Berlin: 6000 beim Bildungsstreik

Bildungsstreik Berlin

6000 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Angestellte im Bildungsbereich versammelten sich heute Mittag vor dem Roten Rathaus um unter dem Motto „Bildungsstreik – Occupy Education!“ gegen die miserablen Zustände im Bildungssystem zu protestieren. Sie kritisierten das der Staat Milliarden ausgibt um die Banken zu retten und andere Länder zu besetzen, während für Bildungs- und Sozialausgaben kein Geld da zu sein scheint. Des weiteren forderten sie eine selbstbestimmte Bildung, deren Zweck es nicht allein ist Jugendliche für die Verwertung auf dem Arbeitsmarkt vorzubereiten.

 

Mit Transparenten wie „leere Köpfe nicken leichter“, „Zusammen Kämpfen – Gemeinsam streiken!“„ und Parolen wie „Bildung für alle und zwar umsonst“ und „Brecht die Macht der Banken und Konzerne“ zogen sie mit einem lautstarken Demonstrationszug durch die Berliner Innenstadt und machten auf ihr Anliegen aufmerksam. In Redebeiträgen wurde auf den internationalen Charakter der Proteste hingewiesen und die Notwendigkeit eines Schulterschluss mit den aktuellen Protestbewegungen gegen die Auswirkungen der kapitalistischen Krise wie der „Occupy“-Bewegung oder den kämpfenden Gewerkschafter in Griechenland betont. Positiv bezogen wurde sich auch auf die größtenteils von Jugendlichen angeführten Revolten im Nahen Osten, die in diesem Frühling die Region erschütterten. In einem anderen Redebeitrag hieß es „Während Milliardenschwere Rettungsschirme gespannt werden um zu verhindern das unser kannibalische veranlagtes Wirtschaftssystem sich selbst verspeist, werden wir abgeschrieben und als nicht länger benötigtes Menschenmaterial aussortiert. Die Schule gleichen Verwahrungsanstalten für nervende Störenfriede und an den Universitäten prügeln sich die Leute rabiat um die letzten freien Plätze im Fahrstuhl zum Oberdeck der Titanic.“

 

Neben Redebeiträgen von der DIDF-Jugend, SDAJ, dem Schulstreik-Komitee des John-Lennon-Gymnasiums,der ARAB, dem Bündnis „Wir zahlen nicht für eure Krise“ und dem Silvio-Meier-Bündnis gab es vom Lautsprecherwagen der Schülerinneninitiative „Bildungsblockaden einreißen!“ auch Informationen über den CFM-Streik beim Charite-Krankenhaus und die Proteste gegen den Afghanistan-Krieg Anfang Dezember in Bonn. Kurz nach 2 endete die Protestaktion am Alexanderplatz mit einer Abschlusskundgebung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot präsent, verhielt sich jedoch friedlich.

 

Anders am Abend zuvor in Freien Universität in Dahlem. Dort war nach einer Vollversammlung von 1000 Studierenden ein Seminarzentrum besetzt worden. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an und räumte das Gebäude. Über 30 Menschen wurden vorläufig festgenommen und müssen nun mit Anzeigen wegen „Hausfriedensbruch“ rechnen. Der AStA FU verurteilt die Wahl gewalttätiger Mittel gegen friedlich diskutierende Studierende und stuft den Polizeieinsatz mit 13 Einsatzwagen und Hunden als völlig unverhältnismäßig ein. Die Proteste sind Teil der weltweiten „Global Weeks of Action for Education“ bei denen in über 100 Städten weltweit Jugendliche für ein besseres Lernen und Leben auf die Strasse gehen.

Fotos: 1, 2

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die Gesichter bitte unkenntlich machen! Das sollte doch langsam mal durchgesickert sein...