An diesen Tagen wird sich Deutschland unverhohlen selbst feiern, wir wollen - zusammen mit anderen dies nicht hinnehmen. Die Proteste gegen das Deutschlandfest setzen sich aus einem breiten Spektrum zusammen und lassen sich nicht, wie hier geschehen, auf eine Strömung reduzieren. Deswegen veröffentlichen wir anbei unseren Aufruf. Weiterhin möchten wir nocheinmal eindringlich darauf hinweisen, dass das Hauptbündnis das Bündnis "Friede-Freude-Eierkuchen" ist.
Aufruf zur Beteiligung zu den Aktionstagen gegen die Einheitsfeierlichkeiten vom 1.-3.10.2011 in Bonn 
„Friede, Freude, Eierkuchen?“ 
„Freiheit,
 Einheit, Freude!“ ist das Motto, unter dem sich vom 1.-3.10.2011 die 
Nation Deutschland gemeinsam mit 500.000 erwarteten Besucher_innen beim 
Deutschlandfest abfeiern und selbst bestätigen möchte. Hierfür werden 
die komplette Innenstadt und weite Teile des ehemaligen 
Regierungsviertels in Bonn für drei Tage zur Ausnahmezone erklärt, in 
der lärmend und unverhohlen Nationalismus und Standortpolitik zelebriert
 werden können. 
Neben einiger Widerlichkeiten, wie der sogenannten 
„Blaulichtmeile“, auf der sich die Polizei als Freund und Helfer zeigen 
wird, und der Selbstinszenierung der Bundeswehr (mit Kriegsgerät), soll 
der deutsche Freudentaumel am 3.10., dem „Tag der deutschen 
Wiedervereinigung“, in einer Festparade gipfeln, die unter dem Motto 
„Freue dich Deutschland“ steht. 
„Gegen die Feier der Nation“ 
Diese Feier von Staat und Nation ist für uns nicht hinnehmbar. 
Nicht,
 weil wir uns nicht auch gerne freuen, sondern vielmehr weil beides für 
uns nichts Positives ist. Das Konstrukt der Nation soll in uns ein 
diffuses „Wir“-Gefühl erzeugen. Anhand einer herbei halluzinierten 
„Gemeinsamkeit“ aufgrund einer „Leitkultur“ sollen wir uns den Menschen,
 die mit uns gemeinsam der „Nation“ zugerechnet werden, besonders stark 
verbunden fühlen. 
Dieses kollektive „Wir“-Gefühl löscht dann alle Reibungen und Unterschiede, alle Kämpfe und Spannungen aus. 
Angeblich. Wie
 Nation beim deutschen Michel funktioniert, ist gerade zu WM-Zeiten 
hervorragend zu beobachten – unter dem faden Schein von Schwarz-Rot-Gold
 liegt sich dann alles in den Armen, was sich im grauen Alltag des 
Kapitalismus mit Beharrlichkeit ignoriert und sabotiert wird: Der 
tägliche Frust auf der Arbeit, in der Schule, im Jobcenter und in der 
sogenannten „Freizeit“, alle Kleinlichkeiten zwischen Nachbarn, die 
tagtägliche eigene Ohnmacht gegenüber den gesellschaftlichen Zwängen – 
all dies wird vergessen, wenn es darum geht, sich für ein paar Wochen 
„Schwarz-Rot-Geil“ zu geben. Und gerade auch der gut gelaunte deutsche 
Feier-Michel zeigt hierbei deutlich das Problem am Nationalismus: Denn 
mit dem geistig-verwirrten Herbeibeschwören einer nationalen 
Gemeinschaft impliziert dieser auch immer den Ausschluss aller „Fremden“
 aus ihr. Nicht verwunderlich, dass neben den Feiermeilen auch 
fremdenfeindliche Übergriffe in WM-Zeiten zunehmen und deutlich machen, 
wie sich die „Gemeinschaft“ gegen außen zu behaupten weiß. Und dass es 
eben nicht ausreicht, sich der „Nation“ verbunden zu fühlen – oder 
wenigstens in ihr zu leben –, um auch als ein Teil von ihr akzeptiert zu
 werden. 
