[Tü] Neue Querfronten bilden sich

Logo des Forums "Reconquista". - Die historische Reconquista endete mit der Zwangsbekehrung von Muslimen und Juden. Zum ersten Mal kam ein institutionalisierter Rassismus auf

Am 26. April fand im Tübinger Jugendhaus "Epplehaus" ein Vortrag zur "Einführung in die Kritik des Antiimperialismus" statt. Referent war der Hamburger Olaf Kistenmacher, mitunter auch "Olaf der Faschistenmacher" genannt (steinbergrecherche.com/10rls.htm#Antideutsch). Olaf Kistenmachers Kritik an der Linken findet regen Zuspruch im neokonservativen und rechtspopulistischen Lager – so wird etwa im Internetforum Reconquista Europa – Für Freiheit, gegen Islamisierung - dessen Logo einen brennenden Koran abbildet - ein Vortrag Kistenmachers zum selben Thema, der auf Einladung des "BAK Shalom" Anfang Dezember in Berlin stattfand, empfohlen.


In das rechtspopulistische Forum eingestellt wurde der Beitrag von einem User in Verbindung mit den Tags "Patriotisch, Antiislamisch, Proisraelisch, Für ein Europa der Nationen und der Christlich-Jüdisch (-Heidnischen) Identität pro-Köln Pro-Nrw Pro-Berlin Pro-Deutschland". Verlinkt wird nicht nur auf den Veranstaltungsbericht auf der Seite des "BAK Shalom", sondern auch auf einen "antideutschen" Blog, wo der Vortrag zum Download bereit gestellt ist: reconquista-europa.com/showthread.php?79671-Olaf-Kistenmacher-Zur-Kritik-des-Antiimperialismus.

Bei dem Blog, auf dem der Download bereit gestellt ist, handelt es sich um "Pro Zion NRW" (prozionnrw.wordpress.com/author/zionistinnrw/), ein Blog, der nach eigenen Angaben dazu beitragen soll, dass ein propagierter antiisraelischer/antisemitischer Mob "ob nun auf der Straße oder im Web zumindest nicht ungenannt seinem Wahn nachgehen kann" – denn Israel sei "nicht nur tagtäglich von der realen Vernichtung bedroht, sei es durch seine “friedlichen” Nachbarn, oder den Irren dieser (iranischen) Welt, sondern darüber hinaus auch Zielscheibe der virtuellen Nazis, Islamisten, Antizionisten und Antisemiten im linken Gewand" (prozionnrw.wordpress.com/about-2/). Verlinkt sind ehemals "antideutsche", inzwischen sich rechtsoffen positionierende Zeitschriften wie "Bahamas", aber auch das "Wall Street Journal" oder die konservative Zeitung "Die Welt" des Axel-Springer-Konzerns, typische "antideutsche"/neokonservative Blogs und Organisationen wie "Lizas Welt" und "Stop the Bomb", außerdem militaristische und rechte Seiten wie "Friends of the Israel Defence Forces" oder "9/11 Families for a Safe & Strong America" (911familiesforamerica.org/), sowie Seiten wie jihadwatch.org/ und "Jihad Watsch Deutschland" (medforth.wordpress.com/) – eine Seite, auf der in verschwörungstheoretischer Manier über den angeblichen "heimlichen Orientalismus Deutschlands" und den nach Ansicht der Betreiber drohenden "Islamo-Faschismus" aufgeklärt wird.

Hier zeigt sich der inzwischen typisch gewordene fließende Übergang von sich "radikal links" nennenden "antideutschen" Ansichten ins neokonservative Lager sowie die Anschlussfähigkeit an jene Teile der Neuen Rechten, die sich inzwischen "israelsolidarisch" erklärt haben (vgl. z.B. pi-news.net/2010/12/jerusalemer-erklaerung-verabschiedet/).

Veranstalter des Tübinger Vortrags war der "AK Linke Irrwege", der sich den Kampf gegen die Linke "vor allem antiimperialistischer und marxistisch-leninistischer Couleur" (linkeirrwege.blogsport.de/2011/06/15/linke-irrwege-worum-gehts/) auf die Fahnen geschrieben hat. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch "Input" (input.blogsport.de/) – vorgeblich eine Einführungsreihe in linke Themen für Jugendliche, bei der aber auch schon auch mal über "den Islamfaschismus" diskutiert werden darf –, sowie durch den Stuttgarter Zusammenschluss "Emanzipation & Frieden": linkeirrwege.blogsport.de/2012/04/08/26-04-2012-vortrag-einfuehrung-in-die-kritik-des-antiimperialismus/.

Die Mitglieder von "Emanzipation & Frieden" fielen nicht nur aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters im Jugendhaus auf, sondern auch dadurch, dass sie zu spät kamen – auf ihr Eintreffen wurde allerdings extra gewartet, so dass die Veranstaltung eine halbe Stunde später begann als angekündigt. Schließlich wurde, bevor der Vortrag dann endlich begann, noch Bärbel Illi von "Emanzipation & Frieden" ein Forum geboten, den sogenannten "Israeltag", der am 14. Mai auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfindet, mit folgendem Flyer zu bewerben: dig-stuttgart.net/wp-content/uploads/2008/03/Israeltag-Flyer+2012-Stuttgart.pdf.

