Der vorbestrafte Neonazi Martin Wiese muss erneut ins Gefängnis. Wie verschiedene Medien berichten, verurteilte das Amtsgericht Gemünden den 36-Jährigen unter anderem wegen Volksverhetzung, Bedrohung und Tragen von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einem Jahr und neun Monaten Haft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, Wieses Anwalt hat angekündigt, Rechtsmittel einzulegen
Martin Wiese bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Trotzdem ließ  
er die Gelegenheit nicht verstreichen, ohne wieder zu provozieren: Er  
griff das „Staatssystem BRD“ an und beschrieb einen künftigen  
„Volksgerichtshof“. Zu Beginn der Verhandlung erklärte er, dass seine  
„Rede aus dem Kontext gerissen worden“ sei. Während seiner Aussage wurde
  er vom Staatsanwalt darauf hingewiesen, sich zu mäßigen, sonst könne  
gleich ein weiteres Verfahren gegen ihn eröffnet werden. 
Vorgeworfen
 wurde ihm, beim Frankentag 2011 Journalisten mit dem Tod  bedroht zu 
haben:  „Allen die sich uns entgegenstellen allen die uns  
fotografieren, die uns denunzieren und uns von der Arbeit wegbringen  
wollen (…) allen, die sich gegen deutsche Werte stellen, sei gesagt: Wir
  werden eines Tages kommen, Euch aus Euren Löchern holen, Euch vor 
einen  Volksgerichtshof stellen und Euch wegen Deutschlands Hochverrats 
 verurteilen zum Tode.“ 
Außerdem trug er ein T-Shirt mit dem 
Spruch „Seine Idee – Unser Weg“  und der Signatur Adolf Hitlers. 
Bezüglich der Programmatik des  „nationalen Widerstands“ bezog er sich 
in seiner damaligen Rede auf das  Programm der NSDAP: „Es gibt 25 
Programmpunkte (…) und daran sollte man  sich halten.“ 
Wiese ist
 vorbestraft wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen  Vereinigung 
(einer Münchner Neonazi-Kameradschaft), Rädelsführerschaft  in dieser 
Gruppe und zahlreiche Verstöße gegen Waffengesetz und  
Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Gruppe plante 2003 einen Anschlag auf  
die Grundsteinlegung der Münchner Synagoge. Die sieben Jahre Haft saß er
  bis zum letzten Tag ab.

Neonazistische Reaktion auf Verurteilung Wieses in Landshut
Quelle: a.i.d.a.-Archiv München