Berliner Security-Firma bezahlt Neonazis für Schutzdienste

Die Neonazis bei Clear-Security

Die Firma CLEAR-Security mit Sitz in Marzahn-Hellersdorf (Allee der Kosmonauten 28) tritt nach außen seriös und vertrauensvoll auf. Sie beschützt in Berlin etliche Objekte, Personen und Veranstaltungen. Bei der Auswahl ihrer Angestellten scheint sie jedoch nicht wählerisch zu sein. So sind mehrere stadtbekannte und strafbewährte Neonazis bei CLEAR-Security mit Schutzaufgaben betraut.

 

Bei der Berliner Streetdance-Meisterschaft am 15. und 16. Juni 2013 setzte CLEAR-Security unter anderem die drei Neonazis Stefanie Piehl, Kevin Witt und Domenik von der Preuß ein. Sie standen mit Westen der Security-Firma im Eingangsbereich.
Die Neonazis – größtenteils in der Vergangenheit als Gewalttäter/innen aufgefallen – werden so für Schutzaufgaben bezahlt. Sie befinden sich so bei Veranstaltungen in einer Machtposition, aus der heraus sie nach ihrem rassistischen Weltbild das Publikum auswählen bzw. abweisen können.

Wir fordern die CLEAR-Security auf, die Anstellung dieser offensichtlichen Neonazis zu beenden, weitere Mitarbeiter/innen auf ihre Zugehörigkeit zur Neonaziszene zu überprüfen und ein klares öffentliches Statement gegen Rassismus und Neonazismus abzugeben.

Hintergrund – Stefanie Piehl:
Seit mindestens 2004 ist Piehl aktives Mitglied der Berliner Neonaziszene. Über die Berliner JN landete sie schnell im Dunstkreis der frisch verbotenen „Kameradschaft Tor“ und wurde Teil des Neonazi-Netzwerks „NW-Berlin“. Sie versuchte sich als Anti-Antifa-Aktivistin und fiel durch Gewalt gegen Linke und Migrant_innen auf. In mehreren Strafprozessen wurde sie für diese Gewalttaten verurteilt.
Piehl, die sich seit etwa zwei Jahren öffentlich von Neonaziveranstaltungen fernhält, ist Teil des Neonazi-Tarnvereins „Sozial engagiert in Berlin e.V.“ und betreibt den „NW-Berlin“-Stützpunkt in der Lückstraße 58 mit. Ihr Wohnung in der Emanuelstraße in Lichtenberg wurde mehrfach genutzt, um Fotos von vorbeiziehenden Demonstrationen anzufertigen.

Hintergrund – Kevin Witt:
Kevin Witt fiel schon als jugendlicher Neonaziskinhead in seinem Wohnumfeld in Lichtenberg durch Bedrohungen gegen linke Jugendliche auf. Er ist seit etwa 2006 regelmäßig auf Neonazi-Aufmärschen im gesamten Bundesgebiet unterwegs und übernimmt seit etwa drei Jahren vermehrt Strukturaufgaben für die Berliner NPD. In diesem Jahr fehlte er auf fast keiner Berliner Neonaziveranstaltung. Im Rahmen einer Saalveranstaltung in Neukölln im Februar dieses Jahres pöbelte er ein RBB-Kamerateam an.

Hintergrund – Domenik von der Preuß:
Ab 2005 versuchte sich in Friedrichshain eine Neonaziskameradschaft zu etablieren. Es kam zu Übergriffen und Propagandaaktionen im Kiez. Teil dieser Gruppierung war Domenik von der Preuß. Im Juli 2007 wurde er in Pankow verhaftet, weil er mit einem Dutzend weiterer Neonazis auf zwei alternative Jugendliche eintrat. Er wurde dafür wegen Körperverletzung verurteilt. 

 

Mehr Informationen auf:
https://www.antifa-berlin.info/recherche

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Zumindest an meinem Wohnort ist es so, dass Security-Unternehmen verpflichtet sind, ihre Mitarbeiter beim Ordnungsamt zu melden. Das Ordnungsamt reicht die Namen an den Verfassungsschutz weiter, und falls der VS eine Person als "Extremist" klassifiziert (entscheidend sind die vergangenen fünf Jahre), gibt's keine Zulassung. Wenn also bekannte Faschos für Securityfirmen arbeiten, kannste davon ausgehen, dass die Firmen ihre Nazi-Mitarbeiter vorsätzlich nicht beim Ordnungsamt gemeldet haben.

Wie es in Berlin läuft, weiß ich nicht - aber eventuell eine Betrachtung wert.

Vorgestern war einer der xenophoben Deppen aus Berlin - Hellersdorf mit "MyFest" T - Shirt (Fest GEGEN die 1. Mai - Demo in Kreuzberg) im Kurier abgebildet. Er gab an dort für seine Security - Firma zu arbeiten und, wegzuziehen "wenn die Ausländer kommen". Aber passt ja zu grün - PDL - SchickiMicki in Kreuzberg.

ob die das wohl so toll finden?

normalerweise is es so das kein chef aus einer sicherheitsfirme jemanden einstellt der straftaten hat. jeder chef hat die möglichkeit tiefer in das führungszeugniss zu sehen als das was man vorgelegt bekommt. und was jemand privat macht kann ja keiner kontrollieren oder bestimmen. ich könnte als beispiel bei gegenbauer oder securitas arbeiten und privat sicherheitsleute aufs maul hauen...solange man mich in dem beispiel nich erwischt passiert ja auch nix. und was ich scheiße finde is das man das sofort veröffentlichen muss und nich erst intern mit der firma klärt.