Die Mitglieder von "Emanzipation & Frieden" sind teilweise gleichzeitig in Vorstands-Positionen der "Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Stuttgart & Mittlerer Neckar" (dig-stuttgart.net/). Die DIG ist Mitveranstalterin des Stuttgarter "Israeltags", der, wie man auf dem Flyer lesen kann, wiederum "freundlich unterstützt" wird von Organisationen wie "Emanzipation & Frieden" – aber auch z.B. von "Christen an der Seite Israels", dem deutschen Zweig von "Christians for Israel International"; diese "internationale geistliche Bewegung von Christen, betrachtet die Rückkehr des jüdischen Volkes nach Israel als Erfüllung biblischer Prophetie und als ein herausragendes Zeichen, das auf das Kommen des Herrn Jesus Christus hinweist" (israelaktuell.de/index.php/ueberuns/auftrag). In einem aktuellen Beitrag auf der Website von "Christen an der Seite Israels" heißt es unter der Überschrift "Iranische Atom-Bedrohung: Was soll Israel jetzt tun?": "Was soll Israel tun? Etwa warten, bis die Schlange sich erhebt, um zuzuschlagen, oder aber die Bestie zermalmen, ehe sie bei nächstbester Gelegenheit ihr tödliches Gift einspritzen kann?" Dem Iran und anderen Feinden Israels wird mit einem Zitat aus dem Alten Testament gewünscht: "Mein Gott, mache sie gleich der Raddistel, wie Spreu vor dem Wind! Wie Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge entzündet, so verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturmwind schrecke sie! Bedecke ihr Gesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, HERR, suchen! Lass sie beschämt und erschreckt sein für immer, mit Scham bedeckt sein und umkommen, damit sie erkennen, dass du allein – HERR ist ja dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde!" (israelaktuell.de/index.php/component/content/article/50-topnews/230-iranische-atom-bedrohung-was-soll-israel-jetzt-tun).

Der "Israeltag" steht, wie es auf dem auf der Tübinger Veranstaltung verteilten Flyer heißt, unter der Schirmherrschaft

 

Seiner Exzellenz Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel
Seiner Exzellenz Tibor Shalev Schlosser, Generalkonsul des Staates Israel
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg
Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart.

 

Alex Feuerherdt, freier Publizist, der für die Jüdische Allgemeine, Konkret, Tagesspiegel und Jungle World schreibt, wird darüber aufklären, was "Freundschaft mit Israel" heißt: "Kein einziger Staat muss sich Feinden erwehren, die ihn vernichten wollen - außer Israel. Das iranische Regime verkündet, dass es den jüdischen Staat "ausradieren" will, und arbeitet an der Atombombe. Viele Menschen verschliessen davor immer noch die Augen."

 

"Emanzipation & Frieden" unterstützt dies alles "freundlich", und niemand der sich selbst als "radikal links" betrachtenden Anwesenden beim Tübinger Vortrag hatte dagegen etwas einzuwenden, als der Flyer verteilt wurde.

 

Ausführlich kritisiert wurde die bürgerliche Organisation "Emanzipation & Frieden" und ihre Verbindungen ins bürgerliche und (neo-)konservative Lager sowie zu Personen im Staats-, Polizei- und Verfassungsschutzapparat der BRD in einer im Oktober 2011 erschienenen Broschüre der Marxistischen Aktion Tübingen. Darin hieß es unter anderem über zwei auch bei der Tübinger Veranstaltung anwesende "Emanzipation & Frieden"/DIG-Mitglieder:

 

Ideologisch und personell zeichnen sich die „israelsolidarischen“ neokonservativen Netzwerke durch Querverbindungen ins konservative und rechte Lager, ins bürgerliche Establishment und zu staatstragenden Personen und Institutionen aus – so auch bei „Emanzipation und Frieden“. Zwei der sechs Autor_innen von „Emanzipation und Frieden“, Bärbel Illi und Lothar Galow-Bergemann, sind selbst im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Stuttgart/Mittlerer Neckar der DIG. Am 23. Juli 2006 wurden sie zusammen mit Franz-Hellmut Schürholz als damals neuem Vorsitzenden in den Vorstand gewählt. Schürholz ist Präsident a.D. des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und bis heute ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Kriminalpolizei. Während seiner Amtszeit im LKA setzte er sich vor allem für eine Ausweitung der staatlichen Überwachung ein. [...] Franz-Hellmut Schürholz und Lothar Galow- Bergemann unterzeichneten gemeinsam die erste Erklärung des neuen Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft Stuttgart/Mittlerer Neckar der DIG. Darin heißt es, „mitten im Krieg Israels gegen die Hizbollah“ habe die Mitgliederversammlung sich getroffen und einstimmig eine Erklärung „Terrororganisationen entwaffnen – Solidarität mit Israel“ verabschiedet. Als nächste Veranstaltung wurde angekündigt: Am 18. Januar wird der Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, Johannes Schmalzl, am Beispiel der Hizbollah und anderer militanter islamistischer Bewegungen auf die Gefahr eingehen, die diese nicht nur für den Nahen Osten darstellen. Lothar Galow-Bergemann scheint also über hervorragende persönliche Kontakte in die obersten Ränge des Landeskriminalamts sowie des Landesamts für Verfassungsschutz Baden-Württemberg zu verfügen. Für die „autonome Szene“ der Republik scheint dies kein Problem darzustellen: Sie lädt ihn regelmäßig in ihre „Zentren“ ein" (marxistische-aktion.de/wp-content/uploads/Good-Bye-Lenin-Revisited.pdf, S. 18f.).

