schande für diese Stadt

 

Dortmund.  Am Rande des Angriffs auf die Wahlparty tauchte auch Ex-Feuerwehrchef Klaus Schäfer auf. Schäfer hatte 2010 an einer Neonazi-Demo teilgenommen und war suspendiert worden. Am Sonntagabend geriet er auf dem Friedensplatz mit Stadtdirektor Stüdemann aneinander.

Als die Neonazis nach der Attacke auf die städtische Wahlparty vor dem Rathaus von Polizeikräften umstellt waren, stand Klaus Schäfer im Hintergrund. Abseits des Geschehens beobachtete er die Situation. Immer wieder lieferte er sich Wortgefechte mit Anti-Nazi-Demonstranten, die ihn teils wüst beschimpften.

Dann geriet er mit Stadtdirektor Jörg Stüdemann aneinander. "Gehen Sie nach Hause", sagte Stüdemann, "Sie sind eine Schande für diese Stadt."

Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/sie-sind-eine-schande-fuer-dies...

die massive präsenz nach dem überfall, hat ja nur den zweck linke spontanaktionen zu unterbinden. schließlich hat die nazigruppe ihren angriff zu diesem zeitpunkt schon beendet und ließ sich ja von einem wesentlich kleineren aufgebot der bullen abdrängen.

Leider ist die 1ste strophe nich verboten. die 1ste und 2te strophe wurden abgeschafft unter adenauer und haben offiziell keine Gültigkeit mehr. Trotzdem großes Lob an die GenossInnen die sich dem Faschistenpack entgegengestellt haben. Zerstampft das faschistische untier in seiner höhle.