[SAAR] Antifa Saar / Projekt AK veröffentlicht Recherche-Info zur "Sturmdivision Saar"

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Auf Nazidemonstrationen im gesamten Bundesgebiet erkennt man sie an T-Shirts mit der Aufschrift „Sturmdivision Saar“ und einer stilisierten Triskele. Ihren Schwerpunkt haben sie im saarländischen Dillingen. Versucht diese „Sturmdivision Saar“ das klägliche Scheitern der mittlerweile aufgelösten „Kameradschaft Saarsturm“ zu kompensieren oder handelt es sich um einen gänzlich neuen neonazistischen Organisationsversuch an der Saar? Mit der Recherche-Info über die „Sturmdivision Saar“ soll diese neonazistische Kameradschaft und ihre Protagonisten näher beleuchtet werden.

 

Der völlständige Flyer ist als .pdf-Datei angehängt.Wer weitere Nazis erkennt oder Flyer bestellen möchte wendet sich bitte
an die Antifa Saar / Projekt AK. Kontaktdaten findet ihr unter: http://antifasaar.blogsport.de/kontakt/

 

Hier der Text des Flyers (ohne Bilder und ergänzende Informationen!):

 

Das Ende der "Kameradschaft Saarsturm"

Die "Kameradschaft Saarsturm" löste sich Ende September 2010 ohne weitergehende Erklärung auf. Sowohl antifaschistischer Druck als auch daraufhin eingeleitete staat liche Maßnahmen gegen Führungsfiguren der Kameradschaft haben unserer Einschätzung nach zu der Auflösung geführt. Solche Auflösungen haben im Saarland Tradition und sind keineswegs Indiz für den Ausstieg aus der Kameradschaftsszene. Vielmehr stellen sie den Versuch dar, keine weitere Angriffsfläche zu bieten. Die Aktivistinnen und Aktivisten führen ihre Aktionen meist konspirativ weiter. Der saarländische"Verfassungsschutz" behauptet

in seinem aktuellen Kurzbericht, dass sich die Kameradschaftsszene des Saarlandes personell im Rückgang befände und "auch für rechtsextremistisch ideologisierbare Jugendliche" weiter an Attraktivität verloren hätte. Unsere Informationen und Veröffentlichungen belegen hingegen etwas anderes: die saarländische Naziszene verzeichnet nach wie vor Zulauf und ist weiterhin handlungsfähig. Aus diesem Widerspruch lässt sich folgern, dass der ,,Verfassungsschutz" entweder keine oder nur wenige Anhaltspunkte über das hat, was in der saarländischen Naziszene vor sich geht, oder bewusst versucht, die Situation zu verharmlosen. Dies würde in beiden Fällen die Aktualität unserer seit Jahren aufgestellten Forderung nach der Abschaffung dieser Behörde erneut unterstreichen.

 

"Sturmdivision Saar"

Die"Sturmdivision Saar" geriet das erste Mal als organisierte Gruppe in den Blickpunkt antifaschistischer Recherche, als am 1.Mai 2011 Männer und Frauen mit den T-Shirts der "Sturmdivision Saar" an einem Naziaufmarsch in Heilbronn teilnahmen. Die Mitglieder der "Sturmdivision Saar" sind allerdings keine Unbekannten, viele von ihnen treten bereits seit Jahren in der Öffentlichkeit als Nazis in Erscheinung. So waren beispielsweise MATTHIAS

TREINEN, RALF und Uta WEBER mit ihrer Tochter in dem von der saarländischen NPD in Zusammenarbeit mit der NPD Westpfalz organisierten Reisebus, aus dem heraus am 14. Februar 2009 nach einer Nazi-Demonstration in Dresden an der Raststätte "Teufelstal" massive Angriffe auf gewerkschaftliche Antifaschist_innen erfolgten. ln dessen Folge mussten mehrere der Angegriffenen zum Teil schwer verletzt ins Krankenhaus. Außerdem waren Mitglieder der "Sturmdivision Saar" am 19. Februar 2011 in Dillingen/Saar an einer "Sprühaktion" beteiligt. Ziel dieser Attacke waren u.a. ein jüdischer Gedenkstein und eine Moschee, die mit NaziSymbolen und rechten Parolen beschmiert wurden.

