Das jüngst erkämpfte Versprechen China Eastern Airlines, keine Primaten zu Versuchszwecken zu transportieren, trieb der Pharma- und Forschungsindustrie vermutlich mehr als eine tiefe Sorgenfalte auf die Stirn. Mit China Eastern hatte sich das letzte Unternehmen, das noch bereit war, die USA mit ca. 15.000 Affen jährlich aus China zu „versorgen“, verabschiedet. Der Markt für Versuchsaffen zumindest in Nordamerika stand nicht zuletzt aufgrund der in den übrigen Zuchtstaaten deutlich höheren Preise de facto kurz vor dem Zusammenbruch.
Wie gestern bekannt wurde, hat die mächtige Lobby nun doch noch einmal knapp den Kopf aus der Schlinge gezogen. Der Rettungsanker des globalen Affenhandels heißt: Hainan Airlines.
Der Konzern war eigentlich vor gut einem Jahr nach kurzen, heftigen Protesten aus den Transporten ausgestiegen und sei nun laut Meldung der BUAV
bereit, die für die Labore so wichtigen Lieferungen wieder auszuführen.
Vorausgesetzt, der Deal würde vor der Öffentlichkeit geheim gehalten.
Genau 10 Tage lang konnte Hainan Airlines unbemerkt ihr Spielchen treiben. Unzählige Primaten, die eigentlich schon vor dem qualvollen Dasein als den Misshandlungen der Forschung schutzlos ausgelieferte Messinstrumente bewahrt schienen, wurden seitdem bereits wieder über die Flughafen Toronto und Seattle in die Hölle der Labore entführt. Dieses Einknicken der Airline vor dem gewaltigen Druck der Konzerne erfordert keine radikalökonomische Marktanalyse. Als Antwort kommt nur größtmöglicher Widerstand in Frage!
Dass das Unternehmen keine Lust darauf hat, sich erneut zum Ziel
weltweiter Protesten zu machen, zeigt schon die Strategie der absoluten
Geheimhaltung, die leider von nicht allzu langer Wirkung war.
Wissen, worauf sie sich einlassen, tut Hainan Airlines allerdings
offenbar keineswegs. Die Bewegung gegen Versuchstiertransporte ist im
letzten Jahr in Deutschland und vielen Ländern rasant gewachsen.
Jetzt kommt es darauf an, Hainan Airlines spüren zu lassen, was es
heißt, der Versuchstierbranche die Kastanien aus dem Feuer zu holen!
In Berlin befindet sich eine der international wichtigsten Direktionen der Airline. Demonstriert, stört und beschwert euch vor Ort:
Hainan Airlines
(Öffnungszeiten 9Uhr – 17.30Uhr)
Markgrafenstr.32
10117 Berlin
Phone: +49 (030) 3151895-21 and +49 (030) 3151895-22
Fax: +49 (0)30 3151895-79
E-Mail: Berlin@hnair.com
Desweiteren ist der Wiederholungstäter auch am Flughafen Berlin-Tegel zugegen:
Location: Check-In an den Schaltern A5 oder A6. Die Maschinen der Airline starten normalerweise von A6.
Telefon:
Für allgemeine Anfragen: +(49) (0)30 4101 4268
In wichtigen Fällen: (+49) (0)157 76548 185。
Ein zweiter Standort im deutschsprachigen Raum befindet sich am Flughafen Zürich:
Location: Check In 2, Reihe 7.
Telefon:(+41) (0)44 286 99 66
Unternehmes-Flugplan: Ankünfte / Abflüge
Schreibt dem Unternehmen auf Facebook:
https://www.facebook.com/HainanAirlinesGlobal
https://www.facebook.com/HainanAirlines
Mittlerweile hat Gateway To Hell sich in einem offenen Brief an das rückfällige Unternehmen gewendet. Hier nun eine Übersetzung ins Deutsche. Vielleicht hilft sie ja der einen oder dem anderen beim Formulieren eines eigenen Protestschreibens.
An Hainan Airlines.
Wir sind darauf aufmerksam geworden, dass euer Unternehmen kürzlich die Geschäftsentscheidung getroffen hat, wieder damit zu beginnen, Primaten für die Forschungsindustrie zu transportieren; und das, obwohl ihr im Februar 2012 entschieden habt, damit aufzuhören – infolge der negativen Publicity, die dieses Geschäft hervorruft. Wir wollen euch erinnern an das Versprechen, das ihr ehemals gemacht habt, und versichern euch, dass die negative Enttarnung eurer Entscheidung jetzt vergrößert wird, da ihr nicht nur die Entscheidung getroffen habt, inakzeptable Grausamkeit zu unterstützen, sondern auch selbst bewiesen habt, dass ihr doppelzüngige Lügner seid!
Ihr solltet euch der Stärke des Gefühls zu diesem Thema bewusst sein; 89 % der Europäer*innen und viele, viele Nordamerikaner*innen finden, dass Primatenexperimente unter allen Umständen inakzeptabel sind. Tiere in Laboren leiden unvorstellbare Qualen in Experimenten, die leicht durch verlässlichere Testmethoden ersetzt werden könnten. Dadurch, dass ihr diese Tiere transportiert, helft ihr mit, eine unzuverlässige, veraltete und extrem kontroverse Wissenschaft aufrecht zu erhalten, die vor dreißig Jahren hätte abgeschafft werden sollen.
Wir können und werden es einfach nicht akzeptieren, dass euer Unternehmen auf eine solche Weise agiert hat, insbesondere, nachdem euch zuvor das Leiden dieser Tiere bewusst gemacht wurde. Es gibt einen sehr guten Grund dafür, weshalb inzwischen so viele Airlines diese Praxis aufgegeben haben und weshalb sowohl El Al als auch Air Canada sogar juristisch für das Recht gestritten haben, ihre Beteiligung an diesem abscheulichen Handel beenden zu können, sodass ihr jetzt, wo ihr eure Unternehmenspolitik umgekehrt habt, die selbe negative Enttarnung erwarten könnt, die so schnell die Geschäftsentscheidungen eurer Konkurrenten geändert hat.
Wir haben auf unserer Webseite einen Artikel veröffentlicht und dies wird nun stetig durchsickern zu unserem Netzwerk von Unterstützer*innen, die euch zweifelsfrei kontaktieren werden, um euch auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen, und sie werden beginnen, Nachrichten zu eurer Entscheidung zu verbreiten. Deshalb, wenn ihr entschieden habt, den Wünschen eines großen Teils eurer Kundschaft zu entsprechen, informiert uns bitte, damit wir unser Netzwerk informieren und die negative Enttarnung begrenzen können, die diese Entscheidung hervorrufen wird für euer Unternehmen.
In Erwartung eurer Antwort,
das Gateway-To-Hell-Netzwerk
weitere Informationen
Gateway-To-Hell-Kampagne: GatewayToHell.net
Kampagne gegen Versuchstierhandel durch Air France-KLM: stopvivisection.blogsport.de
Cyber-Action gegen Hainan Airlines
Siehe gesonderter Linksunten-Artikel