Wir sagen: „What the fuck?“ 
Es bleibt für uns 
unverständlich, warum wir uns z.B. einem Gensaat-Bauern, einer 
Prügelpolizistin, dem Arbeitgeberpräsidenten oder anderen Arschlöchern 
verbunden fühlen sollten! Unsere Solidarität und Verbundenheit gilt den 
Menschen, die unsere Werte und Vorstellungen teilen, sei es die 
Frauenrechtlerin in Südafrika, der Arbeiteraktivist in Südasien, die 
Bildungsstreikende in Spanien oder vielen anderen auf der ganzen Welt.
Wir
 wollen nicht zulassen, dass imaginäre Gräben zwischen uns und unseren 
Genoss_innen gezogen werden, genauso wenig, wie wir uns in irgendwelche 
„Volksgemeinschaften“ fügen möchten. 
„That shall be OUR nation? – We don‘t give a shit!“ 
Gerade
 auch die Geschichte der „deutschen Nation“ zeigt doch deutlich, wohin 
uns der nationale Wahn führt. Selbst aus der größten Barbarei der 
Menschheitsgeschichte (der Shoa) wurde nichts gelernt. 
Ganz im 
Gegenteil – mit der Wiedervereinigung fühlten sich viele bestätigt, ihre
 nationale Verblendung wieder offensiver nach außen zu tragen. 
Und 
so war die Wiedervereinigung der Startschuss für eine ungeheuerliche 
Welle der Gewalt gegen als „fremd“ empfundene Menschen. Die Pogrome von 
Rostock und Hoyerswerda, die tödlichen Brandanschläge von Mölln und 
Solingen führten nicht zu einer gesellschaftliche Debatte über die 
staatliche Bekämpfung des Rechtsradikalismus sondern in aller Konsequenz
 zur staatlichen De-facto-Abschaffung des Asylrechts. 
„Alles Staatsfeinde“ 
Doch
 nicht nur das Konstrukt der Nation ist aus unserer Sicht 
verachtenswert, sondern auch das des Staates. So kann sich der Glaube an
 eine Nation und unsere Zugehörigkeit zu (oder unser Ausschluss aus) 
dieser zwar auf unser Leben auswirken, der Staat jedoch greift konkret 
auf vielfältige Weise in dieses ein. Durch Reglementierungen und 
Gesetze, die als ein „gesellschaftlicher Kompromiss“ wahrgenommen 
werden, wird unser Zusammenleben durch einen „aufgezwungenen 
Gesellschaftsvertrag“ miteinander geregelt. Hierbei muss der Staat (und 
sei er noch so „demokratisch“) immer auf Gewalt als Drohkulisse 
zurückgreifen. 
Damit zementiert der 
parlamentarisch-demokratische Staat, wie er in Deutschland existiert, 
die Herrschaft von einigen Menschen über viele. Nicht anders als 
Diktaturen, wie sie in Nordkorea oder Burma herrschen. 
Unbestritten
 ist, dass viele Zustände auch in Deutschland weitaus besser sind, als 
in Diktaturen. Allerdings gründet sich auch der demokratische Staat 
darauf, dass einige wenige Menschen über viele andere entscheiden. 
„Nicht in unserem Namen…“ 
Der
 Parlamentarismus als eine Politik der Stellvertretung fördert die 
Entmündigung und die Fremdbestimmung des Menschen. In regelmäßigen 
Abständen wird uns glaubhaft gemacht, wir hätten die Möglichkeit 
tatsächlich zu wählen. Dies allerdings nur zwischen dem einen oder dem 
anderen Übel. Unsere Bedürfnisse können wir hierbei nicht direkt äußern.
 Wir können nur hoffen, dass andere Menschen, denen wir die Macht dazu 
geben, auf diese eingehen. 
Nachdem wir unsere Stimme wortwörtlich 
abgegeben haben, sollen wir uns zurücklehnen und hoffen, dass die 
gewählten Stellvertreter*innen Politik in unserem Interesse machen. Die 
wirkliche Entscheidungsgewalt verbleibt wie bereits beschrieben bei 
einigen wenigen Personen, die oft genug gegen unser Interesse handeln. 