Führungsmitglied der "Sturmdivision Saar" ist DIRK SCHMIDT aus Dillingen. Er betrieb bis vor kurzem die Kneipe "Pumpe" in der Johannesstraße in Dillingen. Diese diente der Kameradschaft als Treffpunkt. Eine solche Kneipe bietet Nazis den idealen Raum zur Rekrutierung neuer Mitglieder und dient als nationalsozialistische "Begegnungsstätte". Zum engeren Kreis der "Sturmdivision Saar" gehören ebenfalls SVEN BECKER (Foto) und RALF WEBER. Weber war maßgeblich an einem Übergriff auf einen jungen Antifaschisten in Dillingen nach einer antifaschistischen Demonstration in Saarlouis beteiligt. So war er es, der den jungen Mann auf sein antifaschistisches Engagement ansprach und ihm daraufhin mit einem Schlag ins Gesicht die Nase brach. Weber ist bereits einschlägig vorbestraft. Skandalös ist es, dass die Polizei in diesem Zusammenhang von "üblichen Auseinandersetzungen (Saarbrücker Zeitung vom 29.9.2011) spricht. Den permanenten und systematischen Gewalttaten durch Neonazis zur Einschüchterung politisch Andersdenkender die politische Dimension abzusprechen, ist ignorant. Die Erzeugung eines solchen Angstklimas wird von Neonazis gerade genutzt, um eine totale Hegemonie aufzubauen. Die Polizei verfolgt bei der Entpolitisierung solcher Taten eine Strategie der Verharmlosung. Denn entweder sind Übergriffe auf Antifaschist_innen in Dillingen an der Tagesordnung und die Behörden täuschen die Öffentlichkeit über das Ausmaß neonazistischer Gewalt, oder sie versuchen solche Taten zu verharmlosen, indem diese als "Streitereien zwischen Jugendlichen': "Kirmesschlägereien" oder eben "übliche Auseinandersetzungen" dar-gestellt werden. Auf ihrem Rückweg von einer Nazi-Demonstration in Dortmund versuchten Mitglieder der "Sturmdivision Saar': Antirassist innen am Bahnhof in Koblenz anzugreifen. Nur das engagierte Verhalten des Zugpersonals konnte hier Schlimmeres verhindern. Ein weiteres Mitglied der "Sturmdivision Saar" ist PATRICK GLAAB. Er gilt als gewalttätig und trainiert zusammen mit Sven Becker Muay Thai (Thaiboxen) im "Saar Gym Saarlouis". Für das "Saar Gym" trat er auch bei Wettkämpfen an. So z.B bei der "Saar Fight Night" in Hornburg am 21 . Mai 2011 . Dem Umfeld der "Sturmdivision" sind ungefähr 30 bis 40 Personen zuzurechnen.

 

Eingebunden in ein nazistisches Netzwerk

Die"Sturmdivision Saar" hat Kontakte in die konspirativ arbeitende Naziszene. So wurden FRANK MAILÄNDER und ROBERT KIEFER, Protagonisten des Hammerskin Chapters"Westmark“ bereits des Öfteren bei Treffen und Feiern der "Sturmdivision Saar" gesehen. Kontakte bestehen auch zu MICHAEL BAUSCH, der 1999 Landesvorsitzender der "NPD Saar" war und den "Outdoorshop Dillingen" in der Stummstraße (Dillingen) betreibt. Dort vertreibt er Waffen und Security-Ausrüstung.

 

Fazit

Wenn man die Mitglieder der"Sturmdivision Saar" mit denen der aufgelösten "Kameradschaft Saarsturm" vergleicht, fällt auf, dass die Mitglieder der "Sturmdivision Saar" seit Jahren in der Szene aktiv sind, wohingegen die "Kameradschaft Saarsturm" sich zum großen Teil aus jungen Aktivisten zusammensetzte. So verwundert es auch nicht, dass der Altersdurchschnitt bei der "Sturmdivision Saar" deutlich höher ist. Interessant ist auch, dass die "Sturmdivision Saar" im Gegensatz zur "Kameradschaft Saarsturm" nicht über eine eigene Internetpräsenz verfügt und keine eigenen Aufkleber verklebt, aber auf Nazi-Demonstrationen auch weit entfernt von der Region auftaucht. Am besten beschreiben lässt sich die "Sturmdivision Saar" wohl als Nazi-Schlägertruppe, die vor allem durch ihre Teilnahme an szenetypischen Demonstrationen und durch Übergriffe auf Menschen, die nicht in das rechte Weltbild passen, auffällt. Die "Sturmdivision Saar" muss auf den verschiedensten Ebenen bekämpft werden. Ihre Protagonisten mit diesem Recherche-Info in die Öffentlichkeit zu zerren und somit auch ihre Angreifbarkeit deutlich zu machen, ist unser erster Beitrag.

 

Weitere Infos:

- Antifaschistisches Infoblatt (AlB) Nr.87 (2009): Von NPD bis Hammerskins - Die extreme Rechte an der Saar - ein Kurzüberblick:

http://antifasaar.blogsport.de/images/AIB_85_Von_NPD_bis_Hammerskins.pdf

- Recherche-Information: Die „Kameradschaft Saarsturm“ - Frischer Wind in der saarländischen Kameradschaftsszene oder nur ein laues Lüftchen? (2009): http://antifasaar.blogsport.de/images/Rechercheinfo_Kameradschaft_Saarst...

- Der Rechte Rand Nr. 132 (2011): Hör mal, wer da hämmert - Hammerskins im Saarland und angrenzenden Frankreich:

http://antifasaar.blogsport.de/images/DRR_I34_Hoer_mal_wer_da_haemmert.pdf

- Lotta, Antifaschistische Zeitung aus NRW, Nr. 4S (2011): Rechtsrock Sommersaison im Südwesten:

http://antifasaar.blogsport.de/images/Lotta_45_RechtsrockSommersaison_im...

 

 

Damit die Namen der Nazis auch mit Hilfe von Suchmaschinen leicht gefunden werden können sind hier noch mal die Namen:
- Dirk Schmidt
- Patrick Glaab
- Matthias Treinen
- Ralf Weber
- Uta Weber
- Thomas Linge
- Sven Becker
- Jessica Dahm
- Steven "Spezi"
- Daniel Schütz
- Riccardo Nicastro
- Fabian Becking
- Jacqueline Schmidt
- "Rudi"

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Je mehr Antideutsche die Stadt hat desto stärker die Faschoszene, sollte mal jemand ne Studie zu machen. Ansonsten gute Recherchearbeit!

Hi, wenn du dissen willst, dann überleg dir wenigstens was Gutes und nicht so ne gequollene Scheisze.

Wusste gar nicht, dass es im saarländischen Dillingen eine so große Anti-D-Szene gibt.