Bis zu 150 Personen beteiligten sich Heute an einer Demonstration des Bündnis gegen Rechts Aschaffenburg. Die Demo war für 60 Personen angemeldet, die hohe Teilnehmerzahl ist sehr erfreulich. Auf dem Weg vom Platz hinter der Sandkirche zum Bahnhof, wurden an verschiedenen Stolpersteinen und Gedenkorten in der Sandgasse, Herstallstraße, Goldbacher Straße und Elisenstraße Zwischenkundgebungen abgehalten, um den Opfern des Holocaust zu Gedenken. Vor dem SPD-Bürgerbüro, bei dem im vergangenen Dezember die Scheibe eingeworfen sowie NPD-Aufkleber verklebt wurden, Sprach eine Landtagsabgeordnete der SPD. Ab diesem Punkt zog die Demo deutlich lautstärker das letzt Stück zum ROB am Bahnhof, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Ein Redner des Autonomen Antifaplenums berichtete über Aktivitäten regionaler Nazis und forderte die Abschaffung des Verfassungsschutz.
Seit dem Nachmittag wurden mehrfach kleinere Gruppen von Nazis in der Stadt beobachtet, so z.B. in der Nähe der Aktion "Tausend Lichter", welche ebenfalls an den Stolpersteinen den Opfern des Holocaust gedachte. In der Nacht vom 26. auf 27. Januar wurde die Gedenktafel an der Sandkirche, am Startpunkt der Demo, mit weißer Farbe beschmiert. In der Nähe wurden wieder massiv NPD/JN-Aufkleber gesichtet, der Staatsschutz ermittelt.
Die Polizei regelte zunächst nur den Verkehr, im Verlauf der Demo wurde jedoch ein halbes Dutzend Beamte in Zivil entdeckt. Aufgrund ihres dämlichen Verhaltens wurden sie mehrmals mit Nazis verwechselt. So kam es nach Ende der Demo auch noch zu einem größeren Polizeieinsatz vor dem Hauptbahnhof, als 2 Zivilbeamte als vermeintliche Nazis fotografiert wurden, die anschließend kommentarlos und agressiv auf den Fotografen los gingen. In der Nähe befanden sich noch einige Demonstranten auf dem Heimweg die dem Bedrängten zur Hilfe eilten. Buchstäblich in letzter Sekunde wurde dann aufgeregt "Polizei" gerufen, mit Metallmarken rumgewedelt und über Funk Verstärkung angefordert. 3 Wannen und entsprechendes BFE-Personal umstellten ca. 15 Personen, der Fotograf wurde in einen Hauseingang gedrängt und gezwungen, Fotos auf seiner Kamera zu löschen. Jeder Versuch, den Polizeieinsatz mit Kameras zu dokumentieren wurde von den Zivilbeamten agressiv verhindert. Als schließlich der Einsatzleiter der Polizei eintraf, löste sich das Affentheater der (Un-)Uniformierten recht schnell auf, rechtliche Folgen für den Fotografen sind nicht bekannt.
Eine ausführliche Analyse der Ereignisse um den 27. Januar folgt.
200 Teilnehmende
Sogar das Main-Echo (Aschaffenburgs Tageszeitung) ging von 200 Teilnehmenden aus (siehe Text bei: http://kommunal.blogsport.de/2012/01/28/bericht-von-der-demonstration-am...). Dies dürfte zutreffend sein.
Wie auch immer: Ein großer Erfolg.
>200
zum Ende hin dürften es 250-300 Leute gewesen sein, zog sich doch schon ganz schön in die Länge der Demo-Zug... guter Abschluss nach doch eher mauem Start...