„It’s the economy, stupid!“ 
Zusätzlich
 müssen wir fast immer erleben, dass nicht der gesellschaftliche Nutzen,
 sondern die Frage nach dem Geld und der „Finanzierbarkeit“ die Basis 
für Entscheidungen bildet. 
So werden unsoziale Kürzungen und 
Einschnitte oft mit „Sachzwängen“ oder der neuesten aktuellen Krise 
begründet, während grundlegende Dinge für Viele unbezahlbar werden. Dies
 geschieht einerseits, weil die Politiker*innen und Parteien, als 
Teilnehmer*innen an einem ewigen Popularitätswettbewerb, oft unter 
großem Einfluss von Interessens– und Lobbygruppen stehen. 
Andererseits
 geht es Politiker*inne*n aber auch darum, dass die „eigene“ Wirtschaft 
konkurrenzfähig gegenüber der anderer Länder ist. Das Prinzip der ewigen
 Konkurrenz liegt dem Kapitalismus zugrunde: Sowohl auf dem 
Arbeitsmarkt, auf dem Menschen untereinander um Jobs kämpfen müssen, als
 auch zwischen den staatlichen Ökonomien. Unter dem Zeichen der 
Konkurrenzfähigkeit mussten und müssen die Menschen in allen Ländern 
während der gegenwärtigen Krise massive Kürzungen im sozialen Bereich 
sowie Anhebungen des Rentenalters hinnehmen. Alles unter der Devise, 
dies geschähe zur Rettung der jeweiligen Wirtschaft. 
„This is what democracy looks like!“ 
Dieser
 Widerspruch zwischen den realen Bedürfnissen der Menschen und den ihnen
 von oben diktierten Bedingungen führt immer wieder und immer öfter zu 
enormen gesellschaftlichen Spannungen. Deshalb muss der Staat, um seine 
Funktion als gesellschaftliche Ordnungskraft aufrecht zu erhalten, die 
Repression sowohl gegen seine Bürger*innen, als auch gegen die, die es 
gerne wären, immer weiter ausbauen. Sei es durch verstärkte 
Kameraüberwachung im öffentlichen Raum, durch die Einführung der neuen 
Personalausweise, die mit einem auslesbaren RFID-Chip ausgestattet sind,
 oder durch die europäische Grenzschutzagentur „Frontex“. Dies alles 
steht im Zeichen der „Sicherheit“ – wahlweise gegen „U-Bahnschläger“, 
„Terroristen“, „Flüchtlingshorden“ oder andere Bedrohungen für unser 
Leben. 
Doch wir wissen besser, was wir wollen. 
Wir 
wollen statt all diesem den Verbund der Freien und Gleichen. Wir wollen,
 dass wir fern von Hierarchie, nationalen Psychosen und Kapitalismus 
eine Gesellschaft aufbauen, die auf Basisdemokratie, Gleichheit und 
Solidarität basiert. Wir wissen, dass dies möglich ist, wenn sich die 
Menschen selbst organisieren und gemeinsam Wege finden, die bestehenden 
Verhältnisse umzuschmeißen und sich neu zu organisieren. 
Ob diese 
neue Gesellschaftsform von ihren Vertreter_innen dabei als Anarchismus, 
libertärer Kommunismus oder wie auch immer betitelt wird, ist uns 
herzlich egal. 
„Immer nur meckern…“ 
Oft wird Menschen, 
die diese Art von Kritik äußern, vorgeworfen, sie „würden immer nur 
meckern“, was dann ebenfalls oft zur neunmalklugen Feststellung führt: 
„Wenn es euch hier nicht passt, dann geht doch! Hier geht’s uns doch 
noch gut.“ 
Aus diesen Worten tropft soviel Dummheit und Arroganz, 
dass wir an dieser Stelle eigentlich auch gar nicht weiter darauf 
eingehen wollen. Nur soviel: Wie schon erwähnt, sehen wir es nicht ein, 
Unrecht und Leid zu akzeptieren, weil dieses woanders vielleicht noch 
schlimmer ist. Wir lassen uns nicht abspeisen mit 
demokratisch-nationalen Heilsversprechen. Unrecht bleibt Unrecht und das
 Eintreten dagegen Pflicht. Nein, wir werden nicht gehen und wie werden 
uns immer wieder freuen, arrogante Schnösel aus ihrem befriedeten, weil 
eingeengten Horizont zu reißen. 
