indy drucken

Habe mir überlegt: wie können wir emanzipatorische Medien wie indymedia bekannter machen? Ein Ansatz der mir eingefallen ist wäre das Konzept der indymedia-rubrik.


Der Gedanke dahinter ist, dass Leute, die selber Zeitungen oder reader machen, die auch an Leute geht die indymedia vielleicht nicht kennen, in ihrer Zeitung eine Rubrik machen, in der Texte von linksunten.indymedia abgedruckt werden und die zum Beispiel „neues aus Indymedia" oder "Indymedia print" oder so was heißen kann. Dabei könnte natürlich auch zeug aus nicht deutschsprachigen Indymedias gedruckt werden.

Je nach größe der Zeitung kann das eine oder mehrere Seiten sein. Auf einer der Seiten könnte auch ein kleines kästchen gemacht werden, das kurz erklärt, was Indymedia und der Gedanke dahinter ist.

So könnten zum Beispiel auch reader, die nur einmal rausgebracht werden, eine langfristigere Wirkung haben, weil sie Leuten Möglichkeiten zeigen, sich weiterhin zu informieren ohne dabei auf pro-kapitalistische und reformistische Medien angewiesen zu sein.

Da mir linksunten.indymedia um einiges sympatischer ist als de.indymedia würde ich empfehlen mehr artikel von linksunten abzudrucken. Bei de.indymedia scheint die Moderation ja eher autoritär ausgerichtet zu sein und es gibt auch keine offenen Redaktionstreffen so weit ich weiss. Eine alternative wäre der Verweis auf das Open Posting bei de.indymedia.

In jedem Fall sollten Leute halt darauf achten, dass die Artikel die sie abdrucken wollen unter der Creative Commons Lizenz stehen, das heißt dass sie für eine weitere unkommerzielle Nutzung (meist unter Namensnennung des Autors) verfügbar ist. Ist aber meistens so. Sehen kann mensch das am ende jedes artikels bei den kleinen Symbolen.

Was haltet ihr davon? vielleicht gibts das konzept ja auch schon, hat da wer erfahrungen damit gemacht?

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Das ganze gabs schon vor Jahren, als es nur de.indy gab. Das hieß damals Indy-Print und war ne Zusammenstellung von lesenswerten Artikeln + Infos über das Konzept von Indymedia.

 

Und das andere geschieht doch auch, schau mal in autonome Blätter wie die Zeck aus Hamburg oder die Interim, ohne Indy-Artikel gäbs die wahrscheinlich gar nicht mehr...

juhu, cool :) jedenfalls find ich das ne gute sache, finde das könnte öfter gemacht werden. hm, dass die interim indy-artikel druckt ist mir gar nicht aufgefallen... naja, so oft les ich die jetzt aber auch nicht.

das was jetzt hier auf linksunten unter der kategorie indyprint zu finden ist macht auf mich eher den eindruck als wird das so genutzt, dass leute artikel unter die kategorie indyprint stellen, die irgendwelche zeitungen oder andere printmedien betreffen, aber nicht als auswahl von artikeln die auf die idee passen die ich oben beschrieben hab.

die interim ist aber ja auch eher ein szeneblatt und ich würd sagen die meisten leute die das lesen kennen indymedia schon. es gibt ja aber immer wieder leute die mal so n heftchen machen was extra an leute gehen die nicht schon selbstbezeichnend anarchistisch sind. ich find für so was würd sich die idee besonders gut anbieten. zum beispiel irgendwelche heftchen die beim castor oder in der nachbarschaft verteilt werden.

der "Anarchistischen Pogo Partei Deutschlands", des "anarchistischen Bundeskongresses Sektion "Linksunten" oder der "Anarchistischen Förderationen Süd-/ Südwestdeutschlands" beziehst du dich mit deiner These Gruppen/ Menschen  "die nicht schon selbstbezeichnend anarchistisch sind" und alleine Indymedia machen? Weder steht das so im Selbstverständnis, noch gibt die autonome, antiautoritäre Szene das in ihrer Heterogenität her. Zumal Indymedia sicherlich auch noch nichtmal ein rein "autonomes" Ding ist. Antifa, Attac, Umweltgruppen, Buen Vivir...

