Einige Neuigkeiten zur antifaschistischen Demonstration und zum Konzert („No Dancing with Nazis“) am 15.09.2012 in Delitzsch. Nach dem Naziübergriff am 18.3.2012 (Videobericht) in Delitzsch haben sich Betroffene und andere Initiativen zusammengeschlossen und planen für den 15.09.2012 eine Demonstration und ein Konzert in Delitzsch.
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 Wie wichtig und unterstützenswert solche Initiativen sind, hat auch vergangene Woche ein Beitrag von Frontal 21 gezeigt (Video).
 In dem Bericht wird dargelegt wie Neonazis viele Ortschaften in Sachsen
 terrorisieren und fest im Griff haben. Deutlich wird, dass es in 
Sachsen kaum Unterstützung für Projekte und Initiativen gibt, die sich 
gegen die neonazistische Hegemonie engagieren. Im Gegenteil, vielen 
Engagierten werden Steine in den Weg gelegt, so auch den 
VeranstalterInnen in Delitzsch. Nach der Opfer-Täter-Verdrehung von Seiten der offiziellen Stadtpolitik
 in den vergangenen Monaten, wird den VeranstalterInnen grundlos die 
finanzielle Unterstützung in teilen gestrichen. Daher wird die 
Finanzierung des gesamten Konzertes durch Spenden abgedeckt.
Was ist passiert?
Um
 die hohen Kosten für die Veranstaltung zu decken, hatte die Initiative 
auch einen Antrag an den Aktionsfonds des Lokalen Aktionsplanes des 
Landkreises gestellt. Aus diesem werden explizit Projekte für Demokratie
 und gegen Neonazismus gefördert. Seit dem 5.9. hat die Initiative den 
entsprechenden Bescheid zum LAP-Antrag. Gefördert werden demnach 
allerdings nur die Workshops, was einen Bruchteil der ursprünglichen 
Fördersumme darstellt. Eine Begründung dafür erhielt die Initiative 
nicht, das federführende Jugendamt beim Landratsamt Nordsachsen war für 
eine Stellungnahme nicht erreichbar. Verwunderlich ist dies auch, weil 
bspw. in Geithain im Landkreis Leipzig wie auch in Leipzig selbst, 
Konzerte über den LAP mitfinanziert wurden und der Antrag der Initiative
 den Förderrichtlinien des LAP Nordsachsen entsprach.
Es zeigt 
sich, dass in Sachsen immer noch nicht Neonazis und ihre 
menschenverachtende Ideologie das Problem sind, sondern jene Menschen 
angefeindet werden, die sich dagegen engagieren und die Zustände 
ansprechen. Wenn Menschen in Sachsen von Nazis angegriffen werden, sind 
sie in vielen Aussagen (wie auch in Delitzsch) immer selber Schuld. So 
verwundert es auch nicht, dass wie in Limbach-Oberfrohna nicht rechte 
Jugendliche zum eigentlichen Problem erklärt werden (Bericht 1 | Bericht 2 | Bericht 3).
Es
 ist wichtig linke Initiativen in diesen braunen Zonen zu unterstützen 
und weiter auszubauen. In Sachsen zeigt sich deutlich, dass wenn 
Neonazis erstmal sogenannte "national befreite Zonen" geschaffen haben, 
es sehr schwierig ist, diese wieder aufzubrechen.


wann es los geht
Die Streetparade beginnt um 12:30 Uhr am Unteren Bahnhof in Delitzsch.
http://nodancingwithnazis.noblogs.org/anreise-zum-konzert-am-15-09/
[update: 13. August 2012] Wegen der deutlich größeren Anzahl an Bands beginnt das Konzert am Festplatz schon 14 Uhr!
http://nodancingwithnazis.noblogs.org/aufruf-antifa-open-air-konzert-15-september-delitzsc/