Antikriegstag 2011 in Berlin-Spandau

01.09. - Antikriegstag!

“Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen”

Seit mehreren Jahrzehnten wird am 1.September im Gedenken an den faschistischen Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen, und den Beginn des 2. imperialistischen Weltkriegs, ein “Antikriegstag” begangen. Als radikale und revolutionäre Linke wollten wir grade anlässlich der aktuellen Agressionen imperialistischer Mächte (so zB. gegen Lybien) dieses Jahr die Tradition endlich auch wieder aus der einzigen Perspektive heraus aufgreifen, die adäquate Positionen gegen Krieg, Imperialismus und Unterdrückung zu formulieren in der Lage ist – von Links!

 

Broschüre “Nie wieder Krieg!”
Im Rahmen unserer Aktivitäten zum Antikriegstag haben wir eine kleine Broschüre unter dem einfachen aber treffenden Titel “Nie wieder Krieg!” erarbeitet. In dieser erläutern wir Intentionen und Interessen des globalen Imperialismus, die Zusammenhänge zwischen kapitalistischer Produktionsweise und Krieg, aber auch aktuelle Agressionen des Westens in kurzen Texten. Diese steht online zur Verfügung und wird in absehbarer Zeit überarbeitet und erweitert erscheinen. Mehrere Hundert Druckexemplare wurden bereits bei verschiedenen Anlässen verteilt.

“Beats against War!”


Am 19.August fand in einer Spandauer Location eine Mobilisierungsparty unter dem Motto “Beats against War!” statt, bei der gezielt Mobimaterial und Infos an jugendliche SpandauerInnen gebracht werden sollten. Rund 200 Partygäste quitierten das mit Erscheinen, zeigten sich spendenfreudig und interessiert – jedoch muss kritisch angemerkt werden, dass Hedonismus als Vermittlungsmedium revolutionärer Inhalte recht ungeeignet ist. Die wenigsten Jugendlichen erschienen am 01.September tatsächlich um ihre Stimme gegen Krieg zu erheben. Es blieb bei den “Beats”.

“Gegen Krieg und Faschismus?!” Veranstaltung


Unter dem Motto “Gegen Krieg und Faschismus?! Herausforderungen an die radikale Linke” referierten am 23.August Markus Bernhardt (Junge Welt), Heinrich Fink (Bundesvorsitzender VVN/BDA), Holger Hansen (Zusammen Kämpfen [Berlin]) und Michael Kronawitter (ehem. ALB) in der Junge-Welt-Ladengalerie  zu der Frage, wie der Kampf gegen Krieg und Besatzung wieder stärker in der radikalen Linken verankert werden könne. Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf dem Pseudo-Antikriegstag neofaschistischer Gruppen in Dortmund. Rund 100 Personen folgten den Ausführungen – darunter allerdings auch circa 15 Personen aus dem antideutsch-bürgerlichen Spektrum, die aus reiner Sensationsgeilheit gekommen waren. Trotz dessen gab es klare Standpunkte von der Bühne, gute Wortmeldungen aus dem Publikum und  interessante Diskussionen.

 

 

Infoveranstaltung “Gegen Krieg, Ausbeutung & Unterdrückung” in Spandau


Im Jugendzentrum “Geschwister Scholl Haus” in Berlin-Spandau fand am 25.August dann eine Informationsveranstaltung zum Antikriegstag statt. Dabei wurde auf die Historie des Datums, Theorien des Imperialismus und Neokolonialismus, die Rolle der BRD und ihrer Bundeswehr, sowie die Vereinnahmungsversuche durch reaktionäre rechte Kräfte eingegangen. Dazu wurden Videoclips gezeigt, die sich mal ernst-analytisch, mal humorvoll-sarkastisch mit den Thematiken Krieg und Militarismus auseinandersetzten. Rund 25 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.

“Gegen Krieg, Ausbeutung & Unterdrückung!” Kundgebung am 01.September


Zum Antikriegstag selbst fand schließlich eine 8-stündige Kundgebung gegenüber des Spandauer Rathauses statt. Von 12 – 20Uhr wurden so circa 1000 Flugblätter, zahlreiche Broschüren und anderes Infomaterial an die Bevölkerung verteilt. Es kam, wie immer bei solchen Anlässen, zu interessanten Gesprächen und man erfuhr viel Zuspruch. Unter anderem wurde mittels Aufstellern, welche Bilder, Karikaturen und Statistiken  zu Rüstungsexporten, Besatzung und Bundeswehr enthielten, auf die Symptome des Imperialismus aufmerksam gemacht. Außerdem war mit Kuchen und Getränken für das leibliche Wohl gesorgt. Auf Bänken sitzend konnten interessierte PassantInnen den Redebeiträgen, kriegsfeindlicher Rap-Musik aus der Dose, antimilitaristischen Videoclips und einem HipHop Live-Auftritt lauschen.

