Anderthalb Wochen vor dem 38. Sommerbiwak der 1. Panzerdivision in Hannover, nimmt der Widerstand Fahrt auf.
Schon vor rund 3 Wochen waren Plakate aufgetaucht, die die Verwundung des Kommandeurs der 1. Panzerdivision mit den Worten: „Am 8. Juli ist wieder Sommerbiwak diesmal gibt es was zu feiern - Endlich hats den Richtigen erwischt!“ kommentierten.
Nun wurde in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni der Reserveoffizier und Chef der Reservistenkameradschaft an der Uni Hannover, Marco Langerwisch, zu Hause besucht. Seine Wohnungstür wurde mit roter Farbe bemalt und sein Türschloss verklebt. Außerdem wurde eine Schablone mit seinem Namen und der Parole „Der Krieg beginnt hier!“ gesprüht.
Nur eine Nacht später wurden sechs Soldatendenkmäler mit Teerfarbe verziert. Laut der HAZ wurden außerdem in der selben Nacht antimilitaristische Parolen gegen Sommerbiwak und die Grünen an den niedersächsischen Landtag gesprüht.
Das Sommerbiwak ist ein Gartenfest der 1. Panzerdivision, die gerade die Leitdivision in Afghanistan ist, und der Stadt Hannover. Mehrere tausend Gäste wollen der 1. den Rücken stärken.
Der Antimilitaristische Aktionskreis Region Hannover schreibt im Bündnisaufruf:
„Am 8. Juli 2011 soll das 38. Sommerbiwak der 1. Panzerdivision stattfinden, um die Verbundenheit mit der Bundeswehr zu demonstrieren. ‚Orient und Okzident‘ lautet diesmal der Titel dieses Festes – Ein unglaublicher Zynismus angesichts des Kriegseinsatzes in Afghanistan. Das wird den hannoverschen Oberbürgermeister nicht daran hindern, auch in seinem diesjährigen Grußwort zum Sommerbiwak zu erklären, dies sei eine ausgezeichnete Möglichkeit die Beziehungen zwischen Wirtschaft, Militär und Politik zu pflegen. Und er hat ja recht: hier kommt zusammen, was zusammen gehört. Genau deshalb gehört das Sommerbiwak abgeschafft.“
Doch seit Jahren gibt es massive Proteste und Widerstand gegen dieses Kriegerfest.
Letztes Jahr würde im Vorfeld der Rosenpavillon, VIP-Lounge beim Biwak und ein Bullenauto abgefackelt, 2 Bullenwachen, 2 Commerzbanken und ein SPD-Parteibüro wurden mit Farbe und Steinen attackiert. Am Tag selber demonstrierten rund 500 Antimilitarist_innen gegen Biwak, Krieg und Militarismus. Der Eingang wurde eine halbe Stunde durch ein Die-In blockiert und Gäste wurden bepöbelt und beschmissen. All dies führte zu einem Verlust von ca 1.000 Gästen (5.500 waren noch da). Bericht Widerstand 2010: http://de.indymedia.org/2010/08/287428.shtml
Nun rund anderthalb Wochen vorm Biwak nimmt der Widerstand wieder an Fahrt auf.
Das Schweigegelübde, dass die lokalen Zeitungen sich Anbetracht vieler toter Soldaten und der Verwundung des Kommandeurs der 1. Panzerdivision, selbst auferlegt hatten, war nach der Markierung der Wohnung des Reserveoffiziers nicht mehr aufrecht zu erhalten. So titelt die Neue Presse von heute: „Gewalt gegen Sommerbiwak – Der Protest wird schmutzig“ und die HAZ faselt von einer neuen Qualität der Gewalt weil Einzelpersonen angegriffen würden. Ein Tenor in den auch der Pressesprecher der Bundeswehr und der niedersächsische Innenminister einstimmen.
Also dann: Auf zum schmutzigsten Protest, den Hannover und die Bundeswehr je erlebt haben!
Oder wie die Maler_innen, die Leutnant Langerwisch besucht haben, es formulieren:
„Der
Krieg beginnt hier!
Am 8. Juli Sommerbiwak und
Soldaten angreifen!“
Bekenner_innenschreiben Leutnant besucht
Bekenner_innenschreiben
Denkmäler verziert
Neue Presse zu Besuch beim Leutnant
Neue
Presse (NP) - Titel: „Der Protest wir schmutzig“
NP
Interview mit Bundeswehrsprecher
HAZ zu Denkmälern und Parolen am Landtag
Plakete „Endlich hats den Richtigen erwischt“
„Endlich hats den Richtigen erwischt“ hihi
Sehr dreist, mutig und schön! Weiter so!
Respekt und Solidarität aus dem Norden.
pazifisten
man könnte fast meine, man wäre hier von lauter pazifisten umgeben... ihr macht euch selbst so unglaubwürdig!!! wie war das mit gewalt erzeugt gegengewalt und so...
de-fr-MILAN-Raketen in Libyen aufgetaucht !
Mehr Infos zum Widerstand gegen das Biwak
http://antimilitarismus.blogsport.de/biwak-2011/