Am heutigen Morgen um 4:30 Uhr wurde eine Wohnung im Sozialen Zentrum 
von Einheiten des Spezialeinsatzkommandos, BFE und Landeskriminalamt 
gestürmt. Die Wohnungstür wurde mit einem Rammbock aufgebrochen und das 
SEK riss die BewohnerInnen mit auf sie gerichteten Waffen und 
Taschenlampen aus dem Schlaf. Anschließend begann eine 7-stündige 
Durchsuchung der Wohnung, eines PKW's und leerstehende Räumlichkeiten 
des Sozialen Zentrums. Mit einem Sprengstoffspürhund und einem 
Drogenspürhund wurden zunächst alle genannten Objekte durchsucht. Danach
 führte das LKA die Durchsuchung gründlich fort. 
Diese 
Durchsuchungen wurden per Gerichtsbeschluss des Amtsgericht Magdeburg 
mit dem Vorwurf des versuchten Totschlages begründet. Einer der Bewohner
 wird mit abenteuerlicher Begründung beschuldigt am 14. Januar 2012 
"einer bislang unbekannten Person auf dem Dachgeschoss einen Betonstein"
 gereicht zu haben. Hintergrund des Vorwurfs ist eine Auseinandersetzung
 mit der Polizei nach den antifaschistischen Protesten gegen den 
Naziaufmarsch am 14. Januar diesen Jahres. 
Bei der heutigen 
Durchsuchung wurden u.a. alle Datenträger, Computer, Mobiltelefone, 
Bargeld, alle privaten Fotos, Kontoauszüge, persönliche Briefe, 
Kleidungsstücke, Tankquittungen, Mittel zur Selbstverteidigung, 
sämtliche Aschenbecher mit Zigarettenstummeln, Broschüren u.v.m. 
sichergestellt. Das beschlagnahmte Material wurde kistenweise aus der 
Wohnung geschafft. 
Mit dem heutigen Spektakel und der erneuten 
Belagerung des Sozialen Zentrums durch die Polizei wird wieder einmal 
deutlich, wo für Sachsen - Anhaltinische Ermittlungsbehörden die 
politischen Gesinnungsgegner stehen. In einem Land der Polizeiskandale, 
der Verharmlosung rechter Gewalt, der bewussten Nichtermittlung gegen 
Faschisten, getötete Migranten und Obdachlose in Polizeizellen - reichte
 es der Polizei mit konstruierten Anklagen Linke zu kriminalisieren. Uns
 und vielen NachbarInnen ist schon jetzt klar, dass diese Aktion nur 
dazu diente linke Zusammenhänge zu durchleuchten und zu versuchen diese 
einzuschüchtern. 
Nach dem NSU-Skandal erscheint es für viele 
Menschen angebrachter die Polizei- und Verfassungsschutzbehörden zu 
durchsuchen, um wirklich mörderische Verstrickungen und Taten 
aufzudecken. 
Ein ausführliches Statement wird folgen. 
Soziales Zentrum Magdeburg, 6.September 2012 
Zeigt euch solidarisch und achtet auf Ankündigungen! 
Durch
 die heutige Polizeiaktion ist schon jetzt ein Schaden von mehreren 
Tausend Euro entstanden. Des Weiteren ist mit weiteren 
Repressionsmaßnahmen und entsprechenden Anwaltskosten zu rechnen. In den
 nächsten Tagen wird sich ein Solikreis zusammenfinden und u.a. ein 
Solikonto veröffentlicht.
  


Überfall im Morgengrauen
alt aber situationskomisch: Überfall im Morgengrauen - http://freie-radios.net/42164