In den letzten Tagen machten Antifaschistinnen und Antifaschisten mit mehreren kleinen Aktionen auf die aktuelle antifaschistische Kampagne „Naziterror und Rassismus bekämpfen! Verfassungsschutz auflösen!“ und die zugehörige überregionale Demonstration am 2. November in Heilbronn und die Demonstration am 16. November in Schwäbisch Hall aufmerksam.
Aus diesem Anlass wurden hunderte Papierschnipsel mit Slogans der Kampagne in der Heilbronner Stadtgalerie verteilt und zusätzlich wurden Transparente mit zur Kampagne passenden Slogans über viel befahrenen Straßen in Heilbronn aufgehängt. Zudem machten Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Heilbronn die Kampagne bei den Aktionen gegen die Einheitsfeierlichkeiten am 3.10 in Stuttgart und gegen den Naziaufmarsch am 12.10 in Göppingen mit Schildern und Transparenten präsent.
In den nächsten Wochen werden wir versuchen in die gesellschaftliche und
 gerade in Heilbronn auch in die lokale Debatte um den „NSU-Komplex“ von
 antifaschistischer Seite zu intervenieren. Ansatzpunkte dafür gibt es 
genug. So wurden die Ermittlungen rund um den, mutmaßlich von den 
Faschisten des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ 
verübten Mord an der jungen Polizistin Michelle Kiesewetter von der 
Heilbronner Polizei von Anfang an rassistisch geführt. Vor allem Sinti 
und Roma die sich zufällig in der Nähe des Tatorts, der Heilbronner 
Theresienwiese, aufhielten waren zeitweise massiver medialer Hetze und  
polizeilicher Repression bis hin zu Observationen ausgesetzt. Selbst in 
einem 2010 verfassten Bericht des baden-württembergischen 
Landeskriminalamts war trotz erfolgloser Ermittlungen noch mehrfach von 
„Zigeunern“ und „Sippen“ die Rede welche sich zufällig in der Nähe des 
Tatorts aufgehalten hätten. Passend dazu wurde bekannt, dass zwei 
Polizeibeamte aus Kiesewetters Einheit von 2001 bis 2003 Mitglied in 
einer Schwäbisch-Haller Zelle des KuKluxKlans waren, auf dessen Statuten
 sie sich per Blutritual einschwören ließen. Im Kontakt mit eben jener 
Zelle stand auch der V-Mann Thomas Richter alias „Corelli“, der 
nachweislich zum Umfeld des  NSU gehörte. Ein pikantes Detail: einer der
 beiden Polizisten war am Mordtag Kiesewetters Dienst habender 
Gruppenführer, der sich zur Mordzeit 200 Meter entfernt am Hauptbahnhof 
befunden haben soll. Mit dem komplexen Thema des weit verbreiteten 
Rassismus in staatlichen Behörden wird sich auch Thomas Wüppesahl, 
Sprecher der „Bundesarbeitsgemeinschaft kritischer Polizistinnen und 
Polizisten“ bei einer Veranstaltung im Rahmen der Kampagne beschäftigen.
 Zusätzlich wird sich Dr. Rolf Gössner mit der brisanten Frage nach der 
Verstrickung der deutschen Geheimdienste in den faschistischen Terror 
befassen.
Naziterror und Rassismus bekämpfen!
Verfassungsschutz auflösen!
Für einen aktiven Antifaschismus!
Kommt zu den Aktionen in Heilbronn und Schwäbisch Hall!
Weitere Informationen findet ihr unter: www.nsu-demo.tk






