Gestern, 06.02.2013, wurden in Berlin mehrere Wohn- und Redaktionsräume 
von Fotojournalisten in Bezug zu den Protesten am 31. März 2012 in 
Frankfurt/Main durchsucht. Polizeibeamte des LKA Frankfurt, Berlin und 
Brandenburg unter Anleitung der Staatsanwaltschaft FFM traten 
Grundrechte wie Pressefreiheit und Unverletzlichkeit der Wohnung mit 
Füßen. 
Ihr Ziel waren Beweisfotos für einen angeblich während 
der Demonstration angegriffenen Cop. Wenn sie mit der gleichen 
Gründlichkeit bei Oury Jalloh, Denniz, und den vielen anderen Opfern von
 Polizeigewalt vorgehen würden, hätten sie gar keine Zeit mehr für diese
 Späße. So aber wurden kritische Journalisten einfach zum Feindbild 
"Linkssympathisant" ernannt und damit rechtswidrige Durchsuchungen mit 
dutzenden Polizist_innen durchgeführt. 
Die politischen 
Dimensionen sind klar: viele der Journalisten liefern nicht nur wichtige
 Momentaufnahme für eine Berichterstattung über soziale Proteste auf 
allen Publikations-Kanälen, sondern stellen auch ein Archiv für 
vergangene Aktionen, ihre Höhepunkte, aber auch ihre Fehler, in 
(Bild)sprache zur Verfügung. Die Polizei konnte sich durch die 
Durchsuchungen Einblicke in die linksradikale Bewegung erhoffen und 
schob fadenscheinige Gründe vor, um unkonforme Berichterstatter mit 
Repression zu überziehen, "auf Linie" zu bekommen und ihre Ressourcen 
gewaltsam zu nutzen. Damit haben sie erneut eine rote Linie 
überschritten! 
Wer unangemeldet bei Freund_innen hereinschaut, bekommt unangemeldeten Besuch von der Straße! 
Deshalb:
 kommt heute alle auf die Straße, um 19 Uhr in Friedrichshain am 
Bersarinplatz! Sagt euren Freund_innen Bescheid, verbreitet diesen 
Aufruf. Seid kreativ und laut, hört auf keine Anführer, nehmt die 
Demonstration selbst in die Hand.
  

