Die Bewegung auf den Straßen braucht die praktische Solidarität auf den Straßen. Offizielle Erklärung in Unterstützung und Solidarität mit den Geflüchteten im Hungerstreik in Wien, Österreich. Das Koordinatonskommittee des deutschlandweiten Streiks der Geflüchteten. An unsere Mitstreiter_innen in Österreich: Heute sind es mehr als zehn Monate, in denen wir uns auf der Straße im Streik befinden, stets vor dem Hintergrund unseres Glaubens an Gleichheit, Freiheit und an „leben“, und zwar unter gleichen Voraussetzungen für alle Mitglieder der Gesellschaft. Wir haben vier Hungerstreiks durchlebt und wir wissen genau: Wenn ihr diese Zeitbombe zwischen euch und das herrschende System setzt, dann verstreicht jede Minute auf grausame Weise.
Diese
Erklärung ist auch an jene gerichtet, die für die Situation der
Geflüchteten verantwortlich sind. Jene, die es sich herausnehmen, über
uns zu urteilen, ohne je erfahren zu haben, wie das Leben eines
geflüchteten Menschen tatsächlich aussieht.
In dieser Situation
richtet der Hungerstreik der Geflüchteten in Wien eine Mitteilung an
euch, eine Mitteilung über die zermürbenden Lebensumstände von
Geflüchteten in Europa und über die Notwendigkeit, aktiv zu werden um
diese Situation zu verändern. Wir rufen alle linken Aktivist_innen und
alle Menschen mit wachem Gewissen auf, trotz aller Schwierigkeiten eine
ernste und gleichzeitig harmonische Bewegung für die Realisierung der
Forderungen der Geflüchteten aufzubauen.
Die streikenden
Geflüchteten sind keine Opfer mehr. Die Hungerstreikenden in Wien reißen
das Etikett mit der Aufschrift „Opfer“ von sich und anstatt zu jammern
und um Mitgefühl zu bitten sind sie als ein Pfeiler der Gesellschaft
zurück gekehrt auf das politische Feld.
Wir glauben, dass wir,
die protestierenden Geflüchteten, keine Sympathie und kein Mitleid
benötigen, denn unsere Bewegung hat uns gelehrt, dass unterlegene
Gruppen in der Gesellschaft, Menschen, die unter etwas zu leiden haben,
die Subjekte zur Veränderung der sozialen Ordnung sein können.
Asylsuchende und Illegalisierte kämpfen in Europa gegen dieses xenophobe
System. Das xenophobe System, welches für die Reproduktion einer
unerträglichen Situation für diese Menschen verantwortlich ist.
Freiheit, Gleichheit, Wohlergehen, soziale und zivile Rechte als
existent für alle, unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht,
Sprache, Religion, sexueller Ausrichtung oder politischer Einstellung –
es liegt noch ein weiter Weg vor uns, der jedoch ohne die Unterstützung
und Begleitung durch Menschen mit wachem Gewissen unmöglich zu
bewältigen ist.
Da wir, die streikenden Geflüchteten in
Deutschland, unsere Bewegung als Teil eines weltweiten Kampfes von
Unterdrückten für Freiheit und Gleichheit wissen, stellen wir uns an die
Seite der Hungerstreikenden in Wien und sprechen ihnen unsere
Solidarität aus, sowie unsere Einigkeit und Allianz für ihren Kampf.
Für diesen Kampf, der auch unsrer ist, entscheiden wir uns für die
Straße, denn wir glauben, dass die wahre Solidarität eine Solidarität in
der Praxis ist und dass für die Unterdrückten der einzige wahre Ort zum
kämpfen die Straße ist.
Solidarität und Widerstand
Einigkeit und Kampf
Koordinationskommittee des deutschlandweiten Streiks der Geflüchteten
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keine opfer?
durch einen hungerstreik keine opfer mehr? hungerstreik als "kampfmittel" hatte und hat in totalitären institutionen einen sinn, hier gibt es ein spektrum von widerstandsmöglichkeiten - aber, vielleicht, wenn die flüchtlinge sich wirklich wehren, steine werfen, ämter besetzen oder niederbrennen usww. ist die solidarität wahrscheinlich nicht so gross - so bleiben die flüchtlinge weiter in der rolle der opfer - mit dem einzigen unterschied, daß sie nun andere insofern unter druck setzen, die nicht wollen, daß sie beim hungerstreik "drauf gehen" -freiheit und soziale rechte - wie ich den (wiederholungs) modulen des textes entnommen habe(geschrieben wirklich von den flüchtlinge, wow, haben ja prima sprachkenntnisse, reden schon wie die linke mittelstandsjugend), ist eher so was wie mehr demokratie -- ja nett -- ihr wollt kein mitleid und keine sympathie - o.k.
Informationen auf no-racism.net
http://no-racism.net/thema/130
und auf http://no-racism.net