Um etwas Klarheit in die aktuelle Situation in Dessau zu bringen hier ein Statement der Gruppe NoNazisDessau.
Auf diversen Internetplattformen wie Indymedia oder Linksunten sind in den vergangen zwei Tagen verschiedenste Aufrufe, eine Demonstration eines rassistischen „Bürgermobs“ unter Nazibeteiligung am 21.01., also Morgen, in Dessau zu verhindern, ins Netz gestellt worden. Wir als Akteure aus Dessau sind mehr als dankbar für euer Interesse und eure Solidarität mit den Antirasisstischen- und Antifaschistischen-Strukturen sowie den von Rassismus und der rechtslastigen Bevölkerungsstimmung betroffenen Menschen.
Allerdings ist es uns wichtig an dieser Stelle etwas Klarheit in die momentane Situation und den diversen Spekulationen, sowie unzähligen Aufrufen deren Urheberschaft uns momentan nicht bekannt ist, zu bringen.
Für den morgigen Samstag, den 21.01.2012, sind uns im Moment keine Anmeldungen oder Bestrebungen bekannt aus denen sich eine ähnliche Situation entwickeln könnte, wie sie sich am Montag in Dessau ereignet hat. Viel mehr gibt es derzeit, nach unserem Kenntnisstand nur eine Anmeldung für Samstag, die sich inhaltlich sowohl gegen die skandalöse Gewalttirade der Polizei anlässlich der letzten Oury Jalloh Demo vom 07.01. als auch gegen den rassistischen „Volksmob“ vom Montag richten.
Aufrufe eine Nazidemo oder eine rassistischen „Bürgermob“-Demo in Dessau stoppen zu wollen oder zu müssen, entbehren somit jeglicher derzeit realistischer Analysen.
Maßgebliche Multiplikatoren der Mobilisierung zu Montag, waren der Verein ASG Vorwärts Dessau dessen Spieler Andre Schubert, der der Verletzte und damit eigentlicher Inhalt dieses „Volksmobs“ war. Sowohl Andre Schubert als auch sein Verein distanzieren sich von einer möglichen Demonstration am 21.01.2012 und mehr noch, Andre Schubert ließ über den ASG erklären, dass er weiterhin nicht möchte , „dass dieses Vorkommnis für politische Zwecke und rassistische Anfeindungen missbraucht“ werde. Nachzulesen unter: http://www.vorwaerts-dessau.de/sites/news.php?language=german. Die Motive für diese Aussage seien dahingestellt, jedoch gibt es somit derzeit keinen ernstzunehmenden Aufruf eine solche Demonstration rassistischer Eintracht von Nazis, Hooligans und ganz „normalen“ Rassisten morgen zu wiederholen.
Ebenfalls erreichte uns gerade die Nachricht, dass eine Demonstration, zu der die Initiative Oury Jalloh aufgerufen hatte, um ein starkes Zeichen gegen Polizeigewalt und das skandalöse und rassistische Verhalten der Dessauer Polizei sowie einer großen Masse der Dessauer Bevölkerung zu setzen, abgesagt wurde. Ein Statment der Gruppe soll in kürze auf http://initiativeouryjalloh.wordpress.com folgen.
Nach Rücksprache mit einzelnen antifaschistischen Gruppen und Einzelpersonen schließen wir uns dieser Einschätzung an und sind nicht der Absicht am Samstag den 21.1. eine Demo oder Kundgebung zu organisieren.
Wir bedanken uns trotzdem bei allen für ihr Interesse und Engagement.
Dies wird sicher nicht der Schlussstrich unter den Ereignissen in Dessau sein. Wir werden weiter die Ereignisse um den Tot von Oury Jalloh, des 7.1.2012 und alle weiteren rassistischen, faschistischen und antisemitischen Ausbrüche seitens der Nazis oder der Dessauer Bevölkerung zu thematisieren.
Wir hoffen auch dann auf eine große Solidarität.
Mit solidarischen Grüßen
NoNazis Dessau
nonazisdessau [at] riseup.net
Anlaufpunkt für Anreisende UnterstützerInnen
Wir haben uns nach persönlichen gesprächen mit einzelnen Personen und Gruppen entschlossen einen Anlaufpunkt einzurichten, für Leute die trotz abgesagter Demo nach Desau kommen werden.
Ab 14 Uhr wird das AJZ Dessau, in der Schlachthofstrasse 25 als Anlaufpunkt zu Verfühgung stehen.
NoNazisDessau
http://nonazisdessau.blogsport.de/
nonazisdessau@riseup.net
de.indy ist nicht Indymedia
Bitte schreibt doch von de.indymedia.org, wenn ihr de.indymedia.org meint! "linksunten" ist nämlich genauso Indymedia wie de.indymedia.org!