Sehr geehrte Damen und Herren,
uns ist zu Ohren gekommen, dass in Ihrer Firma mehrere aktive und gewalttätige Neonazis mit Schutzaufgaben betreut sind. Wir fordern Sie auf, sich diesbezüglich zu äußern und aktiv zu werden.
Anbei die Informationen, die uns zu den bei Ihnen arbeitenden Personen vorliegen.
Mit freundlichen Grüßen,
Paul Bertram

Antifaschistischer Selbstschutz


Sehr geehrter Herr Bertram,
zunächst vielen Dank für Ihre Email. Gerne würde ich mich telefonisch mit Ihnen in Verbindung setzen. Leider habe ich keine Telefonnummer zur Kontaktaufnahme.
Viele Grüße

Für Fragen oder Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
Sebastian H.
Geschäftsführer


Am 15. Juli 2013 12:03 schrieb Selbst Schutz:
      
Sehr geehrter Herr Habermann,
auf telefonischen Kontakt würden wir gern verzichten. Alle bei Ihnen aufkommenden Fragen beantworten wir natürlich gern per Mail.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Bertram


Sehr geehrte Damen und Herren,

ich nehme Bezug auf Ihre E-Mail vom 15. Juli 2013 und nehme zu den Vorwürfen wie folgt Stellung:

Zunächst distanzieren wir uns in aller Deutlichkeit von Neonazis und deren Gedankengut.

Die auf Ihrer Internetseite im Artikel vom 14. Juni 2013 unter der Überschrift „Berliner Security-Firma bezahlt Neonazis für Schutzdienste" benannten Personen sind KEINE Mitarbeiter der Firma Clear Security GmbH. Im Zuge einer Großveranstaltung, der 10. Berliner Streetdance Meisterschaft, mussten wir auf Subunternehmer zurückgreifen, da wir das Auftragsvolumen sonst nicht hätten bewältigen können.

Die Firma Clear Security GmbH hat sofort  sämtliche Geschäftsbeziehungen mit diesem Subunternehmer nachhaltig abgebrochen.

Wir wollen nochmals klarstellen, dass die Firma Clear-Security GmbH Neonazis in keiner Weise unterstützt und insbesondere nicht mit solchen Leuten zusammenarbeitet. Insofern sind wir für den Hinweis in der obengenannten Mail sehr dankbar.

Allerdings möchten wir Sie bitten, den Beitrag zu entfernen. Für uns ist es unerträglich, dass Neonazis als Mitarbeiter der Clear Security GmbH bezeichnet werden.

Um uns Zukunft abzusichern, haben wir haben auch die Subunternehmerdienstverträge um folgende Klausel erweitert:

„Der Unterzeichner/Dienstleister/Subunternehmer sichert zu, momentan und in der Vergangenheit keiner rechtsextremistischen politischen Vereinigung oder Gruppe anzugehören oder angehört zu haben. Dem Unterzeichner ist bekannt, dass bei unrichtigen Angaben die Firma Clear Security GmbH den Subunternehmer-/Dienstvertrag mit sofortiger Wirkung kündigt. Desweiteren behält sich der Auftraggeber vor, Schadensersatzansprüche im Fall von unvollständigen oder unrichtigen Angaben geltend zu machen.“

Mit freundlichen Grüßen

Für Fragen oder Anregungen stehe ich gerne zur Verfügung.
 
Sebastian Habermann
Geschäftsführer


Am 18. Juli 2013 12:24 schrieb Selbst Schutz

 

Sehr geehrter Herr Habermann,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Die von Ihnen eingeleiteten Maßnahmen begrüßen wir sehr. Sie entkräften unserer Meinung nach vollständig den Verdacht, dass Ihre Firma Neonazis beschäftigt. Gerade die ergänzende Klausel in Ihren Verträgen hat uns sehr gefreut. Wir werden uns dafür einsetzen, dass unser Artikel von den Portalen, auf denen er erschienen ist, wieder gelöscht wird.

Da wir auch im Austausch mit anderen Sicherheitsfirmen sind, wäre es uns eine Hilfe, wenn Sie uns mitzuteilen, in welchem Subunternehmen die drei Neonazis für Schutzaufgaben bezahlt werden. Mit der Info könnte in Zukunft eine mögliche Gefährdung von Teilnehmer/innen ähnlicher Großveranstaltungen, wie der Ihrigen vermieden werden.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Bertram


Sehr geehrte Damen und Herren,

seit dem 14.07.2013 wird unsere Firma, die Clear Security GmbH, auf Ihrer Seite linksunten.Indimedia.org mit Neonazis in Verbindung gebracht.

In dieser Sache gab es bereits die anliegende Vorkorrespondenz.

Ich hatte die Angelegenheit eigentlich als erledigt betrachtet. Auf der Internetseite der Antifa und auf indymedia.org ist der Artikel gelöscht.

Jedoch ist es nun so, dass meine Firma im Internet nach wie vor mit Neonazis in Verbindung gebracht wird, allerdings nur auf linksunten.Indimedia.org. Dies ist für mich persönlich absolut unerträglich. Abgesehen davon, dass mir dieser Umstand schwere finanzielle Einbußen beschert hat, muss ich mich oft bei anderen dafür rechtfertigen. Insbesondere wenn ich Leute nicht kenne, ist dies eine absolute Zumutung.

Von daher wäre ich Ihnen unbedingt verbunden, wenn dieser Beitrag aus dem Netz entfernt würde.
Viele Grüße

Sebastian H.

Geschäftsführer

Warum ist dann hier noch der Artikel drinnen, wenn diese Firma sich so kooperativ und in unserem Sinne zeigt?

Weil wir hier keinen Ablasshandel sondern Berichterstattung betreiben.