Nazi-Demo damit in Frage gestellt.
Die Klage des Bündnisses „Bonn stellt sich quer – Neonazis 
blockieren!“ gegen die von der Polizei für den 1. Mai den Neonazis 
überlassene Route durch das Beueler Zentrum hat Erfolg. 
Laut 
Bündnis-Sprecher Mani Stenner hat sich damit die Rechtsauffassung des 
Polizeipräsidiums wie erwartet als „völlig daneben“ herausgestellt. Das 
demokratische Bonn und die Grundrechte für die Menschen, die gegen 
militante Neonazis aufstehen wollen,seien gestärkt worden. Stenner:
 „Es ging dabei um vermeintlich komplizierte juristische Dinge wie 
,praktische Konkordanz`, also dass irgendwie beide Seiten demonstrieren 
dürfen. Die Polizei hat dabei rechtswidrig verfügt, dass die 
ver.di-Jugend mit ihrer Anmeldung vom März zurückstehen muss, wenn die 
Polizei will, dass die Nazis in Beuel demonstrieren statt irgendwo 
anders. Diese falsche Rechtsauffassung hat das Verwaltungsgericht Köln 
jetzt korrigiert.“ 
Die Konfliktlage für Beuel hat die Polizei 
laut Klage des Bündnisses selbst mutwillig herbeigeführt und das 
Verwaltungsgericht ist dieser Argumentation gefolgt. Jetzt gilt simpel: 
Wer zuerst kommt mahlt zuerst. Das Verwaltungsgericht rügt in 
ungewöhnlich scharfer Form das rechtliche Vorgehen der Bonner Polizei in
 Bezug auf die späte Bekanntgabe des Aufzugswegs „der Veranstaltung 
Rechts“ und dem langen Hinhalten der Bestätigung für die Demonstration 
der ver.di-Jugend. 
Völlig unklar ist jetzt kurz nach Verkündung 
des Beschlusses, was daraus für einen möglichen Naziaufmarsch in Bonn 
folgt. Das Gericht sagt dazu mehr oder weniger, dass das jetzt ein 
Problem der Polizei sei. Das Bündnis befürchtet, dass die 
Polizei den Gerichtsbeschluss immer noch mutwillig uminterpretiert und 
eine erneute Auflage gegen die Gegendemonstration und zugunsten der 
Neonazis erlässt. 
Anmelder Simon Ernst von der ver.di-Jugend 
kündigt bereits an: „Wenn jetzt den Nazis ein anderer Ort oder uns ein 
späterer Zeitpunkt zugewiesen wird sind wir bereit. Auch dann werden wir
 uns mit Versammlungen, lautstarkem Protest und Aktionen zivilen 
Ungehorsams den militanten Neonazis entgegenstellen“. Das 
Bündnis „Bonn stellt sich quer“ berät kurzfristig unter sich und mit der
 Polizei über die Konsequenzen aus dem Beschluss. Die „neue Lage“ wird 
das Bündnis so bald wie möglich unter 
www.bonn-stellt-sich-quer.de bekannt geben.

Zum Bonner Antifaschismus
Bonn war nie "nazifrei" und ist es auch heute und morgen ganz sicher nicht...
Wer die Bonner Verhältnisse nicht kennt und ein Interesse daran hat einen Einblick zu gewinnen, dem/der sei folgender Text nahegelegt:
http://phoenix.blogsport.de/2012/04/26/mit-antisemiten-gegen-antisemiten...