Am Samstag, den 23.07.2011, um 14:00 Uhr am Bertoldsbrunnen in Freiburg.
Seit zwei Jahren ist das M1- Gelände in der Vauban durch das Kunst-, Kultur- und Wagenkollektiv Kommando Rhino besetzt. Der Platz bietet Wohn- und Lebensraum für mindestens 35 Menschen, sowie einen Ort für politische und kulturelle Veranstaltungen.
Es wird brenzlig
Bis Ende Juli soll Kommando Rhino das M1-Gelände in der Vauban verlassen haben. Andernfalls drohen dem Kollektiv eine polizeiliche Räumung und eine Beschlagnahmung der Wagen,(was für uns ein direkter angriff auf unsere Existens dastellt) Trotz zweijähriger Verhandlungen mit Vertreter_innen der Stadtverwaltung und unserer Bemühungen um die Pachtung eines Privatgeländes steht nach wie vor kein Alternativgelände in Aussicht. Stattdessen hält die Stadtverwaltung weiterhin an ihrer ignoranten Linie gegenüber in Wagen lebenden Menschen fest und sieht für diese Lebensform in der grünen Stadt Freiburg keinen Platz.
Das Übliche
Im Kapitalismus haben Räume, die nicht an die Verwertungslogik angepasst sind, keinen Platz. Dies betrifft nicht nur explizit linke Strukturen, sondern macht sich generell in der Wohnraumpolitik bemerkbar.Dabei steht nicht die Funktionalität von Räumen im Vordergrund, sondern die Bestrebung möglichst hohe Gewinne aus Objekten herauszuholen. Auch in Freiburg ist diese übergreifende Tendenz deutlich spürbar, u.a. in der kürzlich besetzen Johann-Sebastian-Bach-Straße (Stadtteil Herdern), die zu den letzten bezahlbaren Strassenzügen in Innenstadtnähe gehörte. Der Preis der sanierten Eigentums- und Mietwohnungen wird das Budget der bisherigen Mieter_innen übersteigen und diese dadurch an den Stadtrand drängen, wenn sie in Freiburg bleiben wollen. Statt auf soziale Vielfalt zu setzen treibt die Stadt bewusst einen Ghettoisierungsprozess voran.
Auch unser Wagenkollektiv ist von genau dieser Vertreibungspolitik betroffen - was keinen Profit bringt, wird platt gemacht! Wer sich das "schöne neue Leben" nicht leisten kann, soll verschwinden.
Was bedeutet die Räumung des M1- Geländes?
35 Menschen verschwinden nicht einfach von heute auf morgen aus der Stadt. Wenn wir gezwungen werden mit unseren Wagen am Straßenrand zu stehen, wird uns das noch weiter in die Illegalität treiben. Der Vorschlag der Stadtverwaltung, die Stadt zu verlassen oder in Wohnungen zu ziehen, ist für uns nicht akzeptabel.
Wir fordern die Stadt auf, sich mit in Wagen lebenden Menschen auseinanderzusetzen und eine angemessene Ersatzfläche für alle Menschen des Kollektivs Kommando Rhino zu stellen. Unsere Forderungen sind bewusst an die Stadtverwalltung gerichtet, da die Freiburger Stadtbau eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Stadt Freiburg ist.
Wir lassen uns unser Leben nicht verbieten und vertreiben schon gar nicht!
Kommt Alle, um mit uns gemeinsam für einen(viele) neuen Wagenplatz(e) zu demonstrieren! Schluss mit der Verwertungslogik, für selbst-bestimmtes Leben!
Kommando Rhino ist und bleibt in Freiburg!
Aktionsmonat Übersicht :
1. Juli: Der Kieselgarten wird zum Actioncamp. Für mehr Wägen wird Platz geschaffen ( dennoch begrenzter Platz )
13.-17. Juli: Recht auf Stadt Tage
15. Juli: KUKA & Rhino bleibt Nachttanzdemo
23. Juli: Die große Rhino Antiräumungsdemo mit anschließender DIY-Woche
2 mal RDL zum Thema
2 Rhinos bei Radio Dreyeckland zur Demo
Soziologie Professor Albert Scherr zur Rhino Räumung und dem Bild von Stadt der Freiburger Grünen