Boxhamsters Konzert in Achern

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Am 14.12.2012 soll im Theodor Noise Club in Achern die umstrittene Punkband Boxhamsters spielen. Dem Sänger der Band Martin Coburger wird vorgeworfen im September 2005 im JUZ Aurich eine Frau vergewaltigt zu haben. Einzige Reaktion der Band war das Löschen des Gästebuchs, in dem die Vergewaltigung diskutiert wurde. Weder Coburger selbst noch die Boxhamsters haben sich bis heute zu den Vorwürfen geäußert.

 

Es ist nicht überraschend, dass das Konzert nicht in einem AZ in der Region stattfindet, sondern im Theodor Noise Club, einem Laden, in dem sexistische Veranstaltungen ("Nutten und Zuhälter Party") stattfinden. Hier trifft die Band auf ein unkritisches Publikum und wird vermutlich nicht mit dem Vergewaltigungsvorwurf konfrontiert.

 

Wir fordern eine sofortige Absage des Konzerts oder entschlossene und kreaktive Aktionen gegen den Laden und die Veranstaltung!

 

Fight Sexism!

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Warum legt ihr dann nicht mal eine kreative Aktion vor?

Also ich bin eher dankbar, dass die Infos hier stehen. Ich hatte das nämlich nicht auf dem Schirm. Und bevor hier gleich wieder welche "siehste" brüllen: ich organisiere auch keine Konzerte und interessiere mich nicht für die Band. Für Vergewaltiger schon.

Der Auftritt einer solchen Band ist natürlich absolut nicht tragbar. Erster Schritt dagegen ist eine direkte Kontaktaufnahme und Aufklärung über den Sachverhalt mit den Verantwortlichen vor Ort. In wie weit hat der Versuch zu solch einem Gespräch schon stattgefunden? 

Der Titel der Veranstaltung "Nutten und Zuhälter Party" ist natürlich auch mehr als fragwürdig, totzdem lässt dies nicht zwangsläufig auf ein grundsätzlich unkritisches Publikum schließen.

Meiner persönliche Wahrnehmung nach, war es bisher auch nicht die Zielrichtung der Veranstaltungen im TNC derartige Musiker zu unterstützen und sexistischen Veranstaltung (abgesehen von der oben genannten Party) eine Plattform zu bieten. Ich halte zudem das dortige Publikum (als auch die Verantwortlichen)  für durchaus in der Lage, sich kritische mit derartigen Themen auseinanderzusetzen. Dies setzt natürlich aber eine gute Informations- und Aufklärungsarbeit voraus.

 

Nicht abstempeln, sondern aufklären!

Warum sollte mensch mit Verantwortlichen reden? Die Boxhamster "Prolematik" ist allgemein bekannt. Wer trotzdem eine Konzert mit ihnen veranstaltet, muss mit Gegenwehr rechnen. Wer Partys mit dem Motto "Nutten und Zuhälter" organisiert und entsprechende Fotos auf der eigenen Hompage zur Schau stellt, macht nicht den Eindruck offen für emanzipatorische und feministische Überzeugungen zu sein.

Was wenn die Boxhamster "Problematik" nicht allgemein bekannt ist...? Ziemlich anmaßend diese Behauptung... 

Was wenn Menschen glauben, wieder so ein uneindeutiger Fall, wo irgendjemand was behauptet, was nicht stimmen muss, aber alle aufspringen und losbrüllen...

 

Ich habe mich auch erst informieren müssen und bin zu mit Hintergrundinfos zu dem Schluss gekommen, dieser Band wirklich kein Forum mehr zu bieten.Das heißt nicht, dass ich alle Kampagnen gleich mittragen würde In diesem speziellen Fall habe ich aber meine Entscheidung getroffen und es gibt genügend nicht nuzr im Netz Infos, die sie stützen.

 

Deshalb keine Konzerte mit den Boxhamsters in unseren Freiräumen!

Vorschnelle Eindrücke sind nunmal keine Fakten, die eine sorgsame Recherche ersetzen und wie bekannt soll eine Problematik sein, die lediglich alle paar Jahre von autonomen Zusammenhängen über mehr oder weniger Aussagekräftige Indymediapostings thematisiert wird? Darüber hinaus findet keinerlei öffentlichkeitswirksame Kommunikation statt... aber um das zu realisieren, muss man halt auch mal rauskommen aus seinem emanzipatorisch-feministischen Szenekosmos und den eigenen Identitätsfilm reflektieren.

 

Wer meint die Weisheit gepachtet zu haben und nichts mehr erklären zu müssen, sollte besser die Finger von interventionistischen Politikansätzen lassen. Denn solche, die in der Vermittlung keinerlei Rücksicht auf die Alltagsrealitäten der Zielgruppe nehmen und sich schnell in identitätren Vorverurteilungen ergehen, gehen zu schnell nach hinten los. Aber Identität durch Abgrenzung tut das keinen Abbruch...

Der Boxhamsterfall ist aber auch anders zu bewerten, als die typische Auseinandersetzung in der Szene, wie sie z.B. diese Diskussion hier offenbart... http://powerpuffemanzen.de/powerpuff-hp/texte/conflict.html So eine Umgangsweise ist dann schon fragwürdig...

Bei "Heiter bis wolkig" hat die Szene ja genauso souverän gehandelt...

Man(n) pisst nicht gern den Kumpels ans Knie und bricht mit seinen Saufkumpels.

