“Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich wie die Wolke den Regen”
Seit mehreren Jahrzehnten wird am 1.September im Gedenken an den faschistischen Überfall Hitlerdeutschlands auf Polen, und den Beginn des 2. imperialistischen Weltkriegs, ein “Antikriegstag” begangen. Als radikale und revolutionäre Linke wollten wir grade anlässlich der aktuellen Agressionen imperialistischer Mächte (so zB. gegen Lybien) dieses Jahr die Tradition endlich auch wieder aus der einzigen Perspektive heraus aufgreifen, die adäquate Positionen gegen Krieg, Imperialismus und Unterdrückung zu formulieren in der Lage ist – von Links!
Broschüre “Nie wieder Krieg!”
Im Rahmen unserer Aktivitäten zum Antikriegstag haben wir eine kleine
Broschüre unter dem einfachen aber treffenden Titel “Nie wieder Krieg!”
erarbeitet. In dieser erläutern wir Intentionen und Interessen des
globalen Imperialismus, die Zusammenhänge zwischen kapitalistischer
Produktionsweise und Krieg, aber auch aktuelle Agressionen des Westens
in kurzen Texten. Diese steht online zur Verfügung und wird in
absehbarer Zeit überarbeitet und erweitert erscheinen. Mehrere Hundert
Druckexemplare wurden bereits bei verschiedenen Anlässen verteilt.
“Beats against War!”
Am 19.August fand in einer Spandauer Location eine Mobilisierungsparty
unter dem Motto “Beats against War!” statt, bei der gezielt Mobimaterial
und Infos an jugendliche SpandauerInnen gebracht werden sollten. Rund
200 Partygäste quitierten das mit Erscheinen, zeigten sich
spendenfreudig und interessiert – jedoch muss kritisch angemerkt werden,
dass Hedonismus als Vermittlungsmedium revolutionärer Inhalte recht
ungeeignet ist. Die wenigsten Jugendlichen erschienen am 01.September
tatsächlich um ihre Stimme gegen Krieg zu erheben. Es blieb bei den
“Beats”.
“Gegen Krieg und Faschismus?!” Veranstaltung
Unter dem Motto “Gegen Krieg und Faschismus?! Herausforderungen an die
radikale Linke” referierten am 23.August Markus Bernhardt (Junge Welt),
Heinrich Fink (Bundesvorsitzender VVN/BDA), Holger Hansen (Zusammen
Kämpfen [Berlin]) und Michael Kronawitter (ehem. ALB) in der
Junge-Welt-Ladengalerie zu der Frage, wie der Kampf gegen Krieg und
Besatzung wieder stärker in der radikalen Linken verankert werden könne.
Ein Schwerpunkt lag dabei auch auf dem Pseudo-Antikriegstag
neofaschistischer Gruppen in Dortmund. Rund 100 Personen folgten den
Ausführungen – darunter allerdings auch circa 15 Personen aus dem
antideutsch-bürgerlichen Spektrum, die aus reiner Sensationsgeilheit
gekommen waren. Trotz dessen gab es klare Standpunkte von der Bühne,
gute Wortmeldungen aus dem Publikum und interessante Diskussionen.
Infoveranstaltung “Gegen Krieg, Ausbeutung & Unterdrückung” in Spandau
Im Jugendzentrum “Geschwister Scholl Haus” in Berlin-Spandau fand am
25.August dann eine Informationsveranstaltung zum Antikriegstag statt.
Dabei wurde auf die Historie des Datums, Theorien des Imperialismus und
Neokolonialismus, die Rolle der BRD und ihrer Bundeswehr, sowie die
Vereinnahmungsversuche durch reaktionäre rechte Kräfte eingegangen. Dazu
wurden Videoclips gezeigt, die sich mal ernst-analytisch, mal
humorvoll-sarkastisch mit den Thematiken Krieg und Militarismus
auseinandersetzten. Rund 25 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
“Gegen Krieg, Ausbeutung & Unterdrückung!” Kundgebung am 01.September
Zum Antikriegstag selbst fand schließlich eine 8-stündige Kundgebung
gegenüber des Spandauer Rathauses statt. Von 12 – 20Uhr wurden so circa
1000 Flugblätter, zahlreiche Broschüren und anderes Infomaterial an die
Bevölkerung verteilt. Es kam, wie immer bei solchen Anlässen, zu
interessanten Gesprächen und man erfuhr viel Zuspruch. Unter anderem
wurde mittels Aufstellern, welche Bilder, Karikaturen und Statistiken
zu Rüstungsexporten, Besatzung und Bundeswehr enthielten, auf die
Symptome des Imperialismus aufmerksam gemacht. Außerdem war mit Kuchen
und Getränken für das leibliche Wohl gesorgt. Auf Bänken sitzend konnten
interessierte PassantInnen den Redebeiträgen, kriegsfeindlicher
Rap-Musik aus der Dose, antimilitaristischen Videoclips und einem HipHop
Live-Auftritt lauschen.