 

In einem Abschnitt "Was die Tübinger Linke reflektieren sollte" heißt es in der Broschüre: "Wir fragen uns, weshalb das Epplehaus-Plenum dies alles in seinen Räumen zulässt. Uns ist nicht bekannt, dass aus der „Szene“ selbst Kritik an der Veranstaltungsreihe geübt worden wäre."

 

"Emanzipation & Frieden" selbst reagierte auf die Kritik lediglich mit einem schlecht geschriebenen Artikel mit der Überschrift "Enttarnt! Verdammter Mist!" auf der Seite der Gruppe (emanzipationundfrieden.de/), in dem zu den Vorwürfen überhaupt keine Stellung genommen wird – stattdessen werden sie in satirischer Manier übergangen.

 

Der "AK Linke Irrwege" äußerte sich folgendermaßen zu den Vorwürfen:

 

"Der Vorwurf lautet das [sic] jemand jemanden kennt, der jemand kennt, die jemanden kennt. Es wird so der oberflächliche Eindruck erzeugt das [sic] inhaltliche Positionen mit (bisher unbekannten) Dritten geteilt werden. In diesem speziellen Fall geht es um die gemeinsame Mitgliedschaft von einzelnen Mitgliedern der Gruppe „Emanzipation & Frieden“ und einem ehemaligen NATO-Funktionär in der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“ (DIG), aus der eine ideologische Gemeinsamkeit konstruiert wird. Die eigentliche Frage wäre doch gewesen, ob über ihr gemeinsames Engagement und Interesse für Israel hinaus Positionen geteilt werden oder ob Informationen aus der linken Szene an nicht-linke DIG-Mitglieder weitergegeben wurden? Für beides gibt es keinerlei Anhaltspunkte" (linkeirrwege.blogsport.de/2011/10/26/kurzes-statement-zum-neuesten-mat-text/).

 

Auch wenn die "eigentliche Frage" des AKs sicher mit einem "Ja" zu beantworten ist, geht sie am Thema vorbei. Denn worauf es doch ankommt, und was kritisiert werden muss, ist der Umstand, dass das "Engagement und Interesse für Israel" inzwischen überaus bedenkliche Koalitionen hervorgebracht hat, welche die linke Journalistin Susann Witt-Stahl in einem Artikel in der Zeitschrift "Hintergrund" folgendermaßen beschrieben hat:

 

"Viele Christen glauben, der in der Bibel prophezeite Endkampf zwischen Gut und Böse habe bereits begonnen. Schauplatz ist Israel. Entschieden wird er zwischen „wahren Juden“ und „teuflischen Arabern“ – durch einen Atomkrieg. Der hat (noch) nicht stattgefunden. Aber ein Propagandakrieg ist in vollem Gange: Neue Rechte, Rechtskonservative, „antideutsche“ und andere Neokonservative eröffnen mithilfe einiger Noch-Linker eine neue politische Front: „Für die Verteidigung Israels und der Juden“, schallt der Schlachtruf aus der FPÖ, von der Achse des Guten und sogar vom rechten Rand der Linkspartei. „Umma-Sozialisten“ (Islamisten) und Antiimperialisten sind für sie die Nazis von heute. Daher verlaufe die Grenze nicht mehr zwischen rechts und links, oben und unten, sondern zwischen „zivilisiertem Westen“ und „barbarischem Islam“. Muslime, Antikapitalisten, linke Israel-Kritiker, besonders jüdische, und die Friedensbewegung sind die neuen Feinde; Antisemitismus-Vorwürfe die neuen Waffen. Die kommen mittlerweile so massiv und willkürlich zum Einsatz, dass die französischen Philosophen Alain Badiou und Eric Hazan in ihrer Streitschrift „L’antisémitisme partout“ von einer „neuen Inquisition“ sprechen. Die politischen Koordinaten sind mittlerweile völlig durcheinandergeraten. Badiou und Hazan erwarten sogar, dass „linke Intellektuelle demnächst vom Front National als Antisemiten behandelt werden“. Eine „neue Front – quer zu den Schlachtordnungen“ müsse sich formieren, forderte der Junge-Freiheit-Kolumnist Rolf Stolz vor drei Jahren. Nur sie könne Deutschland als „Land der Menschenrechte, der europäischen Kultur, sozialer Gerechtigkeit und geistiger Freiheit“ erhalten. Zu dieser Zeit hatte sich diese Front längst, wenn zunächst auch nur schemenhaft, abgezeichnet. Nach und nach nimmt sie nun aber politische Konturen an: Die Frontlinie, die Neokonservative, christliche Rechtskonservative, Neue Rechte, „antideutsche“ Ex-Linke unterstützt von zum Absprung bereiten Noch-Linken bilden, reicht von Alaska bis Wien" (hintergrund.de/201107121647/feuilleton/zeitfragen/sieg-oder-holocaust.html)

 

– und sie verläuft leider auch durch Tübingen, wo, wenn in einem Jugendhaus mit einstmals linkem Anspruch bei einer Veranstaltung von Menschen, die sich selbst als "radikal links" sehen, keinerlei Kritik daran geübt wird, dass Material verteilt wird, in dem Veranstaltungen beworben werden, welche die "freundliche Unterstützung" u.a. rechtskonservativer, fundamentaler Christen und bürgerlicher Organisationen wie "Emanzipation & Frieden" - die sich durch Querverbindungen in eben jenes Lager sowie zu Personen in staatstragenden Funktionen und von Polizei und Verfassungsschutz auszeichnen - genießen.

