Innenministerium Baden-Württemberg versucht die gerichtliche Aufklärung des Heidelberger Spitzelskandals zu verhindern

Das letzte Foto des Mannes, der sich Simon Brenner nannte, aufgenommen am Abend des 12. Dezember 2010 in Heidelberg

Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat eine von der Polizeidirektion Heidelberg beantragte Sperrerklärung unterzeichnet. Mit dieser soll verhindert werden, dass die für die Aufklärung des Skandals um den Polizeispitzel Simon Bromma notwendigen Dokumente im anstehenden Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe eingesehen werden dürfen.

 

Vor einem Jahr war der Polizeispitzel Simon Bromma enttarnt worden, der mehr als zehn Monate lang unter falschem Namen AnhängerInnen linker und alternativer Gruppen bis in intime Details ihres Privatlebens hinein ausspioniert hatte. Geht es nach dem Innenministerium, soll es dem Gericht nun unmöglich gemacht werden, diese Vorgänge juristisch zu prüfen.

Begründet wird diese Behinderung der juristischen Aufklärung lapidar mit „Geheimhaltungsinteressen“ der Polizei.
Die Daten einer unbekannten Anzahl von Betroffenen soll mittlerweile gelöscht worden sein, ohne, dass sie über die Existenz und den Inhalt der Datensätze informiert wurden. Dies kommt einer Vernichtung von Beweismitteln gleich.

Damit stellt auch die grün-rote Landesregierung Korpsgeist und den Schutz verfilzter Polizeistrukturen über BügerInnenrechte und Informationsfreiheit.


Auf die aus dem rechtswidrigen Einsatz des LKA-Agenten gewonnenen Erkenntnisse will das Innenministerium auch weiterhin im Zuge von angeblichen „Strafermittlungen“ zugreifen. Noch immer sind offiziell die Daten von 11 Personen, die von der Ausspionierung betroffen waren, gespeichert.

Gleichzeitig hält das Innenministerium an der Bedrohung und Einschüchterung außerparlamentarischen Protestes fest. Auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Stuttgarter Landtag antwortete Gall, über den weiteren Einsatz verdeckter ErmittlerInnen gegen die linke Szene mache man keine Angaben, „um das polizeiliche Einsatzziel von verdeckten Maßnahmen nicht zu gefährden.“

Wir werden nicht zulassen, dass im Rahmen einer künstlich geschürten Sicherheitshysterie Grundrechte mit Füßen getreten werden und die Kriminalisierung außerparlamentarischen linken Protestes vorangetrieben wird. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich die Kumpanei mit dem rechtslastigen baden-württembergischen Polizeiapparat zu beenden und stattdessen eine umfassende Information der Öffentlichkeit über das Ausmaß des Skandals zu gewährleisten.

Antifaschistische Initiative Heidelberg (AIHD)

Heidelberg, 12.12.2011

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am Samstag alle auf zur Demo nach Heidelberg!

Spannend ist ja auch die Frage,wo Simon Bromma alias Brenner sich momentan/seit seinen Schandtaten aufhält und ob er nicht selbst etwas wieder gut zu machen hat... Vielleicht würde er sich ja zu den Vorfällen weiter äussern...  oder Gesichts-Op...

Da dem CSU-BMI ein BfV-Direktor von der SPD untergeordnet ist erlaubt der Stuttgarter Bluthundreflex klare Rückschlüsse auf Brommas Dienstherrn.

 

http://bit.ly/vdk7yA