Heiter bis wolkig lässt sich mit dem Fall nicht vergleichen. Das war mehr so ein typischer Fall, wo aufgrund des Definitionsrechts nichts Konkretes geschrieben werden durfte und aufgrund dieser dürftigen Informationen dann von allen Seiten losgebolzt wurde. Bis heute kann ich mir dazu kein Bild machen und überlasse das all den Leuten, die bis heute überzeugt sind, dass es so gewesen ist, wie es gewesen sein soll. Aus Hamburg habe ich die Info, dass es inzwischen nicht als Vergewaltigung bewertet wird, (evtl. vom Opfer selbst) nur wer entlastet Menschen dann später? Die dürftigen Infos werden wohl bis alle Zeiiten im Netz zur Verfügung stehen.

Mir beispielsweise war die Boxhamster "Problematik" nicht bekannt. 

Ich möchte die Ernsthaftigkeit der Thematik gar nicht abwerten, stattdessen wär mir eine nachhaltige Vorgehensweise lieber. Der ländliche Raum bietet sowieso schon viel zu wenige Anlaufstellen für alternative und aufgeschlossenen Jugendliche. Dann gleich von Gegenwehr zu reden, ohne der Gegenseite Gelegenheit zu geben, sich möglicherwiese selber erst einmal zu informieren und zu der "Problematik" Stellung zu beziehen ist in meinen Augen falsch. Nutzt diese Situation doch lieber um eure Positionen den Verantaltern und dem Publikum zu vermitteln und so neue emanzipatorische Strukturen zu schaffen.  

Die eigenen Positionen szeneintern für sich zu behalten bringt nichts, wenn man wirklich was verändern will.

Offizielle Stellungnahme der Konzertgruppe vom AZ Aurich: www.kritischeuni.de/?p=2024

erstmal:

warum versteckt ihr euch alle hinter ANONYM?

habt ihr angst besuch zu bekommen? gedankenpolizei oder so?

also ich will mal loswerden, was andere scheinbar nicht tun:

ich bin seit 1989 fan der boxhamsters. ich habe mein erstes konzert in der jube baden-baden erleben dürfen. und das war großartig. seitdem mache ich selbst punk in ein, zwei, drei bands. und ich finde sie immer noch toll. auch wenn sie altersbedingt das gaspedal etwas weniger durchdrücken!

auch ich habe, damals schon, immer wieder bezug genommen auf diese großartige deutschsprachige band, die texte und musik macht wie keine zweite! seitdem aber die vorwürfe gegen den sänger der boxhamsters öffentlich gemacht wurden, werde sogar ich persönlich in einen topf geschmissen und mit dem tragen eines PALI-tuches als antisemit beschimpft. und ich bin sehr weit davon entfernt ein antisemit oder ähnliches zu sein!

auch wird der club angegriffen, in dem das konzert stattfindet. wie dumm ist das? das ist ein klasse laden, geführt von einem guten typen. der seit er den club auf hat auch nicht wegen der kleinsten kleinigkeit ärger hatte.

vielleicht solltet ihr auch ersteinmal davon ausgehen, daß es menschen gibt, die nichts von dieser (nach internettagen gerechneten) "sache" wissen. warum auch.... muß man alles wissen.... jaja, er weiß es jetzt. auch er wird seine meinung haben. interessiert die irgendwen? oder redet ihr hier nur von eurer meinung, die nach den netzeinträgen zu urteilen schon ein paar tage alt sind, ohne das sich was verändert hätte. auf beiden seiten nicht.

auch bin ich der meinung, das viel zu wenige stellung dazu bezogen haben, zu sagen: "ich glaube der geschichte des sängers"!

und das tue ich hiermit.

auch wenn ich damit meiner band die chance nehme jemals wieder in besetzten häusern, bzw. "freien" räumen zu spielen. denn wir sind frei! frei nach unserem verständnis. und wenn ich mir sicher bin, über das was ich tue, dann bin ich frei!

ich lasse mich nicht beschimpfen. ich nehme niemanden in schutz. aber wenn ein fall abgeschlossen wird, auch von einer männlichen justiz, dann ist er abgeschlossen.

in dieser dikussion hier werde ich das gefühl nicht los, das alle die der meinung sind "boxhamsters muß man ächten" hier zu wort kommen / sich melden. was natürlich von denen die das nicht glauben und sich nicht melden, den eindruck haben könnte, sie seien sich nicht sicher. dies vorurteil will ich hier nun mal ausräumen: wir sind uns sicher! die beiden haben damals irgendeinen groupiescheiß am laufen gehabt und der ist mir scheißegal!

diese vergewaltigungen (ob bei conflict , die im musik"biz" passieren sind in keinem fall zu goutieren.

trotzdem ist aber jeder fall zu prüfen und nicht generell abzuurteilen. ich habe schon kleinere bands an kleineren "vergehen" zu grunde gehen sehen, weil eine hetzjagd gegen jemanden gemacht wurde, der zu viel getrunken hatte. ich denke, das der alkohol (und drogen) immer eine sehr große rolle in unserer szene spielte und spielt. darüber sollten wir uns unterhalten!!!!! wenn es etwas zu dikutieren gibt ist es wie man solche "patriarchalischen" übergriffe verhindern kann!

ich habe sicherlich auch vorurteile, lasse mich aber gerne von einer anderen meinung überzeugen, höre zu, aber ihr scheint vorurteile wie kleider täglich anzuziehen und die sachlage, wenn sie denn einmal halbwegs im internet kursiert ist, wie ein paar socken überzustreifen und in eure miefigen schuhe zu stecken. leider bekommen die, wenn man sie lange genug trägt und sich schlicht nichts mehr verändert an den socken, löcher.

 

bis freitag!