„Ausflug mit Freunden“ 
Bei
 allen Problemen, die Staat und Nation heraufbeschwören, bei all dem 
Leid, das sie verursachen, ist uns nicht danach, das verlogene Motto 
„Freiheit, Einheit, Freude“ unhinterfragt stehen zu lassen. 
Wir, die
 Anarchistisch-Syndikalistische-Jugend (Bonn), rufen euch dazu auf, euch
 an diesem Wochenende mit uns gemeinsam gegen den deutschen Wahn zu 
stellen und euch an den Aktionstagen zu beteiligen. Dem 
national-staatlichen Fest wollen wir unseren Protest entgegensetzen. 
So
 wird am Samstag (1.10.) und Sonntag (2.10.) mehrere kritische Vorträge 
geben, zusätzlich am Samstag ein Konzert und am Sonntag eine 
Vorabenddemonstration. Nebenher wird es abgesehen vom kulturellem 
Rahmenprogramm vielfältige und bunte Aktionen auf dem Fest selbst geben.
 Nach einem hoffentlich produktiven Sonntag, runden wir das Wochenende 
am Montag mit einer bundesweiten Großdemonstration ab. Und so offen, wie
 wir uns verstehen, so offen soll diese sein. Wir wünschen uns eine 
Demonstration, in der viele Platz haben. Ob wir hinter den Soundsystemen
 der Bosheit ins Gesicht lachen oder vorne die Faust ballen – wir 
glauben, dass es viele Formen und Motivationen des Protests gibt und 
freuen uns, wenn ihr euch irgendwo dort wiederfindet! 
Homepage der ASJ Bonn: 
http://asjbonn.blogsport.de/ 
Homepage des Friede-Freude-Eierkuchen-Bündnisses: 
http://friede-freude-eierkuchen.net/


antinat sem zur krise
23. bis 24.9. Antinationales Seminar gegen die kapitalistische Reorganisation
Veranstaltung zur inhaltlichen Vorbereitung der Proteste die Einheitsfeierlichkeiten in Bonn. Ankündigung als PDF
23.- 24. September, Autonomes Zentrum Köln
Mit: Tiqqun (Frankreich), Detlef Hartmann (Materialien für einen neuen Antiimperialismus), Terminal 119 (Griechenland), TOP B3RLIN (…umsGanze! Bündnis)
Organisiert vom Antifa AK Köln
Die Staatsschuldenkrise in Europa fügt den täglich tausend guten Gründen gegen Staat, Kapital und Nation, noch weitere hinzu: Mittels Schock-Therapien, Entwertungspolitiken, Zerstörung von Sozialgarantien und Aufstandsbekämpfung wird für Viele das Leben noch beschissener, als es unter dem altem Ordnungsgefüge kapitalistischer Ausbeutung ohnehin schon war. Mit der Reorganisierung des kapitalistischen Kommandos über die Gesellschaften werden die „Lebensbedingungen“ den heutigen kapitalistischen Verhältnissen „angepasst“; das verdeutlicht, dass das schöne Leben nur jenseits der herrschenden Gesellschaftsordnung zu haben ist. Mit der Wiederentdeckung der Krisenhaftigkeit des Kapitalismus verklärt der mediale Diskurs die Krise zugleich als naturwüchsig und schicksalhaft. Neben dieser neuen ideologischen Mobilmachung begegnen zugleich diverse soziale Kämpfe der Reorganisation der kapitalistischen Verwertung in den europäischen Ländern.
