Aufruf zur antinationalen Tanzdemo gegen die Einheitsfeierlichkeiten 2012 in München am 2. Oktober um 17 Uhr, Sendlinger Tor 
"Wehende Fahnenmeere, 
Ausgelassenheit in schwarz-rot-gold auf Partymeilen, fallende Mauern, 
guter Fußball – seit einigen Jahren gilt in diesem Land wieder: 
Deutschland ist geil! Und am „Tag der Deutschen Einheit“ können diese 
Deutschen sich kräftig selbst feiern. Gefeiert werden aber nicht ihre 
Wünsche und Be- dürfnisse. Gefeiert wird auch nicht der Spaß und das 
Vergnügen, werden nicht die schönen Dinge, die ihr Leben lebenswert 
machen – gefeiert wird eine Idee. Und zwar eine trotz aller Dis- 
tanzierung von der Vergangenheit extrem unschöne. Das heißt: hier wird 
gar nicht gefeiert. Hier wird ein Ritual zelebriert. Eine kollektive 
Unterordnung unter diese Idee.  
  
Denn dieses Deutschland, das da 
gefeiert wird, ist zunächst einmal nichts Reales. Es ist nur das Produkt
 einiger Linien auf der Landkarte, die „Grenzen“, das Land dazwischen 
„Nation“, genannt werden. Und Menschen, die in dieser Nation leben, sind
 das „Volk“ – das heißt, nicht alle, sondern nur die 
Mehrheitsbevölkerung, die aufgrund willkürlicher Kriterien – Sprache, 
Kultur, Religion etc. – als solches definiert wird. Migrant*innen und 
de- ren Nachkommen, ethnische und religiöse Minderheiten, Men- schen in 
sozialen Nöten, Menschen mit nicht mehrheitsfähigen Lebensentwürfen etc.
 werden systematisch ausgegrenzt und zur Zielscheibe der Ressentiments 
der Mehrheitsgesellschaft gemacht. Die Idee Deutschland fragt also nicht
 nach der Vielfalt der Lebensentwürfe, Identitäten, Tätigkeiten und 
Lebensumstände – sie kennt nur Innen und Außen, deutsch und 
nicht-deutsch. Somit wird Trennendes – der Facettenreichtum einer 
Gesellschaft – vereinigt, und Einigendes – die grundsätzliche Gleich- 
heit aller Menschen – getrennt.
Deutschland abzufeiern ist 
ziemlich unsexy. Deswegen feiern wir statt Deutschland heute lieber mal 
uns selbst. Wir feiern unsere Eigenheiten und Unterschiede. Und wir 
feiern für eine Gesellschaft, in denen unsere Wünsche und Bedürfnisse 
das Maß der Dinge sind. Und dafür brauchen wir keine Rituale und Unter- 
werfungsgesten. Vor allem dann nicht, wenn der Spaß seine Grenzen hat."
Deshalb: am 02. Oktober feiern ohne Fahnen um 17 Uhr ab Sendlinger Tor
Weitere Infos und News zu den Aktivitäten rund um den 3. Oktober in München unter:
3oktober12.blogsport.de


Scheisse
Wow, selten einen so beschissenen Text gelesen.
Also alle Achtung für euren Mut, so einen Haufen Hirnwichse reinzustellen.
"Denn dieses Deutschland, das da gefeiert wird, ist zunächst einmal nichts Reales." Ach ne! Und ich hätte gedacht, Deutschland wäre mir heute aufm Weg zum Bäcker begegnet. Wie mensch sich täuschen kann.
Tollerweise leben wir ja auch schon im Communismus, denn das Kapital ist ja auch "nichts Reales", nur das Produkt der unbewussten Handlungen von Warenbesitzer_innen.
"gefeiert wird eine Idee." Ja. Und bei einer linken Feier zur Niederschlagung des Nationalsozialismus werden natürlich nur "der Spaß und das Vergnügen" gefeiert und keine Idee. Genauso wie die linke Szene ja keine kollektive Unterwerfung unter der Idee der Emanzipation ist.
Eine Linke, die außer ein paar Platitüden über Ausschluss nichts mehr an Kritik an der deutschen Nation zu bieten hat und ihre Überlegenheit über die deutsche Barbarei daran festmacht, dass mensch die geileren Partys schmeißt, ist keines Blickes wert.
Ich hab keine Ahnung, ob ihr sexy seid, ab Idiot_innen seid ihre allemal.
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