60 Rechte in einer Gaststätte.
WEHR (mkg). Ihren Landesparteitag hielt die rechtsgerichtete NPD am vorvergangenen Sonntag in einer Wehrer Gaststätte ab. Nach Angaben auf der Homepage der NPD waren 60 Kreisdelegierte kurzerhand nach Wehr gereist, nachdem ihnen der Betreiber einer Gaststätte im Kreis Lörrach den Zugang verweigert hatte. Der "örtliche Staatsschutz" habe "in gewohnt souveräner Stasi-Manier" dafür gesorgt, dass der Vermieter der ursprünglich geplanten Örtlichkeit "vertragsbrüchig" geworden sei.
Unterschlupf fanden die Rechten dann in einer Kneipe in Wehrs Innenstadt. "Überwiegend alkoholfreie Getränke", so die Wirtin, habe sie an jenem Sonntag von 11 bis cirka 21 Uhr ausgeschenkt. Es sei absolut friedlich zugegangen. Der Kontakt, so mutmaßt sie, sei über jugendliche Gäste zustande gekommen, die öfter bei ihr verkehren. Am Samstag vor der Versammlung sei dann jemand an sie herangetreten und habe nach einem Raum gefragt. "Ich kann mir das nicht leisten, jemanden wegzuschicken", sagt die Wirtin, also habe sie zugesagt. Das Essen hätten die Rechten von einem Catering-Service kommen lassen, "Getränke habe ich ausgeschenkt". Rund 60 Leute seien da gewesen, "auch ältere Frauen und Männer so um die 70", sagt die Wirtin. Sie sei in keiner Partei und habe mit Politik nichts am Hut. "Die Partei ist ja auch nicht verboten." Den hinteren Saal habe sie der Versammlung mietfrei überlassen, "das mache ich aber auch bei jeder Kommunion so". Von Polizei habe sie nichts bemerkt, erst, als die Versammlung zu Ende war. Inwieweit Ordnungskräfte vor Ort waren, wollte Harald Stenzel, Sprecher der Polizeidirektion Waldshut-Tiengen nicht sagen. Aus "polizeitaktischen Gründen" werde man über die Einsatztaktik nichts sagen.
Zuletzt war Wehr 2001 in Verruf geraten, als sich Rechtsradikale
wiederholt in der Gaststätte "Reißverschluss" auch zu Konzerten
getroffen hatten.
...wenn ich davon gewusst hätte..
die faschos sind spontan gekommen, sonst hätten wir sie geblockt... -ja, es gibt auch linke in wehr...