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Zur Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg kandidieren auch Nazis vom NPD Kreisverband Rhein-Neckar. Die NPD ist eine rassistische und faschistische Partei, die für nationalsozialistischen Terror steht, auch wenn sie ihre Ideologie hinter populistischen Parolen versteckt. Unsere Aufgabe ist es deshalb, den Vormarsch der NPD zu stoppen und über das wahre Gesicht der Faschisten aufzuklären. In diesem Sinne ist im Folgenden ein Kurzporträt des NPD-Kreisverbands Rhein-Neckar mit Fokus auf den Raum Mannheim zu lesen.

Die NPD Rhein-Neckar kandidiert in den Wahlkreisen Mannheim I und II (Silvio Waldheim), Weinheim und Wiesloch (Jan Jaeschke), Schwetzingen (Rene Schrade), Sinsheim (Sascha Trautenberger) und Neckar-Odenwald (Ralf Reutter). Im Wahlkreis Heidelberg konnten nicht genügend Unterstützungsunterschriften für eine Kandidatur gesammelt werden.

Andreas Schäfer, Am Weingarten 6, 68169 Mannheim ist seit der Spaltung des Kreisverbandes 2006 Vorsitzender der NPD Rhein-Neckar. Er löste den damaligen Vorsitzenden Stefan Wollenschläger ab. Schäfer wohnt mit seiner Familie in einer Hochhaussiedlung im Stadtteil Herzogenried und ist im Mannheimer Vereinsleben aktiv. Er kandidiert nicht für den Landtag, koordiniert jedoch den Wahlkampf.

Silvio Waldheim, Hallenstraße 13, 68219 Mannheim kandidiert für beide Mannheimer Wahlkreise. Er ist nach eigenen Angaben 2007 in die NPD eingetreten und seitdem im KV Rhein-Neckar aktiv. Bereits zur Bundestagswahl 2009 kandidierte Waldheim. Er wohnt mit seiner Familie in einem Reihenhaus im Stadtteil Rheinau und fährt einen roten Fiat Punto mit dem Kennzeichen LU-XG-291. Seit einigen Jahren arbeitet Waldheim als Verkaufsberater im Elektromarkt SATURN in N7 in der Mannheimer Innenstadt. Waldheims politischer Werdegang wirkt etwas wirr. Geboren in Schkopau bei Leipzig migrierte er in den Westen, fühlt sich bis heute von der DDR verfolgt, sympathisierte zunächst mit den Grünen und fand schließlich seine Heimat bei den Nationalsozialisten (NPD).

Jan Jaeschke, Mierendorffstraße 6, 69469 Weinheim, ist stellvertretender Vorsitzender und der Jungspund des Kreisverbandes. Er kandidiert für die Wahlkreise Weinheim und Wiesloch. Jaeschke bewegt sich erst seit wenigen Jahren in der rechten Szene, treibt sich seitdem aber auf zahlreichen Naziveranstaltungen in der ganzen Region herum.

Sasche Trautenberger kandidiert für den Wahlkreis Sinsheim. Er gilt als „alter Kamerad“ und war bereits in der Nazi-Partei FAP tätig, die 1995 verboten wurde. Rene Schrade ist Aktivist der Nazi-Musikszene im Umfeld der Band „Sturmpropheten“. Er kandidiert für den Wahlkreis Schwetzingen. Für den Wahlkreis Neckar-Odenwald wurde Ralf Reutter vom NPD Kreisverband Heilbronn rekrutiert.

Weitere Nazis aus dem Umfeld der NPD Rhein-Neckar, die den Wahlkampf mehr oder weniger unterstützen (unsortiert und unvollständig): Matthias Martin (Schriesheimer Str. 2c, 68542 Heddesheim), Sebastian Fluder (Neue Schulstraße 17, 68549 Ilvesheim), Wolfgang Körnicke (Walther-Rathenau-Str. 2a, 68723 Schwetzingen), Rolf Hecht (Dornheimer Ring 3, 68309 Mannheim), Frank Heimer (Friedrichstraße, 68199 Mannheim), Thomas und Katja Schramm (Heidelberg), Dieter Dries (Hemsbach), Sven Büttner (Mannheim), Dieter Hofmann, Daniel-Benjamin Rigling, Markus Ambis, Klaus Appl, Thomas Schramm, Melanie Vestring, Karl Wilm, Dominik Ranzenberger ...

Der NPD Kreisverband Rhein-Neckar führt regelmäßig Stammtische, Ausflüge zu Demos und gelegentlich kleinere interne Veranstaltungen (z.B. Weihnachtsfeiern) durch, einmal im Jahr gibt es ein Heldengedenken zum Volkstrauertag. Eigene öffentliche Auftritte, wie Infostände oder Kundgebungen sind eher selten. Der Kreisverband verbreitet in der ganzen Region NPD-Propaganda, wie Flugblätter, Fahnen oder Anstecker. Zur Landtagswahl gibt es ein „Bürgertelefon“ der NPD. Eine Zusammenarbeit gibt es mit NPD-Kreisverbänden aus dem rheinland-pfälzischen und baden-württembergischen Raum und mit dem Aktionsbüro Rhein-Neckar. 2006 hatte sich der Kreisverband gespalten. Hintergrund war ein Zerwürfnis des damaligen Kreisvorstandes um Stefan Wollenschläger, Günter Deckert und Martin Schuhmacher mit dem NPD-Bundesvorstand, der auf jahrelange interne Streitigkeiten zurückging. Wollenschläger wurde als Vorsitzender abgesetzt, Schäfer übernahm die Führung. Der Zusammenschluss um Deckert und Wollenschläger arbeitet seitdem unter den Labels „Deutsche Liste“ und „Aufbruch Neues Deutschland“.

Diese Infos sollen Interessierte aufklären und AntifaschistInnen als Arbeitsgrundlage weiterhelfen. Ergänzungen sind immer willkommen, in den Kommentaren oder an no-npd-rhein-neckar@gmx.de