Impressionen zur LL-Demo am 15. Januar 2012, Zweitfassung
Gleich vorweg, auf der LL-Demo 2012 waren Parolen, Plakate und Transpis zwar wieder gewohnt kämpferisch aber ebenso durchweg friedlich im Miteinander angelegt. Das heißt, trotz aller vorhandenen unterschiedlichen Interpretationen von Marxismus, Kommunismus und Sozialismus der einzelnen Gruppen stand wie in den Jahren zuvor gemäß einem ungeschriebenen Ehrenkodex die Gemeinsamkeit im Vordergrund der vielen tausend DemonstrantInnen. "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" (von Georg Büchner) muß unser Motto, der Leitgedanke von uns Linken sein"! Konsens im Ziel Und nicht Bruderkrieg untereinander. Möglichst nicht nur am Ehrentag von Rosa und Karl - das wäre ein Traum! Leider wurde unser friedliches Ehrengedenken gegen Ende der Demo durch zwei beschämende Störaktionen überschattet.
Doch zunächst zum Ablauf der Demo: Gleich beim Aussteigen aus der U-Bahn am Bahnhof Frankfurter Tor empfingen uns von oben ohrenbetäubende Klänge. Es war die Straßenrockgruppe Nümmes, die sich direkt im Bahnhofsausgang postiert hatte und schallgewaltig für entsprechende Einstimmung sorgte. Wegen der übermäßigen Lautstärke im U-Bahnhof empfanden nicht alle dies als Genuß. Oben auf der Frankfurter Allee hatten sich bereits mehrere tausend MitstreiterInnen der verschiedendsten linken Organisationen mit ihren Transpis und Plakaten versammelt, deren Grundfarbe war, wie auch anders bei einer linken Demo, ROT natürlich. Gegen 10:30 Uhr startete der Demozug in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof. Eine kleine Anhöhe auf dem Mittelstreifen der Frankfurter Allee, nahe am U-Bahnhof Samariterstraße, diente mir als willkommener Aussichtspunkt, von dem aus ich die verschiedendsten Gruppen mit ihren Tranpis und Plakaten in einer Fotogalerie unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 dokumentieren konnte.
Die vielen Tausend, die Veranstalter sprechen über 10.000 Demo-TeilnehmerInnen, zogen bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen im einstelligen Bereich, nach Organisationen geordnet - aber in lockerer Formation - über die Frankfurter Allee bis zur Lichtenberger Brücke. Kurz davor bogen wir links in die Gudrunstraße ab, um dann nach ein paar hundert Metern an der berühmten Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof anzukommen. Die Lautis mußten bereits vorher die Demo verlassen. Zum einen, weil die Gudrunstraße wegen der vielen zehntausend BesucherInnen wie jedes Jahr an diesem Tag für Autos gesperrt war und zum anderen, weil die Demo sowieso immer am Zentralfriedhofsvorplatz endet. Schließlich ist die Gedenkstätte der Sozialisten ein Ehrenplatz des stillen Gedenkens. Fahnen, Transpis und Parolen haben hier nichts zu suchen. Lediglich ernste Musik klingt dezent aus den Lautsprechern rund um die Gedenkstätte. Alles in allem, es war wie in den Jahren zuvor eine machtvolle Demonstration linker Power querbeet durch alle kommunistischen und/oder sozialistischen Anschauungen, was denn nun das wahre Linkssein ausmache. Es war quasi ein friedlicher Wettstreit untereinander!
