Fürth: 80 Antifas bei Spaziergang

fns zerschlagen

Am Samstag den 30. Juli 2011 fand ein antifaschistischer Spaziergang  im Fürther Ortsteil Stadeln statt, an dem sich 80 AntifaschistInnen beteiligten. Ziel war es die Stadelner Bevölkerung auf die Neonaziumtriebe in ihrer Nachbarschaft aufmerksam zu machen.


-Hintergrund-

Seit Jahren wohnt einer der führenden Köpfe des „Freien Netz Süd“, Matthias Fischer, mit seiner Familie in der Steinacherstrasse in Fürth- Stadeln. Das Freie Netz Süd ist ein bayernweiter Zusammenschluss von Neonazikameradschaften, das Ende 2008 gegründet wurde. Vorausgegangen war ein interner Streit in der bayerischen NPD über die politische Strategie. Den Neonazis um Matthias Fischer, die ein streng nationalsozialistisches Weltbild besitzen, war die NPD zu bürgerlich und nicht extrem genug. Nachdem Fischer vergeblich versucht hatte sich und einen weiteren Neonazi in den Landesvorstand der NPD zu putschen, verließ er noch am selben Tag die Partei. So waren es neben Fischer weitere Köpfe der „Fränkischen Aktionsfront“ (FAF), die daraufhin das „Freie Netz Süd“ gründeten. Die FAF war eine extrem rassistische und nationalistische Kameradschaft, die 2004 vom bayerischen Innenminister wegen „Wesensverwandtschaft zum Nationalsozialismus“ verboten wurde. Viele der führenden Köpfe traten daraufhin in die NPD ein und gründeten neue Kreisverbände wie es in  Fürth der Fall war.

Das Haus der Familie Fischer dient den Neonazis dabei allerdings nicht nur als Wohnraum, sondern auch als Lager für Propagandamaterial und als Treffpunkt für die lokale Neonaziszene. Dort werden dann die Kameradschaftsabende und Schulungsveranstaltungen abgehalten.

Die Nazis können in Stadeln ungestört Flugblätter verteilen, Aufkleber verkleben und neonazistische Parolen an Hauswände sprühen. Ausgangspunkt dieser Aktionen ist meist das Haus der Familie Fischer.

Matthias Fischer selbst sitzt seit knapp 1 ½ Jahren im Gefängnis. Er hatte beim neonazistischen Frankentag in Weißenohe ein Transparent mit abgemagerten KZ- Häftlingen als „weight watcher Werbung“ tituliert und die Opfer des dritten Reiches auf abscheuliche Art verhöhnt (mehr Infos: http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fall-von-volksverhetzung-am-frank...)

Auch die Ehefrau von Matthias Fischer, Tanja Fischer, ist in der Neonaziszene aktiv. So tritt die Öffentlichkeitsscheue Tanja  zwar nicht öffentlich als FNS- Aktivistin auf, ist aber im Hintergrund aktiv. Sie versucht zudem noch in Elterninitiativen der Schule ihrer Kinder Fuß zu fassen um dort ihre nationalsozialistische Gesinnung zu verbreiten. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sie ihre Kinder nach einem streng rassistischen Weltbild erzieht, die deswegen schon in der Grundschule nicht neben MigrantInnen sitzen wollen.

Doch nicht nur das Ehepaar Fischer wohnt in der Steinacherstrasse. Mittlerweile haben immer mehr FNS- Aktivisten und Kader ihren Wohnort nach Stadeln verlagert.

Zunächst zog der Fürther Neonazi- Kader und Kampfsportler Peter Rausch in das Anwesen. Rausch sitzt momentan eine 5 ½ jährige Gefängnisstrafe ab, da er im April 2010 einen jungen Antifaschisten in der U- Bahn fast tot schlug (mehr Infos:  http://de.indymedia.org/2011/03/302008.shtml).