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Auf dem "linken" Informationsportal Tue-Info (http://www.tueinfo.org/cms/) wurde obiger Artikel nach seiner Veröffentlichung übrigens einfach wieder  von den Betreibern des Portals gelöscht.

Der Artikel wurde auf tueinfo versteckt, weil er unter anderem gegen gegen die folgende Moderationsregel verstößt

 

2. Keine persönlichen und inhaltsleeren Beleidigungen oder Nennung von Namen oder gar Adressen.

 

nachzulesen auf http://www.tueinfo.org/cms/node/18743

 

Es kann nicht sein, dass Menschen, die auf Veranstaltungen Flyer verteilen mit vollem Namen "geoutet" werden. Das hat nichts mit Zensur zu tun ! Die Moderator_innen von linksunten sollten sich auch überlegen, ob sie ein solches "outing" von poltischen Gegnern auf ihren Seiten akzeptieren wollen.

Ausserdem geht der Artikel mit keinem Wort auf den Inhalt der Veranstaltung ein, dient nur der Diffamierung von Gruppen und versucht inhaltslose Diskussionen anzuzetteln. Eine (politische) Kritik an einer Veranstaltung oder Gruppe sieht anders aus. Wer sich über den Namen des Referenten lustig macht, übt Kritik auf Kindergartenniveau.

Bärbel Illi ist offiziell Mitglied bei "Emanzipation & Frieden" (http://emanzipationundfrieden.de/unseretexte/texteeinzelnerautorinnen) und bei der DIG - auf der Website http://www.dig-stuttgart.net/ wird sie sogar gleich auf der Startseite als offizieller Kontakt zur Gesellschaft angegeben. Das alles ist also wahrlich kein Geheimnis und diese Kritik hat mit einem "Outing" nichts zu tun, sondern thematisiert ein Problem, und zwar, dass in der linken Szene in Tübingen inzwischen Menschen akzeptiert werden, die mit rechtskonservativen Christen und Leuten von Polizei und Verfassungsschutz zusammenarbeiten! Der Hinweis auf "Faschistenmacher" hat übrigens nichts mit "lustig machen" über den Namen des Referenten zu tun, sondern ist eine ironische Charakterisierung von dessen Vorgehensweise, antiimperialistische Linke zu Antisemiten und letztlich Faschisten zu stempeln.

Steht auf der Webseite von Emanzipation und Frieden auch, dass sie an der Veranstaltung teilgenommen hat ? Sollen in Zukunft die Namen aller Personen, die auf einer Veranstaltung Flyer verteilen, oder gar die aller Anwesenden im Internet öffentlich gemacht werden ? Das würde dem Verfassungsschutz die Arbeit etwas erleichtern.

Haha du bist so lustig, die Leute von "Emanzipation & Frieden" arbeiten 1., wie du obigem Artikel entnehmen kannst, mit dem Verfassungsschutz zusammen, indem sie Leute vom Verfassungsschutz zu Vorträgen einladen, und 2. ist es ja wohl kein Geheimnis, dass die Vorsitzende des DIG Stuttgart Werbung für ihre eigene Veranstaltung macht, oder?

Hier sollte eher mal darüber diskutiert werden, dass Leute, die Veranstaltungen in linksautonomen Zentren machen, gleichzeitig mit Personen von Polizei, Verfassungsschutz und Organisationen rechtskonservativer Christen zusammenarbeiten!

Von einer Querfront zu sprechen halte ich für übertrieben. Die DIG hat zum islamkritischen Wochenende in Stuttgart klar Stellung bezogen:
http://www.swp.de/gaildorf/lokales/rund_um_gaildorf/NOTIZEN-vom-4-Juni-a...

Ärger um Demonstration

Stuttgart - Laut einer Pressemitteilung distanziert sich die Deutsch-Israelische Gesellschaft von einer Demonstration am Sonntag in Stuttgart. "Rechtspopulistische Kräfte", so heißt es, wollen ein so genanntes islamkritisches Wochenende veranstalten und planen in diesem Rahmen am Sonntag eine "Salute Israel Day Parade". "Wir weisen vorsorglich darauf hin, dass die Deutsch-Israelische Gesellschaft nichts mit dieser Veranstaltung zu tun hat und auch ausdrücklich nicht dazu aufruft". Die Stuttgarter DIG-Vorsitzende Bärbel Illi: "Wir sind für interreligiösen Dialog und das friedliche Zusammenleben aller Menschen unterschiedlicher Herkunft. Hass auf Muslime verträgt sich ebenso wenig mit Freundschaft zu Israel wie mit der Aufgabe, Christenverfolgung in arabischen Staaten zu stoppen."

Was die Kritik an den Freunden Israels anbelangt sind bezüglich der genannten Passagen schon ordentliche Nägel reingehauen worden. Allerdings bestehen nach meinem Informationsstand keine nenenswerten Verbindungen zu Rechtspopulisten. Ich denke, dass auf den in diesen Kreisen gerade allgemein beliebten Tenor der befürchteten Bedrohung Israels durch den Iran geht (wie auch Feuerhardt). Ich finde da sollte auch unterschieden werden. Die politische Situation Israel und Iran ist gerade sehr angespannt und nicht jeder Mensch der auf diesen Zug aufspringt und etwas gegen den Iran sagt ist gleich ein Rechtspopulist. Genau so wie nicht alle die sich kritisch bezüglich der Politik Israels äußern gleich Antisemiten sind.