 

Eine Printausgabe wäre ausserdem der zweite Schritt vorm ersten. Erstmal wäre zu klären, wer das andere Indymedia - Indymedia.de - macht. Warum sie nicht mehr auf ihren eigenen Vorgaben und Selbstverständnis agieren? Warum sie prinzipiel nicht auf Kritik und Intervention reagieren? Warum sie Meinungs- und Tendenzjournalismus anstelle Moderation betreiben uvm.? Gerade in den letzten Tagen und Wochen gab es massive Kritik, aber keinerlei Reaktion darauf. So fragt sich sicher manch eine/einer, warum jede Kritik an der "Jungen Welt" nach 10 Minuten auf der Startseite ist und grosse Kampagnen, wie "M 31" ignoriert werden. Dass teilweise tagelang garnicht moderiert wird (und man ein WE lang Pornobildchen anschauen muss!) und dann wieder binnen Minuten (Guinness - Rekord im Schnellesen) mal fast ein dutzend Artikel verschwinden...

 

Wenn also eine Printausgabe - wie schon gehabt - dann sicher heterogen und in Abgrenzung oder vorheriger Abklärung zu/ mit Indymedia.de, da Werbung für so was zu machen, so richtig garnicht geht! 

äh glaub du hast mich missverstanden, das liegt aber glaub daran dass ich das echt ausversehen zweideutig formuliert hab. ich formulier die sätze anders.

also statt: "es gibt ja aber immer wieder leute die mal so n heftchen machen was extra an leute gehen die nicht schon selbstbezeichnend anarchistisch sind." das war gar nicht auf die interim oder indymedia bezogen, sondern ich hab damit gemeint: wenn jemensch mal einen reader oder ein heftchen oder eine zeitung macht, die sich an leute richtet die noch nicht oder selten bewusst mit anarchistischen gedanken zu tun hatten, könnte in dieses heftchen so ne rubrik reinkommen. weiss nicht ob das jetzt klarer ist oder ob das überhaupt das missverständnis war...

werbung für linksunten zu machen find ich gut, für de.indymedia hätt ich selber auch n mulmiges gefühl...

Wie bei alle anderen online Medien auch wird hier was völlig überschätzt. Insbesondere an Kommentaren und Leserbriefen läßt sich erkennen, daß 90% der Leute Artikel nie zu Ende lesen und eh nach 5 Minuten alles vergessen haben, einfach weil es nicht gedruckt. Metapher dazu: Rechtschreibfehler passieren  handschriftlich weniger häufig als digital, weil die schreibenden Finger mit merken.

Es gibt massig Leute, die Artikel ins Netz gestellt haben, weil sie naiverweise davon ausgingen, daß die auch ausgedruckt werden. Wenn Artikel nicht ausgedruckt und auf der Strasse, U-Bahn, Arbeit, Schule verteilt werden, sind sie eigentlich sinnlos, bzw. das Potential bleibt ungenutzt.

Vor Internet hat man z.b. alle wichtigen Geschichten "Hausräumung, Anschlag, Strassenschlacht" als Pressespiegel zusammen gepappt und den Scheiss dann als Wandzeitung so aufgehangen, daß es nicht direkt verschwand und wo es auch nicht Eingeweihte lesen konnten. Überall in Griechenland ist das übrigens auch Praxis. U.a. weil gewisse Seiten nur noch mit DSL funktionieren, weil viele keine Zeit und auch kein Geld für Internet haben. Man sieht das auch daran, daß sich Leute Mühe mit dem Layout geben, denn man muß dabei aus der Werbung lernen, bzw. gegen deren Flut anstinken. "Heil Merkel" und "antinationale Klopapierreklame" auf einer gefakten Bild, darum werden  Leute sich reissen und ihr glaubt überhaupt nicht, wie desinformiert eure Nachbarn im Anarcho-Outfit sind. Selbst bei Konzerten, wo massenhaft Bands mit "fortschrittlichen" Texten sich ihre Lebensalibis  schaffen, erreicht man Leute durch Flyer oder umsonst DVDs am Merchandise und dabei springt dann bestimmt noch die ein oder andere Bekannschaft, Bandbier und Gästeliste für's nächste Konz raus. Grade coole Bands, die dann auf Tour ihre Bandcamp oder Reverbnation accounts bearbeiten, werden sich freuen, geile Videos ins Netz zu stellen. Und hier schließt sich dann wieder der Kreis.

hallo ringelstrumpf,

 

super idee! es gab auch schon mehrere linksunten-indyprints: linksunten.indymedia.org/indyprint

 

da sind mittlerweile auch andere print-projekte mit drin, aber wenn du dir die älteren sachen anschaust, siehst du z.b. die "indy deux rives", die linksunten-printausgabe zum natogipfel. solche zeitungen sind recht leicht zu erstellen und können dann als kopiervorlage hochgeladen werden.

 

viel erfolg!