Ihm folgte der Nachwuchskader im FNS, Kai- Andreas Zimmermann. Dieser ist Anmelder und Ordner auf Kundgebungen und Demonstrationen in ganz Bayern und kann mittlerweile zu den führenden Köpfen des „Freien Netz Süd“ gezählt werden. Auch Zimmermann sitzt aktuell im Gefängnis, da er mit seinen Neonazi Kumpanen Sven Stenz, Andreas Bluth und Andreas Rosenberg einen Fürther Antifaschisten zusammengeschlagen hat (mehr Infos: http://de.indymedia.org/2011/05/307904.shtml?c=on#c716377)

Mittlerweile hat auch der Nürnberger Anti- Antifa Aktivist Michael Reinhardt seinen Wohnsitz nach Stadeln verlegt. Reinhardt ist ebenfalls im „Freien Netz Süd“ organisiert und auf Demonstrationen und Kundgebungen für das Fotografieren zuständig. Auf größeren Demonstrationen ist Reinhardt für die Koordinierung der Anti- Antifa Fotografen zuständig. Er wurde 2008 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, da er mit seinem Anti- Antifa Kollegen Sebastian Schmaus GegendemonstrantInnen fotografierte, welche später dann auf der Internetseite der „Anti- Antifa Nürnberg“ (AAN) landeten. (mehr Infos: http://stopptantiantifa.blogsport.de )

-Der Spaziergang-

Am Samstag fanden sich dann ca. 80 AntifaschistInnen am Vacher Bahnhof (liegt in Stadeln) ein um die Bevölkerung auf die faschistischen Umtriebe in ihrer Nachbarschaft aufmerksam zu machen.

Schon am Bahnhof verklebten die Neonazis etliche Aufkleber mit nationalistischem und rassistischem Inhalt. An der Auftaktkundgebung begrüßte dann ein Sprecher der Antifaschistischen Linken Fürth (ALF) die DemonstrationsteilnehmerInnen und informierte die  AnwohnerInnen über die extrem rechten Aktivitäten in Stadeln. Als sich die AntifaschistInnen in Bewegung setzen stellte man fest, dass die Neonazis auf jeder sich bietenden Möglichkeit (Straßenschilder, Hauseingänge, Telefonzellen, Bushaltestellen usw.)Aufkleber geklebt hatten. So wurden nicht nur Flyer an die Stadelner Bevölkerung verteilt, sondern auch die Aufkleber der Nazis entfernt. Erfreulich war, dass BürgerInnen aus ihren Häsuern kamen und den AntifaschistInnen beim Entfernen der Aufkleber halfen, da die Nazis diese auch an Privatschildern anbrachten. Als die AntifaschistInnen das Haus der Familie Fischer passierten, wagten sich sogar einige bekannte Neonazis in den Hof des Anwesens um den Demonstrationszug zu beobachten.

Die AntifaschistInnen zogen dann durch Stadeln bis zu einem Parkplatz eines Einkaufcenters um dort ihre Abschlusskundgebung abzuhalten. Hier wurden in Reden des Bündnis gegen Rechts Fürth (http://www.buendnis-fuerth.de) , der Jugendantifa Fürth (JAF) (http://jugendantifafuerth.blogsport.de/) und der Antifaschistischen Linken Fürth gehalten.

Beim Flyer verteilen und in Gesprächen am Rande der Kungebung1 zeigten PassantInnen durchweg ihre Solidarität mit den AntifaschistInnen und brachten ihre Ablehnung gegenüber den Neonazis und ihrer menschenverachtenden Gesinnung zum Ausdruck.

Wir werden das Treiben der Neonazis  weiterhin genau beobachten und ihre Strukturen bekämpfen.

Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

Die Antifaschistische Linke Fürth bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen des antifaschistischen Spaziergangs.

--> Mehr Bilder findet ihr hier:  http://www.flickr.com/photos/antifa-presse-fue2/sets/72157627325963508/

--> Mehr Infos zum neonazistischen Frankentag erhalten ihr auf der FNS- zerschlagen Internetseite:

http://fnszerschlagen.blogsport.de/

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Wer hat Infos zu diesem Neonazi?

Infos per Mail bitte an : art_nbg [at] riseup.net


http://s7.directupload.net/file/d/2603/jmg9altd_jpg.htm