Was ich an den "Christen an der Seite Israels" viel interessanter finde ist folgender Sachverhalt:

Sie  sind Mitglied in der evangelischen Allianz München. http://www.ea-muenchen.de/beteiligtegemeinden/zugehoerige_gemeinden_werk... Die wiederum sind Mitglied in der FEG.

Hier ein interessanter Artikel über diese Verbindung.
http://www.heise.de/tp/artikel/33/33587/1.html

Das spricht für sich! Bei Anderen sofort des Antisemitismus beschuldigen aber bei Bündnispartner in den eigenen Reihen tolerieren wie die damit umgehen: "Friedrich Heitmüller hat seinen Antisemitismus nicht aufgearbeitet, seine Freikirche auch nicht, sondern meist heruntergespielt[17] oder bestritten.[18] Es kommt vor, dass Dokumente nicht auffindbar sind[19] und mehrere Abschlussarbeiten von Absolventen evangelikaler Hochschulen, die sich mit Heitmüller und dem Nationalsozialismus beschäftigen, zitieren kein einziges Dokument aus den für solche Thematik wohl wichtigsten Archiven, dem Bundesarchiv und dem Staatsarchiv Hamburg.[20] So wirkt das Erbe des Nationalsozialismus weiter."
 
Also im Epplehaus wurden Flyer verteilt von Organisationen die mit christlichen Fundamentalisten zusammenarbeiten, die eine antisemitische Vergangenheit in ihren Reihen nicht aufgearbeitet haben.

Diese Christen sind zudem homophob, patriachal, gegen Abtreibung und so weiter. Ich gehe davon aus die Verbundenheit zu Israel ist der einzige gemeinsame Nenner mit den Tübinger GenossInnen ist.

Ob das nun bewusst toleriert wurde ist nicht bekannt. Bin gespannt was die TübingerInnen in den nächsten Tagen von sich geben. Die erste Reaktion auf tueinfo von wegen Glashaus fand ich ehrlich gesagt etwas infantil. Wenn es aber dann wieder so ausgeht wie beim letzten Mal zu sagen, dass eben nur die Israel Solidarität der gemeinsame Nenner sei und eine Übereinstimmung konstruiert sei, dann fände ich das wieder sehr schwach. 

Die DIG zu kritisieren weil sie mit den Freunden Israels Untertsützer haben, die Mitglied in einem Verband sind der seine NS-Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat finde ich ebenso korrekt wie das Plenum des Epplehaus zu kritiseren, dass sie mit Emanzipation und Frieden zusammenarbeiten, die mit der DIG verbunden sind.

ME ist es für radikale Linke eben ein no-Go es zu ermöglichen das Leute die mit Bullen, Staatsschutz und christlichen Fundamentalisten zusammenarbeiten dort ein Basis geboten wird. Wehret den Anfängen!

"...ist eine ironische Charakterisierung von dessen Vorgehensweise, antiimperialistische Linke zu Antisemiten und letztlich Faschisten zu stempeln."

 

Wenn sich jene antiimperialistischen Linken nicht zu Antisemiten und letztlich Faschisten stempeln ließen, weil es logisch nicht machbar wäre, ihnen solches zu unterstellen, dann wäre ja alles gut. Wenn man aber so argumentieren kann, dass sie Antisemiten und Faschisten seien, dann müssen sie diese Kritik zulassen. Es ist ja auch gar nicht verwunderlich, dass auch die Linke einer Gesellschaft,die den Bruch mit dem Nationalsozialismus nie geschafft hat, und deren Protagonisten Antisemitismus und Faschismus weitertragen. Das ist leider sehr plausibel und Teil des Unheils, in dem wir uns befinden. Das ist sogar noch plausibler, wenn man sich vor Augen führt, dass die Linke heute weitestgehend durch gemeinsame Moralvorstellungen und ideologische Versätze und kaum durch materialistisches Interesse zusammengehalten wird und damit einer Subkultur des bürgerlichen Leitkultur ähnlicher ist, als einem Antagonismus zu den bestehenden Verhältnissen. Dann müssen sich die antisemititschen und faschistischen Tendezen der Gesellschaft ja in der Linken irgendwie ausdrücken, da sie ja - und das ist ja wohl gnaz unbestritten - in der bürgerlichen Gesellschaft vorhanden sind.

 

Um nochmal zum Anfang zurückzukehren: Es ist sehr schwierig etwas als antisemitisch oder faschistisch zu brandmarken, das sich diesem per se widersetzt. Wenn die Stempelung also gelingt, kann das Widerstrebende, das Widersetzen, nicht allzu gut aufgestellt sein.

Dieser Beitrag wurde vermutlich deshalb gelöscht, weil er pauschal angebliche „Antideutsche“ mit vermeintlichen antimuslimischen Rassist*innen in einen Topf wirft und solange durchquirlt bis so eine undifferenzierte Soße dabei rauskommt. Wenn sich hier neue Querfronten bilden, dann zwischen Antisemit*innen aus der politischen Rechten und Linken. Gute Beiträge zum Thema gibt es übrigens hier, hier und hier!

