Die Liebigstraße 14 in Friedrichshain findet auch mehr als ein Jahr nach der Räumung des besetzten Hauses keine Ruhe.
In der Nacht zu Donnerstag gingen im Parterre des Hauses Rolläden und Fenster zu Bruch. Im ehemaligen Zimt&Zunder wurden erst am vorhergehenden Tag neue Scheiben eingesetzt und, so der Hauseigentümer Suitbert Beulker, „widerstandsfähige Rollos zum Schutz der Baumaßnahmen“. Besagte Baumaßnahmen sind der nächste Schritt der Aufwertung des Hauses für neue Mieter, denen die ehemaligen Bewohner Platz machen mussten.
Bereits in den letzten Wochen, so berichten gut informierte Quellen, wurden im Hinterhof der Liebig 14 Fenster zerschlagen und Mülltonnen umgeschmissen, ein anderes Mal wurden Scheiben mit Schraubenmuttern durchlöchert. Während einer Party im gegenüberliegenden X-Beliebig warfen Unbekannte Autonome an der Front des Hauses außerdem mit Kleinpflaster und Farbflaschen auf die Fassade des Hauses und dessen Fenster. Die Aktion gestrige Nacht reiht sich also ein in ein Szenario des Schreckens für die wohlhabenden Bewohner, die trotz der allseits bekannten Vergangenheit des Hauses dessen Räumung nun refinanzieren.
Gut informierte Quellen berichten erfreut, dass das vierte Stockwerk der Liebig 14 aufgrund des starken Drucks der Straße schon wieder leersteht. Sie berichten auch, dass Autonome Gruppen angekündigt hätten, dass bald keiner mehr der aktuellen Bewohner bereit ist, die erste Reihe der Gentrifizierungsprofiteure und Befürworter zu spielen. „Zu belastend“ sei die aktuelle Situation.
Und auch den mit dem Parterre liebäugelnden Kindergarten wurde gestern Nacht per schriflticher Botschaft am jetzigen alten zuhause mitgeteilt, dass die Liebig14 nach wie vor kein Platz für einen Kindergarten ist, sondern immer noch gefährliches Gebiet: „Lasst eure Kinder aus dem Spiel“.
Itsnt a game. We want L14 back!
Liebig14
http://www.youtube.com/watch?v=V5ykPbQ9hik