Doch wie eingangs schon angedeutet, konnte eine kleine Störer-Gruppe Nichtdemoteilnehmer dieses friedliche Miteinander am alljährlichen LL-Ehrentag nicht verknusen. Beim letzten Drittel der Demostrecke, nämlich in Höhe Frankfurter Allee/Ruschestraße, meinte ein Häuflein Pubertätlinge, sich hochtrabend "kritische selbstreflektion" nennend aber ohne die Komplexität dieses Begriffs auch nur annähernd verstanden zu haben, uns unbedingt mitteilen zu müssen, was Kommunismus sei und was nicht. Sie hatten sich neben der Demoroute auf einem Eingangs-Podest postiert und versteckten sich aber, zusätzlich noch treppengittergeschützt, hinter einem hochgehaltenen Transpi ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701029347/in/set-72157628879372197/ ), auf dem demonstrativ mit je einem weißen Querbalken durchgestrichen die stilisierten Köpfe von Lenin, Stalin und Mao sowie darunter der infantile Ausruf "Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus!" gedruckt war. Offenkundig wollten sie mit ihrer Aktion - heuchlerisch getarnt als vermeintlich legitimer Protest - nur stören, mobben und stänkern. Ob sie dabei mit einem AKTIV ausgeübten Zorn von DemonstrantInnen gerechnet hatten oder nicht, sei mal dahingestellt. Ihr Affront löste jedenfalls so große Empörung bei den DemonstrantInnen aus, daß einige sich provozieren ließen, das Häuflein attackierten und schlußendlich das dümmliche Transpi zerrissen. Wenn denn die eigene Darstellung der Vorgänge durch die Pubertätlinge so stimmt, wie sie in gestern in http://www.scharf-links.de/ + https://linksunten.indymedia.org/de/node/53387 + http://de.indymedia.org/2012/01/323054.shtml und anderswo zu lesen ist. Die allgemeine Vermutung geht dahin, daß die sich offenbar noch in einer Selbstfindungsphase befindlichen infantilen "kritischen Selbstreflektionisten" dem rassistisch angehauchten, kommunistenhassenden Dunstkreis antideutscher Politsekten zuzurechnen sind.
Da ich selbst leider keine eigenen Beobachtungen und Fotos dieses Zwischenfalls beisteuern kann, weil ich mich weiter vorne an der Demospitze befand und von der geschilderten Störaktion nichts mitbekommen hatte, verweise ich auf die Fotosession unter eines anderen Demo-Fotografen ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701022307/in/set-72157628879372197/ ), der später auf dem Gelände der Gedenkstätte der Sozialisten in Ausübung seines Jobs übel zusammengeschlagen wurde.
Diese zweite bewußt herbeigeführte bzw. inkauf genommene Eskalation gab es am berüchtigten Stalinismusopferstein ( http://www.sozialistenfriedhof.de/gedenkstein.html und http://archiv2007.sozialisten.de/politik/publikationen/kpf-mitteilungen/... ). Dort hatte die herrschaftskonforme „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstiftung_zur_Aufarbeitung_der_SED-Dik... ) einen Kranz mit einer Schleife in den deutschen Nationalfarben abgelegt. Und das ausgerechnet dicht an der Gedenkstätte der Sozialisten und die noch immer uneinsichtigen Berliner Rinks-Lechts-SpitzengenossInnen haben wohlwollend "die Lampe gehalten". Sowohl seinerzeit zum Skandalstein als auch zum deutschnationalen Provo-Kranz! Leider kann ich auch hier keine eigenen Beobachtungen beisteuern, da ich nur bis etwa 12 Uhr auf der Gedenkstätte der Sozialisten war. Bis dahin gab es an der Stalinismusopferklamotte außer vielen verächtlichen Blicken keine besonderen Vorkommnisse. Meine Fotos 89 bis 95 bestätigen die Unversehrtheit rund um die von Berliner PDS'lerInnen mitinitiierte Skandalklamotte.
Aber mittlerweile habe ich vom besagten zusammengeschlagenen Kollegen bestätigt bekommen, daß er von empörten Demonstranten an der Stalinismusopferklamotte niedergeschlagen und auch noch am Boden liegend brutal getreten wurde. Dieses üble Nachtreten ist nicht nur absolut schäbig und unfair sondern auch eines jeden echten Linken unwürdig! Das Eintreten auf bereits am Boden Liegende eine zu verurteilende Straftat. Trotzdem ist es zutiefst unsolidarisch und eine nicht hinnehmbare Denunziation, wenn wie unter http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628878214929/with/670058... zu sehen, GenossInnengesichter, insbesondere beteiligte, rund um den Eskalationsort bewußt nicht verpixelt wurden.
Wie auch immer, abschließend ist festzuhalten, daß trotz dieser beiden Zwischenfälle die LL-Demo auch in den vielen Jahren der Nachwendezeit nichts an Aktualität und Power verloren hat. Vielmehr beweisen gerade diese beiden Zwischenfälle, wie sehr der herrschaftlichen Repression sowieso aber auch den antideutschen Kommunistenhassern unsere alljährliche LL-Demo bis heute noch immer zu schaffen macht.