Hallo? Wenn auf "antideutschen" Blogs Seiten von "vermeintlichen" antimuslimischen Rassisten verlinkt werden, ist eine Kritik doch wohl mal angebracht! Das hat nichts mit "pauschalisierender Vermischung" zu tun, sondern ist Realität, mach' doch mal die Augen auf, wenn du durch die "antideutsche" Blog-Landschaft surfst etc.

"Emanzipation & Frieden" veranstaltet den "Israeltag" zusammen mit rechtskonservativen, fundamentalistischen Christen. Was haben solche Leute in der radikalen Linken verloren, bitte?

Lieber gemäszigte Christ_innen als fundamentalistische Antisemit_innen.

 

Falls es dir nicht aufgefallen ist sind die fundamentalistischen Christen (z.B. St. Pius X) keineswegs Freunde Israels.

Also nochmal zum mitschreiben: Die "Freunde Israels" sind Mitglied in der evangelischen Allianz. (siehe Beitrag weiter oben Überschrift: Querfront?)
Natürlich haben die nichts mit den Piusprübern am Hut.
Aber sie sind genauso reaktionär. Nur mal ein Beispiel: Die evangelische Allianz hat massiv gehetzt gegen die Aktion an der die Gießener GenossInnen beteiligt waren "Liebe wie du willst"
Die Statements sind ganz klar homophob (Falls Bedarf besteht das zu überprüfen hier ein Link: http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/homosexu...
Hier eine Info der GenossInnen aus Marburg:
http://de.indymedia.org/2011/11/320717.shtml
Zum Thema Antisemitismus ist in einem Beitrag weiter oben was geschrieben.
Nun zu schrieben "lieber gemäßigt Christ_innen" ist ja wohl nicht dein Ernst? Wer für Israel ist darf wohl alles oder wie? Nur weil dieser Verein israelsolidarisch ist macht es diese Leute noch lange nicht zu gemäßigten Christ_innen.

Auf der Unterstützerlist steht auch Internationale Botschaft Jerusalem. http://de.icej.org/gerechtigkeit-f%C3%B

So und nun eine ausführliche Kritik zum Thema christlicher Fundamentalismus und Israelsolidarität:

Der volle Text von einem Theologen, der übrigens auch  "Israel und die deutsche Linke" ein Buch geschrieben mit einer Kritik an verschiedensten Spektren. Seine Ausführungen sind sehr interessant:
http://www.compass-infodienst.de/Martin_Kloke__Endzeitfieber_und_Pulverf...

Hier die Ausführungen zu der christlichen Botschaft:

b) Höchst politisiert tritt dagegen die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ) auf: 1980 - nach einem entsprechenden Parlamentsbeschluss ("Jerusalem-Gesetz") - vollzog die israelische Regierung auch formell die Annexion Ost-Jerusalems. Die internationale Öffentlichkeit verweigerte ihre Zustimmung; noch heute befinden sich die meisten ausländischen Botschaften nicht in Jerusalem, sondern in Tel Aviv. Genau in dieser Zeit gründeten christliche Fundamentalisten aus aller Welt in Jerusalem die "International Christian Embassy" - als Zeichen der Solidarität mit dem neuen Status Groß-Jerusalems als der "ewigen Hauptstadt Israels". Das offizielle Israel begrüßte diese Sympathiebekundungen. Zu den Aktivitäten der "Botschaft" gehören PR-Aktionen zugunsten Israels (Zeitschriften, Newsletters, Flyers usw.), christliche Zionistenkongresse, aber auch die Förderung und Vermittlung israelbezogener Projekte. Jährlicher Höhepunkt ist eine "christliche Feier" während des jüdischen Laubhüttenfestes - nach eigenen Angaben inzwischen "die größte touristische Veranstaltung in Israel". Auch der deutsche Zweig, ansässig in Stuttgart, ist in seinen Äußerungen und Aktivitäten hoch politisiert. Das ICEJ-Netzwerk ist u.a. verlinkt mit der Website von Hal Lindsey, der zu den radikalsten christlich-fundamentalistischen Apokalyptikern in den USA gehört und in den 80er Jahren einer der religionspolitischen Berater von Ex-Präsident Ronald Reagan war.

Wie war das mit der nicht hörbaren Kriegstrommel beim Vortrag? Dazu kann ich nichts sagen weil ich nicht da war.
Aber eines kann ich sagen. Auf der Unterstützerliste für den Israeltag da sind schon ein paar Trommler dabei. Die einzigsten, die nicht mitspielen sind wohl Scuba-Reisen denn Kriegsangst ist nicht für deren Reisegeschäft. Wenn da politische Apokalyptiker dabei sind die Hal Lindsay verlinken muss Mensch schon ganz schön taub sein, wenn er die Kriegstrommel nicht hört: "Am 05.05.1948 hat der prophetische
Countdown begonnen.", "Der Sechs-Tage-Krieg war ein entscheidender Wendepunkt in der
menschlichen Geschichte. Israel hatte die Herrschaft über Jerusalem wiedergewonnen und die 'Zeit
der Heiden' ging nun zu Ende. Man konnte schon fast die Morgendämmerung eines neuen Zeitalters
erahnen.", "Wenn wir verstehen wollen, wo wir uns im prophetischen
Countdown nach Harmageddon befinden, müssen wir unsere Augen auf Israel richten." "Israel befindet
sich jetzt in seiner gefährlichsten Lage seit der Gründung des Staates. Ich glaube, das lag daran, dass
sie versucht haben mit einem Feind Frieden zu schließen, der offen erklärt, sein höchstes Ziel sei die
Zerstörung Israels." (Zum Libanon.Krieg) Alles Zitate aus dem Buch von Hal Lindsay, der Countdown nach Armageddon.

