WEDDERSLEBEN/MZ - Werner Weber aus Weddersleben ist fassungslos und zornig zugleich. Bei einer Routinefahrt entdeckte der Jagdpächter, dass drei seiner Hochsitze auf einem Acker bei Neinstedt zerstört wurden.
"Die Täter haben Bretter herausgebrochen, Fenster und Leitern kaputt gemacht. Ich habe Anzeige beim Revierkommissariat in Thale erstattet. Die Polizei hat bisher aber nur eine leere Zigarettenschachtel am Tatort gefunden", sagt Weber.
Nun hat er mit Dieter Rydzy, einem Bekannten, die Hochsitze wieder in Schuss gebracht. Weber, der seit mittlerweile 23 Jahren der Jagd nachgeht, glaubt, dass es sich um keinen "jugendlichen Leichtsinn" handelt, sondern dass gezielt zerstört wurde. "Die Hochsitze stehen rund 300 Meter voneinander entfernt. Da sind sie von einem zum anderen gegangen. Und es ist viel Kraft nötig, um die Bretter herauszubrechen", so seine Begründung. Ein mögliches Motiv für den Vandalismus kennt der Geschädigte nicht. Der Gesamtschaden beträgt schätzungsweise 4.500 Euro.
Bereits vor zehn Jahren wurden ihm Hochsitze zerstört. Die Täter konnten nicht gefasst werden. Nun installiert der Jäger eine Sicherungsanlage, die bei weiterem Vandalismus den Tätern auf die Schliche kommen soll.
Solch ein Sitz hat eine Gesamthöhe von rund sieben Metern, der Stuhl ist fünf Meter hoch. Diese Anlage ist für die Jäger enorm wichtig, vor allem bei schlechter Witterung. "Die Jagd ist kein Hobby, hier geht es um die Natur- und Wildpflege und um Wildreduzierung", weiß der Experte. Derzeit muss beispielsweise eine Wildschweinplage bekämpft werden. Weber: "Als Jäger ist man für die entsprechende Ackerfläche verantwortlich und muss für eventuelle Schäden aufkommen." Ein Betroffener ist auch Ronald Sittel, Revier- und Jagdleiter für den Bereich Benneckenrode. "Seit 2009 werden hier regelmäßig Hochsitze umgeworfen. In diesem Jahr war das bereits 15-mal der Fall. Die Polizei ist machtlos."
Ein Mitarbeiter des Revierkommissariats Thale sagte der MZ auf Nachfrage: "Die Ermittlungen laufen. Es wird aber noch einige Zeit dauern." Peter Pogunke, Pressesprecher des Polizeireviers Harz, erklärte: "Am 7. Oktober wurde ein Jägerstand bei Reinstedt angezündet. Der Schaden beträgt rund 200 Euro. Die Ermittlungen laufen noch." Bei Zerstörungen von diesen Jagdeinrichtungen spricht Pogunke von Einzeltaten.
Fälle von zerstörten Hochsitzen im Harzkreis sind auch für Jens Schneidewind, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, nichts Neues. "Das sind schwere Vorfälle. Leider wurde noch kein Täter erwischt", so Schneidewind. Er glaubt weniger daran, dass es sich bei den bekannten Fällen in der Region um Jagdgegner oder militante Tierschützer handelt, sondern um persönliche Gründe.
"In anderen Regionen sind solche Gruppen am Werk, aber nicht in Sachsen-Anhalt", weiß er. Ebenso würden hin und wieder Betrunkene ihren Frust und ihre Kraft an Hochsitzen auslassen. Es sei sehr schwer, jemanden zu erwischen, da die Hochsitze abgelegen und die Täter bei Dunkelheit unterwegs sind. Außerdem hätten sie Ortskenntnisse. Schneidewind: "Selbst bei Sicherheitsmaßnahmen wie Wildkameras sind die Chancen recht schlecht. Da kann nur der Zufall helfen, wenn die Täter auf frischer Tat ertappt werden." [...]
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
hohl
dat is ja mal eine dumme aktion.voll sinnlos
aha
lieber hohl, wieso 'voll sinnlos'? menschen haben interessen. tiere haben interessen. hochsitze dienen dazu, ihr elementarstes interesse aus niederen beweggründen millionenfach aufs gröbste und hinterhältigste zu verletzen. also weg damit.