Lasst uns träumen, doch lasst sie uns leben! Für selbstorganisierte Freiräume, gegen rassistische Sondergesetze. Her mit dem schönen Leben!
Seit dem Jahr 2004 kämpfen alternative und antifaschistische Menschen um ein selbstverwaltetes Zentrum in Wittenberg. Nach jahrelangen, ergebnislosen Verhandlungen mit der Stadt Wittenberg und dem Landkreis, wurde am 14. August 2009 das alte Gesundheitsamt in der Wallstraße 1 besetzt. Am 25. August endete jedoch der kurze, elftägige Traum von einem kollektiven, selbstbestimmten und solidarischen Zusammenleben.
Nach der Räumung der Wallstraße 1 zeigte sich die Stadt verhandlungsbereit.
Die von ihr angebotenen Objekte waren allerdings zum größtenteil ausgebrannt, verschimmelt und zu klein. Also war mensch wieder auf sich gestellt und begab sich im Wittenberger Immobiliendschungel auf die Suche nach einem neuen Haus.
Im Oktober 2009 konnte schließlich ein geeignetes Domizil gefunden werden. Nachdem mensch sich nun anderthalb Jahre von Behörde zu Behörde gequält, eigene Grundrisse angefertigt und Architektentermine hatte, Kostenkalkulationen erstellt wurden und ein Mietvertrag ausgehandelt werden konnte, kam im März 2011 die traurige Gewissheit das dass geforderte Brandschutzkonzept von der Stadt und dem Bauamt Wittenberg nicht finanzierbar ist.
Alles auf 0 ??
Für uns ist klar, dass der Kampf um selbstorganisierte Freiräume und unkommerzielle Kultur weitergeht.
In einer Stadt in der es keine Konzertmöglichkeiten gibt, kaum Proberäume, keine Treffpunkte die nicht damit verbunden sind Geld auszugeben und kein Platz zur freien Entfaltung, ist dieser Kampf bitter notwendig. Auf welchem Weg er in den nächsten Monaten und Jahren geführt wird, wird sich zeigen.
Während in dieser ach so toleranten Stadt Wittenberg Menschen mit geringem Einkommen an den Stadtrand gedrängt werden, weil die Innenstadt zu einer reinen Luxus- und Touristenmeile gemacht wird, beschäftigt sich die Politik damit, ein neues Einkaufszentrum zu bauen, den Bahnhof komplett zu sanieren und die Stadtkirche zu restaurieren, sodass alles sauber und ordentlich bis zum Lutherjahr 2017 aussieht.
ABER: Wo bleiben dann die Obdachlosen, die Erwerbslosen und die Menschen denen eh kaum Geld zum leben bleibt?
Wo bleiben die Träume von so vielen in dieser Stadt, die keinen Bock drauf haben jeden Abend in den selben Kneipen zu versauern?
Wo bleiben die Menschen, die nicht in das Bild passen wollen das diese Gesellschaft normal nennt?
Wir haben kein Problem mit Luxus, nur dann soll der Luxus auch allen zugänglich sein. Für Jede, Jeden und allen Alters.
Unsere Alternativen zur Stadtentwicklung heißen: praktische Solidarität, unkommerzielle Kneipen, Fahrrad- und Kreativwerkstätten, Küchen für alle, Infoläden, bezahlbarer Wohnraum, Bauwägenplätze, kostenlose Kinos, Konzerte, Selbsthilfe, gemeinsame Organisierung des Alltags, große freizugängliche Parkanlagen, riesige Spielplätze, freie Graffittiflächen und Räume in denen Menschen ihre Träume von einer anderen Welt und einem besseren Leben, leben können. Kollektiv und solidarisch.
Wir wollen mit dieser Demo zeigen, dass wir weiterhin keinen Platz zum Entfalten unserer Träume haben und dass der Kampf um alternative, selbstorganisierte Freiräume in Wittenberg weitergeht. Gleichzeitig wollen wir am 25.Juni unsere Wut über die katastrophalen Zustände im Abschiebelager Möhlau, indem Menschen seit 20 Jahren in völliger Isolation und unter menschenunwürdigen Bedingungen leben müssen, zum Ausdruck bringen.
Für ein Leben ohne Abschiebeknäste und kommerzieller rassistischer Stadtpoltik.
Für selbstorganisierte Freiräume, gegen rassistische Sondergesetze.
Her mit dem schönen Leben!“
15 Uhr Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg
Nach der Demo Live-Auftritt von „Conexion Musical“ +
Küche Für Alle!
Aktuelle Infos unter traumeleben.blogsport.de
[B] ...noch 6 Tage...
http://linksunten.indymedia.org/de/node/39040