Am heutigen Dienstag findet im Zentralen Hörsaalgebäude der Universität Göttingen eine Veranstaltung mit dem Linkenhasser Kruse (Polizeipräsident PD Göttingen/ehem. Vizepräsident des niedersächsischen Verfassungsschutzes) und dem bekennenden Rassisten Schünemann statt. Eingeladen hat der RCDS (Studentenverband der CDU). Um die Studierenden der Universität darüber aufzuklären mit wem sie es eigentlich zu tun haben, haben wir am Montag und heute folgenden Flyer verteilt, der auf die Mitgliedschaft einiger RCDS-Kandidaten in der Burschenschaft Holzminda hinweist.
Die A.L.I. und die redical(m) haben zu Protesten gegen die Veranstaltung aufgerufen. Um 17:30 wird es als Vorbereitung zur Verhinderung des Nazi-Aufmarsches in Dresden ein Blockadetraining vor dem Veranstaltungsraum geben.
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Die Neo-Nazis vom RCDS
In der Regel vertreten Jugendverbände von Parteien konsequentere politische Positionen als ihre Mutterparteien. Damit sind Jugendorganisationen für diese entlarvend und gleichzeitig ein Indikator dafür, was in den kommenden Jahren aus den Parteien an Nachwuchs möglicherweise in die Stadträte und Parlamente hochgespült wird. So auch beim „Ring Christlich Demokratischer Studenten“.
Der Studentenverband der CDU ist - das ist seit jeher bekannt - ein Sammelbecken für Verbindungsstudenten und andere National-Konservative jeglicher Couleur. Vor diesem Hintergrund sollte grundsätzlich die Frage gestellt werden, ob das adjektiv „demokratisch“ im Falle des RCDS überhaupt gerechtfertigt ist. Denn ein guter Teil seiner Mitglieder entstammt einem politischen Milieu, das Frauen die formale Einflussnahme in ihren Verbindungen versagt. Dass die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts nicht mehr Bestandteil des heutigen Demokratieverständnisses ist, haben wir der ersten Welle der Frauenbewegung zu verdanken.
Unter den zahlreichen Verbindungsstudenten in den Reihen des RCDS tauchen regelmäßig auch Burschenschafter auf. Wer die mediale Debatte der letzten Monate um die „Deutsche Burschenschaft“ verfolgt hat, weiß sogar aus den bürgerlichen Medien wessen Geistes Kind sie sind. Für die politisch interessierten Studierenden, dürfte die Debatte lediglich bestätigen was antifaschistische Initiativen schon seit Jahren durch gute Recherchearbeit belegen: Die „Deutsche Burschenschaft“ - weitestgehend als Scharnierfunktion zwischen Konservatismus und Nazis anerkannt - wird von den Neo-Nazis der „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ dominiert.
Nach Austritten einiger Mitgliedsbünde, können wir heute getrost davon ausgehen, dass die restlichen Bünde der „Deutschen Burschenschaft“ keine schwerwiegenden Bedenken bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung ihrer „Verbandsbrüder“ haben. In Göttingen stand bislang die Burschenschaft Hannovera als eine der beiden örtlichen DB-Burschenschaften in der Kritik von Antifaschist_innen. Die Holzminda steht dem exponierteren der beiden Bünde politisch jedoch in nichts nach. So haben die Mitglieder der Holzminda noch im Jahr 2004 den antisemitischen KSK-Brigadegeneral Reinhard Günzel zu einem Vortrag „auf ihr Haus“ eingeladen.
Auch zu den diesjährigen Uni-Wahlen treten wieder die Neo-Nazis der „Deutschen Burschenschaft“ für den RCDS an, um ihrer rassistischen und nationalistischen Ideologie im Studierendenparlament einen institutionellen Raum zu bieten. Dem wollen und werden wir etwas entgegen setzen!
Um die von uns aufgestellten Behauptungen überprüfbar zu machen, veröffentlichen wir eine Namensliste der uns bekannten Mitglieder der Burschenschaft Holzminda samt RCDS-Listenplatz:
- Konstantin Eckart Kürschner (Listenplatz 46)
- Steffen Rörtgen (Listenplatz 63)
- Ramtin Daneschdar (Listenplatz 101)
Nazis bekämpfen, auf der Straße und in den Parlamenten!
Keine Stimme dem RCDS!
Für eine konsequente antifaschistische Politik am Campus!
Bericht vom Aktionsabend
hier ein Bericht über die Situation in und um die Uni, während des Aktionsabends:
http://monsters.blogsport.de/2012/01/10/schuenemanns-schergen/
extreme Rechte
ich halte das Wort "Neo-Nazis" für zu stark, gleich wohl sie durch die Zugehörigkeit zur Deutschen Burschenschaft auf jeden Fall zur extremen Rechten zuzuordnen sind