Mit diesem Text soll die brutaIle Vorgehensweise der baskischen Bullen bei der Räumung des Kulturzentrums Kukutza III in Bilbao Spanien aufgezeigt werden. Die Bullen schrecken nicht vor schweren Verletzungen der Demonstranten zurück und nehmen auch deren eventuellen Tod billigend in Kauf. Zudem wird die Freilassung der Genossen Flo und Raffi aus dem Spanischem Knast gefordert. Diese sind nach den Protesten in der Nacht nach dem Tag X von Zivibullen unschuldig Festgenommen worden.
Es ist Mittwoch morgens, draußen ist es noch dunkel. Um ca. 5 Uhr werden im 2 OG die Besetzer_innen des Kukutza III durch einen Alarm geweckt. Leute packen ihre Sachen zusammen und versuchen sich durch die Fenster einen Überblick über die Situation ums Haus und die Bullenpräsenz draußen zu machen. In ziemlich kurzer Zeit ist der Squat von Wannen umstellt, aus denen vermummte und mit Schotflinten (für billardkugelgroße Gummigeschosse) bewaffnete Polizist_innen stürmen. Auf Personen, die aus den Fenstern schauen wird direkt gezielt und geschossen. Ein Gummigeschoss und die dadurch verursachten Scherben verletzen eine Person am Kopf schwer. Auch wird beobachtet, wie Bullen draußen auf Sympathisant_innen schießen, die sich um das Kukutza herum versammeln. Auch dabei gibt es sicher Verletzte.
Immer und immer wieder wird auf das Gebäude bzw. die sich darin 
befindenden Menschen geschossen, sodass es kaum mehr möglich ist, sich 
an der Fensterfront aufzuhalten. Die Stimmung unter den Besetzer_innen 
ist nicht panisch, aber merklich angespannt. Von draußen hört mensch das
 Geballer der Bullen, Parolen von Aktivist_innen auf der Straße und das 
Geklopfe von Löffeln auf Töpfe, mit dem seit Alarmbeginn die 
Nachbar_innen ihre Unterstützung zeigen. So langsam wird es hell.
Nachdem ein Teil der Fensterfront mit Brettern so verbaut wurde, dass 
ein Verletzungsrisiko durch Gummigeschosse unwahrscheinlicher ist, 
beobachten die Besetzer_innen wieder die Bullen vor und um das Haus. Die
 kommen nun mit einer voll besetzten Hebebühne an und versuchten auf 
diese Weise auf das Dach zu gelangen. Nur ihre Schilder können sie vor 
Farbe, Zementsäcken, Wasser, Feuerlöscher und Eisenstangen schützen. 
Dadurch werden die Bullen gezwungen ?Operation Hebebühne? abzubrechen.
Plötzlich durchfährt ein lautes Krachen das Gebäude. Jetzt ist klar: die
 Bullen sind drin. Nur mit schwerem Räumpanzer ist es ihnen/den 
Schweinen möglich, den Widerstand des Tores zu brechen und ins Kukutza 
einzudringen. Zugleich sind Bullenhufe durchs Treppenhaus zu hören. Von 
der anderen Seite der schwer verbarrikadierten Tür zum zweiten OG 
bekommen die Besetzer_innen mit, wie sich Bullen sammeln. Über Stunden 
versuchen sie mit schwerem Gerät die Tür zu überwinden. Da die Tür 
offensichtlich stärker ist als ihr Werkzeug, fangen sie ohne Vorwarnung 
an, wild Sprengstoff einzusetzen. Trotz dieser einschüchternden 
Geräuschkulisse bleiben die Bestzer_innen ruhig und kümmern sich 
umeinenader.
Ca. 3 ½ Stunden nach dem Räumungsbeginn stürmen schwer bewaffnete und voll vermummte Bullen in den ehemaligen Gymnastikraum im zweiten Stock. Das Gewehr auf Anschlag und auf die Besetzer_innen gerichtet verteilen sie sich im Raum. Eine Person wird sofort mit Teleskopschlagstöcken und Stiefeltritten von mehreren Bullen attackiert. Die Besetzer_innen werden unter Androhung weiterer Schläge gezwungen in einer Reihe sitzend die Hände über den Kopf zu heben und zu Boden zu schauen. Clownsnasen sowie Kaputzen müssen abgenommen werden. Zu dem beklemmenden Gefühl, die Situation praktisch blind überstehen zu müssen, kommen kontinuierlich Drohgebärden gegen Leib und Leben: einer Person wird eine Flinte direkt am Kopf angesetzt, Teleskopschlagstöcke werden gegen Personen gestoßen und tuschartig gegen Schienbeinprotektoren geklopft. Dann beginnen die Vandalen die Fensterfront unmittelbar hinter den Besetzer_innen zu zerschlagen. Dabei spritzen die Scherben auch auf die zur Bewegungslosigkeit verurteilten Menschen. Plötzlich wieder Explosionen im Haus, vermutlich, um in die weiter oben liegenden Stockwerke vorzudringen.
Nach und nach wird damit begonnen, die Beseter_innen ?willkürlich? 
brutal abzuführen, manche werden zeitweise mit dem Gesicht zur Wand in 
einer dunklen Ecke von den anderen abgesondert, ohne den Grund dafür zu 
wissen (oder später zu erfahren). Letztenendes werden von allen 
Besetzer_innen die Personalien kontrolliert; die verletzte Person 
bekommt noch immer keine medizinische Versorgung. Während der Kontrolle 
wird den Aktivist_innen zum wiederholten Male verboten, sich 
umzuschauen. So kann mensch sich nur durch die Geräusche ein Bild davon 
machen, was Vorschlaghammer und Brechstangen binnen Minuten mit dem 
machen, was mensch über Jahre aufgebaut und genutzt hat. Als endlich die
 Besetzer_innen einem Platzverweiß aus dem Haus geführt werden, können 
sie das Ausmaß der Zerstörungswut der Räumungsgewalt sehen: Was einmal 
Bühne, Theke oder Kinderecke war liegt nun als Trümmerberg zum 
Abtransport bereit.
Beim Verlassen des Gebäudes schallen den Aktivist_innen lautstarke 
Solidaritätsbekundungen vom Hügel gegnüber entgegen, auf dem sich 
zahlreiche Menschen versammelt haben. Das Kukutza ist weiträumig von 
bewaffneten Polizist_innen abgeriegelt, doch die Parolen von  
Unterstützer_innen sind nicht zu überhören.  Die Besetzer_innen 
schließen sich geschlossen dem vielfältigen Protest der Straße an.
A.C.A.B. antinational!
Freiheit für Flo und Rafi!
Kukutza aurrera!
Links:
Soli-Blog der gefangenen Flo und Raffi
Videos:
Kukutza als alles noch gut war
Weitere Artikel:
http://antinationale.org/?p=2010#more-2010
http://de.indymedia.org/2011/09/316909.shtml
https://linksunten.indymedia.org/de/node/47548
https://linksunten.indymedia.org/de/node/47442






Freiheit....vorerst
Floh und Raffi sind seit heute wieder gegen Kaution frei.
Weitere Infos:
http://supportkukutza.blogsport.de/