Linksradikale müssen endlich wieder lernen auf das Volk und die Klasse zuzugehen, statt sich immer mehr zu entfremden und selbst zu isolieren, befangen in einer Wolke aus Arroganz und Ignoranz. Der offensive Kontakt mit den Klassenbrüdern und -schwestern – auch außerhalb des urbanen Ballungsraums im A-Bereich der Berliner S-Bahn – das war und wird der Anspruch einer revolutionären Linken sein, die es mit dem Klassenkampf ernst meint. Nur in der gemeinsame Organisierung unserer Klasse in einer revolutionären Bewegung, die für die objektiven Interessen der Ausgebeuteten kämpft, und genug Strahlkraft und Authentizität entwickeln kann um das bestehende System zu überwinden, liegt eine Perspektive.
Der “Antikriegstag” sollte in diesem Sinne wieder ein fester Termin im Kalender linker Aktion und Propaganda werden – nicht weil irgendwo im Westen Nazis und andere Staatschutzagenten aufmarschieren – sondern weil die BRD Krieg führt, der Imperialismus Völker unterdrückt und ausbeutet und wir, als in den Metropolen lebende bewusste Menschen, die Agonie des Bestehenden nicht länger hinzunehmen bereit sein dürfen!
Krieg dem imperialistischen Krieg!
Für Freundschaft und internationale Solidarität – Spandau bleibt Rot!
Zusammen Kämpfen [Berlin],
September 2011
http://www.zk-berlin.tk
Holger Hansen?
Holger Hansen bei Zusammen Kämpfen? Da musste er sich als ehemaliger Autonomer Nationalist ja sehr ändern.
naja
Nach seiner Zeit als Dorfkrake in Süddeutschland wurde er AN in Dortmund, dann kam sein "Ausstieg". Jetzt nannte er sich "Nationaler Antifaschist/Antirassist" und nun hängt er bei den kruden Antiimps vom ZK ab, ich glaub ich kann da eine durchgängige Linie sehen: Antisemitismus/Antizionismus
krtik
Übrigens, wenn mensch schon zitiert, sollte auch der_die Autor_in genannt werden, sonst macht es doch keinen Sinn zu zitiern. Aber wahrscheinlich habt ihr in den gesammelten Werken von Stalin einfach nicht das richtige Zitat für eure geistigen Auswürfe gefunden
Warum schreibt ihr Hitlerdeutschland, wo ihr doch nationalsozialistischen Deutschland sprechen solltet? Bei euch klingt es so, als würdet ihr einer kleinen Nazi-Clique um Hitler die alleine Schuld für Krieg, Barbarrei und Shoah geben. Damit wird leider die Geschichte ein wenig verdreht, denn die nationalsozialistische Bewegung genoss breite Unterstützung in deutschen "Volk", das sich an Judenverfolgungen und Massakern auch ganz gern freiwillig und auf oft völlig ohne Befehl beteiligt hat. Die Trennung in böse Nazielite und armes, unschuldiges Volk ist leider nicht haltbar. Ihr müsst allerdings machen, denn sonst würde euer Konstrukt vom armen, unterdrückten Volk, auf das das Zentralkommitee ... äh ich meine natürlich Zusammenkämpfen zugehen und zur Revolution führen will, ganz flott zusammenbrechen.
Und zum Thema Hedonismus. Es ist klar, dass die meisten Menschen keinen Bock darauf haben 8 Stunden bei eurer abgeschmackten 70er Jahre - Antiimp-Veranstaltung rumzuhängen. Nicht Jede_r ist so diszipliniert und abgehärtet wie die Kader vom ZK, manche wollen halt auch Spass in ihrem Leben haben.
PS: Stimmt es eigentlich, dass ihr milizenartig durch Neukölln patroulliert, Ausweise kontrolliert und Personen, die aus der falschen Gegend kommen, vertreibt? Vorstellen könnte ich s mir bei euch bolschewistischen Antiintellektuellen durchaus.