Sorry und Anti-Ds die behaupten sie hätten mit der israelischen nationalistischen Rechten und deren Maximalforderungen nichts am Hut nehme ich das einfach nicht mehr ab, wenn sie zu Veranstaltungen gehen oder Flyer auslegen oder Einladungen eine Basis bieten an denen solche komischen Typen beteiligt sind. Damit machen sie sich nur selbst unglaubwürdig. Da passt es auch ins Bild das Emanzipation und Frieden den Kloke abfeiert für sein Buch "Israel und die deutsche Linke" und ein jungle-world Interview mit Kloke zitiert aber genau dieser Kloke eben scharf diese christlichen Fundamentalisten auf der Unterstützerliste kritisiert.

Auf hagalil.com dem größten jüdischen onlinemagzin werden die Freunde an der Seite Israels und die Internationale Botschaft Jerusalem scharf kritisiert.
http://www.hagalil.com/archiv/2005/09/israelsolidaritaet.htm

Hier ein Auszug: "Das bisher größte Zusammentreffen christlich-fundamentalistischer Israelsolidarischer fand am 11. September 2004 im Rahmen des hauptsächlich von Freikirchen getragenen Jesus-Tages in Berlin auf dem Alexanderplatz statt. Nach eigenen Angaben 2.000, mindestens aber 800 Menschen fanden sich für einige Stunden ein, um mit Israel- und Deutschlandfahnen, Reden, Gebeten und Gesängen sich zu dieser Strömung zu bekennen. Auffällig war dort der positive Bezug auf Deutschland. Dieses, so die Rednerinnen und Redner, hätte eine besondere Verantwortung für Israel. Der Holocaust wurde und wird nicht etwa als Anlass genommen, die deutsche Gesellschaft zu analysieren und zu verändern, sondern um sich selber eine überragende Bedeutung zuzuschreiben."

Noch ein paar Ausführungen zu Scuba-Reisen: Diese bieten auf ihrer homepage mehrere Reiseprogramme mit christlichen Fundamentalisten an. Z.B. mit Heinz Brockmüller. Wie der so drauf ist kann hier nachgelesen werden: http://www.reverend-brocki.de/Glaubensgrundlage/1,000000155901,8,1

Wir halten also fest: Am Israeltag für den im Epplehaus Flyer verteilt wurden sind drei Unterstützer aus dem christlich fundamentalistischen Spektrum vertreten, dieses Spektrum wird sogar aus jüdischen Kreisen scharf kritisiert.

Der Autor hat den Artikel nicht so wie er oben steht auf tueinfo gepostet, sondern hat dort seine Argumentation mit Zitaten aus der "jungen Freiheit" eingeleitet und untermauert, die er in dem Text, der auf linksunten gepostet hat weggelassen hat. Auch die Version, die später auf tueinfo veröffentlicht wurde, enthält keine Zitate aus der "jungen Freiheit" mehr.

Das ist schlicht falsch. Der zuerst auf Tue-Info gepostete Text, der dort wieder gelöscht worden ist, wurde nicht mit Zitaten aus der Jungen Freiheit eingeleitet und enthielt nicht mehr und nicht weniger Junge Freiheit-Zitate als dieser Text hier. Das einzige Zitat aus der Jungen Freiheit, das in dem zuerst auf Tue-Info geposteten Text war und auch nach wie vor im – unter einer anderen Überschrift – erneut geposteten Text ist (auch hier auf linksunten, siehe oben!), ist das Zitat im Zitat aus dem "Hintergrund"-Artikel, wo es heißt: "Eine „neue Front – quer zu den Schlachtordnungen“ müsse sich formieren, forderte der Junge-Freiheit-Kolumnist Rolf Stolz vor drei Jahren. Nur sie könne Deutschland als „Land der Menschenrechte, der europäischen Kultur, sozialer Gerechtigkeit und geistiger Freiheit“ erhalten."

Der Autor_innen-Titel sagt schon viel über den Inhalt: hier wird tatsächlich legitime Kritik so minimal gehalten wie möglich.

Lange nicht mehr einen so langen Artikel im Jargon des linken Stammtisches gelesen. ("Olaf der Faschistenmacher", gehts noch? Nein, kein Realtivismus! *Ironie off*)

 

Erstmal den genannten Vortrag tatsächlich hören und ihn auf seinen emanzipatorischen Gehalt prüfen, bevor mensch hier solchen Schmarn schreibt.

Seine Kritik des Antiimperialismus ist durch aus treffend und argumentiert eben gegen Staat und Kapital und nicht dafür, wie PI und andere Reaktionäre!

Kirstenmacher arbeitet auch mit der Assosiazion della talpe zusammen, welche auch für die befreite Gesellschaft agitiert!

 

Differenziert doch erstmal warum (!) menschen für Israel und gegen Islamismus argumentieren, bevor hier so falsche "Querfront"-Schlüsse gezogen werden.