Detlef Hartman von den „Materialien für einen Neuen Antiimperialismus“ sieht in den Kämpfen gegen die Entwertungen der Lebensbedingungen eine offensive Manifestation der Herstellung einer neuen Gesellschaftlichkeit von unten. Das Kapitalverhältnis als solches agiert rein defensiv, denn es kann keine Subjektivität herstellen. Jedoch verhindert die verbreitete Stimmung der neoreformistischen Linken, dass die radikale Linke an die Lust des Politischen an der revolutionären Selbstorganisation der sozialen Verhältnisse anknüpft. Die Herstellung einer solchen Lust bleibt aber die Voraussetzung für eine globale, revolutionäre Perspektive auch im Herzen der Bestie (BRD).
Im Moment der „Krise“ sieht die antinationale Gruppe Terminal 119 aus Griechenland, wie der „Patriotismus eine Love-Story“ wird. Die ideologische Verarbeitung der „Krise“ verläuft als das bekannte Gesicht einer Instrumentalisierung der Krise, um die Massen von den nationalen Interessen zu überzeugen und dafür von allen Aufopferung zu fordern – unabhängig von ihrer sozialen Lage bzw. ihrer Klassen- oder Parteizugehörigkeit und anderen Identitäten. Insofern handelt es sich nicht um die „Krise der Gesellschaft“, sondern um eine kapitalistische Reorganisation, verwirklicht durch das Schüren von Rassismus und Ängsten ums Vaterland, die für jede Einzelne und jeden Einzelnen das Maß der Ausbeutung neu aushandelt – jedoch für die Lohnabhängigen immer zum Schlechteren. Hieraus folgt die Notwendigkeit einer Ideologiekritik an der griechisch-nationalen Geschichtserzählung, die sich als Form einer ökonomischen und schicksalhaften Entwicklung verkauft.
Auch für TOP B3rlin (…umsGanze!) ist die Kritik der Nation essentieller Bestandteil einer kohärenten linksradikalen Position. Denn die Identifikation mit dem Herrschaftsapparat Nation wurzelt als ideologischer Reflex und »objektive Gedankenform« (Marx) in den grundlegenden ökonomischen und institutionellen Beziehungen der bürgerlichen Gesellschaft. Jeder relevante politische Konflikt ist national strukturiert. Der autonome Politikansatz distanzierte sich zu Recht von den erbaulichen Mythen linker Politikmacherei: weder »Klasse« noch »Volk« taugen als Subjekte der Emanzipation. Warum, erklärt die Kritik nationaler Ideologie. Insofern war und ist antinationale Kritik ein Fortschritt im Bewusstsein der Unfreiheit. Die Herausforderung besteht nun darin, diese geläuterte Kritik wieder praktisch zu machen. Keine einfache Aufgabe, weil sich diese Praxis gegen die geronnenen Interessen und institutionellen Formen richten muss, in denen Politik für gewöhnlich eingeschlossen ist. Der Input des Workshops wird als Grundlage den Text “Zurück in die Politik” von TOP B3RLIN haben.
Zugleich verkündet das Organ des Zusammenhangs des Sinns der imaginären Partei (Tiqqun) aus Frankreich: „Eh bien, la guerre!“. Der unsichtbare Beobachter der Situation spricht aus, dass wenn eine Zivilisation ruiniert ist, sein Ruin erklärt werden muss. L‘ historie n‘ est pas finie (die Geschichte ist nicht am Ende), es braucht zunächst unsere Einwilligung. So lange ein einziger freier Mensch existiert, ist dies genug, um zu bekunden, dass die Freiheit nicht tot ist. Die Frage ist demnach nie, wie mit seiner Zeit leben, sondern für oder gegen sie. Der „Ruin der Zivilisation“, den wir miterleben, bedeutet das Ende der Gesellschaft zu fordern – ohne Kompromisse. Denn der Einbruch erfahrener Realitäten lässt die Ethik des Bürgerkriegs zum Ausdruck kommen, die eines Tages den Namen „Unsichtbares Komitee“ erhielt. Rein zufällig machte sich unlängst ein „Unsichtbares Komitee“ zum Chronisten einer Situation: Des kommenden Aufstands.