Meine 107 Fotoimpressionen sind unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 eingestellt. Gesichter sind nur bei denen gepixelt, die möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten! Die allermeisten DemonstrantInnen wollen gerade auf LL-Demos Gesicht und Flagge zeigen!
Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.
Ergänzend
Dem ist noch der PMS hinzuzufügen, der beim Antifa-Block schon am Anfang vor dem loslaufen fleißig notierte. Außerdem wurde der Zug besonders das letzte Stück von einigen Zivis begleitet die sich auch noch nach der demonstration dort rumtrieben. Zwei von ihnen hatten ihren PKW Fanningerstraße Ecke Gudrunstraße geparkt.
sag mal..........
bk.... wie bekloppt bist du eigentlich?
"GenossInnengesichter, insbesondere beteiligte, rund um den Eskalationsort bewußt nicht verpixelt wurden."
nennst du deine bilder etwa "verpixelt"?
seit wann machst du das denn?
alter verwalter...
das ist ja nur noch zum kotzen.
hahahahaha dir ist nicht mehr zu helfen
1) Wann hast du je deine Bilder verpixelt? Außerdem ist es doch wohl einfach nur lächerlich von den die geschlagen und sogar am Bodenliegend getreten wurden zu verlangen das sie gefälligst ihre Bilder verpixeln sollen
2) Die einen nennen als Grund um sich jediger Kritik von vornerein zu entledigen es seien ADs andere wie du "Pupertäre" die in der "Selbstfindungsphase" seien. Ziemlich Armselig, Und du spuckst große Töne obwohl du zugibst bei beidem nicht dabeigewesen zu sein. ir scheint es eher als wärst du nie aus der Pupertät rausgekommen
3) Auch darüber hinaus gibt der Beitrag nichts her außer eben die nächste Vergewisserung eines mitlaufenden was es doch für ein tolles Erlebnis gewesen sei mit so vielen Linken von X über Y bis Z demonstriert zu haben
Kommentar zu Bild 2
Realsatire?
Stein .............
"Dieser Stein soll die Gedenkstätte ergänzen, indem er einen historischen Aspekt ins Rampenlicht rückt, den manch einer - zumal an diesem Ort - lieber verschweigen würde. Er ist aber kein Gegenstück zur Gedenkstätte, dazu wäre er auch in seinen Dimensionen zu bescheiden (40x60 cm). Er ist eine - notwendige - Ergänzung."
Die ganze Rede ist nachzulesen unter www.parlament-berlin.de/pari/web/wdefault.nsf/vHTML/C12_6-00165
Nein, das ist echt nicht der Kommunismus
Alle laufen so harmonisch einträchtig miteinander, so dass man sich gleich in verschiedene, voneinander getrennte Blöcken formiert. Und Kritik ist nur dann legitim, wenn der gemeinsame Feind angegangen wird (der Faschismus), aber szeneintern darf nur Kritik geübt werden, indem man die eigenen Unterdrückungsmechanismen diskutiert und eine Effizienzsteigerung anstrebt. Bravo. Und weil die "Massen" ja alle so klassenkämpferisch sind, steht die Revolution gleich um die Ecke an Ottos Würstchenbude, wo die großartigen Erfolge und Triumphe der unübertreffbaren Führer gelobt werden. Hurra, der pure Kommunismus.
Nei, das ist nicht der Kommunismus
Seh ich genauso, die ganze Veranstaltung ist nur peinlich!!
Lobreden auf Stalin, Mao und Lenin? und dann noch die krassen Übergriffe auf Menschen mit emanzipatorischem Anspruch? Manche "Genossen" sind einfach bildungsresistent. Geschichts -oder Selbstreflektion, Fehlanzeige!!! Schön weiter so, wie es immer schon wahr... Das ist nicht der Kommunismus und wird es auf diesem Weg mit Sicherheit auch nie werden!!!
Mordversuch?
Schon peinlich, wie das hier im Stile von "Stille Post" immer mehr verfremdet wird. Aus einem Geplänkel mit Transpiklau werden "Krasse Übergriffe". Wenn nochmal was gepostet wird, ist es dann vielleicht ja schon Mordversuch oder Totschlag.