Daran erkennt mensch ja auch recht Islamkritik und linke Islamismuskritik, ersteren geht es in rassistischer Attitüde darum dass "die" ja nicht "hier" sind und die "abendländische Kultur" verhunzen, denen ist es scheiß egal ob z.b. im Iran Homosexuelle gehängt werden oder nicht, zweiteren geht es eben um die Kritik der islamistischen Ideologie vor allem in den jeweiligen Ländern, ihnen geht es um Emanzipation und Aufstände im Iran, Saudi-Arabien,etc. und natürlich darum dass auch "hier" in Schland niemenschd unter (solchem) religösem Terror leben muss (Zwangsheiraten, patriarchale Zustände in der Familie,etc.) und nicht darum Menschen einfach abzuschieben und Gewalt auf das "Problem" multi-kulturelle Gesellschaft zu schieben.

 

Die Good-Bye-Lenin-Broschüre habe ich übrigens gelesen, die ist inhaltlich fast so schlecht wie dieser Artikel, in ihr wird auch alles in einen Topf geschmissen, kräftig umgerührt und dann gesagt: so sind sie, die Bösen, die "Antideutschen".

 

Desweiteren schließen sich prodeutsche Inhalte und Israelsolidarität, der es tatsächlich um die Menschen in Israel geht, von vorne rein aus. Denn die deutsche Mehrheitsgesellschaft hat eine offene Flanke zum Antisemitismus, welche sich mit der allgemeinen Sehnsucht nach Sündenböcken und den diversen xenophoben Einstellungen innerhalb dieser, prächtig versteht.

Mensch muss die IsraelSoli von rechts als das sehen was sie ist, ein Vorwand für rassistische Politik.

"Associazione delle talpe" ist offensichtlich einer von vielen kleinen sich noch-links verortenden "antideutschen" Zusammenschlüssen mit einer offenen Flanke zu neokonservativen Positionen; jedenfalls sind hier wiederum neokonservative Blogs verlinkt wie z.B. "Lizas Welt" - und darüber landet man auch schon bei den "Bahamas". Und wer es noch nicht mitbekommen hat: Die hat sich inzwischen rechts positioniert. Nachdem in Heft 1/2010 bereits die rechtsradikale "English Defence League" eine ausführliche Würdigung erfahren hatte, sah die Redaktion sich bereits Anfang 2011 in ideologischer Übereinstimmung mit der von mehreren rechten Parteien verabschiedeten "Jerusalemer Erklärung". Das entsprechende Statement von Bahamas-Redakteur Sören Pünjer stammt aus seinem Beitrag zur Veranstaltung "Gegen den linken Konsens" am 21. Januar 2011 in Leipzig (http://www.redaktion-bahamas.org/aktuell/110121leipzig-dokumentation.htm...).

Es mag sein, dass Menschen von "Emanzipation & Frieden" sich aus anderen Gründen "für Israel" einsetzen als "Christen an der Seite Israels", aber weshalb bitte arbeiten diese beiden Organisationen dann zusammen und organisieren gemeinsame Veranstaltungen?

Und das Ziel ist letztlich dasselbe bei all diesen Personen, Gruppen und Organisationen: Krieg an der Seite Israels und den USA gegen den Iran. Toll.

unterscheidet ein vertreter des lagers, der antizionismus mit antisemitismus gleichsetzt. is schon toll, diese ironie.

Nachdem der Autor sichtlich bemüht ist, eine Querfront zwischen "Antideutschen" und rechten Christen zu konstruieren, wird ihm sicherlich entgangen sein, dass einer der Autoren auf steinbergrecherche.com - Gerhard Wisnewski die meisten seiner Bücher im Rottenburger Kopp Verlag veröffentlicht. Mit der gleichen "Argumentation" wie im Artikel könnte daraus eine Querfront von Antiimperialisten und Neonazis konstruiert werden, wenn mensch bereit ist sich auf das Niveau des Autors herabzulassen.

 

viele (post-)antideutsche machen doch gar keinen hehl daraus und bezeichnen sich selbst auch explizit nicht als links. wo die ideologische wesensverwandschaft liegt ist doch auch offensichtlich wenn man sich aussagen dieser leute ansieht.

scheint fast so, als wenn der teil der antideutschen, die ursprünglich tatsächlich mal aus der linken szene hervorgegangen sind, das irgendwie einfach nicht wahrhaben will und verzweifelt bemüht ist irgendwelche rechtfertigenden abgrenzung herzustellen, die längst nicht mehr gegeben sind, bzw., nur noch lifystyle bedingt sind.

Diese kurze Diskussion zeigt doch: Die Linke hat es gar nicht soweit auseinandergetrieben, wenn beide Enden noch anfällig für die Querfront sind. Es ist doch bezeichnend, wie nahe sich auch die Vorwürfe und Argumentationsweisen sind.

Versuchen wir es doch mal so: Die Linke handelt im Scheingefecht zwischen Antideutschen und Antiimperialisten ihre Probleme ab. Jede Kritik am Handeln, am Effekt der Linken kann stets abgewehrt, veräußert und dem anderen Flügel angeheftet werden. Dadurch braucht niemand umzudenken und die Linke krampft sich immer tiefer in die Bedeutungslosigkeit.

Olaf Kistenmachers Kritik an der Linken, die angeblich im neokonservativen und rechtpopulistischen Lager ganz gut ankommen soll, stammt übrigens von Rosa Luxemburg. Schade das so Banalitäten, wie der Inhalt des Vortrags oder die Position des Referenten in keiner Zeile des Beitrags Erwähnung finden. Sonst würde das Feindbild, dass hier aufgebaut wird ja auch nicht so gut funktionieren.