 

Linksradikale müssen endlich wieder lernen auf das Volk und die Klasse zuzugehen, statt sich immer mehr zu entfremden und selbst zu isolieren, befangen in einer Wolke aus Arroganz und Ignoranz. Der offensive Kontakt mit den Klassenbrüdern und -schwestern – auch außerhalb des urbanen Ballungsraums im A-Bereich der Berliner S-Bahn – das war und wird der Anspruch einer revolutionären Linken sein, die es mit dem Klassenkampf ernst meint. Nur in der gemeinsame Organisierung unserer Klasse in einer revolutionären Bewegung, die für die objektiven Interessen der Ausgebeuteten kämpft, und genug Strahlkraft und Authentizität entwickeln kann um das bestehende System zu überwinden, liegt eine Perspektive.

 

Der “Antikriegstag” sollte in diesem Sinne wieder ein fester Termin im Kalender linker Aktion und Propaganda werden – nicht weil irgendwo im Westen Nazis und andere Staatschutzagenten aufmarschieren – sondern weil die BRD Krieg führt, der Imperialismus Völker unterdrückt und ausbeutet und wir, als in den Metropolen lebende bewusste Menschen, die Agonie des Bestehenden nicht länger hinzunehmen bereit sein dürfen!

 

 

Krieg dem imperialistischen Krieg!
Für Freundschaft und internationale Solidarität – Spandau bleibt Rot!

Zusammen Kämpfen [Berlin],
September 2011

http://www.zk-berlin.tk

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Holger Hansen bei Zusammen Kämpfen? Da musste er sich als ehemaliger Autonomer Nationalist ja sehr ändern.

Nach seiner Zeit als Dorfkrake in Süddeutschland wurde er AN in Dortmund, dann kam sein "Ausstieg". Jetzt nannte er sich "Nationaler Antifaschist/Antirassist" und nun hängt er bei den kruden Antiimps vom ZK ab, ich glaub ich kann da eine durchgängige Linie sehen: Antisemitismus/Antizionismus

Übrigens, wenn mensch schon zitiert, sollte auch der_die Autor_in genannt werden, sonst macht es doch keinen Sinn zu zitiern. Aber wahrscheinlich habt ihr in den gesammelten Werken von Stalin einfach nicht das richtige Zitat für eure geistigen Auswürfe gefunden

 

Warum schreibt ihr Hitlerdeutschland, wo ihr doch nationalsozialistischen Deutschland sprechen solltet? Bei euch klingt es so, als würdet ihr einer kleinen Nazi-Clique um Hitler die alleine Schuld für Krieg, Barbarrei und Shoah geben. Damit wird leider die Geschichte ein wenig verdreht, denn die nationalsozialistische Bewegung genoss breite Unterstützung in deutschen "Volk", das sich an Judenverfolgungen und Massakern auch ganz gern freiwillig und auf oft völlig ohne Befehl beteiligt hat. Die Trennung in böse Nazielite und armes, unschuldiges Volk ist leider nicht haltbar. Ihr müsst allerdings machen, denn sonst würde euer Konstrukt vom armen, unterdrückten Volk, auf das das Zentralkommitee ... äh ich meine natürlich Zusammenkämpfen zugehen und zur Revolution führen will, ganz flott zusammenbrechen.

 

Und zum Thema Hedonismus. Es ist klar, dass die meisten Menschen keinen Bock darauf haben 8 Stunden bei eurer abgeschmackten 70er Jahre - Antiimp-Veranstaltung rumzuhängen. Nicht Jede_r  ist so diszipliniert und abgehärtet wie die Kader vom ZK, manche wollen halt auch Spass in ihrem Leben haben.

 

PS: Stimmt es eigentlich, dass ihr milizenartig durch Neukölln patroulliert, Ausweise kontrolliert und Personen, die aus der falschen Gegend kommen, vertreibt? Vorstellen könnte ich s mir bei euch bolschewistischen Antiintellektuellen durchaus.