Wir kommen um uns zu beschweren
Am 8.03.2013 erschien im Mülheimer Lokalteil der WAZ der Artikel „Stadt und WAZ suchen Zeitzeugen der Bombennacht vom 23.6.1943“. Im Weiteren beziehen wir uns auf diesen Artikel.
Dieser Text ist die gekürzte Fassung unserer Intervention, die Langfassung ist ebenfalls hier zu finden.
Wir sind der Meinung, dass die „Größte Katastrophe der Mülheimer 
Geschichte“ nicht aus heiterem Himmel geschehen ist, sondern eine 
notwendige Intervention der Alliierten war.
Mülheim und seine Einwohner_innen haben sich in der Zeit von 1933 – 1945
 in einen gesamtdeutschen Kontext, welcher antisemitisch, 
nationalistisch und menschenverachtend war, eingereiht und sich an ihm 
bereitwillig beteiligt.
Wenn man all die Grausamkeiten und die weltweiten Kriegsbemühungen 
der Deutschen zusammennimmt, fällt es einerseits schwer zu glauben, dass
 die Mülheimer_innen von all den alltäglichen Katastrophen nichts 
mitbekommen haben sollen.
Andererseits ist es geschichtsvergessen im Zuge des Bombardements eines 
nationalsozialistischen Industrie- und Kriegsumschlagplatzes wie Mülheim
 von der „größten Katastrophe seiner Geschichte“ zu sprechen.
Von einem deutschlandweit gelesenen Blatt wie der Westdeutschen 
Allgemeinen Zeitung hätten wir einen besseren, vielseitigeren und 
ausführlicheren Artikel, als den genannten erwartet. In einer Zeit in 
der einerseits die meisten Jugendlichen mit dem Begriff Auschwitz schon 
nichts mehr anfangen können und andererseits das Holocaust Memorial in 
den USA eine Studie veröffentlicht, nach der von 42.500 Lagern 
europaweit ausgegangen werden muss, ist es wichtiger denn je die 
deutsche Geschichte bewusst zu halten.
Mit einer Gedenkveranstaltung zur Bombardierung Mülheims, wird das 
genaue Gegenteil, nämlich ein weiteres Vergessen und Verdrängen der 
Geschichte hochgehalten.
Aus Geschichte zu lernen muss bedeuten, gerade Schüler_innen ein 
vollständiges Bild zu vermitteln und nicht Opfermythen 
aufrechtzuerhalten, indem man das Bombardement frei von Kontext 
darstellt und betrauert.
Dieser Opfermythos wurde bereits wiederholt, auch im Kontext des 
jährlichen Neonaziaufmarsches in Dresden, als solcher entlarvt. Eine 
Legendenbildung wie die vom unschuldigen Mülheim sorgt für eine Umkehr 
des Täter-Opfer-Verhältnisses  und für eine grundsätzliche 
Anschlussfähigkeit zu Neonazis.
Uns geht es nicht um eine „Verbesserung“ des Vorhabens der Stadt, 
sondern darum, dieses als Ganzes abzulehnen. Die Basis für eine auch nur
 im Ansatz sinnvolle und ausgeglichene Veranstaltung ist alleine mit 
dieser Veröffentlichung bereits entzogen worden.
"Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung.“
Theodor W. Adorno – Erziehung nach Auschwitz
Gruppe „Gewisser Überdruss“
eine längere Version ist hier zu finden: http://ueberdruss.noblogs.org/intervention/

jaja
so, da habt ihr also einen "vielseitigeren" bericht in der WAZ erwartet ...
ihr spinner ... zur zeit der "wiedervereinigung" liefen wir auf demos durch moers und riefen "NRZ - Schreibtischtäter".
jeden tag gab es die rassistishe hetze, "soundsoviel (schein)asylanten kosten soundsoviel" usw., genannt sei der journalist jens feddersen als prototyp des national-chauvinistischen großdeutschland-hasses gegen alles fremde und zugewanderte. und kapp 25 jahre später "protestiert" ihr gegen die vermeintlich unzureichende berichterstattung. was verdammt erwartet ihr von den "stürmer"-machern? aufklärung? sühne?
nein nein.
das scheißpack schreibt nur bloß brand-sätze und ebensolche haben sie verdient.