[B] - Wieder Toter Gefangener in Berlin

antiknast

Innerhalb eines Monats gibt es nun schon einen dritten toten Gefangenen in Knästen in Berlin und Hamburg. Nach einem mysteriösen Tod in Polizeigewahrsam in Berlin, einem Selbstmord in der Hamburger U-Haft, tötete sich heute gegen 06:45 in Berlin-Moabit ein Häftling mit einem Feuer. Der Tote (47) wurde seit dem 10.12.2011 wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Fahrens ohne Fahrerlaubnis festgehalten. 

 

Dies zeigt wieder einmal mehr, das der Druck den diese Gesellschaft schon bei bagatellen gegen Menschen ausübt um sie in die gesellschaftlichen "Normverhalten" zu pressen, manche in die hilflosigkeit nd verzweiflung Treibt. Ohne Zweifel kann dieser erneute Vorfall als staatlicher Mord betrachtet werden. Thomas R. auch du bist nicht vergessen!

 

Für eine Gesellschaft ohne Knäste!

 

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Der Mensch sollte im Mai entlassen werden :(

Wieder ein Toter Mensch im Knast, wieder ein Toter dieses Systems In der Nacht zum 23. Dezember 2011 hat sich ein 46 jähriger Mensch im Knast Holstenglacis in Hamburg das Leben genommen. Wieder ein Toter in einem Hamburger Knast . Weggesperrt, weil er die Gesetze dieses Systems gebrochen haben soll. Weil er drogenabhängig und nicht verwertbar war. Wie viele andere im Knast Holstenglacis und anderen Knästen und Lagern, hat er sich das Leben genommen. Doch von Selbstmord kann nur schwerlich die Rede sein. Er wurde vom Knast, vom Staat, von dieser Realität ermordet, denn er ist neben vielen anderen ein “Verlust”, den diese einkalkuliert. Wir kannten ihn nicht persönlich, aber es steht fest: Wir werden es nicht akzeptieren, dass auch nur ein Mensch diesem System der Privilegierten zum Opfer fällt. Ein System, eine Gesellschaft, welche z.B. ohne die ganzen sogenannten Illegalen, Menschen ohne Papiere, nicht existieren könnte und sie gleichzeitig verfolgt und in Lager und Knäste sperrt. Menschen, die zum Teil unter übelsten Bedingungen schuften, den Profit für diese Wirtschaft maximieren und damit ein wichtiges Rädchen im kapitalistischen System darstellen. Ein Rädchen in einer Gesellschaft, in der menschenverachtende Gesetze und Repressalien dafür sorgen, dass Individuen ihren Platz auf dieser Welt, in dieser zweifelhaften Hierarchie akzeptieren. An der Spitze der Repression steht der Knast. Für unsere Kritik an den Mauern, welche sich durch die Gesellschaft ziehen, ist es völlig gleichgültig, welchen Zweck diese erfüllen (sollen). Das heißt, für uns hängt die Ablehnung der Knäste nicht davon ab, ob eine_r inhaftiert ist, weil er_sie abgeschoben werden soll oder weil er_sie es für nötigt sah, in diesem Staat geltende Gesetze zu brechen um zu überleben oder ein Leben zu führen, das als eines bezeichnet werden kann. So ist ein Großteil der in diesem Land Gefangenen z.B. wegen Umsonstfahren, Diebstahl, Verstoß gegen das BTM-Gesetz usw. hinter Gittern. Der Knast und die Gefangenen sind die logische Konsequenz des kapitalistischen Systems, weshalb sich die Frage nach Schuld oder Unschuld nicht stellt, denn das liegt immer im Auge des_der Betrachtenden, der gesellschaftlichen Stellung. Natürlich gibt es hinter Gittern genau wie auf der Straße Menschen, die andere unterdrücken und diskriminieren und denen wir uns in den Weg stellen und eine Auseinandersetzung führen müssen – aber ein Wegsperren wird nichts verändern und keine Konflikte lösen. Momentan, in Zeiten, in denen es für Europäer_innen eine weitgehende Reisefreiheit gibt, ist es gesellschaftlich etwas einfacher vermittelbar, für ein Bleiberecht einzutreten, während z.B. ein Bankraub undenkbar erscheint. Doch am Ende wollen wir das Gleiche: Ein Leben in Freiheit. Verhältnisse ändern sich, wie uns die Revolten in Griechenland, England, sowie in Nordafrika gezeigt haben und da es eine Tatsache darstellt, dass Knäste außer Disziplinierung vieler, zu Gunsten weniger, keinen Zweck erfüllen, werden wir für eine Welt ohne Knäste, ohne Herrschaft kämpfen. Wir wollen die akzeptierte Existenz von Abschiebungen, Knästen, Staaten und Grenzen beenden! Wir wollen die Freiheit für alle! Für eine soziale Revolte! gelayoutetes Flugblatt zum ausdrucken und weiterverteilen: http://zinelibrary.info/files/tot.pdf