Am Montag dem 12.05.2014 veranstaltete die Ortenauer AfD einen Vortrag mit Joachim Starbatty(Europakandidat der AfD, Listenplatz 5) im Salmen in Offenburg. Wir die Linksjugend Ortenau waren vor Ort um Informationsmaterial gegen die rechten Bewegungen in Deutschland(AfD, NPD, REP, Pro Deutschland) zu verteilen.
Wir hielten dies aus zwei Gründen für nötig.
1. Da die AfD in ihrem Programm und in den Aussagen ihrer führenden Mitglieder sich klar chauvinistisch, rassistisch und nationalistisch positioniert.
2. Da ihr Referent(Herr Starbatty) Autor für die rechte Wochenzeitung „Junge Freiheit“ ist. Diese Zeitung orientiert sich ideologisch an Carl Schmidt, einer der führenden Staatsrechtler des deutschen Faschismus, zu dem hat sie sich auch in der Vergangenheit nicht gescheut NPD Funktionären wie Udo Voigt ein Podium zu bieten. Zudem werden dort regelmäßig Artikel veröffentlicht in denen der Holocaust verharmlost und die deutsche Schuld am 2. Weltkrieg bestritten werden.
Am Salmen angekommen stellten wir uns neben dem Gebäude auf, um die Informationsmaterialien an Passanten und Besucher dieser Veranstaltung zu verteilen.
Die Reaktion der AfD Mitglieder war zunächst den Sicherheitsdienst auffahren zulassen. Zudem wurden wir von einigen Mitgliedern gefragt, ob und von wem wir „bezahlt“ würden. Darauf antworteten wir, wir würden vom Mossad(israelischer Geheimdienst) finanziert, hierauf brach Freude über unser „Geständnis“ aus und uns wurde gesagt, wir sollten uns einen „anständigen“ Beruf suchen. Die Ironie verfehlte offensichtlich ihre Wirkung…
Auf der anderen Straßenseite wurde gegen uns von Mitgliedern bzw. Sympahtisanten als Argument ins Feld geführt, ob wir jemals „gearbeitet hätten“ und wie wir „aussähen“ bekämen wir keinen Job.
Außerdem wurde einem unserer Sympathisanten mitgeteilt das man sich sein „Gesicht merken“ würde und wir wurden fotografiert.
Die sich so Äußernden wurden jedoch von den offensichtlich „offizielleren“ Mitgliedern weggezogen, man scheint sich hier wohl für die eigene Basis zu schämen.
Diese versuchten uns zu erklären das die AfD keine rechte Partei sei und ob wir überhaupt das Wahlprogramm gelesen hätten. Dies war glücklicherweise der Fall. So konnten wir sie darauf aufmerksam machen, das ihre Partei eine rassistische Flüchtlingspolitik nach Vorbild der Schweiz fordert. Zudem das ihr Programm einen einheitlichen Einkommenssteuersatz für alle einführen will(so das Niedriglöhner und Millionäre den selben Prozentsatz bezahlen müssten).
Dies wurde damit beantwortet, dass man doch verhindern müsse das „ganz China und ganz Indien“ nach Deutschland komme und das es gerecht wäre wenn jeder den selben Prozentsatz bezahle…
Daraufhin diskutierten wir mit ihnen wonach sich zu dem herausstellte das in der AfD offensichtlich die Meinung herrscht das der Holocaust und die stalinistischen Gulags gleichzusetzen wäre.
Hier zeigt sich deutlich das die Meinung die in der AfD herrscht, selbst in ihrer offiziellen Rhetorik ganz klar faschismusverharmlosend und rechtsaußen ist.
Es sind genau die selben nationalistischen und chauvinistischen Phrasen, welche einem bei einer „nicht rechten“ Partei eigentlich erspart bleiben sollten.