Verschlüsselung: Snowden empfiehlt Textsecure und Redphone

Erstveröffentlicht: 
11.03.2014

Edward Snowden lobt in der Diskussion auf der SXSW Openwhispersystems und dessen Entwickler Moxie Marlinspike für die Veröffentlichung einfach zu nutzender Verschlüsselungstools.

 

In einer Diskussion auf der SXSW-Konferenz, zu der Whistleblower Edward Snowden per Netz zugeschaltet wurde, hat dieser die Tools von Openwhispersystems und Moxie Marlinspike gelobt. Openwhispersystems entwickelt die Smartphone-Apps Textsecure und Redphone.

 

Christopher Soghoian von der Bürgerrechtsorganisation ACLU sagte in der Diskussion, viele Verschlüsselungstools seien "von Geeks für Geeks" gemacht. Die einfach zu benutzenden Programme hingegen stammten häufig von großen Firmen und seien nicht in erster Linie auf Sicherheit ausgerichtet. Moderator Ben Wizner, ebenfalls bei der ACLU aktiv, erinnerte daran, dass der Journalist Glenn Greenwald zunächst nach dem Kontakt mit Snowden einige Schwierigkeiten hatte, Software für PGP-verschlüsselte Mails zu installieren.

 

In seiner Antwort sah Snowden in Sachen einfach nutzbarer Kryptographie einige Fortschritte und erwähnte explizit Openwhispersystems und "die Moxie Marlinspikes dieser Welt", die Tools erstellten, mit denen sichere Kommunikation der Standard sei und die auch für unbedarfte Nutzer bedienbar seien.

 

Textsecure ist eine Messaging-App und im Moment nur für Android-Smartphones verfügbar, eine iPhone-Version und eine Version für Desktop-Computer sind jedoch in Planung. Das Programm nutzt seit der kürzlich erschienenen Version 2 das sogenannte Axolotl-Protokoll, das eine Weiterentwicklung der Technologie von OTR ist. OTR wird vor allem von Jabber-/XMPP-Chatprogrammen genutzt. Ähnlich wie OTR bietet das Protokoll Forward Secrecy und Plausible Deniability. Doch anders als die Kombination Jabber/OTR kann das Textsecure-Protokoll auch Nachrichten mit Forward Secrecy verschlüsseln, wenn der Gesprächspartner gerade offline ist.

 

Neben Textsecure gibt es von Openwhispersystems das Tool Redphone, das verschlüsselte Telefongespräche ermöglicht und dabei auf das von der IETF standardisierte ZRTP-Protokoll für Voice over IP aufbaut. Verschlüsselte Telefongespräche über Redphone nutzen die Datenverbindung eines Smartphones und werden somit nicht als gewöhnliche Telefongespräche abgerechnet, allerdings benötigt der Nutzer stattdessen ausreichend Datenvolumen, um die Gespräche zu übertragen.

 

Ursprünglich wurden Textsecure und Redphone von der Firma Whispersystems entwickelt, diese wurde 2011 jedoch von Twitter übernommen und der Quellcode anschließend unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Der ursprüngliche Gründer von Whispersystems, Moxie Marlinspike, startete daraufhin das Projekt Openwhispersystems, das die Verschlüsselungstools als freie Software weiterentwickelte. Textsecure und Redphone stehen unter der GNU GPL Version 3. Der Quellcode von Clients und Servern ist vollständig auf Github verfügbar.

 

Moxie Marlinspike ist in Sachen Kryptographie kein Unbekannter. Er hat in der Vergangenheit beispielsweise Schwächen in der SSL-Implementierung von Windows und im Authentifizierungsprotokoll MS-CHAPv2 entdeckt. Ebenfalls von Marlinspike stammt die Idee des sogenannten SSL-Stripping-Angriffs, bei dem man Nutzern, die eine eigentlich nur verschlüsselt verfügbare HTTPS-Webseite zunächst per HTTP aufrufen, mittels eines Man-in-the-Middle-Angriff belauschen und angreifen kann. Mit TACK hat Marlinspike eine Möglichkeit entwickelt, wie man viele Probleme mit Zertifizierungsstellen und Webseitenzertifikaten lösen könnte, der Vorschlag wurde jedoch bislang von der IETF nicht als Standard angenommen.

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M$ hat ein Patent darauf deine HD zu "Indexieren" und aus zu lesen....

Apple war mal FreeBSD.... Angefangen wie die SU und im Stalinismus geendet....

 

Also 2x BlackBox - von der Überwachung die in der Hardware eingebaut ist = keine Silbe?! - Mehr Infos dazu bei schneier.com

VDS und BigData... Verbindungsdaten fallen auch mit crypto files an...

 

lasst euch nicht veraschen!