So von oben herab andere Leute als "bildungsresistent" zu klassifizieren, macht bestimmt auch nicht so viele FreundInnen.
Hier scheinen einige gerade auf ein Praktikum bei Springer hinzuarbeiten.
Das ist der Kommunismus
Überwindet eure Bildungsresistenz und lest die grossen Klassiker es emanzipatorischen Kommunismus wie Ronald Reagan, George Bush und Avigdor Liebermann. Reflektiert, wie man aus "Vietnam einen Parkplatz macht", den Irak in Stücke bombt und dem muslimischen Nachbar mal so richtig die Meinung geigt. Das ist der Kommunismus und den erkämpfen wir an Stamm- und Schreibtisch.
Rassist!
Du haste bisschen zu viel "Rassenhass" geschnüffelt? "den Irak in Stücke bombt und dem muslimischen Nachbar mal so richtig die Meinung geigt", dann sag auch deinen jüdischen, christlichen, budistischen .. Nachbarn die Meinung.
Rassist?
Deine Antwort macht einen schon ratlos, die Reaktion des mods nicht weniger.
Die Herren Reagan, Bush, Liebermann scheinen euch unbekannt. Ihre Schriften, Äusserungen und Taten ebenso. Wenn ich mir aber viel Mühe gebe, Kommentar und Löschung durch den Kopf gehen lasse, halte ich euch zugute, dass ihr wohl meintet, die 3 Herren seien Rassisten, da es ja ihrer Taten und Aussagen waren und nicht die meinige. Ironie versteht halt nicht jeder!
korrigiert
ich kann das nicht nachvollziehen und habe den kommentar unzensiert
Wenn der Bernd redet haben die "Pubertärlinge" Pause
Also ich denke, dass jede Person, die diesen Artikel liest, den Emanzipatorischen Anspruch des Autors erkennt.(Sarkasmus)
Fangen wir damit an, dass du (Autor) als selbstdargestellender (älterer) Mann, natürlich weißt, dass Kritik an deiner Meinung nur von "ein[em] Häuflein Pubertätlinge" geäußert wird. Die können in ihrer Jugend noch gar nichtselbstreflektieren- das weißt du auch ohne mit ihnen gesprochen zu haben. Es ist schon eine Frechheit, dass du als Kader, wenn nicht gar "Alter Herr" von diesen Pubertätlingen keinen Respekt mehr bekommst. Wozu gibts denn sonst das Patriarchat?(Sarkasmus)
Klar, natürlich weißt auch du was "eines jeden echten Linken unwürdig!" oder würdig ist, bist ja lange genug dabei deswegen kannst ja nur du die echten von den unechten Linken unterscheiden. Das machst du großartig und ich bitte dich noch eine Liste derer, die "möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten", anzufertigen und diese mir zu zusenden, da du darüber ja anscheinend besser bescheid weißt als die abgebildeten Personen.(Sarkasmus)
Ich möchte zu der berechtigten Stalin-etc.-Diskussion noch darauf hinweisen, dass dieser Text deutlich Patriarchal geprägt und geschrieben ist. (das ist ernst gemeint)
Erst denken ....
Vielleicht begreifst Du jetzt mal langsam dass Du bjk mit Deiner Selbstdarstellung, Deinen Elaboraten und unverpixelten Fotoreihen, Deinen haltlosen Anschuldigungen (die Du z.T. selbst revidieren mußtes) ne Menge Schaden anrichtest. Überleg mal wem Deine Berichte und Fotoreihen nutzen. Du bist Dir auch nicht zu Schade Menschen mit ihrem vollen Namen im Internet zu Denunzieren. Und was Du mal gepostet hast läßt sich eben nicht mehr aus der Welt bzw. Öffentlichkeit schaffen. Was Du Menschen damit antust ist Dir anscheinend garnicht bewußt. Du mußt Dich produzieren koste es was es wolle. Und Nein ich bin weder AD`s, Anarchist noch ein Antikommunist! Vielleicht solltest Du mal die nächste Zeit damit verbringen Deine eigene Rolle mal selbstkritisch zu reflektieren!
klopfklopfklopfklopf
*akklamation*....! ^^
danke.