Auf seiner Facebook-Seite warb der nationalistische Pop-Rocker „Sacha Korn“ für ein Konzert am 6. April 2013 in Cottbus und bot gleichzeitig Kartenvorbestellungen an. Jedoch wurde nach einem Hinweis bekannt, dass das Konzert nicht direkt in Cottbus stattfinden soll, sondern in dem 35km entfernten Lieberose (LDS) in dem Clubhaus des „Silvertooth MC“ – Wo Korn schon Mitte 2012 einen Auftritt hatte. Doch diesmal kam es anders.
Der „Silvertooth MC“ ist ein kleiner, örtlicher Motorradclub, der jenseits von Schlagzeilen in der Kleinstadt Lieberose angesiedelt ist. Der Motorradclub lud für den 6. April zu einer „Clubhausparty mit Livemugge“ ein.[1] Auf der Internetpräsenz des „Silvertooth MC“ befinden sich Partybilder auf denen gezeigt wird, dass Sacha Korn bereits im Oktober 2012 auf der „Rocktober Party“ im Clubhaus auftrat.[2] Was auch Korns Aussage auf seiner Facebook-Seite, dass er sich auf ein Wiedersehen freue, erklärte.
Nachdem auch das Interesse für das Rechsrock-Konzert in der beschaulichen Kleinstadt bei einzelnen Medien geweckt wurde, erschien ein Artikel im „Neues Deutschland“, welcher vergleichsweise politisch sehr unreflektiert dem rechten Pop-Rocker sowie dem „Silvertooth MC“ eine Plattform bot. Diese versuchten sich nach der Aussicht auf mögliche Proteste in Schadenbegrenzung. Korn dementierte den Veranstaltungsort und die Motorradfans gaben an nichts problematisches an den Texten des Musikers vorzufinden und rassistisches und menschenverachtendes Gedankengut wäre ihnen fremd.[3]
Mit dem Klang eines schlechten Scherzes und Ausreden des Rockerclubs, meinte Korn es anfangs tatsächlich ernst. Aus Sorge um weitere Thematisierung des Clubs und möglichen Protest, kündigte dieser Korns auftritt. Der rechte Musiker versuchte jedoch im Raum Cottbus eine Alternative zu finden und informierte angeberisch, sein Konzert werde stattfinden – aber nicht in Lieberose.
Doch das ist ihm nicht gelungen. Antifaschistische Strukturen in Südbrandenburg gehen lange Jahre gegen neonazistische Lokalitäten vor und erschweren die Rahmenbedienungen. Korn und sein Management sagten allen potentiellen Besuchern des Konzerts die Veranstaltung ab und kündigten eine Wiederholung in der Region im Juni 2013 an.
Auch weiterhin heißt es – Kein Bock auf Rechtsrock – Das Problem heißt Nationalismus & Rassismus!
Zum Hintergrund: Der in Potsdam-Babelsberg geborene Sacha Korn ist ein umstrittener Rock-Musiker und ein aktueller Bestandteil des neonazistischen Musik-Repertuars und trat auch schon mit der bekannten rechten Hooligan-Band „Kategorie C“ auf. Mehrmals wurden seine Konzerte in der Vergangenheit erfolgreich verhindert. Mit seinen Themen wie einer vermeintlichen Islamisierung und Überfremdung und dem positiven Bezug auf die eigene Nation und das Volk sowie deren Geschichte, bedient Korn dabei völkische, rassistische und islamophobe Ressentiments. So befand sich eines seiner Lieder auf der „NPD–Schulhof-CD“ und ein NPD-Wahlwerbespot wurde mit einem weiteren musikalisch unterlegt. Korn ist außerdem in der rechten Szene gefragt, so gab er Interviews für die NPD-Publikation „Hier und Jetzt“ sowie einem rechtpopulistischen Magazin „Blaue Narzisse“.
[1] - http://www.silvertooth.de/neues/neues.html
[2] - http://www.silvertooth.de/Partybilder/Bilder_2012/Bilder_2012.htm
[3] - https://www.neues-deutschland.de/artikel/817661.deutschlandlied-alle-strophen.html?sstr=korn
Sasha Korn für die Neonazimarke "Fourth Time"
die Antifaschistische Recherche_Potsdam//Umland berichtete vor ein paar wochen über die Neonazimarke "Fourth Time", dabei ist auch Sacha Korn als "aushängeschild" für das Label aufgeführt
http://arpu.blogsport.eu/2013/03/13/potsdamer-neonazis-und-die-marke-%E2...
und
http://arpu.blogsport.eu/2013/03/23/%E2%80%9Efourth-time%E2%80%9C-in-der...
http://arpu.blogsport.eu/