Bei einer Demonstration am 14. Mai in Berlin-Kreuzberg kam es zu heftigen Ausschreitungen zwischen Rechts- und Linksextremisten. Jetzt hat die Polizei insgesamt zwölf Wohnungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durchsucht, um Beweismaterial sicherzustellen.
Bei Durchsuchungen in der rechten Szene in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind am Mittwochmorgen zahlreiche Beweismittel sicher gestellt worden. Ermittelt wird gegen zwölf Männer, die bei einer Demonstration am 14. Mai in Kreuzberg Versammlungsteilnehmer und Gegendemonstranten mit Schlägen und Tritten verletzt und Widerstand gegen die eingesetzten Polizisten geleistet hatten.Bei den Ausschreitungen zwischen Rechts- und Linksextremisten waren in Kreuzberg 36 Polizisten verletzt worden.
Gegen 6 Uhr haben Beamte des Landeskriminalamtes in Berlin fünf Wohnungsdurchsuchungen durchgeführt: eine in Tempelhof und jeweils zwei in Neukölln und Lichtenberg, davon eine in der Volkradstraße in Friedrichsfelde. Durchsucht wurden Wohnungen von der rechten Szene angehörenden Personen. In Lichtenberg wurde am Morgen ein Mann zur ekennungsdienstlichen Erfassung von Polizeibeamten auf die Dienststelle mitgenommen. In Berlin waren rund 60 Polizisten im Einsatz.
Zwischenzeitlich konnten die Ermittler zwölf Tatverdächtige im Alter von 18 bis 24 Jahren identifizieren. Die richterlichen Durchsuchungsbeschlüsse wurden ab 6 Uhr vollstreckt. Dabei beschlagnahmten die Fahnder in allen Wohnungen Beweismittel in Form von Bekleidungsstücken, Computern, Speichermedien sowie eine verbotene Waffe. Ebenso wurden Teleskopschlagstöcke, Sturmhauben und Quarzhandschuhe in den Wohnungen aufgefunden. Die digitalen Beweismittel werden nun ausgewertet.
Außerdem werden drei Wohnungen in Sachsen, zwei in Thüringen sowie jeweils eine in Brandenburg und Sachsen-Anhalt durchsucht. Gesucht wird vor allem nach Beweisen, ob die Betreffenden am 14. Mai in Berlin waren und sich an der Demonstration beteiligen hatten. dpa/nbo
Hintergründe
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