Die VV des JUZ Mannheim verurteilt den am 12. Juni verübten Brandanschlag auf die KTS und ruft die Verantwortlichen in der Freiburger Politik und Polizei dazu auf, der eskalierenden Stimmungsmache gegen die KTS ein Ende zu machen.
Brand 
                        auf dem KTS-Gelände 
                        Wie die Vollversammlung der KTS in einem Communiqué vom 
                        20. Juni mitteilte, gab es nach anderthalb Jahren erneut 
                        einen Brandanschlag auf das autonome Zentrum in Freiburg. 
                        Offensichtlich wurden auf dem Gelände der KTS zwei Brände 
                        gelegt, von denen mindestens einer unmittelbar auf das 
                        Haus hätte übergreifen können. Zur Erinnerung: Bereits 
                        im September 2009 wurde durch einen Brandanschlag erheblicher 
                        Schaden am Haus verursacht, damals steckten mutmaßlich 
                        Nazis hinter der Tat.
Wochenlange 
                        Hetze gegen die KTS 
                        Dem neuen Anschlag gingen wochenlange Angriffe gegen die 
                        KTS auf unterschiedlichen Ebenen und von mehreren Seiten 
                        aus voraus. Die örtliche Polizei, der die KTS schon lange 
                        ein Dorn im Auge ist, schikaniert immer häufiger Besucher_innen 
                        und versucht, Auseinandersetzungen zu provozieren. Die 
                        CDU fordert parallel dazu "monetäre Sanktionen" gegen 
                        die KTS wegen angeblicher Verfehlungen der KTS beim Lärmschutz 
                        und ähnlichen Lapalien - dass diese gleichzeitig stattfindenden 
                        Angriffe kein Zufall sind, zeigt sich etwa darin, dass 
                        der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende zugleich 
                        Leiter des Polizeireviers Breisach ist. Die Stimmungsmache 
                        wurde durch die negative Berichterstattung der Lokalpresse 
                        komplettiert, die einseitige Stellungnahmen eines örtlichen 
                        Bürgervereins abdruckte, ohne der KTS zumindest die Möglichkeit 
                        einer Stellungnahme einzuräumen. Dabei werden Probleme 
                        mit dem Lärm bei Partys und Konzerten oder mit herumliegenden 
                        Glassscherben von Seiten der KTS keineswegs geleugnet 
                        - vielmehr bemühen die Aktiven vor Ort sich um Kontakt 
                        zu den Nachbar_innen und um eine konstruktive Lösung für 
                        solche Probleme. Der Brandanschlag zeigt nun in aller 
                        Deutlichkeit auf, welche Folgen das gesellschaftliche 
                        Klima der permanenten Angriffe und der Hetze gegen die 
                        KTS haben kann. 
Selbstverwaltete 
                        Räume sind wichtiger denn je 
                        Das JUZ Mannheim und die KTS haben eine ähnliche Geschichte. 
                        Beide Räume entstanden aus dem Bedürfnis nach einem Ort, 
                        an dem Menschen jenseits kapitalistischer Verwertungslogik 
                        ihr Leben selbst gestalten können - durch politische Veranstaltungen, 
                        Partys, Konzerte und ganz einfach durch die Möglichkeit, 
                        sich ohne Konsumzwang zu treffen, auszutauschen und zu 
                        organisieren. Dabei hatte auch das JUZ immer wieder mit 
                        erheblichen politischen Angriffen und polizeilicher Repression 
                        zu kämpfen. Es ist sicherlich fraglich, ob das JUZ ohne 
                        die Unterstützung durch Menschen aus anderen Städten mittlerweile 
                        38 Jahre bestehen könnte. Und die Tatsache, dass das JUZ 
                        momentan nicht solchen Angriffen ausgesetzt ist, stellt 
                        noch keine Garantie für die Zukunft dar. Aber nicht nur 
                        deshalb ist es für die VV selbstverständlich, sich in 
                        dieser Situation auch mit der KTS solidarisch zu zeigen. 
                        Und die KTS ist nicht der einzige selbstverwaltete Ort, 
                        der sich massiven Problemen gegenübergestellt sieht. So 
                        sind zum Beispiel in Freiburg der studentische Freiraum 
                        KuCa in Littenweiler und der Wagenplatz Rhino auf dem 
                        M1-Gelände in der Vauban von Räumung bedroht. In Schopfheim 
                        wollte die SPD dem seit Jahrzehnten existierenden Café 
                        Irrlicht den Mietvertrag kündigen, die Situation ist momentan 
                        noch nicht entschieden. Und in Karlsruhe gibt es für die 
                        vor 5 Jahren geräumte "Ex-Steffi" ebenso wenig einen Ersatz 
                        wie für das AZ in Heidelberg. 
Aktuell: 
                        Anton-Schmaus-Haus der Falken in Berlin durch Brand zerstört 
                        
                        In der Nacht vom 26. auf den 27. Juni ist das Anton-Schmaus-Haus 
                        der Falken in Berlin bei einem Brand zerstört worden. 
                        In der gleichen Nacht wurde bei zwei alternativen Berliner 
                        Wohnprojekten versucht, die Eingangstür anzuzünden. Es 
                        ist nur dem Zufall zu verdanken, dass bei diesen Anschlägen, 
                        die mutmaßlich von Nazis begangen wurden, keine Menschen 
                        ums Leben gekommen sind. Anschläge wie diese zeigen, dass 
                        die Nazis für die Durchsetzung ihrer menschenverachtenden 
                        Ideologie bis zum äußersten gehen. Leider gab es bislang 
                        auch kaum Berichterstattung zu dieser Anschlagsserie, 
                        obwohl eine öffentliche Verurteilung dringend notwendig 
                        wäre. 
Wir senden allen Betroffenen unsere Solidarität.
VV des JUZ Mannheim, 26.06.2011


Vielen Dank
Solidarität bleibt die beste Waffe! Grüße von der Dreisam.
Super
Vielen Dank für eure PM. Hat mich sehr gefreut :-).
Merci
Super Unterstützung, vielen Dank!