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Am Mittwochabend gegen 18 Uhr gab es eine spontane Solidaritäts-Demo mit der „Lampedusa-Gruppe Hamburg“. Cirka 85 Menschen zogen mehrmals lautstark durch die Innenstadt. Mit Transparenten und Sprechchören richteten sie sich gegen die europäische Flüchtlingspolitik und Rassismus und forderten ein unbeschränktes Bleiberecht für Alle an jedem Ort.

Flugblätter wurden verteilt, der Verkehr kam für einige Zeit zum erliegen, ein Bengalo erleuchtete die Nacht, einkaufende Menschen wurden im Supermarkt per Megaphon auf die Problematik hingewiesen, dass unser Konsum (mit)verantwortlich ist für weltweite Bedingungen, die viele Menschen dazu zwingen ihr zu Hause zu verlassen.

Kurz vor dem Ende der Demo trafen ein zwei überraschte Streifenhörnchen ein. Doch innerhalb weniger Minuten nach dem Abschluss auf dem Marktplatz hatten sich die Menschen in alle Winde zerstreut.

Dies war nur der Auftakt. Weiter geht es diesen Samstag in Hamburg. Es fährt ein Bus von Lüchow zur Demonstration dorthin. Weitere Infos in der Presseerklärung.

Solidarität mit der Lampedusa-Gruppe Hamburg und allen flüchtenden Menschen!

Nieder mit der Festung Europa und seinen Schergen!

Rassismus entgegentreten ! - Bleiberecht für alle, überall ! ! !

Presseerklärung, 30. 10. 2013 - „LAMPEDUSA in LÜCHOW“

Heute haben wir uns spontan für eine Demonstration durch Lüchow entschieden um so ein Zeichen der Solidarität mit den lybischen Kriegsflüchtlingen „Lampedusa in Hamburg“ zu setzen. Wir haben uns für diesen Tag entschieden da die Lampedusa-Gruppe seit Wochen jeden Mittwoch in Hamburg demonstriert um ihrer Forderung auf Bleiberecht Ausdruck zu verleihen.

Die Menschen der Lampedusa-Gruppe konnten dem libyschen Bürgerkrieg und dessen Eskalation durch die militärische Intervention der NATO entkommen. Nach dem Überleben der Flucht über das Mittelmeer und dem völlig überfüllten Auffanglager auf der italienische Insel Lampedusa, gelangten sie nach Hamburg, wo sie seit diesem Frühjahr leben.

Aufgrund der europäischen Flüchtlingspolitik, findet die Gruppe auch in Hamburg keine Ruhe und droht abgeschoben werden.

Die Flüchtlinge haben sich selbst organisiert und sagen: „Wir sind hier weil ihr unsere Länder zerstört. Wir kämpfen für unser Lebensrecht. Wir sind hier, um zu bleiben.“ Wir finden dieses Statement Legitim.

Wir sind empört darüber, dass gerade nach den neuesten schweren Tragödien vor der Küste von Lampedusa, wobei mehr als 400 Bootsflüchtlinge ertranken, der Hamburger Senat unter Oberbürgermeister Olaf Scholz eine rassistische Hetzjagd auf die Lampedusa-Gruppe anordnet.

Die europäische Flüchtlingspolitik, die momentan in Hamburg im Fokus steht, fördert eine Grundstimmung, die den Nährboden für rassistische Bürgermobs, Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und Angriffe auf Anders-Aussehende schafft.

Wir fordern ein uneingeschränktes Bleiberecht für alle, statt einer Flüchtlingspolitik, die auf Ausgrenzung und Abschiebung basiert!

Heute wollen wir in Lüchow auch zur bundesweiten Lampedusa-Solidaritäts-Demonstration in Hamburg (Hachmannplatz/Hauptbahnhof), am Samstag, den 2. November um 14Uhr, aufrufen.

Um 10.30Uhr fährt ein Bus vom Gildehausparkplatz in Lüchow direkt dorthin. Info und Anmeldung im BI-Büro unter Tel. 05841 – 4684.